Mit großer Verspätung komme ich heute endlich dazu, unsere schöne Spätherbstwanderung vom 14.11.2010 auf den Saukarkopf in den Radstädter Tauern zu beschreiben. Diesen Saukarkopf darf man übrigens nicht verwechseln mit dem ebenfalls in den Radstädter Tauern liegenden gleichnamigen Gipfel, den ich am 13.05.2006 im Rahmen einer Schneeschuhwanderung vom Mooskopf über Ahornkopf zum Grießenkareck überschritten habe.

Ausgangspunkt der Tour war das schmale Großarltal,  welches von St. Johann im Pongau heraufzieht.

Die Wandergemeinde Großarl bildet mit dem noch etwas weiter taleinwärts liegenden Hüttschlag den westlichen Abschluß meines Wander-Kerngebietes, für welches ich mir ein Zeitlimit von maximal einer Stunde Anfahrtszeit mit dem Auto gesetzt habe.

Beim Großarltal geht sich diese Stunde zugegebenermaßen nur dann ganz knapp aus, wenn ich gleich am nördlichen Rand des Grabens mit der Tour starte. Weiter taleinwärts – insbesondere beim Talschluß in Karteis, Aschlreit, Kree oder Stockham werden es gut und gerne noch einmal 20 Minuten mehr, ganz zu schweigen, wenn es gilt, einen der zahlreichen schmalen und steilen Güterwege im Winter zu befahren.

Das Großarltal bildet die Grenze zwischen den Radstädter Tauern im Osten, die noch zu den Niederen Tauern zählen, und der Ankogelgruppe im Westen, die bereits zu den Hohen Tauern gehört.

Eine weitere auffällige Besonderheit des Großarltales sind die zahlreichen wunderschön gelegenen Almen, die sommer wie winter lohnende Wanderziele darstellen.

Das Tourengebiet  

Bundesland: Salzburg
Tourenregion: Pongau / Großarltal
Wandergemeinde: Großarl
Ausgangspunkt: Rasthaus Vorderstadluck
Gebirgsgruppe: Radstädter Tauern  

Tourengebiet Reschenbergalm - Saukarkopf - Gerstreitalm

Tourengebiet Reschenbergalm - Saukarkopf - Gerstreitalm

Der Routenverlauf 

Großarl / Rasthaus Vorderstadluck – Reschenbergalm – Saukarkopf – Gerstreitalm – Vorderstadluck

Routenverlauf Reschenbergalm - Saukarkopf - Gerstreitalm

Routenverlauf Reschenbergalm - Saukarkopf - Gerstreitalm

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

Tourbeschreibung

Bereits beim Start beim völlig überlasteten Parkplatz Vorderstadluck (Parkmöglichkeiten am Rande der schmalen Bergstraße) war klar, dass auch hier – wie heute wohl überrall in den sonnigen Bergen Österreichs Dutzende, Hunderte, in Summe sicherlich Zigtausende Wanderer dem grau-trüb-feuchten Novemberwetter in den nebeligen Tälern entfliehen wollten.

Start in Vorderstadluck bei herrlichen Wandertemperaturen

Start in Vorderstadluck bei herrlichen Wandertemperaturen

Bei angenehmen Temperaturen folgten wir dem gut markierten Wanderweg bergwärts. Bei Weggabelungen entschieden wir uns für die direktere Linie über die Reschenbergalm, beim Abstieg haben wir dann die Route über die Gerstreitalm gewählt.

In Schattlagen galt es einige kleinere Schneefelder – mitunter auf leicht vereistem Steiglein – zu queren, in Summe aber handelt es sich bei der Route auf den Saukarkopf eher um eine einfache Wanderung, obgleich die Schwierigkeit auf den gelben Wandertafeln mit ROT angegeben ist.

Aber selbst der Weg bis zur Saukaralm, die wir links liegen gelassen haben, wird mit ROT bewertet. Ein Umstand, der sich mir nicht ganz erschließt.

Einige Wanderer überholen wir, andere wiederum überholen uns. Auch erste Absteiger kommen uns entgegen. Unter ihnen auch (tierische) Hunde. Kurzum es herrscht heute den ganzen Tag über ein reges Kommen und Gehen. Das herrliche Wetter zaubert den meisten erholungssuchenden Naturgenießern ein Lächeln auf die Lippen.

Über einen Sattel, in dessen Nähe ein Gedenkkreuz an die vertorbenen Kameraden der Bergrettung Großarl erinnert, geht es zuletzt noch einmal ein kurzes Stück etwas steiler, aber nie wirklich fordernd, bergan.

Beim Gipfelkreuz sitzen bereits 2 Wanderer, eine etwa 6-köpfige Gruppe, mit der wir beim Abstieg noch ein „interessantes“ Erlebnis haben werden, kommt uns nach. Wir folgen kurz dem Gratverlauf vom etwas niedriger liegenden Gipfelkreuz mit bestem Tiefblick über die Saukaralm zum höchsten Punkt am Saukarkopf, wo wir uns – wie ein zeitgleich mit uns aufgebrochenes Wandererpaar – ebenfalls zur Rast an windgeschützer Stelle niederlassen.

Der auffrischende Wind ist nämlich in der Gipfelregion etwas lästig geworden. Ein Radfahrer – ohne Rad – kommt gerade am Grat aus Richtung Großwildalm daher, als wir uns für den Abstieg bereit machen.

Am Grat Richtung Gründegg

Am Grat Richtung Gründegg

Zunächst ein kurzes Stück auf ebendiesem Grat, einige Felsblöcke überturnend, Richtung Osten und dann über steile Almwiesen südwärts. Wir wählen bewußt jene Stellen mit hohem Gras, wo wir erstens guten Halt finden und zweitens nicht unnötigerweise Steine auslösen können.

Die zuvor bereits erwähnte 6-köpfige Wanderergruppe hatte dieselbe Abstiegsidee wie wir. Nur dass sie etwa 50 Meter oberhalb von uns über die steilen, steinübersäten Steilhänge querten. Dabei lösten sich nicht nur einige kleinere, rasch an Geschwindigkeit zulegende Stein-Geschosse, sondern auch ein ordentlicher Felsbrocken mit mehr als 30 cm Seitenlänge, der neben uns in Tal prasselte.

Schon beim Gipfel hatte ich auf Grund der großen Reden einiger der Gruppenmitglieder das Gefühl, dass es sich trotz bester modernster Ausrüstung wohl eher nur um Herbstsonntagschönwetterwanderer handelt, die sich gerade beim jährlichen Ausführen der teuren Wanderausstattung befinden.

Passiert ist Gottseidank nichts. Auf ihr Angebot, sie würden jetzt vorgehen und wir hätten einen Steinwurf frei, haben wir verzichtet.

Nach teilweise etwas sumpfigeren Almwiesen trafen wir auf ein markiertes Steiglein, welches uns zur Gerstreitalm hinabführte. Am breiten, auch für Traktoren geeigneten Almweg gelangten wir schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Bisherige Wandertouren im Großarltal

In der Ankogelgruppe (Hohe Tauern):

In den Radstädter Tauern (Niedere Tauern):

Weitere Informationen zur Tour 

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum 

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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