Nach einer kurzen schlechtwetterbedingten Wanderpause von 9 Tagen hat es mich heute (15.10.2011) abermals in die Seckauer Tauern gezogen.

Obwohl die heutige Tour von den Statistik-Daten her (ca. 1.800 Höhenmeter und etwas mehr als 20 Kilometer) ziemlich genau mit meiner letzten Wanderung auf den Seckauer Zinken vergleichbar war und obwohl ich damals auch eine von mir bevorzugte Rundwanderung absolvieren konnte, hat mir die heutige Route auf den vierthöchsten Gipfel der Seckauer Tauern ungleich mehr Genuß bereitet.

Einerseits war das Wetter wesentlich angenehmer, auch wenn die Start-Temperaturen mit -6°C noch ausgesprochen frostig waren. Es waren aber vor allem auch die herrlichen Landschaftsimpressionen, die mich heute besonders beeindruckten.

Die Anfahrt erfolgte, wie schon häufiger in den letzten Wochen, wieder von Trieben nach Hohentauern und weiter Richtung St. Johann am Tauern.

Die Auffahrt zur Franzlbauerhütte ist leicht zu übersehen. Wenn man bereits den Tunnel erreicht hat, ist man übrigens schon zu weit nach Süden gefahren ;-).

Also wieder zurück zum Gasthaus Bruckenhauser und von hier noch etwa 100 bis 150 Meter nordwärts, bis eine unscheinbare Straße nach Osten zur Franzlbauerhütte und ins Bärental abzweigt.

Die schmale, nicht allzu steile Forststraße führt an einigen Gehöften vorbei über etwas mehr als 4 Kilometer bis zu den großzügig angelegten Parkflächen nach der Franzlbauerhütte.

 

Kar östlich vom Amachkogel

Kar östlich vom Amachkogel

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Triebener Tauernpaß / Pölsental
Wandergemeinde: St. Johann am Tauern
Ausgangspunkt: Franzlbauerhütte
Gebirgsgruppe: Seckauer Tauern

Tourengebiet St. Johann am Tauern - Franzlbauerhütte

Tourengebiet St. Johann am Tauern - Franzlbauerhütte

Routenverlauf Franzlbauerhütte - Gamskogel - Amachkogel - Kesseleck

Routenverlauf Franzlbauerhütte - Gamskogel - Amachkogel - Kesseleck

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

St. Johann am Tauern / Franzlbauerhütte – Gaaler Törl – Gamskogel – Hochleitenspitze – Amachkogel – Kesseleck – Schaftörl – Glaneck – Lahneck – Am Anstiegsweg zurück

Die Tourbeschreibung

Die Wegmarkierungen und Hinweistafeln ab der Franzlbauerhütte sind klar und deutlich, die Orientierung dadurch recht einfach.

Auf einer Forststraße, die einige Male über Waldsteige abgekürzt werden kann, geht es bis zu einer Höhe von ca. 1.750 Meter hinauf.

Auf der gegenüberliegenden Talseite präsentieren sich die erst jüngst besuchten Gipfel Großer Grießstein, Sonntagskogel und Geierkogel.

Über einen schönen, flachen, weiten Almboden strebe ich dem nur zuletzt etwas aufsteilendem Gaaler Törl zu. Jetzt am frühen Morgen im frostigen Schatten sind die Lacken auf den Almwiesen noch von einer Eisdecke überzogen – bereits so dick, dass ich zum Durchstoßen mit dem Tourenstock einige Kraft aufwenden muß.

Vom Gaaler Törl (2.081) halte ich mich nun nordwärts. Oben auf der Hochleitenspitze erkenne ich einen gut vermummten Wanderer. Auch wenn ich jetzt in die Sonne gelangt bin, ist es noch immer sehr frisch.

Ab der Hochleitenspitze wird der Gratübergang schmäler, die nord- und südseitig begrenzenden Hänge steiler. Aber lediglich eine kurze Stelle erfordert – insbesondere durch eine dünne Schneeschicht – etwas Aufmerksamkeit.

 

Grat von der Hochleitenspitze herauf zum Gamskogel

Grat von der Hochleitenspitze herauf zum Gamskogel

 

Der Schlußanstieg über das Blockgestein zum Gipfelkreuz am Gamskogel gestaltet sich wieder einfacher.

Der Ausblick ist großartig, die schneidig-kalte Luft bietet eine grandiose Fernsicht.

Ich überblicke Dutzende Gipfel der Seckauer Tauern, die ich in den letzten Wochen bestiegen habe. Daneben gibt es weitere interessante Tourenziele zu entdecken, von denen ich bereits einige morgen mit Ingrid besuchen sollte (Jubiläumstour Großer Ringkogel – Pletzen).

Nach diesem Schaugenuß geht es zunächst wieder am Anstiegsweg zurück zum Gaaler Törl und in der Folge in entgegengesetzter Richtung auf den Amachkogel (2.312), wo mich ein Gipfelbuch erwartet.

Für eine Viertelstunde lasse ich mich in der nun bereits angenehm wärmenden Sonne zu einer Rast nieder, dann geht es weiter Richtung Süden zum Gipfelkreuz am Kesseleck (2.308), wo ich in der Ferne 2 Wanderer erkennen kann, die eine unmarkierte Abstiegsroute Richtung Ochsenspitze wählen.

 

Gipfelkreuz am Kesseleck

Gipfelkreuz am Kesseleck

 

Einladend liegen die weiten Kare im Osten unter mir, über dem hinteren Ende des Gaalgrabens kann ich den Krugsee erkennen.

Beim Weiterweg über das Schaftörl zum Glaneck (2.262) kommen mir 2 Wanderinnen entgegen, die erste direkte Begegnung am heutigen Tage.

Am südlichsten Punkt der heutigen Tour, beim Gipfelkreuz am Lahneck (2.216) treffe ich auf einen weiteren Wanderer, der am Weg zur Franzlbauerhütte eine ausgiebige Rast einlegt. Er erzählt mir, dass er am frühen Morgen von der Hütte mit dem Rad nach St. Oswald gefahren ist und dabei stark unter der Kälte leiden mußte.

Hinter einem Steinwall windgeschützt, genieße ich meine Jause. Lediglich der Gedanke, jetzt am Rückweg noch einmal am bereits bekannten Weg  wandern zu müssen, trübt das Vergnügen etwas.

Die Wanderung auf der gleichen Route zurück erwies sich dann aber als durchaus kurzweilig. Insbesondere der Abstieg vom Gaaler Törl in den flachen Almboden und zurück zur Waldgrenze gestaltete sich in der herbstlichen Farbenpracht als sehr reizvoll, auch wenn die Wiesen nach dem Auftauen der morgendlichen Eisschicht jetzt gelegentlich etwas sumpfig waren.

 

Über den Almboden zurück zur Franzlbauerhütte

Über den Almboden zurück zur Franzlbauerhütte

 

Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Wanderung, auf der sich weniger konditionsstarke Geher das letzte Wegstück vom Kesseleck über das Glaneck zum Lahneck durchaus auch sparen könnten, ohne an Genuß zu verlieren.

Auch mit dem ausgesetzten Übergang auf der Gratschneide vom Amachkogel zum Lärchkogel und evtl. weiter über den Schleifkogel habe ich kurz geliebäugelt, habe aber dann diese Bergziele auf eine spätere Wandertour verschoben (zum Zeitpunkt, als ich diese Zeilen schreibe, habe ich beide Gipfel bereits besucht).

 

Blick von der Hochleitenspitze zum Gamskogel

Blick von der Hochleitenspitze zum Gamskogel

 

Bisherige Wandertouren in den Seckauer Tauern

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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2 Kommentare on Wandertour Gamskogel – Amachkogel – Kesseleck – Lahneck

  1. […] wäre schön oder zumindest ein ziemlich einzigartiger Name. Und da sind mir bei meiner gestrigen Überschreitung vom Gamskogel über den Amachkogel und weiter über das Kesseleck zum Glaneck und La… 2 unscheinbare, aber dennoch ob ihrer Höhe “herausragende” Graserhebungen in den […]

  2. […] in den Seckauer Tauern – Schleifkogel, Schleifeck und Lärchkogel – bin ich bei meiner Wandertour vom Gamskogel über den Amachkogel zum Kesseleck ja schon ziemlich nahe […]

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