Richtiger sollte der Titel eigentlich lauten: Buchhinweise oder Buchinformationen.
Denn ob ein Buch wirklich einen Tipp wert ist, vermag wohl niemand auf dieser Welt objektiv und für die gesamte Menschheit verbindlich zu beurteilen – so er nicht Marcel Reich-Ranicki heißt ;-).
Diese Qualitätsbeurteilung wird immer im Auge des Betrachters respektive Lesers liegen und deshalb möge man mir bitte verzeihen, wenn jemand das eine oder andere Buch ganz anders bewerten würde.
Und auch ich habe heute ein Buch in meiner „Leseliste“ der letzten Wochen, welches mir ehrlich gesagt nur eine unterdurchschnittliche Beurteilung wert ist, während es bei Amazon von einem Leser in höchsten Tönen gelobt wird (es handelt sich dabei aber wahrscheinlich nicht um Marcel Reich-Ranicki, bei dem meine bevorzugte Lektüre vermutlich nicht einmal unter den Begriff „Literatur“ fallen dürfte).
Warum ich diese Liste heute veröffentliche, hat 2 Gründe:
Zum einen sucht ja vielleicht der eine oder die andere von Euch noch nach Weihnachtsgeschenkideen, zum anderen suche ich nach dem mehrtägigen Hüten meines Fieberbettes eine leichte Beschäftigung.
Viele Bücher habe ich in den letzten Wochen gelesen, neben einigen Fachbüchern und der unfassbaren Leidensgeschichte der jungen Natascha Kampusch in „3096 Tage“ handelte es sich überwiegend um „Wanderer-, Natur- und Wildnisbücher“.
Wahre Geschichten und Erzählungen von Menschen, die auszogen, um die unbeschreibliche Schönheit der Natur mit all ihren Sinnen zu erfassen, die vielleicht in der Einsamkeit unendlicher Weiten zu sich selbst finden wollten oder Herauforderungen in der unbändigen Wildnis suchten.
Durch einen Klick auf die jeweiligen Bilder oder Links gelangt ihr zu Amazon, wo Ihr weitere Informationen zum jeweiligen Buch findet.
Die Hinweise auf meine Fachbücher möchte ich Euch ersparen, auf das Buch von Natascha Kampusch dagegen – so häufig sie und ihr Werk auch zunehmend kritisiert werden – möchte ich aber unbedingt hinweisen, weil man darin soviel höchst beachtenswerte Willensstärke und Durchhaltekraft vorfindet.
Eher – oder noch besser: Nur – durch Zufall bin ich auf das nächste Buch gestoßen. Auf der Suche nach Urlaubslektüre in letzter Sekunde stand ich im September in einer großen Buchhandlung meines Vertrauens und griff dort in der Abteilung „Reisen, Abenteuer und Wildnis“ ganz spontan auf ein dünnes gelbes Taschenbuch mit grellroter Schrift.
Genau so schreiend wie die Aufmachung war dann auch der Titel. Erst das Lesen des Rückentextes versicherte mir, dass es sich hier nicht um einen verirrten Ausreisser aus der Erotik-Abteilung handelte.
Obwohl: Deftig ist der Erlebnisbericht einer jungen Israelin auf ihrer Reise durch Südamerika allemal. Geschmacklos aber höchstens 2 bis 3 Mal ;-).
Iris Bahr: Schlampen im Rucksack: Auf der Moomlatz-Route durch Südamerika
Beim nächsten Buch, ich muß es gestehen, habe ich mir bei „etlichen Längen“ etwas schwer getan. Vielleicht hat dieses Buch aber wirklich das hohe Niveau, welches auf einer Amazon-Rezension beschrieben ist, und vielleicht war ich diesem nach „Schlampen im Rucksack“ einfach noch nicht gewachsen.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mit Pferden nicht allzu viel anfangen kann. Genaussowenig wie mit den verwirrenden Gefühlen eines suchenden 19-jährigen Mädchens, welche sie ja selbst nicht richtig zu beschreiben vermag (Ich hätte auf mein „Bauchgefühl“ hören sollen, dass dieses Buch wohl eher nichts für mich ist).
Für Pferdeliebhaber und Abenteurer, für die die Wildnis bereits 2 Stunden hinter dem nächsten Dorf beginnt, vielleicht ganz unterhaltsam:
Vail Fuch: Frei sein – Mein Weg durch die Wildnis zu mir
Nach diesem „Soft-Abenteuer in Schweden“ stieß ich auf einen Autor, von dem ich nun bereits innerhalb kurzer Zeit das dritte Buch lese. Ich mag seinen wortgewaltigen und bildreichen Erzählstil und ich liebe das Bild seiner süßen 1,5 Jahre alten, entzückenden Tochter, mit der er und seine Frau 1 Jahr in der (wirklichen) Wildnis verbracht haben (doch dazu mehr weiter unten).
Nicolas Vanier heißt der Abenteurer und Autor, der seit einigen Jahrzehnten vor allem von den unwirtlichen und frostigen Landschaften des hohen Nordens magisch angezogen wird.
Das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, beinhaltet eine bunte Sammlung verschiedenster Episoden aus all dieser erlebnisreichen Zeit.
Nicolas Vanier: Zeit der Wölfe – Ein Abenteurerleben
Nach Nicolas Vanier, der sich im obigen Buch überwiegend auf Hundeschlitten – seltener auf Pferden, Kanus oder Schneemobilen – „herumtrieb“, stieß ich auf einen jungen Österreicher namen Gregor Sieböck, der in wenigen Jahren im wahrsten Sinne des Wortes die halbe Welt zu Fuß erwanderte. Eine beachtliche Leistung, der ich größten Respekt entgegenbringe.
Vom großartigen Erzählstil des Nicolas Vanier allerdings etwas verwöhnt, fand ich in Gregor Sieböcks Schilderungen aber einige Längen. Nichts schlimmes, höchstens ein halber Punkt Abzug – bedeutet noch immer sehr lesenswert, auch wenn mir seine gutgemeinten ökologischen Ansätze grundsätzlich zwar richtig, dann und wann aber doch etwas zu unrealistisch und übertrieben erschienen.
Er aber ist ein optimistischer Bursch, und schon seine Beschreibung im Vorwort durch Herrn Klaus Buttinger, Redakteur der Oberösterreichischen Nachrichten, brachte mich herzhaft zum Lachen:
… als Ende Juni 2003 plötzlich ein Rucksack in meiner Tür stand. Ein riesiger Rucksack. Er hatte sich ein Bürschlein umgeschnallt, das sich als Gregor Sieböck vorstellte. Der Rucksack wollte mit ihm bis nach Tokio gehen.
Gregor Sieböck: Der Weltenwanderer – Global Change – Zu Fuss um die halbe Welt
Nach den Pilger- und Wandererfahrungen des jungen Bad Ischlers landete ich wieder bei Nicolas Vanier. In seiner Erzählung „Die weiße Odyssee“ schildert er seine Erlebnisse eines von allen „Experten“ als unmöglich gehaltenen Abenteuers. In weniger als 100 Tagen mit seinem geliebten Hundeschlittengespann 8.600 Kilometer quer Kanada, vom Pazifik zum Atlantik. Über abweisende Berge und trügerisch-vereiste Gewässer.
Etwas „nervig“ wird auf Dauer der „Stress“ auf Grund des Wettlaufes und so ist es im Grund nicht nur ein Abenteuer – das des Nicolas Vanier mit seinen Hunden – sondern auch jenes seiner Begleiter, Freunde und Teamkameraden, die das unmöglich Gehaltene durch ihre Schneemobil-Pisten erst ermöglicht haben. Dass in einer größeren Mannschaft Probleme und Streit nicht ausbleiben, ist wohl unvermeidlich. Auf Dauer wird man als Leser aber in diese unangenehme Gefühlsmischung mit hinein gezogen.
So gesehen wäre es auch ein Buch für Projektleiter – hier gäbe es wohl zahlreiche Ansatzpunkte und Erkenntnisse, wie man ein Projekt nicht leiten und koordinieren darf.
Zu guter Letzt ist es ein Buch für Hundeliebhaber. Und im Gegensatz zu Pferden – siehe weiter oben – finde ich zu Hunden großen Zugang.
Nicolas Vanier: Die weiße Odyssee
Nach dem Wettkampf gegen die Zeit suchte ich mir ein ruhigeres, beschaulicheres Buch. Der hohe Norden sollte es dennoch bleiben. Dieses Mal nicht in Kanada, sondern in Alaska.
Der Autor – Fred Hatfield, geboren 1910 – beschreibt hier im Alter von 80 Jahren seine Erinnerungen an sein Leben als Trapper, welches er anfangs alleine, später mit seiner geliebten Frau und seiner reichen Kinderschar in der einsamen Wildnis Alaskas erlebt hat.
Vielleicht nicht ganz so facettenreich und detailliert beschrieben wie bei Nicolas Vanier, zieht einen dieses „ruhige“ Buch dennoch von Anfang an in seinen Bann. Für mich das „schönste“ Buch der letzten 3 Monate.
Fred Hatfield: Nördlich der Sonne – Allein in den Wäldern Alaskas. Ein Trapperleben.
Das letzte Buch meiner „Leseliste“ ist wieder von Nicolas Vanier. Da ich erst bei Seite 25 meiner Lektüre angelangt bin, kann ich noch nichts Näheres zum Buch kundtun. Erwarten würde ich mir eine inhaltlich ähnlich schöne Geschichte wie bei Fred Hattfield (voriger Hinweis), gepaart mit der detailreichen, dichten Erzählweise von Nicolas Vanier.
Nicolas Vanier: Das Schneekind – Eine Familie unterwegs durch die Schneewüsten Kanadas
Viele Buchtipps, Buchempfehlungen, Buchhinweise, Buchinformationen oder wie immer man es nun auch bezeichnen mag. Vielleicht findet ja jemand Geschmack daran. Ich würde mich jedenfalls über Rückmeldungen freuen.
Ach ja, und noch etwas: Falls ihr mehr als eines der oben genannten Bücher kaufen solltet, muß euch eines klar sein: Mit der Karriere könnte es dann vorbei sein. Denn wenn doch sogar einer der größten selbsternannten österreichischen Bildungsexperten – der Pröll Erwin – öffentlich einbekennt, in seinem ganzen Leben nur ein einziges Buch fertig gelesen zu haben, müssen da ja irgendwelche Nebenwirkungen dabei sein.
Immerhin hat er bei „seinem“ Buch den „Schatz im Silbersee“ von Karl May gemeint und nicht sein Parteibuch. Und scheinbar genügt das ja für zweithöchste Ehren (aber wer weiß, vielleicht hätte es bei mehr Lesen ja vielleicht doch zum Bundespräsidenten gereicht).
Ich wünsche Euch wunderschöne Leseerlebnisse und „wahre Abenteuer im Kopf“.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Buchtipp, Wanderbücher
Eigentlich müsste es ja richtiger heißen: Zwei erste Eindrücke
Einmal der, den die Schneeschuhe bei mir hinterlassen haben.
Und einmal jener, den ich mit den Schneeschuhen im Schnee hinterlassen habe.
Für einen endültigen Testbericht ist es derzeit zwar noch zu früh, nach 2 Schneeschuhtouren (Labeckalm – Schwarzkogel und Berillenalm – Hochknall – Bergereck) mit 3 verschiedenen Schneevarianten (nicht allzu tiefer lockerer Pulverschnee sowie schwerer, feuchter, patziger Schnee und Bruchharsch).
Aber vielleicht überlegt ja der eine oder die andere von Euch, zu Weihnachten Schneeschuhe unter den Christbaum zu legen – deshalb schon mal schnell ein Vorabbericht.
Schneeschuhe vom Hofer – Billigsprodukte um 59,99 Euro. Wie verträgt sich das mit meiner eigenen Qualitätsphilosophie und meiner Behauptung, empfehlenswerte Schneeschuhe wird man in der Regel erst von 200 Euro aufwärts erhalten.
Die einzigen Ausnahmen von dieser Regel, die mich bisher überzogen konnten, waren die aktuell preislich ca. um die 170 Euro liegenden Atlas 1225 und Tubbs Venture (jenes Modell, welches ich als Ersatzprodukt für den Tubbs Nordic erhalten habe, nachdem ich diesen nach bereits 3 Touren „verbraucht“ hatte).
Den Hofer-Schneeschuh als NoName-Produkt zu bezeichnen, ist eigentlich nicht ganz fair. Denn er hat sehr wohl einen: ADVENTURIDGE.

Billig-Schneeschuhe vom Hofer
Von der vorne und hinten leicht nach oben gebogenen runden Form des Aluminiumrahmens ist er stark den Tubbs-Modellen nachempfunden.
Der erste Blick auf die Bindung – eine der Kernkomponenten eines Schneeschuhs – zeigt bereits, dass man den auf der Verpackungsschachtel angebrachten Verwendungshinweis für Flachland und leicht hügeliges Gelände unbedingt berücksichtigen sollte.
Denn einen stabilen, zuverlässigen Eindruck kann dieses filigrane Plastik-Riemen-Gebilde wirklich nicht vermitteln. Und tatsächlich ging die Bindung bisher pro Tour bereits etliche Male selbständig auf. Besonders herausfordernd, wenn dies im steileren Gelände passieren sollte (also doch nicht an den Einsatzbereich Flachland und leichtes Hügelgelände gehalten ;-)).
Die Harschkrallen sind nicht sonderlich gut, aber auch nicht sonderlich schlecht. Durchschnitt eben und für das vorgeschlagene Zielgelände durchaus passabel.
Mir gelang es sogar, damit einen mehr als 35° steilen Hang zu bewältigen. Die Schwachstelle war da eher schon die Bindung.
Das Gehgefühl bei lockerem Neuschnee ist dafür aber erstaunlich angenehm. Auch bergab läßt er sich bei diesen Schneebedinungen gut balancieren und steuern. Lediglich bergauf schaufelt man sich unangenehmerweise viel Schnee in den Nacken.
Bei patzigem Schnee hat er mir weniger gefallen. Für eine fundierte Aussage möchte ich hier aber noch direkte Vergleichtests mit ähnlichen Modellen abwarten.
Material-Robustheit darf man sich bei diesem Schnäppchenpreis keine erwarten. Bereits mit freiem Auge erkennt man soviele Schwachstellen, dass man dieses Modell wohl nie auf längere Trekkingtouren ins Hochgebirge oder auf ausgeprägte Tagestouren weit abseits jeglicher Zivilisation mitnehmen würde.
FAZIT:
Für Sparfüchse kann der Schneeschuh vom Hofer durchaus geeignet sein, wenn man folgende Einschränkungen berücksichtigt:
- Besser nur im Flachland oder auf leicht geneigten Hügelketten bleiben
- Nicht mehr als 1 bis 2 Stunden fernab der Zivilisation herumschweifen, um im Defektfall in vernünftigem Zeitrahmen wieder zu Fuß zum Ausgangspunkt zurück zu gelangen
- Nach mehr als ca. 4 Stunden Wanderung merkt man den erhöhten Kraftaufwand im Vergleich zu anderen Produkten
- Wird man voraussichtlich mehr als 4 bis 5 Touren im Jahr unternehmen, würde ich zu einem anderem Modell raten
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Schneeschuhe, Testbericht
Die Tourenfotos der Schneeschuhtour Berillenalm – Hochknall – Bergereck vom 08.12.2010 sind Online.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Schneeschuhtour, Tourenfotos
Die Tourenfotos der Schneeschuhtour Labeckalm – Schwarzkogel vom 05.12.2010 sind Online.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Schneeschuhtour, Tourenfotos
Richtig schöne Wandertage hat es jetzt schon geraume Zeit keine mehr gegeben. Wenn ich mein heuriges Tourenalbum durchstöbere, muß ich schon mehr als 3 Wochen zurückgehen, um ungetrübt blauen Himmel zu sehen (Wandertour auf den Saukarkopf in den Radstädter Tauern).
Auch heute am Feiertag (08.12.2010) zeigte der morgendliche Blick aus dem Fenster nur „Grau in Grau“. Allerdings gab es da zeitweise dieses helle Durchschimmern von pastellartigem Blau, welches die Hoffnung hegte, dass heute irgendwo da oberhalb einer Nebeldecke tatsächlich wieder einmal schöneres Wetter warten könnte.
Also schnell ein Wanderziel gesucht und raus in den mit 0°C nicht allzu kalten Morgen. Wie schon bei unserer letzten Wanderung (Schneeschuhtour Labeckalm – Schwarzkogel) wollten wir auch heute wieder auf Schneeschuhe setzen. Für mich die 2. Gelegenheit, das neue Hofer-Modell zu testen.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Ennstal / Kemetgebirge
Wandergemeinde: St. Martin am Grimming
Ausgangspunkt: Oberlengdorf
Gebirgsgruppe: Dachsteingebirge

Tourengebiet Hochknall - Bergereck
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Oberlengdorf – Langreutboden – Berillenalm – Hochknall – Bergereck – Lengdorfer Berg – Oberlengdorf
Ich bitte um Verständnis, dass ich den genauen Routenverlauf und die zu erwartenden Schwierigkeiten und Schlüsselstellen hier nicht zum Besten geben werde, weil diese Tour unter Umständen Eingang in die nächste Ausgabe meines Schneeschuhtourenführer-eBooks Zentral-Österreich finden könnte.
Bestehenden eBook-Kunden werde ich in den nächsten Tagen einen passwortgeschützten Link mit Landkartendetails und Erklärung etwaiger Gefahrenstellen zukommen lassen (Ich bitte noch um etwas Geduld).
Tourbeschreibung
Die erste Hürde – allerdings noch nicht wandertechnischer Natur – hatten wir bei der Anfahrt von Unterlengdorf nach Oberlengdorf zu meistern (60 Höhenmeter ;-)). Ich hatte bei einer Straßengabelung zwecks Studiums der Wegweiser kurz angehalten und kam in der Folge auf der schneeglatten, rutschigen Straße nun nicht mehr „in die Gänge“. Also zunächst wieder ein Stück im Rückwärtsgang abwärts und mit neuem Schwung hinauf nach Oberlengdorf (ca. 770), dem Ausgangspunkt unserer heutigen Schneeschuhtour.
Von hier folgten wir zunächst der schneebedeckten, von Auto- und Traktorspuren geglätteten Forststraße bis zu einer Brücke über den Lengdorfbach (ca. 990), wo sich der Weg gabelte.
Nach links in einen Hohlweg – parallel zum Lengdorfbach – führte bereits eine Fußspur, der wir nun folgten. Weiter oben hatte sich der Wanderer Schneeschuhe angeschnallt. Heute aber konnten wir auf den südseitigen Hängen bereits darauf verzichten, zu gering war die Schneedecke.
Das sollte sich aber spätestens oben am Langreutboden und in der Folge am Weg zur Berillenalm deutlich ändern. Darüber, ob man die Berillenalm/Perillenalm nun mit weichem oder hartem „B/P“ schreibt, herrscht auch bei den Beschriftern der Wegweiser Uneinigkeit.
Zwar sind die Vertreter und Anhänger der „weichen Variante“ in der Überzahl, aber einmal haben wir beide Schreibweisen im Abstand von nicht einmal 50 Meter gefunden.

Nebel im Tal. Darüber - zumindest am Vormittag - Sonne.
Beim Aufstieg lichtete sich der anfangs noch dichte Nebel immer mehr und in höheren Gefielden durften wir uns endlich wieder einmal über Sonne freuen. Allerdings ließ der Wind keine Wärme aufkommen und bald bedeckten auch wieder dünne Wolken den Himmel.
Während wir die Route von der Berillenalm Richtung Westen auf das dem Kammspitz vorgelagerte Zirmel schon einige Male beschritten hatten, wollten wir heute endlich auch das Gebiet östlich der Alm kennenlernen.
Der Wald wird immer wieder von kleinen Lichtungen unterbrochen, ein Gewirr von Gräben und Hügeln erschwert die Orientierung. Hätten wir kein GPS-Gerät mitgehabt (heute wieder das Garmin GPSMAP 60CSx), hätten wir die Gipfel wohl kaum gefunden.
Am Plateau lag ca. 30 cm Schnee – je nach Sonneneinstrahlung Bruchharsch mit knuspriger Kruste oder schwerer, feuchter, patziger Schnee. Die Einsinktiefen bewegten sich durchschnittlich zwischen 5 und 20 cm.
Nach dem lockeren Pulverschnee bei der Schneeschuhtour Labeckalm – Schwarzkogel also eine weitere Bewährungsprobe für meine Hofer-Schneeschuhe. Während die AlpenYetin bei ihren „Lieblingen“ (einem Tubbs-Modell) heute recht häufig mit Anstollen zu kämpfen hatte, gab es bei mir diesbezüglich keine Probleme.
Allerdings war das Gehgefühl beim NoName-Produkt vom Hofer heute nicht mehr uneingeschränkt positiv. Doch mehr dazu in einem späteren Bericht.

Unterwegs am Plateau: Wald, Lichtungen, Gräben und Hügel
Beim Abstieg vom Plateau nach Lengdorf wählten wir dann eine weiter östlich gelegene Route. Diese verläuft etwas direkter und steiler und ist bei größeren Schneemengen eher nicht mehr zu empfehlen. In vielen Serpentinen windet sich das Steiglein talwärts – just hier brach mir wieder einmal ein Tourenstock (auch dazu wird es zu einem späteren Termin einen eigenen Artikel geben).
Die rutschige Mischung aus wenig Schnee, feuchtem Laub und schlammiger Erde war im Steilwald mit einem Stock gar nicht so einfach zu begehen.
Fazit der Tour:
Im Gegensatz zur Route auf das Zirmel darf man sich im Gebiet östlich der Berillenalm nicht allzu viele Ausblicke erwarten. Die vielen kurzen An- und Abstiege durch die zahllosen Gräben, Täler und Hügel des Kemetgebirges sind mitunter ganz schön kraftraubend. Im Grunde handelt es sich hier aber um sehr schönes Schneeschuhgelände mit „Kanada-Feeling“.
ALLERDINGS: Ich würde dieses Gebiet künftig aber nur mehr im Frühjahr begehen, um dem Wild hier im Winter seine Ruhe zu gönnen.
Weitere Schneeschuhwanderungen in der näheren Nachbarschaft
- Schneeschuhtest im „Karl“
- Schneeschuhwanderung Viehbergalm – Miesbodensee
- Schneeschuh-Vergleichstest auf der Viehbergalm
- Schneeschuhtour Berillenalm – Zirmel
- Schneeschuhtour Säbelboden – Karl
- Schneeschuhtour Grimmingtor
- Überschreitung des Hochmühleck mit Schneeschuhen
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Dachsteingebirge, Ennstal, Kemetgebirge, Lengdorf, St. Martinm am Grimming, Tourenbericht
Nach der letzten Wandertour auf das Jauereck in den Rottenmanner und Wölzer Tauern hatten wir heute abermals einen wenig bekannten „Waldhügel“ im oberen Ennstal am Tourenplan. Heute am Krampustag (05.12.2010) in den Schladminger Tauern.
Unser Tourenziel: Das Schwarzeck nördlich der namhaften Gipfel von Höchstein und Hochwildstelle.
Nach den Schneefällen der letzten Tage setzten wir heute auf Schneeschuhe. So konnte ich gleich mein neuestes Modell – ein NoName-Produkt vom Hofer – einsetzen und einem ersten Test unterziehen.
Wie schon beim Jauereck darf man sich auch beim Schwarzeck nicht von der bis zum Gipfel bewaldeten und von einem Labyrinth von Forststraßen durchzogenen, unscheinbaren Statur täuschen lassen. Lang und zeitweilig mühsam sind die Zustiege allemal – oder scheint es nur so angesichts der eher monotonen Wege.
Während beim Jauereck aber auch bei höheren Schneemengen kein objektives Gefahrenpotential erkennbar wäre, sollte man sich vom Schwarzeck bei angespannteren Lawinenverhältnissen tunlichst fern halten.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Ennstal
Wandergemeinde: Haus im Ennstal
Ausgangspunkt: Gumpenberg / Knapplhof
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern

Tourengebiet Labeckalm - Schwarzkogel
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Der Routenverlauf
Gumpenberg / Knapplhof – Schwarzkogel – Labeckalm – Gumpentalalm – Knapplhof
Ich bitte um Verständnis, dass ich den genauen Routenverlauf und die zu erwartenden Schwierigkeiten und Schlüsselstellen hier nicht zum Besten geben werde, weil diese Tour unter Umständen Eingang in die nächste Ausgabe meines Schneeschuhtourenführer-eBooks Zentral-Österreich finden könnte.
Bestehenden eBook-Kunden werde ich in den nächsten Tagen einen passwortgeschützten Link mit Landkartendetails und Erklärung etwaiger Gefahrenstellen zukommen lassen (Ich bitte noch um etwas Geduld).
Tourbeschreibung
Wir starten ein kleines Stück oberhalb vom Knapplhof, wo uns eine Fahrverbotstafel gleich einmal warnt: „Achtung Lawinengefahr! Keine Überwachung durch Lawinenkommission!“
Weiter taleinwärts in grellem Rot eine weitere Tafel: „Lawinengefahr“. Angesichts der von beiden Seiten steil in das Gumpentalalmgebiet abfallenden Hänge sollte man diese Warnung auch unbedingt ernstnehmen.
Heute bei Schneehöhen zwischen 5 und 20 cm konnten wir uns die Begehung aber erlauben. Mehr Schnee – mit Einsinktiefen bis zu mühsamen 30 cm – gab es lediglich „oben“ am Plateau zwischen dem Schwarzkogel und dem weiter südlich gelegenen Niederlabeck.
Der Schnee war „locker-flockig“ – ideal zur Einweihung der neuen Hofer-Schneeschuhe. In tieferen Lagen wäre man auch mit Bergschuhen alleine gut vorwärts gekommen. Aber warum am „Buckel“ mitschleppen, was man auch unter den Füßen tragen kann.
Sowohl vom Gumpenberg als auch vom Petersberg zog bereits jeweils die erste Tourenschispur bergwärts. Richtiges Vergnügen kann das aber abseits der Forststraße noch keines gewesen sein. Im Gegensatz zu unserer Schneeschuhwanderung, wo wir beim Abstieg vom Schwarzkogel zur Labeckalm nahezu „schwerelos“ durch die pulverschneebedeckten lichten Waldhänge talwärts glitten.

Ingrid (unterhalb der Bildmitte) fand die zunehmende Steilheit gar nicht mehr lustig (ich auch nicht)
Aufwärts haben wir uns dagegen stellenweise ziemlich geschunden, vor allem weil ich unbedingt die langgezogenen Forststraßen abkürzen wollte. Dabei ging es auch eine nach oben hin zunehmend aufsteilende Waldschneise hinauf, die am oberen Ende gut und gerne 35° steil war.
Ein Schwierigkeitsgrad, der die AlpenYetin schier verzweifeln ließ. Gemeinsam haben wir es dann aber doch geschafft.
Die billig wirkenden Hofer-Schneeschuhe haben sich ganz wacker geschlagen. Die Bindung ging allerdings einige Male alleine auf – einmal an der steilsten und denkbar ungünstigsten Stelle.
Entgegen unserer differierenden Meinungen über die Qualität meiner „Abkürzung“ (OK: Eigentlich war auch ich der Meinung, dass das wieder einmal sinnlos war) kamen wir übereinstimmend zur Auffassung, dass wir zwar einige Kilometer aber absolut keine Zeit eingespart hatten.
Das einzige was und dieser mühsame und nicht ganz ungefährliche Anstieg beschert hatte: Wir waren ganz schön außer Atem und kraftlos. Ein Zustand (die Kraftlosigkeit), der sich mit jedem weiteren Höhenmeter noch verstärkte. Erst die „Gipfelbanane“ brachte uns neue Lebensgeister zurück.

Angenehmes Abwärtsgleiten zu den Hütten der Labeckalm
Dann aber folgte der bereits weiter oben erwähnte tolle Abstieg im lockeren Pulverschnee bis zur Labeckalm und noch weiter talwärts.
Fazit der Tour:
Bei besseren Sichtverhältnissen wäre das heute eine überraschend schöne Tour mit großartigen Gipfelblicken geworden.
Im Osten der Bergkamm, der sich vom Pleschnitzzinken über das Scheibleck bis zum Gamskarspitz (Schober) und weiter über den Umlaufer zur Hochwildstelle zieht.
Im Westen der Bergkamm vom Hauser Kaibling über die Bärfallspitze bis zum Höchstein.
Weitere Schneeschuhwanderungen in der näheren Nachbarschaft
- Schneeschuhtour Vockentalalm – Pleschnitzalm
- Schneeschuhtour Pleschnitzalm – Scheibleck
- Schneeschuhtour Kalteck – Pleschnitzzinken
- Schneeschuhtour Hauser Kaibling – Bärfallspitze
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstal, Haus im Ennstal, Schladminger Tauern, Steiermark, Tourenbericht
Die Tourenfotos der Wandertour Neubrandneralm – Jauereck vom 21.11.2010 sind Online.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Tourenfotos, Wandertour
Die heutige (21.11.2010) Wandertour war zugegebenermaßen eine reine „Verlegenheitstour“. Eigentlich wäre es bei den wenig animierenden Wetterverhältnissen auch einmal zu Hause kuschelig gemütlich gewesen. Aber andererseits ist da immer diese innere Stimme, die mich dann doch wieder „hinaustreibt“ – insbesondere, da nun schon zwei Drittel des November vergangen waren und ich in diesem Monat erst zwei Wanderungen im Tourenbuch stehen hatte.
Das Bergziel habe ich mir zwar schon vor einigen Wochen auf der Landkarte angesehen – weil mir dieser Gipfel noch fehlte. Aber ehrlich gesagt vermute ich, dass der Name dieses bis nach oben hin bewaldeten Hügels nicht einmal allen Anrainern geläufig ist: Jauereck.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Ennstal
Wandergemeinde: Öblarn
Ausgangspunkt: Bach / Maderebner
Gebirgsgruppe: Rottenmanner und Wölzer Tauern

Tourengebiet Jauereck
Der Routenverlauf
Bach / Maderebner – Neubrandneralm – Moaralm – Jauereck – Über die Nordseite zur Neubrandneralm – Am Anstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt.

Routenverlauf Jauereck entgegendem Uhrzeigersinn (rot) mit Plan (blau) und Verhauer (pink)
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Tourbeschreibung
Die Landkarte zeigte, dass diverse Forststraßen fast bis ganz hinauf zur Bergspitze in 1.715 Meter Höhe führen. Also dürfte die Orientierung doch absolut kein Problem sein. Erst in letzter Minute vor der Abfahrt habe ich mich dann doch entschlossen diverse „auf der Karte logisch erscheinende Routen“ auf das GPS-Gerät zu übertragen. Heute übrigens wieder mein Garmin GPSMAP 60 CSx, welches noch immer mein Favorit ist, auch wenn sich mittlerweile einige kleinere Schwächen in der Bedienbarkeit herauskristallisiert haben.
Hätte ich die Routen (bzw. im GPS-Jargon müsste es korrekt heißen: Tracks) nicht am GPS vorbereitet gehabt, wäre die Orientierung heute sehr, sehr schwer geworden.
So hatten wir unsere ersten Anlaufschwierigkeiten gleich beim Start, oder besser gesagt noch bei der Anfahrt. Zwischen Stein an der Enns und Öblarn fuhren wir von der Landesstraße bei der Ortschaft Bach ab. Und da wählte ich gleich die falsche Straße bergwärts.
Immer „abenteuerlicher“ wurde die schottrige Forststraße. Schließlich drehten die durch Schlamm verschmutzten Autoreifen wie auf Glatteis durch. Also ging es zu Fuß weiter. Nach 3 Minuten standen wir vor einem undurchdringbaren Dschungel – dort wo ich viele Serpentinen einer weit hinaufführenden Forststraße in Erinnerung hatte.
Erst jetzt fragte ich mein GPS um Rat und schlug sicherheitshalber auch in der Landkarte nach. „Natürlich“ war ich falsch gefahren.
Nicht westlich, sondern östlich des Moarbaches müssen wir hinauf fahren. Bei einem recht verfallen wirkendem Bauernhaus mit Stall – in der Karte mit Maderebner bezeichnet – stellten wir das Auto schließlich ab und setzten unsere Tour zu Fuß fort.
Die Wanderung ist geprägt von Wald und einigen Lichtungen. Bis zum Gipfel Wald und Lichtungen. Die Forststraße wird häufig gekreuzt. Ihr zu folgen hieße, fast die doppelte Distanz zurücklegen zu müssen. Nicht wirklich lohnend.

Am Gipfel des Jauereck
Nur kurz bleiben wir am Gipfel. Es ist recht kalt.
Für den Abstieg wählen wir eine Variante über die Nordseite. Nicht weiter erwähnenswert. Über Forstwege (ein wahres Labyrinth hier heroben) erreichen wir im Laufschrift auf einer angenehm weichen, watteähnlichen, ca. 3 cm hohen Schneeschicht die Neubrandneralm.
Am Anstiegsweg geht´s wieder zurück ins Tal.
Mehr muß man über diese Tour nicht wissen.
Wesentlich interessanter sind da schon die Wandertouren im Umfeld des südlich benachbarten Gumpeneck:
- Schneeschuhtour Blockfeldspitz – Gumpeneck
- Schneeschuhtour Gumpeneck
- Bergüberschreitung Gumpeneck – Kühofenspitz – Hangofen
- Schneeschuhtour Schönwetterhütte
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstal, Öblarn, Rottenmanner und Wölzer Tauern, Steiermark, Tourenbericht, Wandertour
Die Tourenfotos der Wandertour Reschenbergalm – Saukarkopf – Gerstreitalm vom 14.11.2010 sind Online.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Tourenfotos, Wandertour
Mit großer Verspätung komme ich heute endlich dazu, unsere schöne Spätherbstwanderung vom 14.11.2010 auf den Saukarkopf in den Radstädter Tauern zu beschreiben. Diesen Saukarkopf darf man übrigens nicht verwechseln mit dem ebenfalls in den Radstädter Tauern liegenden gleichnamigen Gipfel, den ich am 13.05.2006 im Rahmen einer Schneeschuhwanderung vom Mooskopf über Ahornkopf zum Grießenkareck überschritten habe.
Ausgangspunkt der Tour war das schmale Großarltal, welches von St. Johann im Pongau heraufzieht.
Die Wandergemeinde Großarl bildet mit dem noch etwas weiter taleinwärts liegenden Hüttschlag den westlichen Abschluß meines Wander-Kerngebietes, für welches ich mir ein Zeitlimit von maximal einer Stunde Anfahrtszeit mit dem Auto gesetzt habe.
Beim Großarltal geht sich diese Stunde zugegebenermaßen nur dann ganz knapp aus, wenn ich gleich am nördlichen Rand des Grabens mit der Tour starte. Weiter taleinwärts – insbesondere beim Talschluß in Karteis, Aschlreit, Kree oder Stockham werden es gut und gerne noch einmal 20 Minuten mehr, ganz zu schweigen, wenn es gilt, einen der zahlreichen schmalen und steilen Güterwege im Winter zu befahren.
Das Großarltal bildet die Grenze zwischen den Radstädter Tauern im Osten, die noch zu den Niederen Tauern zählen, und der Ankogelgruppe im Westen, die bereits zu den Hohen Tauern gehört.
Eine weitere auffällige Besonderheit des Großarltales sind die zahlreichen wunderschön gelegenen Almen, die sommer wie winter lohnende Wanderziele darstellen.
Das Tourengebiet
Bundesland: Salzburg
Tourenregion: Pongau / Großarltal
Wandergemeinde: Großarl
Ausgangspunkt: Rasthaus Vorderstadluck
Gebirgsgruppe: Radstädter Tauern

Tourengebiet Reschenbergalm - Saukarkopf - Gerstreitalm
Der Routenverlauf
Großarl / Rasthaus Vorderstadluck – Reschenbergalm – Saukarkopf – Gerstreitalm – Vorderstadluck

Routenverlauf Reschenbergalm - Saukarkopf - Gerstreitalm
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Tourbeschreibung
Bereits beim Start beim völlig überlasteten Parkplatz Vorderstadluck (Parkmöglichkeiten am Rande der schmalen Bergstraße) war klar, dass auch hier – wie heute wohl überrall in den sonnigen Bergen Österreichs Dutzende, Hunderte, in Summe sicherlich Zigtausende Wanderer dem grau-trüb-feuchten Novemberwetter in den nebeligen Tälern entfliehen wollten.

Start in Vorderstadluck bei herrlichen Wandertemperaturen
Bei angenehmen Temperaturen folgten wir dem gut markierten Wanderweg bergwärts. Bei Weggabelungen entschieden wir uns für die direktere Linie über die Reschenbergalm, beim Abstieg haben wir dann die Route über die Gerstreitalm gewählt.
In Schattlagen galt es einige kleinere Schneefelder – mitunter auf leicht vereistem Steiglein – zu queren, in Summe aber handelt es sich bei der Route auf den Saukarkopf eher um eine einfache Wanderung, obgleich die Schwierigkeit auf den gelben Wandertafeln mit ROT angegeben ist.
Aber selbst der Weg bis zur Saukaralm, die wir links liegen gelassen haben, wird mit ROT bewertet. Ein Umstand, der sich mir nicht ganz erschließt.
Einige Wanderer überholen wir, andere wiederum überholen uns. Auch erste Absteiger kommen uns entgegen. Unter ihnen auch (tierische) Hunde. Kurzum es herrscht heute den ganzen Tag über ein reges Kommen und Gehen. Das herrliche Wetter zaubert den meisten erholungssuchenden Naturgenießern ein Lächeln auf die Lippen.
Über einen Sattel, in dessen Nähe ein Gedenkkreuz an die vertorbenen Kameraden der Bergrettung Großarl erinnert, geht es zuletzt noch einmal ein kurzes Stück etwas steiler, aber nie wirklich fordernd, bergan.
Beim Gipfelkreuz sitzen bereits 2 Wanderer, eine etwa 6-köpfige Gruppe, mit der wir beim Abstieg noch ein „interessantes“ Erlebnis haben werden, kommt uns nach. Wir folgen kurz dem Gratverlauf vom etwas niedriger liegenden Gipfelkreuz mit bestem Tiefblick über die Saukaralm zum höchsten Punkt am Saukarkopf, wo wir uns – wie ein zeitgleich mit uns aufgebrochenes Wandererpaar – ebenfalls zur Rast an windgeschützer Stelle niederlassen.
Der auffrischende Wind ist nämlich in der Gipfelregion etwas lästig geworden. Ein Radfahrer – ohne Rad – kommt gerade am Grat aus Richtung Großwildalm daher, als wir uns für den Abstieg bereit machen.

Am Grat Richtung Gründegg
Zunächst ein kurzes Stück auf ebendiesem Grat, einige Felsblöcke überturnend, Richtung Osten und dann über steile Almwiesen südwärts. Wir wählen bewußt jene Stellen mit hohem Gras, wo wir erstens guten Halt finden und zweitens nicht unnötigerweise Steine auslösen können.
Die zuvor bereits erwähnte 6-köpfige Wanderergruppe hatte dieselbe Abstiegsidee wie wir. Nur dass sie etwa 50 Meter oberhalb von uns über die steilen, steinübersäten Steilhänge querten. Dabei lösten sich nicht nur einige kleinere, rasch an Geschwindigkeit zulegende Stein-Geschosse, sondern auch ein ordentlicher Felsbrocken mit mehr als 30 cm Seitenlänge, der neben uns in Tal prasselte.
Schon beim Gipfel hatte ich auf Grund der großen Reden einiger der Gruppenmitglieder das Gefühl, dass es sich trotz bester modernster Ausrüstung wohl eher nur um Herbstsonntagschönwetterwanderer handelt, die sich gerade beim jährlichen Ausführen der teuren Wanderausstattung befinden.
Passiert ist Gottseidank nichts. Auf ihr Angebot, sie würden jetzt vorgehen und wir hätten einen Steinwurf frei, haben wir verzichtet.
Nach teilweise etwas sumpfigeren Almwiesen trafen wir auf ein markiertes Steiglein, welches uns zur Gerstreitalm hinabführte. Am breiten, auch für Traktoren geeigneten Almweg gelangten wir schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Bisherige Wandertouren im Großarltal
In der Ankogelgruppe (Hohe Tauern):
- Schitour Finsterkopf – Gamskarkogel
- Schitour Keeskogel – Mandlkopf – Plattenkogel
- Schneeschuhtour Karlkopf – Spielkogel
- Wandertour Schiedreitspitz – Höllwand – Sandkogel – Heukareck
- Wandertour Arlhöhe – Weinschnabel
In den Radstädter Tauern (Niedere Tauern):
- Wandertour Draugstein – Filzmooshörndl – Spielkogel – Hundeck
- Schitour Filzmooshörndl – Nebeleck – Loosbichl
- Schitour Karteisalm – Kreuzeck
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Großarl, Pongau, Radstädter Tauern, Salzburg, Tourenbericht