ChriSu on August 31st, 2011

Dass ich mich ziemlich spät – mitunter erst bei der Anreise – für ein Wanderziel entschieden habe, ist bei mir ja schon gelegentlich vorgekommen. Aber dass ich überhaupt erst während der Wanderung, als ich schon 4 Stunden unterwegs war, mein Tourenziel festgelegt habe, ist auch für mich neu.

Heute (25.08.2011) plante ich zwar den ersten Abschnitt, der mich zunächst einmal auf die mir bislang noch unbekannte Lanschitzscharte (2.345) führen sollte. Der weitere Wegverlauf war aber noch völlig offen.

Eine gedankliche Variante bestand darin, von der Scharte auf die Schafkarspitze, nordwestlich vom bereits besuchten Schöneck zu wandern. Aber auch den Zischken südlich der Deichselspitze wollte ich nicht gänzlich ausschließen.

Sollten beide Gratwanderungen zu ausgesetzt und anspruchsvoll sein, würde mich auch der Besuch des bereits von der Schitour auf die Deichselspitze bekannten Weitkars reizen.

Letztendlich kam es dann doch ein bißchen anders und am Ende des Tages sollten sich beachtliche 2.500 Aufstiegshöhenmeter und 32 Kilometer Wanderdistanz aufsummieren.

 

Blick über das Weitkar östlich der Deichselspitze

Blick über das Weitkar östlich der Deichselspitze

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Schwarzensee – Putzentalalm – Lanschitzseen
Wandergemeinde: Kleinsölk
Ausgangspunkt: Breitlahnhütte
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern

 

Tourengebiet Schwarzensee - Lanschitzseen

Tourengebiet Schwarzensee - Lanschitzseen

Routenverlauf Putzentalalm - Lanschitzseen - Schöneck

Routenverlauf Putzentalalm - Lanschitzseen - Schöneck

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Kleinsölk / Breitlahnhütte – Schwarzensee – Putzentalalm – Lanschitzscharte – Lanschitzseen – Schöneck – Hasenhöhe – Gamskarspitze – Prebertörl – Putzentalalm – Breitlahnhütte

Die Tourbeschreibung

Ich starte in der Morgendämmerung beim heute weitgehend leeren Parkplatz (im Gegensatz zu unserer Predigtstuhl-Überschreitung vor wenigen Tagen) bei der Breitlahnhütte.

Die fast ebene, schottrige, für den Individualverkehr gesperrte Forststraße hinein zum Schwarzensee erlaubt den Verzicht auf eine Stirnlampe und weiter taleinwärts spendet der junge Morgen bereits ausreichend Helligkeit.

Die sich im See spiegelnden umliegenden Gipfel liefern die ersten Fotomotive. Etwas beunruhigt bin ich über die Nebelschwaden, die sich just um die Lanschitzscharte scharen.

Nach dem Schwarzensee beginnt die Schotterstraße anzusteigen und nach 2 Kehren steht man auch schon fast im Talkessel bei der noch verschlafen wirkenden Putzentalalm (1.354).

Hier folge ich zunächst ein Stück der Markierung Richtung Prebertörl, ehe meine weitere Route bei einer kleinen Hütte auf 1.600 Meter Höhe Richtung Westen abzweigt. Ich genieße es, wieder einmal auf mir unbekanntem Terrain zu wandern.

Hoch oben in den Steilhängen der Schafkarspitze steht eine große Gruppe Schafe wie an einer Perlenkette aufgefädelt. Auch im Weitkar vernehme ich immer wieder ihr Blöcken.

 

Anstieg in die Lanschitzscharte (links)

Anstieg in die Lanschitzscharte (links)

 

Bald gelange ich in die Sonne und bei angenehmen Wandertemperaturen nähere ich mich dem zerklüfteten Berggrat zwischen Schafkarspitze und Zischken, auf dem sich die Lanschitzscharte gut zu tarnen versteht.

In der Scharte bläst mir ein scharfer kühler Wind entgegen. Also suche ich mir zunächst ein windstilles Jausenplatzerl um meine weiteren Tourenpläne zu überdenken.

Der unruhige Gratverlauf zur Schafkarspitze und vor allem auch weiter zum Schöneck scheint mir heute etwas zu schwierig zu sein. Halt – da unten. Herrlich und verlockend leuchten die Lanschitzseen türkis herauf.

 

Tiefblick zu den Lanschitzseen

Tiefblick zu den Lanschitzseen

 

Damit war der weitere Wegverlauf gefunden. Über die Lanschitzscharte wollte ich nun nach der kurzen Rast über steile Wiesenhänge der spärlichen Markierung folgend zu den Lanschitzseen hinab steigen, bei denen ich bereits einmal am 02.08.2009 bei der Bergtour auf die Große Barbaraspitze (der 6.-höchste Gipfel der Schladminger Tauern) vorbeigekommen bin.

War die Wanderung bislang auf steirischer Seite sehr einsam gewesen so traf ich nun auf Salzburger Landesgebiet im Umfeld der Lanschitzseen in Summe auf etwa 10 Wanderer.

 

Beim Mittleren Lanschitzsee - darüber das Schöneck

Beim Mittleren Lanschitzsee - darüber das Schöneck

 

Im üppigen Grün führt der markierte Wanderweg vom Unteren hinauf zum Mittleren Lanschitzsee und – landschaftlich karger werdend – an einigen neugierigen Almkühen vorbei zum Oberen Lanschitzsee.

Der Weg ist auch im weiteren Verlauf nun gut markiert, die Temperaturen sind recht angenehm, auch wenn der Wind etwas schwächer ausfallen könnte, zumal sich ab den Mittagsstunden hier im Lungau auch wieder verstärkt Wolken um Preber und Roteck bilden.

Der Steig erreicht schließlich den Verbindungskamm zwischen Hasenhöhe und Schöneck, dem ich nun nordwestwärts auf das mit 2 Gipfelkreuzen versehene, doppelgipfelige Schöneck (2.540) folge, wo ich mich an windgeschützter Stelle zur Jause niederlasse.

Nach dieser Stärkung geht es zunächst wieder ein Stück am Anstiegsweg zurück, ehe die Route wieder kurz auf die Hasenhöhe ansteigt.

 

Vom Schöneck zur Gamskarspitze (Bildmitte)

Vom Schöneck zur Gamskarspitze (Bildmitte)

 

Von hier ist es nicht mehr weit und auf steilem, aber gut begehbaren Steiglein erreiche ich das von neugierigen und fast etwas aufdringlichen Schafen belagerte Prebertörl, wo sich eine Besteigung der von mir bislang noch nicht besuchten Gamskarspitze nahezu aufdrängte, hat man dabei doch kaum 250 Höhenmeter zu überwinden.

Abermals ging es hinab ins Prebertörl, wo ich leider neuerlich für etwas Unruhe im Schafsrudel sorgte. Von hier stieg ich nun nordwärts in das schöne Kar zwischen Alpkarspitze und Opferstock ab.

Vorbei an der Abzweigung über das Alpkar auf das Schöneck – die Route, die wir am 17.08.2006 genommen hatten.

In einem ausgetrockneten Bachlauf fiel mir ein „Stein“ auf, der exakt der Zeichnung einer braun-weiß-gefleckten Kuh nachempfunden war. Beim Näherkommen war aber rasch klar, dass es sich hier um ein totes Kalb handelte. Alles durchdringender Verwesungsgeruch lag in der Luft.

Da das junge Rind von einigen Steinen bedeckt war, ging ich davon aus, dass der Verlust dem Besitzer bereits gemeldet wurde.

 

Gedenkstätte westlich vom Opferstock

Gedenkstätte westlich vom Opferstock

 

Ein kurzes Stück später kam ich zu einer Gedenkstätte, bei der an die Opfer eines im Jahre 1944 abgestürzten Flugzeuges erinnert wird.

Von hier dreht der Weg nun Richtung Nordwesten und etwas später treffe ich wieder auf die Weggabelung, bei der ich heute am frühen Morgen zur Lanschitzscharte aufgestiegen bin. Über etliche, angenehm begehbare Serpentinen geht es hinab zur Putzentalalm.

Am Ende des Tages wartet dann noch der mitunter etwas langweilige und sich gehörig in die Länge ziehende Almstraßenhatscher hinaus zur Breitlahnhütte.

14 Stunden kann man jetzt noch gut und gerne unterwegs sein, ohne die Stirnlampe zu benötigen.

 

Der lange Weg vom Schwarzensee zur Breitlahnhütte

Der lange Weg vom Schwarzensee zur Breitlahnhütte

 

Bisherige Wandertouren im hinteren Kleinsölktal und bei den Lanschitzseen

 

Weitere Informationen zur Tour

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ChriSu on August 30th, 2011

Nachdem uns gestern sogar auf über 2.000 Meter Höhe bei unserer Wanderung in das Kleinelendtal in der Ankogelgruppe ziemlich warm geworden ist, wollten wir heute (23.08.2011) zunächst eigentlich an einen See fahren. Je näher der vermeintliche Badetag dann aber kam, umso mehr zog es uns dann doch wieder in die Berge.

Ingrids Knie war noch immer nicht besser geworden, folglich mussten wir uns neuerlich auf einen sehr einfachen und kurzen Bergausflug beschränken.

Als Ziel hatten wir den mittels Mautstraße (15 Euro) ordentlich abkürzbaren Aufstieg auf den Loser im steirischen Salzkammergut auserkoren.

 

Start beim Augstsee vor dem Atterkogel

Start beim Augstsee vor dem Atterkogel

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Salzkammergut
Wandergemeinde: Altaussee
Ausgangspunkt: Loser-Alm
Gebirgsgruppe: Totes Gebirge

 

Tourengebiet Altaussee - Loser

Tourengebiet Altaussee - Loser

Routenverlauf Augstsee - Loser

Routenverlauf Augstsee - Loser

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Altaussee / Parkplatz Loseralm – Augstsee – Hochanger – Loser – Über eine Variante am Anstiegsweg zurück

Die Tourbeschreibung

Wir starten unsere Kurzwanderung beim großen Parkplatz am Ende der mautpflichtigen Panoramastraße bei der Loser-Alm.

Für den Aufstieg wählen wir die Route entlang der Winterschipisten auf karstigen Karrenplatten zum äußerst fotogenen Loserfenster.

 

Beim Loserfenster

Beim Loserfenster

 

Von der kleinen Hütte am Hochanger (1.838) führt der Steig zunächst wieder fast 100 Höhenmeter abwärts, ehe es für den Schlußanstieg wieder bergauf geht – zum großen Gipfelkreuz am Loser.

Ein Rudel Schafe hat das Gipfelplateau ziemlich schlimm als Toilette mißbraucht, dementsprechender Geruch lag in der Luft.

Der an sich großartige Ausblick zum Altausseer See wurde durch den Dunst leider etwas getrübt.

Als dann eine größere Gruppe junger deutscher Bergsteiger nach der Bewältigung des Klettersteiges entsprechend adrenalin-, endorphin- oder von was auch immer beflügelt ihrem Hochgefühl ziemlich lautstark Ausdruck verlieh, zogen wir uns wieder vom Gipfel zurück.

Dieses Mal am markierten Wanderweg, der auch von einigen Klein(st)kindern begangen wurde, zurück über den Augstsee, an dessen Ufer sich etliche Nacktbader sonnten.

Warum dieser Weg mit Schwierigkeit SCHWARZ bewertet wird, bleibt mir ein Rätsel.

 

Tiefblick vom Loser zum Altausseer See

Tiefblick vom Loser zum Altausseer See

 

Bisherige Wandertouren im Loser-Gebiet

 

Weitere Informationen zur Tour

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Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

 

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ChriSu on August 30th, 2011

Wie schon gestern bei der Bergtour auf den Hochgolling in den Schladminger Tauern befürchtet, zwangen uns Ingrids Kniebeschwerden dazu, uns heute (22.08.2011) auf eine sehr einfache Wanderung zu beschränken.

Dazu hatten wir uns ein Ausflugsziel ausgesucht, welches ich bisher schon einige Male bei Gipfelbesuchen in den umliegenden Bergen der Ankogelgruppe bewundern konnte.

Von Gmünd in Kärnten ausgehend wollten wir auf der imposanten Maltatal-Hochalmstraße bis zur auf 1.900 Meter Höhe liegenden Kölnbreinsperre hinauffahren, um bei einem Spaziergang entlang des künstlichen Staubeckens der heutigen Sommerhitze zu entgehen.

Letztendlich ist aus dem ursprünglich geplanten kurzen „Stausee-Schlendern“ auf Grund der herrlichen Naturimpressionen dann doch wieder eine fast 16 Kilometer lange Wanderung in das fotogene Kleinelendtal geworden.

17,00 Euro an Mautgebühr sind übrigens für die Befahrung der kurvenreichen Alpenstraße zu Österreichs höchster Talsperre zu berappen.

 

Kölnbreinsperre mit Kölnbreinspeicher

Kölnbreinsperre mit Kölnbreinspeicher

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Kärnten
Tourenregion: Maltatal / Kölnbreinsperre
Wandergemeinde: Malta
Ausgangspunkt: Kölnbreinsperre
Gebirgsgruppe: Ankogelgruppe

 

Tourengebiet Kölnbreinspeicher - Kleinelendtal

Tourengebiet Kölnbreinspeicher - Kleinelendtal

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Maltaltal-Hochalmstraße / Kölnbreinsperre – Kleinelendhütte – Mitterboden – Kleinelendtal – Am Anstiegsweg zurück

Die Tourbeschreibung

Am Beginn unseres Hochgebirgsausfluges stand ein Besuch der beeindruckenden Staumauer, auf der die Spaziergänger wie kleine Ameisen wirkten.

Ein besonders spektakuläres Erlebnis bietet der Skywalk. Zwar hatten wir einen solchen nun schon etliche Male am Dachstein besucht, die Aussichtsplattform bei der Kölnbreinsperre mit 200 Meter Luft unter den Sohlen ging uns aber deutlich mehr in die Magengrube.

Im Anschluß an diese imposanten Eindrücke technischer Ingenieurskunst folgten wir der Schotterstraße vom Sporthotel Maltatal am Ost- und Nordufer des Stausees entlang Richtung Osnabrücker Hütte, als uns der aus dem Kleinelendtal herabrauschende Bach dazu animierte, seinem Lauf aufwärts zu folgen, um uns weiter oben am Mitterboden an einem Seitenarm ein idyllisches, lauschiges Jausenplatzerl zu suchen.

Die leichte Windesbrise tat ihr übriges, um unseren Aufenthalt angenehm temperiert zu gestalten.

Erst nach unserem Aufbruch zurück zum Stausee begannen sich die Wolken zwischen Hochalmspitze und Ankogel rasch zu verfinstern, das eine oder andere Mal war sogar ein leichtes Donnergrollen zu vernehmen.

Erreicht hat uns das Unwetter aber erst, als wir am Weg ins Tal schon wieder im sicheren Auto saßen.

 

Jausenplatzerl im Kleinelendtal

Jausenplatzerl im Kleinelendtal

 

Bisherige Wandertouren mit Ausblick auf die Kölnbreinsperre

 

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ChriSu on August 30th, 2011

Die Wetterprognose für heute (21.08.2011) war günstig (im Gegensatz zu den letzten Touren sollte sich das endlich einmal als richtig bewahrheiten) und so stand einem Besuch des höchsten Gipfels der Schladminger Tauern nichts mehr im Wege.

Zwar plagten Ingrid seit unserer Predigtstuhl-Überschreitung gröbere Knieschmerzen (jetzt nachdem sich meine diesbezüglichen Beschwerden endlich einmal gelegt hatten), aber ihr Wunsch, in diesem Sommer nach der Hochwildstelle auch den Hochgolling zu besteigen, war schließlich doch größer.

Mir war dieser markante Gipfel ja bereits von einer Bergtour am 28.07.2005 bekannt, als ich im Anschluß auch noch über die Landawirseehütte auf die Samspitze wanderte.

 

Gipfelkreuz am Hochgolling

Gipfelkreuz am Hochgolling

 

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Gollinghütte
Wandergemeinde: Rohrmoos-Untertal
Ausgangspunkt: Gasthaus Riesachfall
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern

 

Tourengebiet Rohrmoos-Untertal - Hochgolling

Tourengebiet Rohrmoos-Untertal - Hochgolling

Routenverlauf Gollinghütte - Hochgolling

Routenverlauf Gollinghütte - Hochgolling

 

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Rohrmoos-Untertal / Parkplatz Gasthaus Riesachfall – Untere Steinwenderalm – Gollinghütte – Gollingwinkel – Gollingscharte – Hochgolling – Am Anstiegsweg zurück

Die Tourbeschreibung

Schon beim Aufbruch – mit Stirnlampenunterstützung noch in der Dunkelheit – beim bereits frühmorgens gut ausgelasteten, gebührenpflichtigen (6,50 Euro) Parkplatz vor dem Gasthaus Riesachfall in Rohrmoos-Untertal war uns klar, dass wir heute kaum alleine am Hochgolling stehen würden.

Zwar verteilen sich die zahlreichen Besucher erfahrungsgemäß auf die Berge in der Tourenregion zwischen Keinprechthütte, Landawirseehütte, Gollinghütte und Preintalerhütte, neben den zahlreichen auswärtigen Gästen würden an diesem heutigen Sonntag aber wohl auch etliche einheimische Bergwanderer hinzukommen, die meist erst ein bißchen später starten.

Zunächst folgen wir der etwas monoton verlaufenden Almstraße neben dem Steinriesenbach Richtung Süden. Gelegentlich werden wir von einem Auto an den Wegrand verscheucht, neben Bauern mit Viehanhängern kürzen auch privilegierte Wanderer den langen Zustieg zur Gollinghütte ab.

Nach etwa einer halben Stunde können wir auf die Stirnlampen verzichten, hoch oben über einer Steilstufe mit Wasserfall winkt uns stolz die erhaben thronende Gollinghütte entgegen, die wir zuletzt über einen serpentinenreichen Steig erreichen.

 

In der Morgendämmerung zur Hochgolling-Nordwand

In der Morgendämmerung zur Hochgolling-Nordwand

 

Hier ist es nun mit der Beschaulichkeit vorbei. Eine Vielzahl von Wanderern ist bereits am Weg oder macht sich gerade auf diesen.

Während ein Teil Richtung Osten über den Greifenberg dem Klafferkessel zustrebt, wählen die anderen unsere Route nach Süden in den Gollingwinkel mit der steil und eindrucksvoll über 1.000 Höhenmeter aufragenden Hochgolling-Nordwand.

Während die höchsten Bergspitzen vom morgendlichen Sonnenlicht durchflutet werden, wandern wir noch eine Zeitlang im Schatten.

Ganz hinten im Talschluß nach einer großen, flachen, von tiefen (heute trockenen) Wasserläufen zerfurchten Wiese, die einer Vielzahl an Pferden als Weidefläche dient schlängelt sich das zunehmend steiler werdende Steiglein nun geschickt Richtung Westen bergan.

Zunächst noch über steile Wiesenflanken, bald aber schon über erdige Steinhalden, die überraschend einfach und angenehm zu begehen sind.

Mittlerweile sind wir in die Sonne gelangt, die wir dann oben in der Gollingscharte (2.326) neben Dutzenden weiteren Wanderern bei einer kleinen Jause richtig genießen können, ehe es auf der schattigen und kalt umwindeten Westseite des Hochgolling weiter geht.

 

Angenehme Temperaturen in der Gollingscharte

Angenehme Temperaturen in der Gollingscharte

 

Der Weg wird nun anspruchsvoller, im Vergleich zum Normalweg auf die Hochwildstelle würde ich ihn aber doch als einfacher bewerten.

Kurze Felspassagen sind durch Eisenklammern entschärft, am schuttbedeckten Steiglein heißt es aber an einigen leicht ausgesetzten Abschnitten doch Obacht walten zu lassen und so mancher Wanderer berichtet oben am Gipfel den Bergkameraden, dass er sich ordentlich überwinden mußte.

Kurz vor Erreichen des Gipfelkreuzes gelangen wir wieder in die Sonne. Warm ist es im frischen Wind aber dennoch nicht. So gut es geht versuchen wir, uns hinter einem Steinwall zurückzuziehen.

Den prächtigen Ausblick vom höchsten Punkt der Schladminger Tauern auf 2.862 Meter Höhe haben wir aber dennoch ausgiebig und in vollen Zügen genossen.

 

Großartiger Ausblick über die Schladminger Tauern

Großartiger Ausblick über die Schladminger Tauern

 

Danach ging es am rutschigen, erdig-sandigen Steig und über so manche Felsstufe wieder zurück in die Gollingscharte und ab dieser nun vergleichsweise einfach zurück in den Gollingwinkel.

Ingrid hatte nun verstärkt mit Kniebeschwerden zu kämpfen und uns wurde leider klar, dass wir uns für die zweite Hälfte unseres Urlaubes nun auf einfache Wanderungen beschränken mussten.

Bei zunehmender Hitze folgten wir dem Anstiegsweg wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo wir beim Scheibenwischer eine aufwändig gestaltete Parkgebühr-Vorschreibung (6,50 Euro) vorfanden, die wie bei der Heimfahrt beim kleinen Mauthäuschen beglichen.

 

Abstieg auf erdig-steinigem Steig

Abstieg auf erdig-steinigem Steig

 

Bisherige Wandertouren in Rohrmoos

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
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ChriSu on August 20th, 2011

Tourenfotos Windschnurspitze - Predigtstuhl

Die Tourenfotos der Wandertour Windschnurspitze – Predigtstuhl vom 17.08.2011 sind Online.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on August 20th, 2011

Nach der gestrigen doch einigermaßen kräftezerrenden Predigstuhl-Überschreitung haben wir uns für heute (18.08.2011) ein vergleichsweise einfaches Wanderziel ausgesucht, bei dem wir auch ein bißchen länger (bis 1/2 6 Uhr) ausschlafen konnten.

Auch heute wollten wir angesichts der hervorragenden Wetterprognosen für den heißesten Tag der Woche wieder in den Schladminger Tauern unterwegs ein. Ein Start in größerer Höhe sollte uns Aufstiegs-Schweiß weitgehend ersparen.

Das Tourenziel hat voriges Jahr Aufnahme unter meinen persönlichen Favoriten für die schönsten Natur- und Fototouren in der Dachstein-Tauern-Region gefunden: Die über die Ursprungalm und die Giglachseen verhältnismäßig einfache erreichbare Steirische und Lungauer Kalkspitze.

 

Die Steirische Kalkspitze bei der Anfahrt

Die Steirische Kalkspitze bei der Anfahrt

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Ursprungalm – Giglachseen
Wandergemeinde: Pichl-Preunegg / Rohrmoos-Untertal
Ausgangspunkt: Ursprungalm
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern

 

Tourengebiet Ursprungalm - Giglachsee - Kalkspitzen

Tourengebiet Ursprungalm - Giglachsee - Kalkspitzen

Routenverlauf auf Steirische und Lungauer Kalkspitze

Routenverlauf auf Steirische und Lungauer Kalkspitze

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Ursprungalm – Preuneggsattel – Giglachseehütte – Znachsattel – Akarscharte – Steirische Kalkspitze – Lungauer Kalkspitze – Am Anstiegsweg zurück

Die Tourbeschreibung

Bereits von weit unten im Tal am Weg auf der fast ebenen Almstraße bis zur Moarhofalm zeigt sich die Steirische Kalkspitze mit stolzem, keck in den Himmel gerichtetem Haupt.

Steil führt sie in der Folge hinauf – die Schotterstraße zur Ursprungalm. Sehr steil und kurvig.

Die Maut war dann oben am Parkplatz bei einer netten Dame im Straßenaufsicht-Jeep zu entrichten. 3,60 Euro pro Person.

An den noch im kühlen Schatten liegenden, verschlafen wirkenden Hütten des „Heidi-Dörfels“ (in den 1980-er Jahren wurde hier ein Heidi-Film gedreht) führt uns der breite Almpfad hinauf zum Preuneggsattel und der gleich dahinter liegenden Giglachseehütte, wo uns die Sonne in Empfang nimmt.

 

Am Preuneggsattel mit Blick zur Steirischen Kalkspitze

Am Preuneggsattel mit Blick zur Steirischen Kalkspitze

 

Ein Stück noch südwärts bis zum Znachsattel (2.059), dann dreht die Gehrichtung nach Westen. Vor uns erkennen wir schon einige Wanderer-Gruppen und kleinere Kolonnen. Das ist der Preis für die leichte Erreichbarkeit und das unschwierige Gelände.

Die herrlichen Landschaftsimpressionen sind es aber allemal wert, einmal nicht gänzlich einsam unterwegs sein zu können.

Am Fuße der Lungauer Kalkspitze entlang

Am Fuße der Lungauer Kalkspitze entlang

 

Wir beschließen, oben in der Akarscharte den Gipfel zuerst zu gehen, auf dem weniger Ausflügler unterwegs sind. Nur blöd, wenn sich die Wandererscharen dann gerecht auf beide Gipfel verteilen ;-).

Also wählen wir zunächst den Anstieg auf die etwas schwierigere Steirische Kalkspitze. Kurze, leicht ausgesetzte Passagen im brüchigen Fels bereiten dem einen oder anderen Wanderer sichtliche Probleme. Auch der Felsübergang zum Gipfelkreuz läßt so manchen schon weiter vorne auf der Wiese verweilen.

 

Tiefblick zu den Giglachseen

Tiefblick zu den Giglachseen

 

Der Ausblick ist großartig, die Temperaturen jetzt vom feinsten. Lediglich nach und nach aufziehende, stärkere Quellbewölkung trübt den sonnigen Eindruck etwas. Nachdem aber in der Wettervorhersage prognostiziert wurde, dass Gewitter heute so gut wie ausgeschlossen sind, machten wir uns keine Gedanken.

Fast senkrecht unter uns die Hütten der Ursprungalm. In der Ferne das markante Dreigestirn der höchsten Dachsteingipfel Hoher Dachstein – Mitterspitz – Torstein.

Vergleichsweise niedrig wirkt dagegen die formschöne Bischofsmütze im Gosaukamm.

Der Tiefblick nach Osten zeigt etliche Wanderer, die Ameisen gleich, Richtung Giglachseen aufsteigen.

Weiter östlich – hinter Sauberg und Vetternspitzen – der dominante Hochgolling, weiter südlich der unverkennbare Spitz des Kasereck.

Nördlich des Hochgolling die markante Gipfelpyramide des Höchstein, nicht weit davon entfernt die Hochwildstelle.

Im Südwesten und Westen erkennen wir im zunehmenden Dunst die höchsten Gipfel der Hohen Tauern. Von den Gletscherregionen der Hochalmspitze über den Ankogel zum Großglockner.

Am Gipfel herrscht eine reges Kommen und Gehen teilweise äußerst mitteilungsbedürftiger Menschen, welche die anderen Bergwanderer lautstark an ihren privatesten Geschichten teilhaben lassen.

Eine bekannte Situation auf leicht erreichbaren, vielbegangenen Modebergen. Ebenso üblich wie das „Nichtgrüßen“ der Bergkameraden, welches teilweise soweit geht, dass so mancher Wanderer mit mürrischem Gesichtsausdruck und gesenktem oder abgewandtem Blick über die Steige schleicht, nur um ja nicht dem Entgegenkommenden ins Gesicht blicken oder ihn gar grüßen zu müssen.

Als dann ein Bergfex hartnäckig darauf bestand, die 2.459 Meter hohe Steirische Kalkspitze, würde 2.486 Meter hoch sein, weil ihm sein GPS-Gerät das anzeigte und ein anderer Wanderer – nach Norden zum Großen Priel weisend – seinem Kameraden selbstbewußt das Tote Gebirge als Hochschwab verkaufen wollte, haben wir uns wieder vom Gipfel verzogen.

Einerlei, wir wußten, auf was wir uns mit den Kalkspitzen einlassen würden.

Bei zunehmender Bewölkung stiegen wir dann in die Akarscharte ab und in die andere Richtung wieder auf zum Gipfelkreuz auf der Lungauer Kalkspitze, wo zwar nicht ganz soviele Wanderer verweilen (hier wäre auch wesentlich mehr Platz zum Ausweichen), dafür werden wir aber bald von Mückenschwärmen umkreist, weshalb wir nicht lange am Gipfel bleiben.

 

Blick von der Lungauer zur Steirischen Kalkspitze

Blick von der Lungauer zur Steirischen Kalkspitze

 

Zurück am nur kurz etwas schmaleren, im Großen und Ganzen aber einfachen Bergrücken hinab in die Akarscharte und abwärts am Anstiegsweg.

In einer Felsmulde treffen wir auf 2 Ziegen. Ein Weibchen mit hellem Glöckchen und einen sich etwas eigenartig benehmenden Bock, der sich mit hechelnder Zunge sehr liebesbedürftig seiner Angebetenen zu widmen schien und uns nicht weiter beachtete.

 

Anfangs fanden wir die Ziegen noch ganz witzig

Anfangs fanden wir die Ziegen noch ganz witzig

 

Einige Minuten später rannte ein junger Mann in höllischem Tempo an uns vorbei. Kurz darauf folgten unter dem Gebimmel der Glocke die Ziegen.

Was wir vorerst noch höchst amüsant fanden, sollte sich in der nächsten halben Stunde zunächst zu einer lustigen Unterhaltung, später zu einem lästigen Erlebnis entwickeln.

Die Ziegen konnten dem jungen Mann nicht mehr folgen, stattdessen hielten sie sich jetzt an uns. Die Geiß war etwas scheuer, der Bock gebärdete sich aber recht penetrant. Nicht angriffslustig oder gefährlich, wie wir zunächst befürchteten.

Aber sehr „anhänglich“.

Fortwährend wiederholte sich nun folgendes Szenario: Der Bock stellte sich uns mitten in den Weg, so dass wir nicht an ihm vorbekamen. Weder Rufen noch Anstupsen mit den Stöcken konnte ihn irritieren.

Ging man vorbei, überholte er über die Wiesen und stellte sich wieder mitten auf den Weg.

Blieb man aber stehen, begann er in höchster Erregung zu zittern und wie eine Antenne begann er sein „Zipferl“ auszufahren. Blieb man dann noch immer stehen, begann er uns auf die Schuhe zu urinieren.

Wich man rasch aus und stürmte an ihm vorbei, fuhr er seine „Antenne“ wieder ein und lief noch schneller (Ingrid kam wegen ihres schmerzenden Knies nicht allzu rasch voran) an uns vorbei um uns abermals den Weg zu versperren.

 

Der Bock und seine "Antenne"

Der Bock und seine "Antenne"

 

Wie gesagt – eine halbe Stunde das gleiche Spiel.

Wir hofften, die Ziegen an einigen entgegenkommenden Wanderern „abstreifen“ zu können, diese schienen aber nicht so interessant zu sein.

2 Mal hatten wir es schon fast geschafft, sie eine größere Distanz hinter uns zu lassen. Aber bald kam das nun schon etwas nervige Gebimmel der Ziegen-Glocke hinter uns wieder näher.

Als wir die Hoffnung schon aufgegeben hatten, unsere anhänglichen Begleiter vor der Giglachseehütte wieder loszuwerden und uns auch schon einige Rezepte für Ziegensuppe überlegten ;-), konnten wir ein Wanderer-Paar überholen.

Zwar nicht sehr fair, aber wirkungsvoll. Denn der Plan hatte geklappt – die Ziegen blieben bei ihren neuen Weggefährten hängen (Entschuldigung an dieser Stelle, dass wir Euch das angetan haben – aber wie Ihr uns beim Vorbeigehen erzählt habt, hattet Ihr in der Türkei ohnehin schon schlimmere Ziegen-Erlebnisse).

Endlich von dem anhänglichen Ziegen-Paar befreit, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Die Ziegen gehörten vermutlich zur Giglachseehütte und waren darauf dressiert, die absteigenden Wanderer so lange zu nerven, bis diese zur Einkehr in die Hütte flüchten :-).

 

Beim Rückweg an den Giglachseen vorbei

Beim Rückweg an den Giglachseen vorbei

 

Der restliche Weg zurück zum prall gefüllten Parkplatz gestaltete sich dann ohne besondere Vorkommnisse.

Auch wenn einige meiner Bemerkungen in diesem Tourenbericht zynisch klingen mögen, für mich zählen die Kalkspitzen dennoch zu den schönsten Gipfel-Touren der Schladminger Tauern.

 

Bisherige Wanderungen im Tourengebiet zwischen Giglachsee und Oberhüttensee

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenbuch

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on August 19th, 2011

Nachdem der bisher ziemlich schwächelnde Sommer 2011 in seinen alten Tagen noch einmal auf Touren kommt und wir bei unserer letzten Plateauwanderung im Toten Gebirge vor allem beim Abstieg ziemlich schwitzen mussten, haben wir uns für heute (17.08.2011) ein Tourenziel in größerer Höhe in den allgemein etwas kühleren zentralen Schladminger Tauern ausgesucht.

Bereits einmal hatten wir den im hintersten Kleinsölktal liegenden Predigtstuhl am Tourenplan. In den Anfangsjahren unserer Wandererzeit am 05.09.2004 hatten wir für den Anstieg die Route über das Hüttkar gewählt, wo wir heute absteigen wollten. Den Abstieg hatten wir damals über die längere, aber einfachere Route über das Rantentörl vorgenommen.

Heute wollten wir eine neue Überschreitungsroute versuchen, für die allerdings zwei Autos erforderlich sind, wenn man sich den langen Almstraßenhatscher zurück zum Ausgangspunkt ersparen will – doch dazu später mehr. Der Plan war es, von Osten über die Striegleralm und das Hubenbauertörl auf den Predigtstuhl aufzusteigen und über die steile Rinne zu den Hüttkarseen abzusteigen.

Der Predigtstuhl schafft es mit seinen 2.543 Metern Höhe nicht ganz in die Liga der höchsten Gipfel der Schladminger Tauern, auf Grund der sehr langen, abwechslungsreichen Zustiegswege, der nicht zu unterschätzenden Schlüsselstellen im Felsenbereich des obersten Gipfelaufbaus sowie seines markanten „Dromedarbuckels“ gehört er aber mit Sicherheit zu den größten, anspruchsvollsten und auch schönsten Wanderzielen in diesem Gebiet.

 

2-geteiltes Wetter: Wolken im Süden, Sonne im Norden

2-geteiltes Wetter: Wolken im Süden, Sonne im Norden

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Kleinsölktal
Wandergemeinde: Kleinsölk
Ausgangspunkt: Schranken zur Striegleralm bzw. Breitlahnhütte
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern

 

Tourengebiet Striegleralm - Predigststuhl - Breitlahn

Tourengebiet Striegleralm - Predigststuhl - Breitlahn

Routenverlauf im obersten Abschnitt über den Predigstuhl

Routenverlauf im obersten Abschnitt über den Predigstuhl

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Kleinsölk / Schranken Striegleralm – Potzalm – Kothütten – Vordere und Hintere Striegleralm – Roßkar – Hubenbauertörl – Hinterkarscharte – Windschnurspitze – Predigtstuhl – Hüttkarseen – Vordere Neualm – Breitlahnhütte

Die Tourbeschreibung

Heute reisten wir mit 2 Autos in das hintere Kleinsölktal. Auf diese Weise würden wir uns am Nachmittag den langen, monotonen Rückweg über die ca. 7 Kilometer lange Schotter-Almstraße zwischen der Breitlahnhütte und dem Parkplatz vor dem Schranken zur Striegleralm ersparen.

Im noch immer kräftigen Mondlicht (4 Tage vorher hatten wir Vollmond) fahren wir von der Straßengabelung Kesslerkreuz auf der Almstraße zur Breitlahnhütte. 2 große Kaninchen – eines riesiggewachsen – schlagen dabei eine Zeitlang vor meinem Auto ihre Hacken.

Ingrid im Auto hinter mir hält den größeren Hasen gar für ein Reh.

Nachdem wir das Auto beim Parkplatz der Breitlahnhütte deponiert hatten, ging es gemeinsam zurück und vom Kesslerkreuz südostwärts bis kurz vor den Schranken zur Striegleralm. Der andere Schranken versperrt die Forststraße zur Tuchmoaralm.

Während wir uns zum Aufbruch bereit machen, schleicht aus der Dunkelheit ein lichtloses Geländeauto hinter uns vorbei – der Jäger wollte wohl stromsparen.

Kühl war es noch am frühen Morgen, als wir uns auf der langgezogenen Almstraße Richtung Süden auf den Weg machten.

An etlichen (Alm-)Hütten und noch mehr Almvieh vorbei macht man anfangs am nur sehr gemächlich steigenden Weg nur langsam Höhenmeter. Potzalm, Siglam, Kothütte. Nach einer Jagdhütte links am Waldrand kommt endlich das kleine Hüttendorf der Vorderen Striegleralm ins Blickfeld.

Die Almstraße beginnt nun etwas deutlicher zu steigen und bald haben wir die Hütte der Hinteren Striegleralm erreicht.

 

Noch mehr als 900 Höhenmeter von der Hinteren Striegleralm auf Windschnurspitze (links) und Predigtstuhl (rechts)

Noch mehr als 900 Höhenmeter von der Hinteren Striegleralm auf Windschnurspitze (links) und Predigtstuhl (rechts)

 

Die Bergkämme südlich und westlich um uns herum werden nun schon längst von der Sonne bestrahlt, der Mond schickt sich aber noch immer nicht an, hinter den Gipfeln zu verschwinden.

Links – östlich – von einem Wasserfall steigt das Steiglein in unzähligen Serpentinen fast schon zu gemütlich an.

In einem ausholenden Bogen durchschreiten wir das Roßkar, ehe der Steig steiler werdend zum Hubenbauertörl hinaufzieht, wo auch wir endlich in die Sonne gelangen.

Ein Wanderer kommt gerade vorbei. Er scheint das gleiche Gipfelziel zu haben wie wir – den noch in weiter Ferne liegenden Predigtstuhl.

Nördlich von Lachkogel und Kircheleck quert der vom Morgentau feuchte Steig weitgehend auf gleicher Höhe bleibend Richtung Westen. Einige Steilstellen verlangen kurz Aufmerksamkeit, im Wesentlichen bereitet die Route aber keine Schwierigkeiten.

 

Vom Hubenbauertörl zu Windschnurspitze und Predigtstuhl - links die Hinterkarscharte

Vom Hubenbauertörl zu Windschnurspitze und Predigtstuhl - links die Hinterkarscharte

 

Fast ist man schon froh, als der Weg in die Hinterkarscharte endlich anzusteigen beginnt.

Die anfänglich nur vereinzelt und zeitweise von Süden über die Bergkämme heraufziehenden Nebel- und Wolkenschwaden beginnen sich allmählich zu verdichten. Von der in den Nachrichten verkündeten Hitze war weit und breit nichts bemerkbar.

An windgeschützter Stelle lassen wir uns zur Jause nieder, als uns 3 Wanderer nachkommen. Ihr Tourenziel liegt heute noch in weiter Ferne: Über das Rantentörl und Prebertörl wollen sie zur Putzentalalm hinabsteigen und von dort wieder in die Kaiserscharte aufsteigen. Ihre Endstation – die Gollinghütte – werden sie dann über den Greifenberg erreichen. Ein ambitionierter Plan. Mehr als 16 Kilometer und etwa 2.000 Aufstiegshöhenmeter liegen noch vor ihnen.

Bei nicht besser werdendem Wetter – im Gegenteil – machen wir uns wieder auf den Weg. Südwärts geht es um die aus der Ferne sehr eindrucksvolle Windschnurspitze herum. Der Gipfel läßt sich über mittelsteile Wiesenhänge auf der Westseite recht einfach ersteigen.

Am Fuße der Wiese liegt Verwesungsgeruch in der Luft. Ein kleines dunkles Lamm hat seine Kinderjahre nicht überstanden.

Die Nebeldecke reißt jetzt gelegentlich auf. Nur kurz, aber diese Sekunden reichen, um die Schönheit der Landschaft zu erkennen.

 

Tiefblick beim Aufstieg auf die Windschnurspitze

Tiefblick beim Aufstieg auf die Windschnurspitze

 

Der benachbarte Predigtstuhl im Norden. Unter uns einige kleinere und größere grün und dunkelblau schimmernde Seen im Gebiet der hinteren Rantenalm. Im Westen das Wiegeneck, wo wir einen Wanderer – vermutlich jener, den wir beim Hubenbauertörl getroffen haben – im weglosen Aufstieg erkennen.

Von der Windschnurspitze sind wir recht rasch wieder unten am markierten Wandersteig, der nun steil und rutschig in ein steiniges Kar hinabführt. Von hier steigt der Weg abermals noch einmal fast 300 Höhenmeter an.

Zunächst am Wiesenrücken, weiter oben geht es in die Felsen. Nördlich des Hauptkammes können wir überwiegend blauen Himmel erkennen, während uns der Wind die Nebelschwaden um die Ohren treibt und uns trotz des Hochsommertages zum Frösteln bringt.

 

Tiefblick zu den Hüttkarseen

Tiefblick zu den Hüttkarseen

 

Nach dem Zusammenschluß des Weges mit dem steilen Anstieg aus dem Hüttkar beginnt der versicherte Steigabschnitt. Leicht ausgesetzt, mit Hilfe der Drahtseile aber recht unspektakulär führt der Schlußanstieg über die Felsen zum nicht allzu viel Platz bietenden Gipfelkreuz am Predigstuhl, wo wir auf 3 Wanderer treffen, die kurz nach unserer Ankunft aufbrechen.

Ein Paar aus Bayern rät uns, nicht den von uns geplanten Abstieg ins Hüttkar zu wählen von wo sie heraufgekommen waren. Durch den Kamin rinnendes Wasser macht die Felsen sehr glitschig.

Nach der Jause gestärkt wollen wir uns die Route aber doch genauer ansehen, da wir den Abstieg über das Rantentörl bereits kennen.

Nun, die Route ins Hüttkar gestaltete sich wirklich nicht einfach. Auf einigen kurzen Kletterstellen muss man die Schritte äußerst konzentriert setzen, da die nassen, glatten Felsen sehr rutschig sind. Was im Aufstieg noch einigermaßen akzeptabel ist, gestaltet sich im Abstieg gleich erheblich anspruchsvoller.

Schritt um Schritt arbeiten wir uns aber gemächlich abwärts, bei den schönen Hüttkarseen, können wir dann endlich verschnaufen.

 

Bei den Hüttkarseen liegt der schwierige Teil hinter uns

Bei den Hüttkarseen liegt der schwierige Teil hinter uns

 

Der weitere Wegverlauf ist dann nicht mehr sonderlich schwierig, auch wenn der Weg durch strauch- und grasverwachsene Steilhänge etwas holprig und feucht ist.

Auf ca. 1.530 Meter Höhe vereinigt sich unser Weg mit der Route über das Rantentörl.

Über die Vordere Neualm – teilweise über eine Forststraße – geht es hinunter Richtung Grafenalm. Unter uns liegt idyllisch der Schwarzensee.

Zuletzt folgen wir der fast eben verlaufenden Schotterstraße hinaus zur gutbesuchten Breitlahnhütte, wo die Narben der letztjährigen Unwetter noch längst nicht verheilt sind.

Mit 5 Stunden ist die Route auf den Predigtstuhl hier angeschrieben.

Ein langer, anstrengender Wandertag mit mehr als 1.700 Aufstiegshöhenmeter geht zu Ende.

 

Im felsigen Schlußanstieg auf den Predigtstuhl

Im felsigen Schlußanstieg auf den Predigtstuhl

 

Bisherige Wandertouren im hinteren Kleinsölktal

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenbuch

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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Ziemlich genau vor einem Jahr habe ich hier in diesem Blog einen Artikel über die schönsten Natur- und Foto-Touren im Dachsteingebirge und Salzkammergut geschrieben. Ging es damals eher um relativ einfache Wanderungen mit Schwerpunkt auf leichter Erreichbarkeit vor allem für Naturfotografen, so möchte ich heute eine Artikelserie über die Top-Ten Gipfel der Schladminger Tauern starten.

Die Schladminger Tauern sind für mich die spannendste und reizvollste Gebirgsgruppe der Niederen Tauern, gefolgt von den Radstädter Tauern. Erst mit einigem Abstand kommen dann die Rottenmanner und Wölzer Tauern. Das Schlußlicht bilden schließlich die Seckauer Tauern.

Die Frage, was mich an den Schladminger Tauern so besonders reizt, würde ich folgendermaßen beantworten: Es ist die Mischung aus anspruchsvollen, (hoch-)alpinen Felslandschaften, verborgenen Karen, unzähligen Wasserfällen, Dutzenden von Seen, urigen Hütten und idyllischen Almen.

 

Blick von den Landawirseen zum Hochgolling

Blick von den Landawirseen zum Hochgolling

 

Top-Ten-Gipfel möchte ich in diesem Artikel also auflisten. Doch welche Top-Ten?

  • Die Höchsten – das ist ziemlich einfach
  • Die Schwierigsten – das ist nun schon nicht mehr so leicht
  • Die Schönsten – hier wird es richtig schwer

Soll ich nur Gipfel mit Gipfelkreuz berücksichtigen, soll ich mich auf die über markierte Wege erreichbaren Wanderberge beschränken, soll ich auch jene Berge miteinbeziehen, die fast ausnahmslos nur im Winter mit Tourenschi beschritten werden?

Beginnen wir heute mit der einfachsten Auflistung – die 10 höchsten Gipfel der Schladminger Tauern:

Ihr könnt diese und ähnliche Auswertungen übrigens auch jederzeit selbst über meine Gipfelliste und Bergdatenbank abfragen.

Vorgangsweise

  • Ich wähle im Auswahlfeld „Suche nach einer Gebirgsgruppe“ die Schladminger Tauern aus
  • Danach klicke ich auf die Schaltfläche „Suche starten“
  • Für die Sortierung nach der Höhe klicke ich auf die blaue Spaltenüberschrift „Höhe“ – jetzt sind die Gipfel aufsteigend nach Höhe sortiert
  • Um die Sortierung umzudrehen, klicke ich ein weiteres Mal auf die blaue Spaltenüberschrift „Höhe“
  • Nun habe ich die 10 höchsten Gipfel der Schladminger Tauern vor mir
  • In der Spalte ganz rechts kann ich zu den bisherigen Wandertouren auf den jeweiligen Gipfel gelangen
Die höchsten Gipfel der Schladminger Tauern

Die höchsten Gipfel der Schladminger Tauern

 

Die 10 höchsten Gipfel der Schladminger Tauern

  1. 2.862 – Hochgolling (28.07.2005)
  2. 2.747 – Hochwildstelle (04.09.2005 und 17.07.2011)
  3. 2.742 – Roteck (28.06.2008)
  4. 2.740 – Kasereck (27.07.2009)
  5. 2.740 – Preber (05.08.2006 und 28.06.2008)
  6. 2.726 – Große Barbaraspitze (02.08.2009)
  7. 2.702 – Waldhorn (09.10.2005)
  8. 2.684 – Deichselspitze (07.04.2006)
  9. 2.681 – Kieseck (09.10.2005)
  10. 2.672 – Elendberg (21.04.2006)

 

Hochgolling - Nordwand

Hochgolling - Nordwand

 

Dass Höhe alleine nicht alles ist, zeigt schon die Tatsache, dass einige der auffälligsten Gipfelerhebungen in dieser Rangliste überhaupt nicht vorhanden sind. Man denke nur an die markante und weit über das Ennstal sichtbare Gipfelpyramide des Höchstein (2.543), an den wuchtigen Großen Knallstein (2.599), der bei Wanderungen in den Niederen Tauern meist sofort ins Auge fällt oder an den auffälligen „Dromedarbuckel“ des Predigtstuhl (2.543).

Abschließend noch einmal meine bisherigen Wandertouren auf die 10 höchsten Gipfel der Schladminger Tauern in absteigender chronologischer Reihenfolge:

 

War die heutige Auflistung der 10 höchsten Gipfel der Schladminger Tauern sehr einfach – da auf unwiderlegbaren Fakten beruhend – so sich eine Rangliste der schönsten Berge der Schladminger Tauern schon wesentlich schwieriger.

Dennoch möchte ich versuchen, im nächsten Teil dieser Artikelserie die schönsten Gipfeltouren der Schladminger Tauern zu beschreiben (folgt demnächst).

 

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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Tourenfotos Breitwiesenalm - Widderkar - Dreibrüderkogel

Die Tourenfotos der Wandertour Breitwiesenalm – Widderkar – Dreibrüderkogel vom 14.08.2011 sind Online.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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Im Laufe eines Wandererlebens entwickeln sich bei der Tourenwahl gewisse Regelmäßigkeiten. So ist es bei mir schon Tradition, neben einer Winter-Abschlußtour im Toten Gebirge auch eine markierungslose Sommer-Tour am Karstplateau zu unternehmen.

Und auch wenn die noch unbesuchten Wanderberge schon sehr rar werden, findet sich bei intensiverem Studium der Landkarten doch noch immer der eine oder andere Steig fernab der traditionellen Wanderrouten, der eine Begehung verdient.

Natürlich ist bei solchen Touren nicht immer gewährleistet, dass man auf gut präparierten Wegen wandert. Eine weitere Herausforderung stellt die Orientierung dar – obgleich dem aufmerksamen Wanderer meist in regelmäßigen Abständen errichtete Steinmandln recht gut den Weg weisen.

Aber gänzlich verlassen sollte man sich darauf nicht. So habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, die geplante Wanderroute schon vorab zu Hause am GPS-Gerät abzuspeichern und mich an diesem Routenverlauf zu orientieren.

Heute (14.08.2011) wollten wir einige Wandergebiete besuchen, die ich in den letzten Jahren bei diversen Sommer-Wanderungen und Schneeschuhtouren zumindest ansatzweise schon „berührt“, aber noch nie durchgängig beschritten hatte.

Insbesondere freute ich mich schon auf den Übergang von der Breitwiesenalm über die Steinerne Stiege ins Widderkar und weiter über eine kleine Jagdhütte zum Aibl.

Als Krönung wollten wir dann noch dem bereits im Vorjahr besuchten Gipfelkreuz am Südgipfel der Dreibrüderkögel einen Besuch abstatten.

Tiefblick vom Dreibrüderkogel zum Grundlsee

Tiefblick vom Dreibrüderkogel zum Grundlsee

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Salzkammergut
Wandergemeinde: Grundlsee
Ausgangspunkt: Parkplatz Appelhaus / Henaralm
Gebirgsgruppe: Totes Gebirge

 

Tourengebiet Breitwiesenalm - Widderkar - Dreibrüderkogel

Tourengebiet Breitwiesenalm - Widderkar - Dreibrüderkogel

Routenverlauf Breitwiesenalm - Widderkar - Dreibrüderkogel im unteren Abschnitt (Talnähe)

Routenverlauf Breitwiesenalm - Widderkar - Dreibrüderkogel im unteren Abschnitt (Talnähe)

Routenverlauf Breitwiesenalm - Widderkar - Dreibrüderkogel im oben Abschnitt (am Plateau)

Routenverlauf Breitwiesenalm - Widderkar - Dreibrüderkogel im oben Abschnitt (am Plateau)

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Parkplatz Appelhaus / Henaralm – Almbergweg – Breitwiesenalm – Steinerne Stiege – Widderkar – Aibl – Dreibrüderkogel-Südgipfel – Gößler Alm – Zimitzalm – Grundlsee – Ausgangsparkplatz

Die Tourbeschreibung

Gleich vom Ausgangsparkplatz, ca. 30 Höhenmeter über dem nebelverhangenen Grundlsee, steigt der markierte Wanderweg Richtung Appelhaus im Wald steil bergan, sodass wir rasch zu „dampfen“ beginnen. Nach der Querung einer Forststraße, die am frühen Morgen bereits von einigen „Auto-Wanderern“ zur Abkürzung der Anstiegszeit genutzt wurde, folgen wir einem gut ausgeschnittenen Pfad durch hohes Gras. Abermals steil bergan.

Bei meiner Schneeschuhwanderung auf den Siniweler am 18. April bin ich hier noch dem weit ausholenden Forstweg gefolgt.

Nebelmeer über dem Grundlsee

Nebelmeer über dem Grundlsee

Obwohl sich am Almbergweg immer wieder faszinierende Tiefblicke über das den Grundlsee bedeckende Nebelmeer bieten, beginnt der spannende Teil unserer Wanderung eigentlich erst mit Erreichen des Hochplateaus auf 1.600 Meter Seehöhe.

Durch Gräben und über etliche Hügel und Täler zieht sich der gut begehbare Wandersteig bis zu einer Weggabelung. Nach Nordwesten (links) geht die Markierung weiter Richtung Appelhaus. Wir wählen aber das nur spärlich und ansatzweise im nassen Gras erkennbare und gelegentlich von Steinmandln gesäumte Steiglein Richtung Nordosten.

Um uns herum eine Reihe das Hochplateau überragende Gipfelerhebungen, die ich allesamt bereits besucht habe. Schönberg, Kleiner und Großer Gsollberg im Nordwesten, Backenstein, Häuslkogel, Reichenstein und Siniweler im Südosten. Und im Osten der Breitwiesberg, den wir jetzt an seiner West- und Nordseite umwandern werden.

Obwohl nicht markiert, ist der Wegverlauf ziemlich klar. Einzig der viele Schlamm und etliche Wasserlacken sind für das Tote Gebirge etwas ungewöhnlich. Da uns diese Wegbeschaffenheit heute einen Großteil der Tour über begleiten sollten, könnte ich mich fast zu der Behauptung hinreissen lassen: Das Tote Gebirge ist äußerst wasserreich.

Natürlich sieht es weiter östlich am Karstplateau schon wieder ganz anders aus. Auch in Regensommern wie 2011.

Weiter im Norden werden wir von den in allen Tonlagen bimmelnden, schellenden und klingenden Glocken des Almviehs zwischen Brunnwiesenalm und Breitwiesenalm begrüßt. Eine sehr idyllische Atmosphäre.

Die Breitwiesenalm wird ihrem Namen gerecht

Die Breitwiesenalm wird ihrem Namen gerecht

Unser Weg dreht nun nach Osten und je weiter wir uns der Breitwiesenalm annähern, desto sumpfiger wird das Gelände. Der Name für diese Alm könnte nicht treffender gewählt worden sein. In einer weiten Mulde zwischen Breitwiesberg im Süden und Redendem Stein im Norden breitet sich die bräunlich gefärbte Almwiese aus.

Mich erinnert das Gebiet an einen Western, fehlt nur noch, dass Bisons an uns vorbei stampfen. Achtsam queren wir die Sumpfwiesen bis zu deren nordöstlichen Rand, wo das Gelände wieder zu steigen beginnt und Steinmandln den weiteren Wegverlauf weisen.

Schowodinkar und Himmelkare heißen die von unzählichen Mulden und gerillten Karrenplatten durchzogenen Hochflächen, die ich bereits im April 2010 bei meiner Schneeschuhwanderung über den Widderkarkogel kennenlernen konnte.

Gegen Westen steigt das Gelände noch einmal an, ehe wir die Lange Wand erreichen.  Von hier führt ein Steig über die sogenannte Steinerne Stiege am Rande überhängender Felsen steil nach unten ins Widderkar, wo wir uns zur Jause niederlassen.

Die Temperaturen sind angenehm, nur dünne Schleierwölkchen zieren den ansonten blauen Himmel, allerdings ist es ziemlich dunstig.

Nach der Pause gestärkt durchqueren wir das Widderkar bis zu einer kleinen Jagdhütte (1.636) – auch hier helfen immer wieder Steinmandln bei der Orientierung.

Das landschaftlich eindrucksvolle Gebiet war uns bereits von einer Wanderung auf den Hinteren Bruderkogel bekannt.

Nicht bekannt war uns allerdings der weitere Wegverlauf zum Aibl.

Wir folgen den Steinmandln am auch hier weitgehend ziemlich schlammigen Pfad. Durch Latschengassen und steinübersäte Felder, an haushohen Felsblöcken vorbei, entlang der unteren Ausläufer der steilen Schotterflanken auf der Westseite der Dreibrüderkögel.

Großartige Landschaftsimpressionen westlich der Dreibrüderkögel

Großartige Landschaftsimpressionen westlich der Dreibrüderkögel

Gelegentlich ein Schuhabdruck im Erdreich weist darauf hin, dass dieser Steig nicht gänzlich unbegangen ist. Und die Begehung lohnt sich auf Grund der großartigen Landschaftsimpressionen allemal.

Die schroffen Felszacken der Dreibrüderkögel gleich in der Nähe, die senkrecht abfallenden Felswände von Siniweler und Reichenstein auf der anderen Seite des Widderkars, und in der Ferne die glänzenden Gletscher am Dachsteingebirge.

Mit Annäherung an den Aibl-Sattel werden wir wieder vom Gebimmel der Kuhglocken der Almrinder in Empfang genommen.

Da der Tag noch jung ist, steht einer Besteigung des nahe gelegenen Dreibrüderkogel-Südgipfels nichts im Wege.

Nach kaum einer halben Stunde stehen wir beim Gipfelkreuz, 3 Wanderer brechen kurz vor unserer Ankunft vom Gipfel auf.

Am Dreibrüderkogel-Südgipfel

Am Dreibrüderkogel-Südgipfel

Herrliche Aus- und Tiefblicke. Zum direkt unter uns liegenden Dreibrüdersee, zum Grundlsee, wo wir unsere heutige Rundwanderung gestartet haben. Und in nächster Nähe eine Reihe von Wandergipfeln im Umfeld der Pühringer Hütte: Salzofen und Wildgößl, Rotgschirr und Elm. Sogar ein Zipfelchen des Hinteren Lahngangsees können wir erhaschen.

Für den Abstieg wählen wir nun die Route über den Aibl-Sattel hinunter zur Gößler Alm. Je weiter wir jetzt ins Tal hinab gelangen, umso mehr schlägt uns drückend-schwüle Luft entgegen.

Abstieg über die Gößler Alm

Abstieg über die Gößler Alm

Bei einer Forststraße auf etwa 1.130 Meter Höhe folgen wir der Beschilderung zur Zimitzalm, die wir bereits eine Viertelstunde später erreichen. Auf dem parallel zum Zimitzbach und seinem Wasserfall verlaufenden Wanderweg im schattigen Wald lassen sich die heißen Temperaturen gleich viel besser ertragen.

Dieser Hitze können wir dann bei den letzten fast 3 Kilometern entlang des gut besuchten Grundlsees zurück zum Ausgangsparkplatz leider nicht mehr entgehen.

Fazit der Tour:

Wären die Wege nicht ganz so schlammig und die Luft trockener und klarer gewesen, würde ich die heutige Wanderung als absolute Traumtour bezeichnen. Aber auch so bietet diese meist einsame, am Plateau weitgehend auf unmarkierten, lediglich mit Steinmandl gekennzeichneten Steigen verlaufende Wandertour viele landschaftliche Leckerbissen.

Kreuz-Kapelle am Grundlsee

Kreuz-Kapelle am Grundlsee

 

Bisherige Wandertouren mit Ausgangspunkt beim Grundlsee

Weitere markierungslose Sommer-Wanderungen im Toten Gebirge

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenbuch

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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