ChriSu on Oktober 17th, 2010

Tourenfotos Hohes Brett - Großer Archenkopf

Die Tourenfotos der Wandertour Hohes Brett – Großer Archenkopf vom 09.10.2010 sind Online.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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Tourenfotos Lämmertörlkopf - Stadelfirst - Mörsbachspitz - Steinkarspitze

Die Tourenfotos der Wandertour Lämmertörlkopf – Stadelfirst – Mörsbachspitz – Steinkarspitze vom 03.10.2010 sind Online.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on Oktober 16th, 2010

Als ich vor einigen Jahren am Weg vom hintersten Flachauwinkl in Salzburg auf das Graihorn in den Radstädter Tauern bei der verfallenen Hütte der Oberen Gasthofalm vorbeikam, stach mir sofort eine auffällige, bizarr-zerklüftete Felsgestalt ins Auge, die sich über mehrere Felstürme von Norden nach Süden zog: Das Hochbirg über dem Nordportal des Tauerntunnels.

Aber da kein markierter Wanderweg auf diesen abweisend wirkenden Felsklotz verzeichnet war und damals – in den Anfängen meiner Wanderleidenschaft – meine physischen und vor allem psychischen Kletterfähigkeiten noch gehörig zu wünschen übrig ließen, verlor ich diese markante Berggestalt wieder aus den Augen.

Denn wie wohl die meisten anderen Wanderer auch, lockten auch mich zunächst die wesentlich bekannteren und namhafteren Gipfel in diesem Wandergebiet an der Tauernautobahn A10, nördlich des Tunnels.

Allen voran natürlich das Große Mosermandl (2.680), welches ich damals von Süd nach Nord überschritt, sowie der Faulkogel (2.654).

Aber auch die Ennskraxen und die Steinfeldspitze haben – wenngleich mit etwas Abstand – noch immer größeren Bekanntheitsgrad unter Bergwanderern als das Hochbirg oder gar der Tischbühel, den man eher nur beiläufig überschreitet.

Ähnlich verhält es sich mit der Rettenwand – immerhin stolze 2.364 Meter hoch. Der kann man zwar aus Richtung Süden, von der Muhreralm, eine gewisse Mächtigkeit nicht absprechen, im Vergleich zur benachbarten, wesentlich dominanteren Permuthwand nimmt sie sich aber doch eher mikrig aus.

Ebenso unauffällig stellt sich der Geißkopf dar, dem ich am Rückweg nahe der verfallenen Oberen Gasthofalm einen Besuch abstatte.

Mit diesen Aufzählungen habe ich nun das Wandergebiet, welches ich heute (13.10.2010) bewandert habe, einmal grob umschrieben.

Das Tourengebiet

Bundesland: Salzburg
Tourenregion: Flachauwinkl / Tauerntunnel-Nordportal
Wandergemeinde: Flachau
Ausgangspunkt: Gasthofalm
Gebirgsgruppe: Radstädter Tauern

Das Tourengebiet über dem Tauerntunnel-Nordportal

Das Tourengebiet über dem Tauerntunnel-Nordportal

Der Routenverlauf

Flachauwinkl / Gasthofalm – Abendweideweg – Tischbühel – Rettenwand – Frauenkar – Hochbirg – Geißkopf – Obere Gasthofalm – Gasthofalm

Der Routenverlauf über Tischbühel - Rettenwand - Hochbirg und Geißkopf im Uhrzeigersinn

Der Routenverlauf über Tischbühel - Rettenwand - Hochbirg und Geißkopf im Uhrzeigersinn

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

Die Tourenbeschreibung

Der Ausgangspunkt unter dem mächtigen Brückenpfeiler der nördlichen Einfahrt in den Tauerntunnel war ja schon in früheren Jahren, als die Gasthofalm (ca. 1.200) noch in Betrieb war, nicht sonderlich einladend.

Seit ein Schotterbergwerk in diesem Gebiet mittlerweile häßliche Ausmaße angenommen hat, ist man eigentlich nur noch bestrebt, so schnell als möglich Höhenmeter zu machen, und die Distanz zwischen sich und dem unansehnlichen Lärm- und Staubpegel möglichst rasch zu vergrößern.

Zwar klingen die Auswüchse des Bergwerkes sowie des Verkehrs auf der Tauernautobahn noch eine Weile nach, aber im Grund sind sämtliche Anstiege von der Gasthofalm dazu angetan, das zuvor genannte Ziel – rasch Höhenmeter zurückzulegen – schnell zu verwirklichen.

Heute habe ich mich für eine mir bislang noch nicht bekannte, aber wirklich sehr empfehlenswerte Aufstiegsroute entschieden. Über den mit Schwierigkeit ROT bewerteten Abendweideweg erreicht man auf einer Höhe von fast 2.000 Meter den nördlichen Plateaurand.

Das in den Karten verzeichnete Seelein fand ich allerdings nur als ausgetrocknete Schlammfläche vor.

In den Karten ein kleines Seelein - vor Ort eine ausgetrocknete Lacke

In den Karten ein kleines Seelein - vor Ort eine ausgetrocknete Lacke

Der zunehmend scharfe Wind legt hier noch einmal an Heftigkeit und vor allem auch an Eisigkeit zu. Ich benötige sämtliche Kleidungsreserven, auf meine Handschuhe habe ich leichtsinnigerweise aber vergessen.

Auch der anfänglich blaue Himmel wird jetzt von einer dünnen Wolkenschicht bedeckt, was ebenfalls nicht unbedingt zur Erwärmung beiträgt.

Über braune Grashügel steige ich nun zunächst ein Stück ostwärts höher, ehe ich mich in einem weiten Nord-Süd-Bogen dem Tischbühel nähere. Allenthalben treffe ich auf Steigansätze, richtig schwierig wird das Gelände hier aber ohnehin nie. Am Gipfel angekommen wollte ich jetzt eigentlich auf Grund des eisigen Windes gleich hinüber zum Hochbirg.

Hügellandschaft zwischen Tischbühel und Mosermandl

Hügellandschaft zwischen Tischbühel und Mosermandl

Irgendwie zieht es mich dann aber doch weiter südwärts – der Rettenwand entgegen. Und hier wird das Gelände auch anspruchsvoller. Der Boden ist steinhart gefroren und auf den steilen Schotterfeldern finde ich kaum richtig Halt. In diesem Gebiet ist die Route – zumindest bei den heutigen Bedingungen – mit Schwierigkeit SCHWARZ zu bewerten.

Dass es auch wesentlich einfacher gehen könnte, merke ich dort, wo die leicht ausgesetzten Schotterhänge von der Sonne bestrahlt werden. Hier macht es später beim Abstieg richtig Spaß, hinab zu laufen.

Doch soweit bin ich noch nicht. Ein Versuch die Rettenwand über die Westseite anzugehen ist nicht von Erfolg gekrönt. Also nördlich – steil – umschreiten und von der Ostseite versuchen. An reifüberzogenen Erdflanken komme ich einige Male fast ins Rutschen. Trittsicherheit und Konzentration ist erforderlich, denn stellenweise fällt das Gelände steil über einen Felsabbruch hinunter.

Endlich führt ein steiler, schottriger Kamin nach oben. An den brüchigen Begrenzungsfelsen finde ich Halt und bald darauf stehe ich am höchsten Punkt der Rettenwand.

Zunehmend anspruchsvolles Gelände bei der Rettenwand (links)

Zunehmend anspruchsvolles Gelände bei der Rettenwand (links)

Auch das Wetter hat sich jetzt gebessert. Die Wolken öffnen sich und lassen das Blau des Himmel nun wesentlich besser zur Geltung kommen.

Nach dem Abstieg vom Felsaufbau der Rettenwand wende ich mich recht gelassen und entspannt, da die schwierigsten Stellen hinter mir wissend, nun Richtung Westen.

Am Ostrand des Frauenkars lasse ich mich an windgeschützter Stelle zu einer Jause nieder. Die Sonne wärmt angenehm, den Winter-Anorak lege ich aber dennoch nicht ab. Ebensowenig wie die 2 Stirnbänder: Eines winddicht, das andere aus Fleece – wohlig-warm.

Vom Frauenkar finde ich mit Unterstützung meines GPS-Gerätes Garmin GPSMAP 60CSx bald wieder zum Abendweideweg zurück, den ich zuhause auf einer digitalen Landkarte am Notebook aufgezeichnet und überspielt hatte.

Der Steig ist in meiner Freytag&Bernd-Karte WK202 „Radstädter Tauern – Katschberg – Lungau“ zwar nicht eingezeichnet, vor Ort wird aber an strategischen Stellen durch die nun überall üblichen gelben Wandertafeln auf ihn hingewiesen und gelegentlich findet man auch eine blau-weiße Markierung.

Die Ostflanke des Hochbirg. Links der Südgrat.

Die Ostflanke des Hochbirg. Links der Südgrat.

Kurz geht es nun bergauf und bald darauf stehe ich am Südende des Hochbirg. Links – aus Richtung Westen – sehe ich keine Anstiegsmöglichkeit. Rechts – aus Richtung Osten – schaut es nicht schlecht aus, ich entscheide mich im Anstieg aber für eine leichte Kletterpassage über den Südgrat hinauf zum von Süden nach Norden ziehenden, meist einige Meter breiten Felsgrat. Im Grunde ist meine Klettereinlage aber eine Fleißaufgabe, wie sich wenig später beim Abstieg über die zwar steile, aber annehmbar begehbare Ostflanke herausstellen sollte.

Am Grat gelange ich unschwierig zum Südgipfel, der mit 2.319 Meter den höchsten Punkt des Hochbirg-Stockes markiert.

Da es mittlerweile wieder vollends zugezogen hat (also nichts mit der für heute so phantastischen Wetterprognose), mache ich mich bald wieder auf den Weg.

Zunächst über die Ostseite hinab zu 2 in den Karten nicht verzeichneten Seen, dann südwärts um den Berg herum, wo ich bald auf den markierten Wanderweg zum Mosermandl treffe. Entlang der Westseite des Hochbirg wandere ich hinab zu einer kleinen Jagdhütte.

Etwas später trifft mein Weg mit jenem zum Graihorn zusammen und kurz darauf steige ich wenige Höhenmeter, teilweise durch dichtere Latschengassen, hinauf auf den Geißkopf, der herrliche Ausblicke westlich hinunter zu den Marbachalmen erlaubt.

Am Weiterweg nordostwärts erkenne ich die verfallene Hütte bei der Oberen Gasthofalm und eine kleine, neue Jagdhütte.

Das Gelände wird nun steiler, das Steiglein schlängelt sich aber geschickt und unschwierig, zunächst durch gelb gefärbten Lärchenwald, später duch Hochwald, an einigen Lawinenverbauungen vorbei, hinab zu einer schmalen Forststraße, die bis fast 1.500 Höhenmeter in den Steilwald heraufzieht.

Auf ihr gelange ich im Laufschritt wieder zurück ins unansehnliche lärm- und staubgeplagte Bergwerksgelände und zur Gasthofalm.

Zusammenfassung:

Wem könnte ich dieses heutige Tour empfehlen?

Im Prinzip jedem, der einsame Gebirgshochflächen liebt, und nicht unbedingt für den Stammtisch einen klangvollen Gipfelnamen vorweisen muß.

Bisherige Wandertouren in Flachauwinkl bzw. bei der  Gasthofalm

Weitere Wanderungen auf Nachbargipfel im Norden

Weitere Wanderungen auf Nachbargipfel über das Riedingtal im Süden

Weitere Informationen zur Tour

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Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on Oktober 16th, 2010

Die Tauplitzalm – von Bad Mitterndorf im steirischen Salzkammergut aus einfach mit dem Auto auf einer Mautstraße erreichbar – ist zu allen Jahreszeiten ein äußerst lohnenswertes Wanderziel.

Während die Alm bei meinen ausschweifenden Wanderungen und Schitouren in die entlegenste Karst-Einsamkeit des zentralen  Toten Gebirges aber lediglich einen leicht erreichbaren Ausgangs- und/oder Zielpunkt darstellt, versuche ich einmal im Jahr – in der Herbstzeit mit ihren prächtigen Farben – das Almgelände selbst als Tourenziel einzuplanen, um vom Hollhaus zumindest bis zum sogenannten Wernerbankerl mit großartigem Ausblick über den Steirersee zu wandern.

Nachdem ich bereits den Vormittag genutzt habe, um den unerschöpflichen Bewegungsdrang und die Badeleidenschaft (in der Enns) meines Leihhundes Nico am Ennsboden zwischen Pruggern und Tunzendorf zumindest ansatzweise zu befriedigen, fuhren wir am frühen Nachmittag auf der mit 9,80 Euro angepriesenen Mautstraße von Bad Mitterndorf hinauf zum großen Parkplatz bei der Tauplitzalm.

Aber so groß konnte der Parkplatz heute an diesem wolkenlosen Sonntag mit dem magischen Datum (10.10.10) gar nicht sein, um nicht fast aus allen Nähten zu platzen.

Hunderte andere Ausflügler und Wanderer hatten heute die gleiche Idee wie wir.

Aber davon ließen wir uns heute ebenso wenig stören wie vom kalten Wind.

Blick über den Großsee

Blick über den Großsee

Am Hollhaus vorbei führt die Asphaltstraße oder wahlweise eine Vielzahl an Wanderwegen wenige Höhenmeter auf eine Anhöhe hinauf, von der man einen großartigen Tiefblick auf den Großsee genießen kann. Von hier halten wir uns ostwärts, an einigen mehr oder weniger restaurierungsbedürftigen Hotelanlagen sowie dem gut besuchten Naturfreundehaus vorbei.

Die sanft geschwungenen Hügel stellen keine nennenswerten Hindernisse dar und so tummeln sich hier Wanderer und Naturgenießer aller denkbaren Alterstufen vom Baby im Kinderwagen bis zur rüstigen Pensionistin, die kleinere Anstiege mit Hilfe ihrer Familienangehörigen im Rollstuhl zurücklegt.

Neben den unzähligen Zweibeinern schweifen auch etliche Vierbeiner hündischer Abstammung im Almgelände umher. Besonders eine „blonde“ etwa gleichaltrige Labrador-Hündin hat es dem bald 3-jährigen Nico angetan. In typischer Labrador-Manier üben sich die beiden Spielgefährten in Rempeln, Hüpfen, Fangenspielen und Necken.

Tiefblick über den Steirersee

Tiefblick über den Steirersee

Der Platz beim „Wernerbankerl“ übt auf mich immer eine besondere Faszination aus. Der herrliche Tiefblick über die Steirerseehütten hinweg auf den grünschimmernden Steirersee sowie der eindrucksvolle Ausblick auf den formschönen Sturzhahn, der mir bei meiner Besteigung am 26.05.2007 gehörigen Respekt eingeflößt hat.

Dazu die in der Sonne goldgelb-leuchtenden Lärchenbäume sowie die faszinierenden Silberdisteln auf den Almwiesen.

Im Hintergrund der Traweng, der mir besonders durch ein Schlangenerlebnis in Erinnerung geblieben ist.

Selbst der sonst immer ruhelos-quirlige Nico nimmt hier folgsam und ehrfürchtig Platz.

Ausblick auf den Sturzhahn

Ausblick auf den Sturzhahn

Zurück gehts über die Grazer Hütte und einen kleinen, namenlosen See mit pflanzenbewachsener Uferregion, welchen Nico für eines seiner geliebten Bäder nutzt.

Auch der obligatorische Blick in die durch die bunten Scheibengläser farbenfroh gefärbte Kapelle durfte nicht fehlen.

Bei der Abfahrt vom noch immer bestens besetzten Parkplatz entdecken wir einen „Nico-Zwilling“. Ein spontaner Kontrollblick verschaffte uns aber Gewissheit: Unser Nico war im Auto.

Bisherige Sommertouren auf der Tauplitzalm

 Bisherige Wintertouren auf der Tauplitzalm

Wandertouren auf Nachbargipfel

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Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on Oktober 16th, 2010

Bei meiner letzten Wandertour vom Ramertal auf die Steinkarspitze und den Mörsbachspitz berichtete ich davon, dass ich eine bislang von mir noch nicht besuchte „Gipfellücke“ im Bergkamm zwischen Lämmertörlkopf und Dornkarspitz in den nördlichen Rottenmanner und Wölzer Tauern schließen konnte. 

Heute (09.10.2010) wollte ich ähnliches versuchen. Dieses Mal in den nördlichen Berchtesgadener Alpen.

Zwischen dem Schneibstein im Süden (im Hagengebirge) und dem Hohen Göll im Norden gab es einige Gipfel in diesem Grenzkamm zwischen Österreich und Deutschland, die mir bislang noch fehlten. Je nachdem welche Landkarte bzw. Wanderführer-Literatur man zu Rate zieht: Zwei oder Drei. 

Beim Hohen Brett sowie dem Großen Archenkopf herrscht noch Einigkeit, weniger schon bei der exakten Lage des Großen Archenkopfes und noch weniger darüber, ob auch der Kleine Archenkopf einen eigenständigen Gipfel darstellen soll, wie es die Freytag&Berndt-Wanderkarte WK392 „Tennengebirge – Lammertal – Osterhorngruppe“ tut. 

Obwohl sich auch Mark Zahel in seinem von mir sehr geschätzten Wanderführer „Berchtesgadener Alpen“ dieser Meinung anschließt und ich ein bekennender „Gipfelsammler“ bin (ich bevorzuge die Bezeichnung „Berggipfelerkunder“), möchte ich es beim Großen Archenkopf belassen. 

Berchtesgadener Alpen: 60 Gipfeltouren, Höhenwege, Klettersteige. Mit Loferer und Leoganger Steinbergen

Das Tourengebiet 

Bundesland: Salzburg
Tourenregion: Bluntautal
Wandergemeinde: Golling
Ausgangspunkt: Ghf. Bärenhütte
Gebirgsgruppe: Berchtesgadener Alpen 

Tourengebiet Hohes Brett - Großer Archenkopf

Tourengebiet Hohes Brett - Großer Archenkopf

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304    

Der Routenverlauf 

Golling / Bluntautal / Ghf. Bärenhütte – Hubertusgrotte – Untere und Obere Jochalm – Carl von Stahlhaus / Torrener Joch – Jägerkreuz – Hohes Brett – Großer Archenkopf – Mit einigen Varianten und Abkürzungen am Anstiegsweg wieder zurück 

Die Tourbeschreibung 

Wie schon bei meiner vorjährigen Wandertour vom Bluntautal auf den Schneibstein startete ich auch dieses Mal wieder beim Ghf. Bärenhütte bei der relativ geringen Ausgangshöhe von 507 Metern. 

Relativ geringe Ausgangshöhe auch deshalb, weil es von deutscher Seite aus wesentlich einfacher ist, zum Torrener Joch mit dem Carl-von-Stahl-Haus zu gelangen. Die Jennerbahn bringt den Wanderer von Bayern aus auf bequeme Art und Weise bis über 1.700 Meter Seehöhe hinauf. 

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich auch heute beim langen, über 10 Kilometer langen Zustieg über mehr als 1.200 Höhenmeter in einer Gehzeit von etwas über 3 Stunden keinem weiteren Wanderer begegnet bin. 

Nach einer anfangs weitgehend ebenen Passage führt die Schotter-Almstraße in der Folge über eine Vielzahl von Kehren bergwärts. 3 Mal habe ich Begegnungen mit Traktoren und deren Fahrern. Einer bringt bereits frühmorgens einen Anhänger vollbeladen mit Baumstämmen hinab ins Tal. Zwei weitere fahren bergauf. 

Ein Stück nach der Hubertusgrotte lasse ich mit Erreichen der Unteren Jochalm auf 1.172 Meter Höhe den dichteren Wald hinter mir und komme jetzt in den Genuß der angenehmen Morgensonne, welche die herbstlich gefärbten Bäume herrlich zum Leuchten bringt. 

Prächtige Herbstfarben am Weg zur Jochalm

Prächtige Herbstfarben am Weg zur Jochalm

Der markierte und bestens beschilderte Wanderweg verläßt bei der Talstation der Materialseilbahn zum Stahl-Haus die Almstraße und kurz danach erreiche ich die Hütten der Oberen Jochalm auf knapp 1.400 Meter Seehöhe. 

Das Carl-von-Stahl-Haus ist von hier aus schon bestens oben am Joch zu erkennen, lediglich die großartigen Landschaftsimpressionen und mein Fotografierbedürfnis hindern mich am rascheren Vorwärtskommen. 

Schließlich nach ca. 3 1/4 Stunden Gehzeit oben angekommen, ist es mit der ruhigen Beschaulichkeit vorbei. Neben zahlreichen Wanderern, die sich von hier verteilen, tummeln sich auch etliche weniger konditionsstarke Ausflügler im Umfeld des Stahl-Hauses, manche bereits am Vormittag ein Bier konsumierend. 

Der prächtige Ausblick entschädigt aber vollauf für den kurzzeitigen Trubel sowie die Mühen des langen Anstieges (so man von Österreich aus ansteigt).

Während es in Salzburg bereits nebelfrei ist, liegen die Täler in Bayern noch unter einer dicken Nebeldecke verborgen. Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Watzmann.

Prächtiger Ausblick zum Watzmann über dem nebelverhangenen Königssee

Prächtiger Ausblick zum Watzmann über dem nebelverhangenen Königssee

Im Gegensatz zu meiner Wanderung auf den Schneibstein am 19.09.2009, wo ich gen Süden ins Hagengebirge zuhielt, zog es mich heute in die entgegengesetzte Himmelsrichtung. Der im Norden liegende Göll-Stock war das Ziel meiner Begierde. Zumindest die südlichen Ausläufer desselbigen, denn hier fehlten mir mit dem bereits eingangs erwähnten Hohen Brett und dem Großen Archeskopf noch 2 Gipfel, die ich heute gerne kennenlernen wollte. 

Die Route vom Carl-von-Stahl-Haus bis zum Hohen Brett ist laut Wegweiser mit Schwierigkeit SCHWARZ bewertet, eine Einstufung, der ich nicht unbedingt zustimmen würde. Es gibt zwar den einen oder anderen etwas steileren und steinigeren Abschnitt – allesamt aber bestens mit Drahtseilen entschärft. 

Für mich wäre dieser Abschnitt der Route eher nur Schwierigkeit ROT, ich denke die schwierigere Bewertung rührt von der einfachen Erreichbarkeit mittels Bahn-Unterstützung sowie der Stadtnähe, und somit geht die vorsichtere Beurteilung wohl in Ordnung, denn damit kommen auch weniger geübte Geher schnell ins „Mittelhochgebirge“.

Nach einer dieser seilgesicherten Felsstufen erreicht man das „Jägerkreuz“ – und ab hier geht es wirklich gemütlich zur Sache. Über Felsplatten und braunes Gras erreiche ich schließlich das weitflächige Gipfelplateau, auf dem sich etliche Wanderer tummeln. 

Besonders eine 5 bis 6-köpfige Mädelgruppe verbreitet beim Gipfelkreuz am Hohen Brett herzerfrischende Fröhlichkeit. 

Nichtsdestotrotz muß ich mich ranhalten, denn ich möchte jetzt noch über den langgezogenen Bergkamm auch dem Großen Archenkopf noch einen Besuch abstatten. Auf diesem Weiterweg treffe ich jetzt nur mehr selten auf Wanderer. Die meisten von ihnen kommen aus Richtung Norden vom Hohen Göll herüber. 

Vom Hohen Brett zum Großen Archenkopf

Vom Hohen Brett zum Großen Archenkopf

Der Steig über den Brettriedel wird jetzt eine Nuance anspruchsvoller. Der Übergang verläuft meist am Grat, dort wo die Schneide schmal wird, weicht er in eine der Flanken aus. Auch hier trifft man wieder auf Drahtseile. 

Nach dem Abstieg durch einen schottrigen Kamin würde der markierte Wanderweg jetzt links um den Archenkopf herum führen. Ich suche mir aber einen Aufstieg direkt hinauf – über einige kleinere, aber unschwierige Kletterstellen. 

Wenige Meter vor dem Gipfelkreuz, welches nicht ganz am höchsten Punkt steht, kommt die Schlüsselstelle. Eine sehr schmale und nach beiden Seiten ausgesetzte Gratschneide will überstiegen werden. Der Fels ist aber stabil und bietet genügend Tritt- und Haltemöglichkeiten. 

Aber – ich muß es zugeben – kurz habe ich schon überlegt, den Gipfelsieg nur zu „visualisieren“ (wie es bei Skyrunnern nicht unüblich zu sein scheint). Allerdings fehlen mir die entsprechenden Photoshop-Kenntnisse um das Gipfelfoto halbwegs herzurichten. 

Also habe ich mir zuerst einmal in aller Ruhe eine stärkende Jause am Vorgipfel gegönnt, um dann das Gipfelkreuz doch noch persönlich kennenzulernen. Und wenn ich schon einmal da war, konnte ich den Gipfel – je nach Karte der Kleine oder Große Archenkopf – auch gleich überschreiten, um ein Stück weiter nördlich mit der Wanderroute vom Hohen Göll zusammenzutreffen. 

Beim Gipfelkreuz am Großen Archenkopf. Im Hintergrund der Hohe Göll.

Beim Gipfelkreuz am Großen Archenkopf. Im Hintergrund der Hohe Göll.

Von hier gings nun wieder am Steig zurück. Eine „Horde“ lautstarker Wanderer kam kurz zuvor, Steinlawinen auslösend, vom Hohen Göll herunter. Einige Wanderer stiegen am Alpeltalsteig zurück ins Tal, die meisten aber wählten die Route über das Hohe Brett zum Carl-von-Stahl-Haus. 

Mittlerweile – nach mehr als 2.000 Aufstiegshöhenmetern und 15 Kilometern Wanderung – vermochte ich aber mit ihrer Geschwindigkeit nicht mehr mitzuhalten. 

Und so kam ich alleine am nunmehr einsamen Gipfelplateau des Hohen Brett an. Ich genoss die Stille und die schöne Lichtstimmung der von einigen dünnen Wolkenschleiern gedämpften Sonne. Beim Weiterweg zum Jägerkreuz konnte ich das Glitzern des Königsees bewundern. Am Vormittag hatte er sich unter einer Nebeldecke versteckt. 

Vor mir waren einige Wanderer unterwegs zum Stahl-Haus. Als ich einen der letzten von ihnen überholte, dachte ich zunächst, der Ärmste würde unter dem Tourette-Syndrom leiden, weil er unentwegt schimpfte. 

Auf meine Nachfrage erklärte er mir aber, dass ihn seine Kollegen schändlich im Stich gelassen haben, als er ihrem Tempo nicht mehr zu folgen vermochte. Er versicherte mir aber, dass er die 10 Minuten bis zum Stahlhaus schon hinunterkommen würde (gefolgt von einigen in tiefstem Bayrisch gehaltenen Begriffszuteilungen aus dem Tierreich an seine Wanderkameraden sowie wiederholter Erwähnung eines bestimmten Körperteiles in Ein- und Mehrzahl – aus Gründen des Jugendschutzes möchte ich aber lieber auf eine Veröffentlichung verzichten). 

Vom Carl-von-Stahl-Haus zweigte ich wieder als einziger nach links – Richtung Osten – ab. Am bekannten Anstiegsweg ging es nun zügig abwärts. Bei der Oberen Jochalm machte ich kurz Halt, um bei einem Brunnen meinen Wasserhaushalt wieder halbwegs ins Gleichgewicht zu bringen. Herrlich kaltes Bergquellwasser. Weiter unten bei den Almhütten erkannt ich zwei Radfahrer, die sich gerade bereit für die die Talfahrt machten.

Bei mir würde der Rückweg vergleichsweise wesentlich länger dauern. Im Laufschritt gings hinab zur Almstraße und an der Unteren Jochalm vorbei talwärts. 

Eine 12-Stundentour ganz ohne Stirnlampe ist bei den zunehmend kürzer werdenden Tagen jetzt nicht mehr möglich. 

Etwa eine halbe Stunde vor Erreichen des Ausgangspunktes kam mir ein Auto nach, ich fühlte mich aber noch gut und fit und legte die letzten Kilometer lieber laufender- und gehenderweise zurück. Nicht zuletzt weil mir das frische Wasser wieder soviel neue Kräfte verliehen hat. 

Zurück beim Ghf. Bärenhütte ging ein sehr schöner Wandertag zu Ende. 

Übrigens: Die Zufahrt zum Gasthof ist an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen 9 und 17 Uhr (soweit ich mich erinnern kann) gesperrt. 

Bisherige Touren in der Umgebung von Golling

 Weitere Touren auf Nachbargipfel im Süden: 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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Bereits beim Start durchkreuzte ein auf einer Brücke angebrachter Zettel meine heutigen Tourenpläne.

Der Hinweis:

INFORMATION

FÜR WANDERER

In der Zeit vom 18.09.2010 bis 03.10.2010

sind alle Hütte im Englitztal

GESCHLOSSEN

(…Intensiver Jagdbetrieb)

Somit würde es heute also nichts werden aus der geplanten Überschreitung aus dem Ramertal über den Lämmertörlkopf zum Hangofen und zurück über das Englitztal zum Ausgangspunkt.

Hütten hätte ich zwar ohnehin keine benötigt im Englitztal. Aber ich denke, das war auch nicht der Umstand, auf welchen der Verfasser dieser Zeilen wirklich hinweisen wollte. Entscheidender war da ja wohl der letzte Satz: Intensiver Jagdbetrieb – in Kombination mit den Punkten sollte das wohl soviel bedeuten wie: Lieber Wanderer, wenn Dir Dein Leben lieb ist, bleib fern vom Englitztal.

Nun gut. Aufsteigen wollte ich ohnehin über das Ramertal und das wurde ja auch nicht explizit erwähnt.

Während ich meine Siebensachen zusammenpackte und meine GPS-Geräte sowie Höhenmesseruhr justierte, rauschte 3 Mal staubaufwirbelnd ein Geländeauto hinter mir vorbei.

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Ennstal / Walchental
Wandergemeinde: Öblarn
Ausgangspunkt: Fahrverbotstafel nach dem Berghaus
Gebirgsgruppe: Rottenmanner und Wölzer Tauern

Das Tourengebiet im Walchental, südlich von Öblarn

Das Tourengebiet im Walchental, südlich von Öblarn

Der Routenverlauf

Öblarn / Walchental / Berghaus – Weiße Wand – Englitztalhütte – Ramertalalm – Lämmertörlkopf – Lämmertörl – Stadelfirst – Mörsbachspitz – Steinkarspitze – Ramertal – Am Anstiegsweg zurück

Der Routenverlauf mit einer Gipfelrunde entgegen dem Uhrzeigersinn

Der Routenverlauf mit einer Gipfelrunde entgegen dem Uhrzeigersinn

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304   

Begleitet vom Röhren brunftiger Hirsche stieg ich auf der serpentinenreichen Almstraße – an den Löchern in der Weißen Wand vorbei – hinauf zu den Hütten im Englitztal.

Dieses ließ ich aber aus eingang erwähnten Gründen rechter Hand liegen und folgte an einem weiteren Geländewagen vorbei dem markierten Wanderweg Richtung Osten ins Ramertal, wo mir gleich das nächste Geländeauto entgegenkam.

Viel Sonntags-Verkehr heute hier heroben ;-).

Im Talschluß steil bergan

Im Talschluß steil bergan

Bei angenehm milden Herbsttemperaturen folgte ich dem Talverlauf nun südwärts bis zum Talschluß. Dort wo der Wanderweg nach Osten zum Lämmertörl hinauf eine scharfe Kurve macht, halte ich mich geradeaus und steige in direkter Anstiegslinie zum markierten Verbindungsweg zwischen Hangofen und Lämmertörlkopf (2.046), dessen Gipfel ich wenig später erreiche.

In größeren Höhen bläst lebhafter Wind, hinter einem Felsvorsprung finde ich an windgeschützter Stelle aber ein bequemes Jausenplatzerl, auf dem ich die Bergeinsamkeit genieße.

Nach etwa einer halben Stunde mache ich mich wieder auf den Weg, der mich nun zunächst abwärts zum Lämmertörl (1.920) führt. Unten am Schusterboden erkenne ich einen Wanderer, der südwärts Richtung Mößnascharte unterwegs ist.

Abstieg zum Lämmertörl

Abstieg zum Lämmertörl

Bald verlasse ich den markierten Wanderweg wieder und quere nun weglos bzw. diversen Tierpfaden folgend, links (westlich) um den Stadelfirst herum. Nach kurzer Überlegung statte ich dem Gifpel aus Richtung Norden einen Kurzbesuch ab.

Gleich geht es am Bergkamm weiter nach Norden, wo mich der Mörsbachspitz (2.020) lockt. Einige Male werden die Latschen zwar etwas dichter, im Großen und Ganzen läßt sich der grasige Bergrücken aber recht einfach begehen.

Unschwieriger Übergang vom Stadelfirst zum Mörsbachspitz

Unschwieriger Übergang vom Stadelfirst zum Mörsbachspitz

Lediglich zwischen Mörsbachspitz und Steinkarspitze (1.992) wird das Latschengestrüpp etwas lästiger. Da dieser Gipfel aber der letzte ist, der mir in diesem Bergkamm noch fehlt, lasse ich mich dadurch nicht irritieren.

Somit habe ich nun alle Gipfel in diesem langgezogenen, vierastigen Gebirgskamm bestiegen. Beginnend mit dem Zachenschöberl südöstlich von Niederöblarn über Karlspitz, Totenkarspitz, Unterkarspitz (Waidhofspitz) und Dornkarspitz bis zu den heute bestiegenen 4 Gipfeln.

Südlich geht es dann weiter mit Pleßnitzenkopf, Gipfel der Unverschämtheit, Gaßeneck und Tattermann

Nach Westen zweigt vom Lämmertörlkopf der Kamm ab über den Hangofen, Plöschmitzzinken und Kühofenspitz bis zum weitum sichtbaren Gumpeneck westlich gefolgt vom Blockfeldspitz bzw. im Norden der Zinken.

Vom Lämmertörlkopf bzw. Pleßnitzenkopf nach Osten führt der Gipfelkamm über Schwarzkarspitz, Sonntagskarspitz, Kleines und Großes Bärneck, Riesnerkrispen, Finsterkarspitz, Tanzbodenkogel und Ahornkogel, Wolfnalmspitze und Hochrotwand bis zum Hochwart und zur Gamskarspitze und dem den beiden letztgenannten Gipfel nördlich vorgelagerten Hahnalpl.

Jeden dieser 32 Gipfel habe ich nun bislang mindestens einmal – zu verschiedenen Jahreszeiten – mit Schneeschuhen, Tourenschi oder mit Bergschuhen besucht. Im Anschluß dieses Artikels habe ich die jeweiligen Wandertouren noch einmal zusammengefasst und verlinkt.

Für den Abstieg von der Steinkarspitze mit bestem Tiefblick über einen idyllischen See im Steinkar wäre es empfehlenswerter, zunächst am Zustiegsweg wieder über die Mörsbachspitze zurück Richtung Lämmertörl zu wandern und dort über den markierten Wanderweg in den Talschluß abzusteigen.

Tiefblick zum See im Steinkar

Tiefblick zum See im Steinkar

Begleitet vom eindrucksvollen Röhren („Melden“ – wie ich nachträglich aufgeklärt wurde) einiger Hirsche aus diversen Tälern über Donnersbachwald, dem vorderen Ramertal sowie dem Gebiet über der Weißen Wand, versuchte ich über teilweise sehr steiles Gelände in direkter Linie ins Ramertal abzusteigen.

Einige Steilabbrüche lotsten mich entlang einmal mehr und einmal weniger deutlich erkennbarer Wildsteige aber wieder südwärts. Felsstellen ließen sich immer wieder überraschend einfach auf zwar steilem, aber im hohen Gras gut begehbaren Terrain bewältigen. Erst im untersten Abschnitt mußte ich mich kurz an ein dünnes Bächlein halten, um einer strauchbewachsenen Passage zu entgehen.

Vom Ramertal ging es schließlich wieder am bereits bekannten Anstiegsweg zurück ins Tal zum Ausgangspunkt.

Zusammenfassung:

Eine schöne typische Herbsttour (Temperaturen, Wetterstimmung, Farben, Hirsche), die mich von der Charakteristick sehr stark an meine Gipfelüberschreitung von der Schaabspitze bis zum Tattermann östlich zwischen Donnersbach und Donnersbachwald erinnerte.

Die Besonderheit des Lämmertörlkopfes liegt darin begründet, dass er gleich aus 3 Wanderregionen erstiegen werden kann:

  • Aus dem Öblarner Walchental
  • Aus dem Großsölktal
  • Von Donnersbachwald

Bisherige Besuche auf Nachbargipfel

  1. Am Lämmertörlkopf selbst bin ich bereits einmal bei einer Schitour am 15.01.2006 gestanden
  2. Gipfelüberschreitung Schönwetterberg, Zinken, Gumpeneck, Kühofenspitz, Plöschmitzzinken und Hangofen
  3. Schneeschuhtour auf das Gumpeneck
  4. Schneeschuhwanderung Blockfeldspitz – Gumpeneck
  5. Schitour auf Plöschmitzzinken und Hangofen
  6. Schneeschuhtour Pleßnitzenkopf, Sonntagskarspitz, Schwarzkarspitz, Kleines und Großes Bärneck
  7. Über den Schusterboden auf Kleines und Großes Bärneck
  8. Über den Grasslhergottweg auf das Zachenschöberl
  9. Karlspitz und Totenkarspitz
  10. Schneeschuhwanderung über den Unterkarspitz (Waidhofspitz) auf den Dornkarspitz
  11. Schneeschuhwanderung über die Matillenalm zur Hangofenhütte
  12. Gewittertour auf den Finsterkarspitz
  13. Skitour Mörsbachalm – Riesnerkrispen
  14. Schitour Tanzbodenkogel
  15. Schneeschuhtour Ahornkoglalm – Oberer Tanzboden
  16. Skitour auf den Ahornkogl
  17. Lawinengefahr auf der Wolfnalm
  18. Silvester-Skitour auf die Wolfnalmspitze
  19. Schitour Wolfnalmspitze
  20. Skitour Hochrotwand
  21. Schitour auf den Hochwart
  22. Schneeschuhtour Hahnalpl
  23. Bergtour auf Talkenschrein, Alker und Gamskarspitze

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on Oktober 2nd, 2010

Kiesstrand am Campingplatz Amarin

Die Urlaubsfotos Porec – Vrsar – Rovinj – Postojna zwischen 24.09.2010 und 26.09.2010 sind Online.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on Oktober 2nd, 2010

Jetzt hat es schon geraume Zeit keine neuen Artikel mehr auf AlpenYetis Wanderblog gegeben.

Der Ursache lag dieses Mal aber nicht im unterdurchschnittlichen Wetter begründet.

Vielmehr durfte ich letztes Wochenende einen Kurzurlaub auf der Halbinsel Istrien in Kroatien genießen. Trotz äußerst schlechter Wetterprognosen mit Starkregen und Sturm konnten wir uns über einige herrliche Ausflugstage erfreuen, bei denen wir wandernderweise die Gegend um die idyllischen Hafenorte Porec, Vrsar und Rovinj erkundeten.

Wie schon bei unserem Ausflug nach Marina di Venezia in Italien eine Woche zuvor, hatten wir es uns auch dieses Mal auf einem Campingplatz in einem Mobilheim gemütlich gemacht.

Die ganze Nacht prasselte heftiger Regen auf das schützende Dach, am Morgen aber „tröpfelte“ es bereits aus, und da wir ob der düsteren Vorhersagen ohnehin keine allzu großen Erwartungen hegten, waren wir vormittags schon zufrieden, weil es – zumindest großteils – trocken war.

Düstere Stimmung am Morgen

Düstere Stimmung am Morgen

Während unserer ausgedehnten Spaziergänge lockerte es dann erfreulicherweise mehr und mehr auf und was wir dann am späten Nachmittag in Rovinj an Sonnenuntergangs-Impressionen genießen durften, gehört ohne Übertreibung zu den schönsten und romantischsten Stimmungen, die man sich vorstellen kann.

Badetaugliches Wetter am Nachmittag

Badetaugliches Wetter am Nachmittag

Sonnenuntergang in Rovinj

Sonnenuntergang in Rovinj

Aber auch sonst hatte dieser Kurztrip nach Kroatien einige herrliche Landschaftseindrücke und viele nette Erlebnisse zu bieten, die ihr im Tourenalbum nachlesen könnt.

Eine Anekdote möchte ich aber dennoch in aller Kürze zum Besten geben: Die beim Zollübergang von Slowenien nach Kroatien gezückten Reisepässe haben wir gar nicht benötigt. Stattdessen verlangten die Zöllner 3 Coca Cola ;-).

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on September 19th, 2010

Camping-Urlaub in Marina di Venezia

Die Urlaubsfotos vom Camping-Urlaub in Marina di Venezia zwischen 13.09.2010 und 17.09.2010 sind Online.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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ChriSu on September 18th, 2010

Vielleicht ist es der einen oder dem anderen (wenn ich nur wüßte, wie man das nach der neuen Rechtschreibung jetzt richtig schreibt) von Euch ja aufgefallen – in den letzten Tagen war es recht ruhig auf AlpenYetis Wanderblog.

Die Ursache für diese Funkstille war dieses Mal aber nicht im anhaltend durchwachsenen Wanderwetter zu suchen, sondern lag in einem äußerst erholsamen und entspannenden Kurzurlaub begründet.

Die AlpenYetis können auf eine nunmehr 20-jährige Urlaubstradition zurückblicken, die mit den ersten erfolgreichen Gehversuchen des damals noch kleinsten – jetzt mittlerweile aber schon geraume Zeit größten – AlpenYeti begann und erst in den letzten 2 bis 3 Jahren auf Grund verstärkter heimatlicher Wandertätigkeit etwas in den Hintergrund gerückt wurde.

Und es war auch der AlpenYetische Nachwuchs, der den jeweiligen Urlaubsunterkünften und Urlaubszielen die Richtung verlieh.

Waren es anfangs Hotelzimmer mit Halbpension, die uns lockten, traten später verstärkt Appartements und Selbstversorgung in den Vordergrund.

Heuer aber haben Ingrid und ich etwas ganz Neues probiert und wir waren sofort begeistert von dieser uns bislang noch nicht bekannten Art des Urlaubens: Wir mieteten ein sogenanntes Mobilheim auf einem Campingplatz.

Mit Campen hatte zumindest ich schon gewisse Vorerfahrungen. Doch diese lagen schon mehr als 25 Jahre zurück und reichten vom wilden Zelten in griechischen Olivenhainen, wo wir von freundlichen und fürsorglichen Bauern mit Tomaten, Wassermelonen und Weintrauben versorgt wurden, über das Nächtigen in Schlafsäcken auf Motorradtouren durch Ex-Jugoslawien nach Griechenland (damals mein absolutes Lieblingsland) bis zum Ausschlafen auf eher einfach gehaltenen Campingplätzen in Italien, wo wir uns nach durchzechter Nacht für den nächsten Abend ausruhten.

Seit damals galt für mich die Formel „Campingplatz = einfach, karg, erdig mit etwas verwahrlosten Massenwaschhäusern und übel riechenden Toiletten„.

Ein völlig falsches Vorurteil, wie sich nun herausstellen sollte.

Zelten würde mich heute zwar nur mehr in den Bergen reizen, aber auf Campingplätzen gibt es auch alternative und durchaus sehr reizvolle Unterkunftsmöglichkeiten.

Diese reichen von fix am Campingplatz abgestellten Wohnwagen bis zu sehr reizvollen kleinen „Häusern auf Rädern“, den sogenannten Mobilheimen.

Und ein solches hatten wir nun recht eingehend kennengelernt und wir sind, wie bereits erwähnt, beide sehr angetan von dieser Möglichkeit des Wohnens im Urlaub.

Bis zu 6 Personen finden in solch einem Mobilheim Platz, da wir nur zu zweit waren, konnten wir uns richtig ausbreiten. Ein Raum mit großem Bett in dem wir schliefen, ein weiteres Zimmer mit zwei getrennten schmalen Betten, die aber für Erwachsene durchaus geeignet sind. Das klappbare Stockbett dagegen ist eher nur für Kinder ratsam.

Zwischen den beiden Schlafräumen – das „Wohnzimmer mit Küche“. Gasherd zum Kochen, Spüle zum Abwaschen und ein großer Kühlschrank mit riesigem Gefrierfach. Eine gemütliche Sitzecke mit Tisch und 2 Stühlen macht den „Essensraum“ komplett.

Wer auch im Urlaub nicht darauf verzichten kann, findet auch einen kleinen Fernsehapparat mit SAT-Anlage vor, die so ziemlich jeden deutschsprachigen Kanal empfangen läßt (bei meinen bevorzugten Sendern – Arte und Phoenix – gab es allerdings leider kein Signal).

Noch zwei Nachrichten hätte ich: Eine gute und eine sehr gute.

Zunächst die gute: Die Waschhäuser decken sich absolut nicht mehr mit denen in meiner Erinnerung. Mag daran liegen, dass ich früher 1- bis 2-Stern-Campingplätze besuchte, wir dieses Mal aber auf einem 4-Stern-Campingplatz weilten. Mag aber auch daran liegen, dass sich die Hygiene-Zustände in den letzten 25 Jahren wirklich merkbar verbessert haben. Äußerst saubere und wohlduftende Waschhäuser, bei denen man fast den Eindruck hat, es gibt mehr Reinigungspersonal als Gäste (kann natürlich auch an der Nachsaison gelegen haben).

Jetzt aber die sehr gute Nachricht: Im Gegensatz zu den Wohnwagen-Mietern wird man als Mobilheim-Bewohner die sauberen Waschhäuser und Toilettenanlagen nicht benötigen. Denn die Mobilheime sind neben den zuvor bereits erwähnten 2 Schlafzimmern und der Wohnküche auch noch mit eigener Dusche und WC in einem separaten Raum ausgestattet.

Jederzeit Kalt- und Warmwasser in der geräumigen Duschkabine sowie der eigene Kanalanschluß lassen kaum mehr Unterschiede zu den uns bisher bekannten Appartements erkennen.

Und dazu kamen noch die Vorteile, dass wir nur wenige Schritte zum Strand und dem allzeit rauschenden Meer zurückzulegen hatten. Wer sich ohnehin lieber im mehr oder weniger schattigen Umfeld seines Mobilheimes aufhält, kann es sich auf den 2 Liegen oder auf einem der 6 Plastikstühle am Campingtisch auf der liebevoll angelegten Terasse vor dem Mobilheim bequem machen.

So, jetzt aber genug der einleitenden und beschreibenden Worte zum Thema „Mobilheim“.

Kommen wir stattdessen zur Anfahrt.

Möchte man eine Anfahrt beschreiben, sollte man zunächst auch das Urlaubsziel erwähnen.

Urlaubsziele hatten wir in den eingangs erwähnten 2 Urlaubs-Jahrzehnten bereits etliche kennengelernt. Der überwiegende Anteil von ihnen lag an der oberen Adria.

So hatten wir zwischen der Insel Krk in Kroatien mit dem herrlichen Strand in Baska über Pula, Rovinj und Porec auf der Halbinsel Istrien bis zu den norditalienischen Badedestinationen Grado, Lignano, Bibione, Caorle und Jesolo fast schon jeden bekannteren Strandabschnitt besucht.

Dieses Mal hatten wir uns für den Campingplatz „Marina di Venezia“ zwischen Cavallino-Treporti und Punta Sabbioni entschieden.

Zumindest mir hat dieses Ziel vorher nicht allzu viel gesagt. Es liegt geografisch auf einer schmalen, langgezogenen Landzunge zwischen Jesolo im Osten und der Meereseinfahrt nach Venedig im Westen. Im Süden die Weite der oberen Adria und im Norden die Lagune östlich von Venedig.

So jetzt gehts endlich los mit der Anfahrt:

Montag, frühmorgens, fahren wir über die Tauernautobahn, die zur Urlaubshochsaison an Wochenenden regelmäßig zum Staugebiet Nummer 1 in Österreich zählt. Heute aber geht alles sehr flüssig, sieht man von der fast durchgänigen Baustelle von Eben im Ennstal bis zur Staatsgrenze südlich von Villach ab.

3 1/2 Stunden, vielleicht ein bißchen mehr, mit Sicherheit aber keine 4 Stunden. Und dann stehen wir schon in Lignano Sabbiadoro. Wer sich jetzt etwas wundert, ob dieses Zwischenzieles, hat natürlich recht. Lignano liegt nicht unbedingt am direkten Weg. Der Stadtteil Sabbiadoro noch viel weniger.

Aber hier haben wir viele Erinnerungen, wir kennen das beste Restaurant und die beste Eisdiele der gesamten Stadt. Fast wissenschaftlich ausgewertet in nunmehr 10 Jahren. Der Grund warum wir bis jetzt noch nicht die silberne Ehrennadel am Goldband erhalten haben, dürfte darin begründet sein, dass wir nur 9 Jahre am Stück dort eingemietet waren und die 10. Buchung zeitlich etwas abseits liegt.

Wie man das aushält ? – Das ist eine lange Geschichte, die einer eigenen Erzählung bedarf 😉

Wir waren heute nur deshalb hier vorbei gekommen um die zuvor genannten kulinarischen Geheimtipps aufzusuchen. Und irgendwie freut man sich, wenn man sofort auf Anhieb wieder erkannt wird (naja kein Wunder, bei dieser langen Vergangenheit und den Unmengen an Euros, die wir gegen vorzügliche Kost eingetauscht haben). Lediglich auf den geliebten Lambrusco mußten wir heute wegen unserer Weiterfahrt zum Endziel verzichten.

Nach kulinarischer Stärkung und Begutachtung, was sich in den letzten 2 Jahren wieder verändert hat (und es ändert sich eigentlich jedes Jahr irgend etwas), machten wir uns mit (zu voll) gefüllten Bäuchen auf die Weiterfahrt. Über mehr oder weniger schmale Inlandsstraßen erreichten wir Jesolo, von wo sich nun in der Folge Campingplatz an Campingplatz reiht.

Etwas erschöpft, aber guter Dinge, erreichen wir unser Urlaubsziel. Der Campingplatz selbst ist so weitflächig, dass man schon fast einen eigenen Tourenführer benötigt.

Wir bezogen das schon zuvor ausführlich in allen Einzelheiten beschriebene Mobilheim. Nummer 25. Und nach all den Erfahrungen mit den Appartements in diversen Betonburgen in Lignano waren wir begeistert von dieser „leichtfüßigen“ Form des Wohnens. Vor allem die Sauberkeit unserer kleinen, aber feinen Wohneinheit ist eine separate Erwähnung wert.

Nach unseren bisherigen Urlaubswohnungserfahrungen waren wir ja schon fast der Meinung, es müsse so sein, dass

  • a) sich noch erkleckliche Sandstrandreste in der Unterkunft befinden
  • b) sich die Haare der Vorbewohner gleichmäßig über die Betten verteilen
  • c) man und frau sich wegen der Punkte a und b zunächst einmal in mehrstündigem Putzen üben muß
  • d) Toiletten nach der erstmaligen Betätigung signalisieren, dass sie sich bis zum Abfließen gerne bis zum Urlaubsende Zeit lassen würden
  • e) Duschen genau dann entweder die Wärme oder – noch schlimmer – den Wasserstrahl einstellen, just wenn man sich den Kopf genüßlich und gewissenhaft einshampooniert hat
  • f) im besseren Falle Grünspan, im schlimmeren Falle Schimmelpilzkulturen im besseren Falle nur die Sanitäreinrichtungen, im schlimmeren Falle die ganze Wohneinheit „zieren“ (auch wenn man ihnen zugegebenermaßen eine gewisse Attraktivität nicht absprechen kann)
  • g) sich beim Duschen kalt-feuchte Duschvorhänge (eventuell noch ergänzt mit dem in Punkt f erwähnten „Überzug“) magisch vom eigenen Körper an- und zu diesem hingezogen fühlen
  • h) man nicht nur an den lautstarken Essgeräuschen der Nachbarn teilhaben darf, sondern ihnen unfreiwilligerweise auch noch beim gesamten nachfolgenden Verdauungsvorgang bis zur „Endverarbeitung“ beiwohnen kann
  • i) stolze Autobesitzer zu nachtschlafener Zeit ihre neuerworbene Lautsprecheranlage der gesamten Stadt vorführen wollen
  • j) ebenso stolze Motorrollerfahrer bei der Disco-Nachhausefahrt der Nachbarschaft ihren tollen und coolen Auspuffsound nicht vorenthalten wollen
  • k bis z) ……….

Wie gesagt, irgendwann beginnt man zu glauben, das alles müsse so sein. In Italien, in Kroatien. In einem Betonbunker-Hochhaus im 8. Stock in Lignano ebenso wie in einem stickigen, fensterlosen Privatzimmer in Krk.

Okay, niemand hat uns gezwungen, dort zu wohnen und irgendwann haben wir mildes, mediterranes Klima und Meer mit diesen weniger angenehmen Eigenschaften unabdingbar und unabänderlich in Zusammenhang gebracht.

Und jetzt stehen wir da in diesem Mobilheim. Alles ist so sauber und es duftet wunderbar frisch. Die Räume sind zwar klein, aber alles ist äußerst praktisch angeordnet, den großzügigen Stauraum werden wir mit unseren Mitbringseln für 4 Nächte wohl niemals ausfüllen können.

6 Fenster sorgen für einen hellen Eindruck, die außen angebrachten Fliegengitter sollten sich vor allem nächtens als Glücksfall erweisen. Ob wir unseren in dieser Intensität bislang im Urlaub nicht gekannten tiefen und erholsamen Schlaf der „Gelsenlosigkeit“, den in der Nachsaison angenehmen Nachttemperaturen oder der fast schon als unglaublich zu bezeichnenden Stille (nur dezentes Meeresrauschen im Hintergrund) zu verdanken hatten, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Wahrscheinlich sorgte jeder dieser Punkte – gepaart mit unserer „Urlaubsbedürftigkeit“ – ein bißchen dafür, dass wir in den ersten 2 Nächten jeweils volle 12 Stunden schliefen.

Erst am 3. Abend merkten wir, dass gegen 21 Uhr das Kinder-Animationsprogramm mit Kinder-Disco startete. Und während die älteren Kinder bereits längst wieder schulbedingt zu Hause weilten, prägten jetzt in der Nachsaision neben den Pensionisten-Paaren vor allem die „Zwei-bis-Vierjährigen“ das Urlaubsbild.

Wer einmal diesen „Flöhen“ beim animierten Urlaubstanz zugesehen hat, kann sich vermutlich nichts Entzückenderes mehr vorstellen.

Ansatzweise kommen da höchstens noch die auf einem eigenen Campingplatzbereich untergebrachten Hunde aller Rassen, Farbschattierungen, Frisuren, Größen- und Gewichtsklassen heran.

Für diese Vierbeiner hündischer Herkunft gab es auch einen eigenen Strandabschnitt und was sich dort abspielt,  bringt wohl das Herz jedes Tierliebhabers zum Leuchten und Lachen.

Und damit wären wir auch schon  bei unseren Wanderungen am Sandstrand zwischen Jesolo und Venedig. Zwar wäre das Meer noch durchaus temperiert genug gewesen, um den einen oder anderen Badegang zu unternehmen, und es gab auch noch etliche Schwimmer und Wasserplantscher, aber wir bevorzugten ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen am feinen Sand.

Herrliche kilometerlange Sandstrände laden zum Wandern ein

Herrliche kilometerlange Sandstrände laden zum Wandern ein

Einfacher am feuchten Sand am „Meeresrand“, etwas schwieriger im seichten Wasser, teilweise leicht schmerzhaft an Strandabschnitten, die zentimeterdick von ganzen und zerriebenen Muscheln bedeckt waren und auf Dauer fast anstrengend am warmen, lockeren Sand weiter landeinwärts.

Da ich es als „Statistiker“ nicht lassen konnte, auf einigen dieser Wanderungen auch mein Outdoor-GPS Garmin Oregon 450t mitzunehmen (Erfahrungsbericht gibt es demnächst) wurde uns verdeutlicht, welch weite Strecken man hier zurücklegen kann, ohne dass Eintönigkeit oder Fadiness aufkommen würde.

Vor allem, wenn man Gefallen daran findet, Muscheln verschiedenster Größen, Formen und Farben zu sammeln, ist das Wandervergnügen ein äußerst unterhaltsames und kurzweiliges. Weiters lockert auch die eine oder andere angeschwemmte Qualle – neben dem durchsichtigen „Schleimgrau“ nicht selten in kräftigem Lila gehalten – das Strandgeschehen auf.

Richtung Westen bis zum Leuchtturm in Punta Sabbioni. Zum Greifen nah scheint der Leuchtturm auf der anderen Seite der Meeresenge, die den vielen kleinen und auch so manchem großen bis riesigem Schiff den Weg nach Venedig weist.

Was am Landweg einen enormen Umweg darstellen würde, ist in Luftlinie nur ein Katzensprung.

Richtung Osten geht es hinüber nach Jesolo. Den ganzen Weg haben wir nicht geschafft. Dennoch kamen alleine bei dieser einen Wanderung mehr als 15 Kilometer zusammen. GPS-vermessen ;-).

Campingplatz reiht sich hier an Campingplatz – Marina di Venezia, Vela Blu, Ca´Pasquali. Bis Union Lido Vacanze in Cavellino-Treporti haben wir es geschafft. An diesem – dem vorletzten – Urlaubstag hier in Italien war es zwar recht bewölkt und stark windig. Hin und wieder zauberte aber ein durchdringender Sonnenstrahl besonders eindrucksvolle Stimmungen über die Wellengischt.

Da einige Angler, dort ein unerschrockener Schwimmer, ein Kitesurfer hebt immer wieder beeindruckend bis beängstigend hoch in den Himmel ab. Beachtenswerte Sandburgen, muschelgeschmückte mehrere Meter lange Riesensalamander und rundliche Schnecken, ein emsig bauender Vater erklärt dem allmählich gelangweilten Nachwuchs die Funktionalität des selbterbauten Staudammes, Möwen mit beeindruckenden Spannweiten versuchen gegen den Wind anzufliegen.

Beachtenswerte Bauwerke am Sandstrand

Beachtenswerte Bauwerke am Sandstrand

Einige Farbige / Schwarze (wie heißt das jetzt wirklich politisch korrekt) versuchen noch ein letztes Mal, ihre Handtücher und Handtaschen an den Mann / die Frau zu bringen.

Nachfolgend ein Gedicht, dass von einem südafrikanischen Dichter stammen soll:

Wenn ich zur Welt komme, bin ich schwarz.
Wenn ich aufwache, bin ich schwarz.
Wenn ich krank bin, bin ich schwarz.
Wenn ich in die Sonne gehe, bin ich schwarz.
Wenn ich friere, bin ich schwarz.
Wenn ich sterbe, bin ich schwarz.
Aber du!
Wenn du geboren bist, bist du rosa.
Wenn du aufwachst, bist du weiß.
Wenn du krank bist, bist du grün.
Wenn du in die Sonne gehst, bist du rot.
Wenn du frierst, bist du blau.
Wenn du stirbst, bist du grau.
Und du wagst es, verdammt nochmal, mich einen Farbigen zu nennen?!

Daneben sind einige – einheitlich gänzlich in weiß gekleidete – Asiatinnen unterwegs, um verspannten Urlaubern eine wohltuende Massage oder alternativ wenigstens ein schmückendes Tattoo angedeihen zu lassen.

Kleinkinder buddeln sich selbst im Sand ein oder begraben ihre kleineren und damit wehrloseren Geschwister im feuchten Schlamm während die Eltern verzweifelt versuchen, die letzten Sonnenstrahlen der vergänglichen Sommersaison mit dem gegerbten Körper aufzusaugen, um am Arbeitsplatz den „Beweis für einen gelungenen Urlaub“ zu erbringen.

Volleyballspieler, wie an den letzten Tagen, sind heute bei diesem starken Wind keine zu sehen. Dafür einige „Drachensteigenlasser“ mehr.

Und natürlich die Muschelsucher und -klauber. Wir malen uns aus, wieviele Tonnen Muscheln wohl alleine hier von diesem von uns begangenen Strandabschnitt Jahr für Jahr mitgenommen werden.  Wohl überwiegend nach Deutschland und zu uns nach Österreich.

Quasi unsere Rache für die Eierschwammerln und Pilze, die uns die Italiener – laut im Sommerloch immer wiederkehrenden Medienberichten –  aus den heimatlichen Wäldern holen sollen ;-).

Viel gäbe es noch zu erzählen von diesem nur 4 Tage währenden Kurzurlaub. Kaum vorstellbar, wie lange ich nach einem 2-wöchigen Urlaub schreiben würde. Deshalb verzichte ich auch auf detailliertere Ausführungen über den sehenswerten Wasserpark am Campingplatz, über die Minigolfanlage und die „Mini-Autobahn„, bei der die Väter stolz hinter ihren Kleinsten saßen und wohl am liebsten selbst das Steuer übernommen hätten.

Sonnenuntergang über Marina di Venezia

Sonnenuntergang über Marina di Venezia

Weitere Informationen zum Camping-Urlaub mit Strand-Wandern:

Mehr Impressionen findet Ihr im Tourenalbum
Die Statistikdaten gibt es im Tourenbuch

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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