Untertitel: Hundewanderung mit eineinhalb Schrecksekunden.
Am heutigen Karfreitag sollte uns die Tour wie schon letzten Sonntag bei der Schneeschuhwanderung auf den Kochofen in die nördlichen Schladminger Tauern führen. Neben der Freude, wieder mit meinen Leihhunden Nico und Sammy (sprich Niko und Sämmi) unterwegs sein zu dürfen, sollte die heutige Schnuppertour vor allem Aufschluß über die aktuellen Schneeverhältnisse liefern, da ich für den Karsamstag eine anspruchsvollere Schitour plante.
Aufbruch in Rohrmoos-Obertal beim Parkplatz Hopfriesen, wo bereits einige Autos abgestellt waren. Die mit ca. 1 cm Neuschnee bedeckte Forststraße Richtung Eschachalm verriet, dass heute schon einige Schitourengeher unterwegs waren. Allerdings mußten sie ihre Schi am Schranken vorbei mindestens eine halbe Stunde lang tragen, ehe die Schneedecke hoch genug wurde.
Wie schon am Kochofen wälzten sich Nico und Sammy auch heute wieder überschwänglich im Pulverschnee, während die Vormittagssonne angenehme Wärme spendete.
Bei der Eschachalm überholte uns ein Schitourengeher, der mit seinen Langlaufschi zum Duisitzkarsee aufsteigen wollte. Das am Vormittag noch frisch eingeschneite Almgelände sollte sich am Nachmittag bei der Rückkehr bereits wieder als grüne-braune Wiese zeigen.
Für den Aufstieg zur Keinprechthütte wählten wir die Variante über den Forstweg. Dazu folgten wir zunächst noch ein Stück der Route Richtung Duisitzkarsee ehe wir nach einer 180°-Kehre scharf nach links abzweigten. Die Schitourengeher Richtung Neualm haben sich allesamt für die Route über den Waldsteig entschieden. Weiter oben, bei einer Seehöhe von etwa 1.375 Meter trafen wir dann auf ihre Aufstiegsspuren. Ab hier konnten sie auf der Forststraße endlich ihre Schi anlegen, im Wald war die Schneehöhe definitiv zu gering.
Wegen der weichen Schneedecke – trotz der letzten recht kalten Tage wurde der Schnee nicht mehr richtig hart – legten wir eine eigene Spur parallel zu den Schispuren an, um diese nicht völlig zu zertreten. Diese Schneeverhältnisse luden nicht gerade zu der geplanten Schitour am nächsten Tag ein, zumal es da auch noch wesentlich wärmer werden sollte (ein Irrtum, wie sich bei der Schneeschuhwanderung auf die Matillenalm in den nördlichen Wölzer Tauern heraustellen sollte).
Bereits etwas früher hatten wir 2 junge tschechische Pärchen überholt, die zur Keinprechthütte aufsteigen und im dortigen Winterraum übernachten wollten, nachdem sie für der Ignaz-Mattis-Hütte oberhalb der Giglachseen keinen Schlüssel bekommen hatten.
Allmählich begann sich der Himmel einzutrüben und das Wetter sollte sich heute leider auch nicht mehr wesentlich bessern. Eine kurze (oder eigentlich gar nicht ganz so kurze) Schrecksekunde gab es oberhalb der Neualm, als Sammy plötzlich verschwunden war. Auf das Pfeifen und Rufen, welches ihn gewönlicherweise sofort zum freudigen Anbrausen veranlaßte, gab es zunächst keine Reaktion, keinen Laut …
Bis plötzlich 4 oder 5 Mal jämmerlich winselndes Bellen zu vernehmen war, welches mir ehrlich gesagt, Angstschauer über den Rücken jagte. Angst um den kleinen Sammy, der in seiner ungestümen Neugier irgendwo in ein Loch oder in einen der Bachläufe gefallen sein könnte.
Ich rief nach Sammy und auch der ansonsten stumme Nico ließ sich zu einem lauten, tiefen Bellen hinreißen. Er schien meine Angst zu bemerken und trabte sofort in Richtung des vorhin zu vernehmenden Heulens von Sammy. Aber alles war nun still. Kein Laut mehr. Wir stiegen auf den steilen Waldhang. Hier gab es etliche Felsblöcke mit tiefen Spalten an ihren Rändern.
Sollte Sammy hier irgendwo hineingefallen sein. So klein er auch sein mag, so ist er doch ein “wilder Hund”, der es liebt, von Hindernissen hinabzuspringen. Hier war aber nichts zu finden. Also noch einmal zum Ausgangspunkt. Welche Spuren aber waren nun von Nico und welche von Sammy. Normalerweise unterscheiden sich die Spuren ganz deutlich. Hier die kleinen Tapser von Sammy und dort die großen Bärentatzen von Nico.
Bei dem feuchten, schweren, patzigen Schnee waren die Unterschiede aber schwer auszumachen. Noch einmal in den Wald hinauf. Rufen, Pfeifen – keine Reaktion. Ich machte mir Vorwürfe, überlegte noch einmal. Wir dürfen nicht zuviele verwirrende Spuren machen. Warum meldet er sich nicht neuerlich durch Bellen. Auch Nico wird sichtlich nervöser. Schnüffelt, sucht, schaut, hört – Nichts.
Wieder hinab zum Bachlauf, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte. Hier mußte ich nämlich extra für ihn eine eigene Route suchen, da er sich nicht über den zuvor gewählten Übergang traute.
Hier führten seine Spuren weg. Waren das überhaupt seine? Meine würden es sicher nicht sein. Dann hinauf da unter einem Baum hinein. Bei tiefem Schnee zieht er die aperen Stellen unter den Bäumen vor, um kraftschonender vorwärts zu kommen. drüben führt die Spur wieder raus …..
Und da sehe ich ihn plötzlich: Sammy steht kaum 2 Meter unterhalb des Waldrandes vor dem letzten Baum, den wir gerade untersucht haben und scheint uns interessiert zu beobachten. Auf mein erleichtertes Ausrufen seines Namens kommt er endlich angelaufen – keine Verletzungen – alles bestens. Die Wiedersehensfreude war groß, die Begrüßung innig.
Falls ich bis jetzt ein schmutziges Gesicht gehabt haben sollte – jetzt war ich auf jeden Fall sauber. Normalerweise bin ich auf Sammys und Nicos Liebesbezeugungen mit fest zusammengepressten Lippen vorbereitet. In der Euphorie des Wiedersehens war ich jetzt aber wohl etwas zu unaufmerksam und konnte deshalb einen “Zungenkuss” nicht mehr vermeiden.
Gemeinsam stapften wir jetzt wieder weiter, Sammy sollte heute aber den ganzen weiteren Aufstieg bis auf wenige Ausnahmen immer an meinen Fersen kleben. Ich glaube, auch für ihn war das ein ziemlicher Schreck. Das Gewinsel-Geheule-Gebell führe ich darauf zurück, dass er einfach Angst hatte, weil er uns aus den Augen verloren hat.
Die zweite Schrecksekunde – weil ich es aber vorausgesehen hatte, zähle ich sie nur halb – ergab sich etwas später, als bei einer der wenigen Ausnahmen Sammy wieder einmal vorauslief und dabei einen zugeeisten Bachlauf querte. Während er problemlos über das trügerische Eis tänzelte, brach der mit 35 Kilogramm wesentlich schwerere Nico durch die dünne Schicht ein. Das Wasser war aber nicht allzu tief und Labrador Retriever sind im Grunde ohnehin Wasserratten.
Aber diese zwei Erlebnisse führten dazu, dass ich in der Folge sehr folgsame und brave Hunde an meiner Seite hatte
Leider schloss sich die Wolkendecke nun vollends, die Sicht war dementsprechend nicht die beste, die Aussicht sowie die Alpineindrücke etwas gedämpft. Die Temperaturen waren aber recht angenehm.
Bei der tief eingeschneiten Keinprechthütte angekommen, gönnten wir uns eine kurze Pause und Jause und betrachteten die Wedelspuren, die über das Steilgelände aus Richtung Vetternspitzen herunter führten. Danach stiegen wir mit einer kleinen Variante wieder ab zur Neualm und am Anstiegsweg mit einigen Waldabkürzungen entlang der Sommermarkierung wieder zurück zur Eschachalm und hinaus zum Ausgangspunkt.
Der Schnee auf den Almwiesen war mittlerweile schon wieder geschmolzen.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Frühere Touren im Umfeld der Keinprechthütte:
- Schneeschuhtour Keinprechthütte – Lignitzhöhe-Seelein
- Schitour Buckelkarseen – Krukeckscharte – Vetternspitze – Keinprechthütte
- Wandertour Zinkwand – Rotmandlspitze – Krukeck
- Wandertour Rotmandlspitze – Giglachsee
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstal, Nico & Sammy, Rohrmoos-Untertal, Schladminger Tauern, Steiermark
Auch heute wieder ein Wochenendtag, wo ich mir wegen der unsicheren Wetterprognose eigentlich keine Tour vorgenommen hatte. Aber bereits vom frühen Morgen an lachten die mit frischem Neuschnee bedeckten Berggipfel vor dem Hintergrund des blauen Himmels über die Nebelschwaden.
Kurzerhand habe ich am Vormittag also noch schnell 2 “Bergkameraden” zusammen gerufen bzw. diese “organisiert”. Dauerläufer Sammy und Kraftpaket Nico würden mich bei der heutigen Schneeschuhwanderung wieder begleiten.
Auffahrt auf der ca. 6 Kilometer langen Bergstraße von Moosheim (Gemeinde Michaelerberg) zum Michaelerberghaus. Der Niederschlag der letzten Nacht, der im Tal als starker Regen zu Boden ging, hat hier am Berg als frischer Neuschschnee seine weißen Spuren hinterlassen.
Teilweise war es im obersten Abschnitt auf der ungeräumten Fahrbahn gar nicht so einfach, das Auto von seinem “Wunsch nach Schlingern” abzuhalten. Jungfräulich zeigte sich der Weg Richtung Kochofen, aber auch die links und rechts abzweigenden Forstwege waren noch unverspurt – was sich am Nachmittag bei der Rückkehr vor allem Richtung Stiegleralm deutlich geändert haben sollte – jene Alm, die uns von unserer Silvester-Wandertour noch in guter Erinnerung war.
Steil startet der gut beschilderte Ziehweg Richtung Kochofen in den Wald hinauf, für die beiden Hunde aber kein Problem. Im Gegenteil – sie schienen es zu genießen, den hinter ihnen Keuchenden zu ziehen.
Aber nicht nur die Zugarbeit, vor allem der Neuschnee förderte eine Ausgelassenheit hervor, die ich in diesem Ausmaß bei den beiden bisher noch nicht gekannt hatte. Sie brachten den Weg im unteren Abschnitt fast durchwegs sich im Schnee wälzend hinter sich. Man sah es ihnen deutlichst an, wie sie das weiße Element nach einer 14-tägigen Abstinenz unten im aperen Tal genossen.
Bei der Weggabelung entschieden wir uns für die Route über das Loskögerl, zunächst noch kurz entlang eines Forstweges und später im mittelsteilen Wald bergan. Vom Pruggerer Galsterberg trieb der schwache Wind immer wieder Lautsprecherwortfetzen herüber – hier dürfte eine Sportveranstaltung in Gang gewesen sein.
Nach einer kurzen Flachpassage (hierher führt auch ein Forstweg) folgt ein weitere Aufschwung bis zu einer Höhe von ca. 1.700 Meter. Auch hier queren wir noch einmal einen Forstweg, den wir später bei der Rückkehr dann für den Abstieg gewählt haben.
Zuletzt folgen noch 200 Höhenmeter über einen schmalen Westrücken. Die ca. 5 cm Neuschnee fallen in dieser Region nicht weiter auf. Trotz Schneeschuhe breche ich bis über die Knie – teilweise auch bis zu den Hüften – in der bis zum Grund durchfeuchteten Schneedecke ein. Den Hunden geht es zwar ob ihres leichteren Gewichtes etwas besser, aber auch sie müssen sich sichtlich durch den schweren, patzigen Schnee plagen.
Und so sind wir alle drei froh, als wir wenige Meter unterhalb des Gipfels das steile Waldgelände verlassen und auf das recht ebene, baumfreie Gipfelplateau des Kochofen mit seinem hohen Gipfelkreuz treten.
Im Gegensatz zu den meisten meiner bisherigen Besuche hielt sich der Wind heute sehr in Grenzen. In der zwischenzeitlich durch die Wolkendecke blinzelnden Sonne war es sogar richtig mild. Zeitweise hatte es aber den Eindruck, als würde es gleich zu regnen beginnen.
Beim Abstieg folgten wir zunächst wieder 200 Höhenmeter unseren Aufstiegsspuren und hielten uns dann an die bereits zuvor erwähnte Forststraße. Auf ihr wechselten wir hinüber zur Markierung der alternativen Kochofen-Anstiegsroute über die Ostseite und folgten dem Wanderweg bis zur Weggabelung “Michaelerberghaus – Kochofen – Stein an der Enns – Kleinsölk”.
Einige “Wumm-Geräusche” mit schlagartig folgenden bis zu 50 Meter langen deutlichen Anrissstellen auf den mäßig steilen Schneehängen warnten vor der nicht zu unterschätzenden Lawinengefahr. Unten im Tal mochte man sich gar nicht richtig vorstellen, dass hier heroben am Berg nach diesem lange Zeit schneearmen Winter für Ende März noch solche großen Schneemassen liegen.
Über Forstwege und diese mehrmals durch den Wald abkürzend, gelangten wir wieder zurück zum jetzt am Nachmittag sehr gut besuchten Michaelerberghaus. Der Schnee des Vormittages mußte sich im Umfeld des Schutzhauses allerdings der kräftigen Frühjahrssonne geschlagen geben.
Weitere Informationen zur Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenbuch
Der Kochofen, zu meinen 3 meistbesuchten Wandergipfeln zählend, ist sicher nicht das Paradeziel über dem Ennstal, durch seine einfache Erreichbarkeit das ganze Jahr über aber ein lohnenswerter, eher einfacher und durchaus reizvoller Aussichtsberg, mit markierten Anstiegswegen aus verschiedenen Ausgangsorten und Himmelsrichtungen.
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Weitere Tourentipps im Umfeld des Kochofen:
Konditionsstarke Weitwanderer finden mit dem Übergang über den Lafenberg und den Dromeisspitz bis zum Spateck und eventuell sogar noch weiter bis zum Schusterstuhl oder Säuleck eine ausgewachsene Tagestour vor, bei der sich der Kreis mit der Rückkehr über die Schladminger Alm und Stiegleralm zum Michaelerberghaus wieder schließt.
- Schitour Moosheim – Kochofen
- Schneeschuhtour Kochofen-Überschreitung von Stein an der Enns nach Kleinsölk
- Winter-Wandertour Kochofen
- Herbst-Wanderung Kochofen – Dromeisspitz
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstal, Michaelerberg, Schladminger Tauern
Im 2. Anlauf ist es jetzt also gelungen: Der Gipfelbesuch am Hirschberg im nördlichen Dachsteingebirge.
Nun ist es ja nicht unbedingt so, dass der Hirschberg eine besondere Herausforderung darstellt oder ein Gipfelziel wäre, welches man unbedingt kennen und bestiegen haben müsste. Aber ein bißchen hat es mich schon gewurmt, dass ich den Gipfel bei meinem ersten Vorhaben am 09.07.2009 bei meiner Bergwanderung über die Obertrauner Landfriedalm nicht wie geplant mitmachen konnte.
Damals kam mir erstens der Pfalzkogel und zweitens sehr mühsames und kraftraubendes Latschen- und Dolinengelände dazwischen.
Heute aber sollte alles anders sein. Zum einen würde das zerklüftete Karstgelände auf harter Schneeoberfläche wesentlich einfacher begehbar sein, zum anderen habe ich mir nicht nur eine andere Route, sondern auch einen “unehrlichen” Aufstieg mit Seilbahnunterstützung ausgewählt.
Dabei würde ich sogar noch – quasi im Vorbeigehen – über 2 weitere Gipfel “drübersteigen”, die ich bereits von einer früheren Schitour auf den Speikberg mit meiner AlpenYetin kannte.
Doch schön langsam, der Reihe nach: Am Dienstag war ich noch unschlüssig. Für Mittwoch, Donnerstag und Freitag war Schönwetter mit milden Frühlingstemperaturen angesagt. Allerdings sollte es mit jedem Tag zunehmend “föhnwindiger” werden.
Und auch wenn es dann in den Tälern sehr warm werden kann, ist es im exponierten Berggelände durch den Dauerwind zumeist recht unangenehm kalt. Also war ich zunächst noch nicht richtig motiviert für eine Schi- oder Schneeschuhtour.
Und selbst am Mittwoch morgen, als mich der Wecker zur üblichen Arbeitsaufstehzeit weckte, ließ ich mir noch 10 Minuten mit einer Entscheidung Zeit. Aber beim 1. Blick auf den wolkenlosen Morgenhimmel und beim 2. Blick auf das leichte Minusgrade anzeigende Außenthermometer stand für mich fest: Heute würde es guten Firn geben – heute geht es rauf auf das Dachsteinplateau.
Allerdings nicht von meiner beheimateten Südseite, sondern über die Nordseite – und da gab es ja noch diesen einen Gipfel, der mir beim ersten Anlauf nicht vergönnt war.
Es ist keine Bildungslücke, den Hirschberg nicht zu kennen. Viele Einheimische kennen in diesem Gebiet selbst den Speikberg nicht, am ehesten ist noch der Krippenstein ob seiner leichten Erreichbarkeit mit der Gondel ein Begriff.
Und genau zwischen diesen Dreien wollte ich mich heute schitourentechnisch bewegen, obgleich dieses weitgehend ebene bwz. leicht hügelige Gebiet durchaus auch mit Schneeschuhen seinen Reiz hätte und relativ einfach bewältigbar wäre (sieht man von den nicht zu unterschätzenden Entfernungen ab).
Anfahrt in der Früh zunächst Richtung Osten auf der Ennstal Straße B320 bis Trautenfels. Die Sonne blendet durch die sich trotz Kratzen nur schleppend vom morgendlichen Eis befreienden Autoscheibe. Ab Trautenfels geht es dann besser. Nordwestwärts, zunächst östlich, später nördlich um den dominanten Grimming herum, bis Bad Aussee. Dann ist es über den Koppen Paß fast nur noch ein Katzensprung (naja, muß schon eine große sein) bis Obertraun, so die Paßstraße nicht wegen Lawinengefahr oder Bauarbeiten gesperrt ist, wie es bei der Anreise zu meiner Bergtour auf den Pfalzkogel der Fall war.
Obwohl fast 50 Minuten vor dem Start der ersten Gondel beim großen Parkplatz der Krippenstein-Seilbahn angekommen, war ich beileibe nicht der Erste. Überall kleinere und größere Grüppchen ihre Tourenschiausrüstung aus den Autos kramende, meist braungebrannte Freizeitsportler.
Die vor mir an der Kassa Wartenden kaufen alle die Rumplerkarte um 14,90 Euro, welche auch die Auffahrt mit den 2 Liften am Hunerkogel beinhaltet. Erst als ich mich nach einer alternativen Möglichkeit – beschränkt auf Strecke 1 und 2 auf den Krippenstein – erkundige und diese für 11,50 Euro bekomme, wollen auch andere noch umsatteln. Dumm gelaufen. Genau so dumm, wie einer unbekannten Schispur nachlaufen, ohne zu wissen, wohin sie führt. Bei einer Schneeschuhspur – wie bei meiner Schneeschuhwanderung um den Sandling – ist das natürlich etwas ganz anderes
Über die Wartezeit auf die Auffahrt der ersten Gondel möchte ich lieber nicht allzu viele Worte verlieren. Nur soviel: Ich weiß, warum ich bei meinen Wandertouren die Einsamkeit vorziehe. Es ist schon eigenartig, warum sich manche Zeitgenossen vor einem unfreiwilligen Publikum immer wieder richtig peinlich und unmöglich benehmen müssen, wenn sie in in einer Gruppe unterwegs sind. Lautstarkes “Schei…-Brüllen” über den ganzen Vorplatz, Rempeleien vor dem Durchgang zur Gondel, wenn die Anzahl der freien Plätze langsam herunterzählt von 38 auf 37 auf 36 … Und dann nervös draufkommen, dass die Kameraden noch gar nicht da sind und deshalb einmal alle anderen warten lassen ….
Da hilft nur eines: Augen zu und durch und oben am Plateau möglichst schnell hinaus in die Weite des Geländes am “Stoa”.
Bei der 2. Teilstrecke (man muß beim Schönberghaus einmal umsteigen) lautstarke Anzeichen, welches Wetter heute am Dachsteinplateau zu erwarten ist. Heftig zerrt der Wind an der Gondel – und er sollte sich heute den ganzen Tag über nicht legen.
Oben raus in die Sonne zu einem windgeschützten Platzerl. Abfahrtsbereitschaft herstellen. Die Schi- und Snowboardfahrer schwärmen in die verschiedensten Richtungen aus, Hundegebell dringt von der Lodge herüber. Die vor und auf ihren Hütten hockenden Huskies (Abkürzung: HHH) begrüßen – oder zumindest bebellen – die Ankömmlinge.
Die hart gefrorene Schneedecke beschleunigt die Abfahrt Richtung Südosten. Trotz einiger größerer Gegensteigungen verzichte ich vorerst auf die Steigfelle. Dadurch vergrößert sich zwar bei jedem Anstieg der Abstand zu den vor mir Wandernden (eine Dreigruppe nimmt meinen Weg zum Speikberg, sie fahren dann weiter Richtung Osten ab, eine große Gruppe Jugendlicher ist am Weg zum Heilbronner Kreuz), bei jeder Abfahrt aber hole ich dafür nicht nur mächtig auf, sondern irgendwann auch “über”.
Ab dem Heilbronner Kreuz – errichtet zum Gedenken an eine 13-köpfige Lehrer- und Schülergruppe aus der deutschen Stadt Heilbronn, die zu Ostern 1954 im Schneesturm umkam – dreht die Gehrichtung nach Nordosten. Allmählich wird es erforderlich, die Felle auf die Schi zu ziehen. Ein kurzer Aufschwung und ich stehe am Niederen Speikberg (2.089).
Fast eben und ohne weitere Anstrengung geht es nordwärts auf den teils aperen Speikberg (1.215) mit provisorischem, kleinem Gipfelkreuzchen.
Es folgt eine etwas steilere, aber nicht allzu lange Abfahrt und neuerlich wartet ein Aufstieg – dieses Mal auf den Hirschberg. Ich erspare mir das neuerliche Anlegen der Felle und trage stattdessen die Schi über den hart gefrorenen Schneehang und durch kleinere Latschenfelder auf den abgeblasenen Südrücken. Diesem folge ich nun nach Norden bis zum höchsten Punkt.
Neben dem herrlichen Ausblick auf viele bekannte Gipfel und über freie Almflächen begeistert auch der Blick hinab ins Tal zum Hallstätter See.
Jetzt werde ich aber “unersättlich” und fahre bei besten Firnbedingungen bis zum Niederen Hirschberg und noch ein Stückchen weiter bis zu einer Seehöhe von etwa 1.845 Meter hinab, ehe ich mich zum Wiederaufstieg entschließe. Zunächst am Abfahrtsweg wieder zurück, den Speikberg jetzt aber ostseitig umgehend, gelange ich über gemächliche Hänge beim Niederen Speikberg wieder zurück zu meiner vormittäglichen Anstiegsspur. Am bekannten Weg zurück zum Heilbronner Kreuz, in der Folge aber einen Abstecher auf den (das?) Margschierf (2.080) einbauend.
Mit Annäherung an das Schigebiet am Krippenstein wird es wieder lauter. Eine Gruppe Jugendlicher macht Fotos von ihren kunstvollen und staubenden Schwüngen im Mittagsfirn. Die Huskies bei der Logde begrüßen – oder bebellen – die Ankömmlinge. Also alles wie am Morgen schon gehabt.
Ich gestatte mir nun noch einen Abstecher auf den Gifpel des Krippenstein, mit der lieblichen Kapelle nahe dem höchsten Punkt. Im Windschatten des Gotteshauses genehmige ich mir eine Obstjause, um mich für die Abfahrt auf der Piste ins Tal zu stärken.
Etliche gelb-schwarze Warntafeln machen auf das Verlassen des gesicherten Schigebietes und der damit verbundenen alpinen Gefahren aufmerksam. Allerdings bin ich mir nie ganz sicher, wo es denn nun wirklich gefährlicher ist.
Wie bereits erwähnt, fahre ich nun über die nur mäßig frequentierte Schipiste bei meist noch erstaunlich guten Schneeverhältnissen zurück zur Talstation in Obertraun.
Nebstbei sei erwähnt, dass ich bei dieser Tour die 1.100-Gipfel-Anzahl seit 01.01.2004 überschritten habe.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Weitere Tourenziele im Umfeld des Krippenstein:
- Schitour oder Schneeschwanderung auf den Zwölferkogel
- Rumplertour bzw. Gjaidstein-Umrundung (und noch eine Schitour)
- Schitour Niederer Ochsenkogel
- Skitour Hoher Trog und Mittlerer Ochsenkogel
- Bergwandern auf Taubenkogel und Hohen Gjaidstein
- Bergsteigen auf Ochsenkogel und Niederes Kreuz
- Trekking zwischen Krippenstein und Adamekhütte – Vom Wiesberghaus zum Hoßkogel
- Wandertouren “Am Stein”: Obertraun – Däumelkogel – Heilbronner Kreuz
Wer sich näher für die historischen Ereignisse beim “Heilbronner Kreuz” interessiert, dem sei der Roman “Tod am Stein” von Peter Gruber empfohlen, den es z.B. bei Amazon zu bestellen gibt.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Dachsteingebirge, Obertraun, Salzkammergut
Nach der gestrigen Schneeschuhwanderung im Salzburger Lungau habe ich mir für den heutigen Samstag, den 20.03.2010 nichts Größeres vorgenommen. Vor allem auch deshalb, da die Wettervorhersagen wieder etwas widersprüchlich waren.
Und tatsächlich war der erste Wettereindruck beim Aufwachen ein getrübter. Also würde ich ruhigen Gewissens einige Tourenaufbereitungen am PC vornehmen können. Auch wenn mein Webspace-Problem noch immer kein gelöstes war. Interessanterweise werden meine Anfragen um Speicherplatzerweiterung von meinem Internet-Hoster jetzt nicht nur schon seit 2 Monaten ignoriert, auch der Versuch, meinen Vertrag – wie vorgeschrieben – per Fax zu kündigen, schlug bei allen Versuchen in der letzten Woche wegen Unerreichbarkeit des Faxgerätes fehl.
Aber das ist wieder eine andere Geschichte
Lange saß ich jedenfalls nicht vor dem Computer, denn recht rasch lockerten die hochliegenden, dünnen Wolken am Vormittag auf und der zuvor trüb-trostlose Eindruck wich einem freundlich-schönen Frühlingstag, der auch die Singvögel zum Tirilieren animierte und mich in Aufbruchstimmung versetzte.
Wegen der vorgerückten Stunde wollte ich nicht zu weit anreisen, also wählte ich mir ein Tourenziel in meiner näheren Umgebung, bei dem ich auch etwaige Naßschneelawinen nicht zu fürchten bräuchte. Denn im Frühling sollte man Schi- und Schneeschuhtouren tunlichst noch vor Mittag beenden.
Heute entschied ich mich wieder einmal für die Tourenschi, bei dieser Gelegenheit wollte ich auch meine nagelneuen Colltex-Skifelle auf meinen Fischer X-Tralite testen, um bei den kommenden geplanten anspruchsvollen Schitouren in den Hohen Tauern bereits ausführliche Erfahrungen gesammelt zu haben.
Knapp vor dem Schranken ins Sattental, nicht unweit vom Gasthaus Winkler, stellte ich mein Auto ab. Ab dem verschlossenen Schranken weg kann man (noch) mit den Schiern starten.
Bis zur Weggabelung beim Leonhardkreuz war der Forstweg geräumt, die in den Reifenspuren leicht vereiste Straße erlaubte ein zügiges Vorwärtskommen. Der Weiterweg bis zu den Sattentalalmen wurde zwar ein bißchen mühsamer, Dank einiger älterer Schispuren war der Weg aber selbst um die Mittagszeit bei +5° Celsius noch tragfähig.
Mühsamer wurde es dann allerdings ab der Abzweigung vom Sattentalalm-Parkplatz über den Sattentalbach. Der recht flache Forstweg zieht in langgezogen Schleifen über den Kainachwald bergan.
Bruchharsch erschwerte das Vorwärtskommen. Durchschnittliche Einsinktiefen um die 10 bis 15 Zentimeter trieben mir bei der Spurarbeit im Sonnenschein den Schweiß auf die Stirn, richtig anstrengend wurde es aber im abschnittsweise vorkommenden Faulschnee, in dem ich bis zum Grund durchbrach.
Trotz dieser leichten Widernisse bestätigte sich für mich mein Standpunkt: Schitouren sind kräfte- und konditionsmäßig einfacher als Schneeschuhtouren. Bei der Abfahrts-Technik verhält es sich natürlich genau umgekehrt.
In schattigen Waldpassagen traf ich heute sogar kurzzeitig noch auf Pulverschnee, die Regel war aber – vor allem dann bei der Abfahrt – schwerer, feuchter Schnee.
Oberhalb der Schneetalalm durfte ich mich sogar am späteren Nachmittag noch über passablen Firn erfreuen. Die obersten 300 Höhenmeter am Nordwestrücken des Schusterstuhl sind allerdings schon gänzlich aper. Das erleichtert aber dafür den Aufstieg zu Fuß, weil man nicht im trügerischen Schnee zwischen Felsblöcken hängen bleibt.
Beim Gipfelkreuz – eigentlich aber schon 400 Höhenmeter früher – war es windig. Mit entsprechender Kleidung, die man selbst bei frühlingshaft milden Schitouren immer als Reserve mithaben sollte, aber kein Problem.
Mein Eintrag im Gipfelbuch war heuer erst der Dritte in diesem Jahr. Lediglich 2 Gruppen Anfang und Ende Februar haben sich 2010 schon verewigt.
Nach den obligatorischen Gipfelfotos ging es am abgeblasenen Rücken über Grasbüschel und Steinblöcke wieder zurück zum Schidepot auf etwa 1.960 Meter Höhe. Danach folgte die eigentlich überraschend passable Abfahrt bis zur Schneetalalm.
Von hier folgte ich wieder meiner Aufstiegsspur ins Sattental, was wegen der nur mäßigen Steigung der Forststraße mit einigem Schiebeaufwand verbunden war.
Über die Sattentalalmstraße hinaus zum Leonhardkreuz brach ich dann auf Grund der alten Spuren nicht mehr durch die Schneedecke, allerdings gestaltete sich das Anschieben hier etwas mühsam. Aussichtlos tief versanken die Tourenstöcke in der tief aufgeweichten Schneedecke.
Vom Leonhardkreuz bergab ging es – von der kurzen Geraden bzw. leichten Gegensteigung abgesehen – dann allerdings wieder sehr gut. Hier überholte ich 3 Schitourengeher, die wohl aus Richtung Schladminger Alm herunter gekommen sein dürften.
Über die vereisten Fahrzeugspuren ratterten die Schi nun rasant talwärts, man durfte nur nicht in die 1 bis 2 Zentimeter hohe Schneeauflage neben der Autospur gelangen, denn dann wurde man abrupt abgebremst.
Weitere Informationen zur Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstal, Pruggern, Schladminger Tauern
Kommt es mir nur so vor, oder gibt es wirklich keine von frühmorgens bis spätabends durchgängig wettermäßig schönen Wandertage mehr mit klarer Sicht und strahlend blauem, wolkenlosen Himmel.
Heute wäre zwar ein solcher Tag vorhergesagt gewesen, deshalb habe ich mir auch extra frei genommen, doch wie so oft hielt sich auch heute das Wetter nicht an die Prognosen der Wetterfrösche.
Aber irgendwie finde ich es ja gar nicht so schlecht, dass sich die Natur nicht zu 100 Prozent vorher berechnen läßt, und noch beruhigender ist es, dass das Wetter kein “Wunschkonzert” ist und sich dementsprechend auch nicht beinflussen läßt.
Nun aber zur heutigen Tour:
Anreise von Norden über die Tauernautobahn A10 nach Zederhaus. Die Autobahn-Mautgebühr, welche bei einem Kassaautomaten zu bezahlen ist, beträgt nach wie vor wohlfeile 4,50 Euro (je Richtung).
Über die am frühen Morgen abschnittsweise vereiste Straße folge ich der Beschilderung Richtung Riedingtal bis zur Fahrverbotstafel in Wald. Noch ist der Parkplatz leer – oder fast leer – denn eine kleine Kärtner Gruppe hat ihre Tourenschi bereits etwas weiter oben beim Beginn der Schneefahrbahn abgeladen.
Der von zahlreichen Schispuren plattgebügelte Almweg an der Neuseßwirtalm vorbei läßt sich frühmorgens auch ohne Schneeschuhe bestens begehen, ohne auch nur den Ansatz des Hauches eines Millimeters einzusinken. Allerdings ist es mir in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit gelungen, in der blanken, harten und leicht vereisten Spur gehörig auszurutschen.
Bei der Muhreralm angekommen, ist es nun an der Zeit, die Schneeschuhe anzulegen. Die weiterführenden Schispuren teilen sich hier sternförmig in alle Richtungen auf – ich folge der Route nach Osten über das moderate Gelände an der Aigneralm vorbei auf die Aignerhöhe.
Von hier geht es entlang des stark überwechteten Rückens weiter nordostwärts Richtung Stampferwand, die ich zwar gerne ebenfalls bestiegen hätte, die Schneeverhältnisse mahnten mich aber zur Vernunft und Vorsicht. Unzählige Wumm-Geräusche wiesen auf die drohende Lawinengefahr hin, an etlichen Stellen konnte man bereits abgegangene Schneebretter und Nassschneelawinen beobachten.
Erst in den letzten Tagen waren wenige Kilometer Luftlinie entfernt bei Obertauern bei 2 Lawinenabgängen 2 Lawinentote zu beklagen.
Also spazierte ich lieber am annähernd flachen Gelände hinüber zur Gebreinspitze und von hier am Verbindungsrücken weiter zur Labspitze, die wir bereits einmal bei einer Schitour besucht hatten. Überhaupt waren mir viele der umliegenden, von Zederhaus aus erreichbaren Gipfel bereits von vorangegangenen Wintertouren oder Sommerwanderungen bekannt.
- Schitour auf die Balonspitze
- Schitour durch die “Hölle” auf die Felskarspitze
- Schitour auf Schliererspitz, Kleines Mosermandl und Schöpfing
- Schitour Windischkopf
- Schneeschuhtour Seeköpfl
- Schneeschuhtour Reicheschkogel und Weißeck
Auf der Aignerhöhe schien ein reges Kommen und Gehen (oder besser Abfahren) zu herrschen. Auch über die Trimmingeralm konnte ich einige Schitourengeher erkennen. Interessanterweise steuerten diese aber keinen Gipfel an, sondern fuhren auf halbem Wege wieder ein Stück zur Alm zurück, um dann neuerlich aufzusteigen.
Damit kehrt sich einer der Unterschiede zwischen Schitouren und Schneeschuhwanderungen im Frühjahr wieder um. Während ich normalerweise (im Hochwinter) davon spreche, dass bei Schneeschuhtouren “der Weg das Ziel” ist und auch das bloße Herumschweifen im Gelände schon viel Freude bereitet, strebt der klassische Schitourengeher eher einem bestimmten Ziel (meist ein Gipfel) zu, wo schöne Hänge auf die (bevorzugt Pulver-)Abfahrt warten.
Anders im Frühling bei Firnbedingungen. Hier erlebt man bei Schitourengehern (vor allem bei den Spätaufstehern unter ihnen) schon einmal, dass sie auf halber Strecke kehrt machen, um wenigsten wenige Höhenmeter in den Genuß des verlockenden Firns zu gelangen. 1 oder 2 Stunden später könnte die Sonne dem erhofften Abfahrtsvergnügen bereits einen Strich durch die Rechnung gemacht haben und man watet im “Schneesumpf” talwärts.
Von der Labspitze visiere ich in gerader Linie Richtung Westen ein kleines Hütterl nördlich der klassischen Schiroute auf die Labspitze an. Die aussichtsreiche Hütte ist mit der Aufschrift “Mankei-Bau 1998” gekennzeichnet. Hier dreht sich meine Wanderrichtung nach Südwesten und dem Verlauf einer Schispur folgend strebe ich der Trimmingeralm zu.
Auch hier wieder erhöhte Gefahrenanzeichen von Lawinenabgangsbereitschaft, weshalb ich aus Vorsichtsgründen lieber einige Umwege mache. Während die beiden (den Stock-Einsätzen nach zu urteilen) Schitourengeher über gefährlich eingewehte Hänge scheinbar problemlos drüber gefahren sind, flößen mir die Wumm-Geräusche und das fast 1 Meter tiefe Einsinken im Schwimmschnee gehörigen Respekt ein.
Ich halte mich daher liebe an einige teils abgewehte Geländerücken und stelle für mich die Theorie auf, dass Schneeschuhtouren nicht nur deshalb sicherer sind als Schitouren, weil man eher nicht so steile Hänge beschreitet, sondern auch weil man die Gefahr viel eher erkennt. Nämlich dann schon, wenn man am Rand eines eingewehten Hanges die ersten bedrohlichen Anzeichen wahrnimmt und nicht erst wenn man – vor allem bei der Abfahrt – sich schon mittem im Gefahrenhang befindet.
An der aussichtsreichen Trimmingeralm vorbei, die mir von der bereits vorhin erwähnten Schitour auf die Labspitze sowie auch von meiner Bergwanderung auf Hochfeind und Zwillingwand bekannt war, folge ich zunächst wieder den Schispuren.
Allerdings nur ein kurzes Stück, denn schon bald erspähe ich rechts unten im Wald eine freie Wiesenlichtung mit der lieblich gelegenen und liebevoll dekorierten Huberalm.
Von hier folge ich wieder einigen Schispuren im dichten Wald nördlich vom Kleinen Kesselbach talwärts. Auf dieser Route war ich mehr als froh über meine Schneeschuhe. Hier und bei den heutigen “Schneegatschbedingungen” mit Schi abfahren zu müssen, dürfte selbst für begnadete Schiathleten kein Vergnügen sein.
Unten im Tal traf ich wieder auf die Anstiegsroute von der Neuseßwirtalm zur Muhreralm, wo sich im Tagesverlauf eine große Nasschneelawine aus den Osthängen des Dürneck gelöst hatte und in einem Graben bis zum Almweg herunter kam und diesen ca. 2 bis 3 Meter hoch verschüttete.
Wenig später stand ich wieder beim Ausgangspunkt, wo mittlerweile (und trotz vorgerückter Stunde noch immer) etliche Autos parkten.
Weitere Informationen zur Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Lungau, Radstädter Tauern, Salzburg, Zederhaus
Wieder Sonntag – dieses Mal der 14. März 2010. Wieder keine besonders guten Wetterprognosen. Oder richtiger: Erbärmlich miserable Wetterprognosen. Ein Wetter, bei dem man nicht einmal den sprichwörtlichen Hund hinausjagen würde.
Ich wagte es trotzdem. Sogar gleich mit 2 ihrer Art, nicht nur mit sprichwörtlichen, sondern mit solchen aus Fleisch und Blut.
Die Temperaturen wären eigentlich gar nicht so tief, der kräftige Wind bläst aber durch alle Poren und fegt den Schnee über die Forststraße, welche wir in ausholenden Serpentinen beschreiten.
Der kräftige Wind treibt Blätter über den schneebedeckten Boden, wodurch sich Sammy immer wieder herausgefordert fühlt, das “fliehende” Laub zu verfolgen.
Auch sonst war heute eine Spur mehr Zank und Keilerei zwischen den beiden Hunden – ich suchte die Schuld ebenfalls beim unangenehmen Wind.
Wegen ihm – dem Wind – machten wir auch wieder bei der Unteren Plöschmitzalm kehrt, denn ursprünglich plante ich eigentlich noch zumindest bis zur Oberen Plöschmitzalm aufzusteigen.
Spätestens zu Hause, als wir 3 uns dann gegenseitig die Gesichter leckten, war aber harmoniemäßig wieder alles eitel Wonne Sonnenschein.
Weitere Informationation zur Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Frühere Besuche bei der Plöschmitzalm:
Schneeschuhtour am 28.11.2004
Wandertour Gipfel der Unverschämtheit, Gasseneck und Tattermann am 28.05.2006
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Sonntag, 07. März 2010 – gemischte Wetterprognosen.
Ursprünglich wollte ich mich heute ja an den Computer setzen, um endlich einmal die Fotos einiger älterer Touren aussortieren und aufbereiten zu können (auch wenn mir derzeit gerade der nötige Web-Speicherplatz fehlt).
Als dann aber zunehmend die Sonne beim Fenster herein- und auf mein Notebook-Display hinblendete und in mir steigende Unruhe aufkeimte, habe ich zu vorgerückter vormittäglicher Stunde schnell meine Wanderausrüstung zusammengepackt.
Von der Sonne und der damit im heimischen Wohnzimmer verbreiteten wohligen Wärme wollte ich mich aber nicht allzu sehr einlullen lassen, denn auf 2.000 Meter Seehöhe waren bis zu -15°C angesagt. Dazu noch kräftiger Wind, der durch den Windchill-Faktor den frostigen Eindruck noch gehörig verschärfen würde.
Also eher irgendwo in Talnähe bleiben – ein Plan, der auch durch die gerade wieder einmal nicht zu unterschätzende Lawinengefahr bestärkt wurde. Schließlich hatte es erst in den letzten Tagen bedauerlicherweise einen Lawinentoten in der näheren Nachbarschaft gegeben.
Durch die nur beschränkt zur Verfügung stehende Zeit wollte ich auch nicht zu weit zum Ausgangspunkt anreisen. Ich kramte in meinem gehirngespeicherten Wandertouren-Repertoire, überflog schnell meinen Schneeschuhtourenführer Zental-Österreich und bald ward das Tourenziel auserkoren:
Die Pleschnitzalm (Tour Nr. 11 im Band “Steiermark B / Schneeschuhregion Gröbming-Sölktäler“) sollte es werden. Eine einfache und einsame, aber landschaftlich doch reizvolle Schneeschuhroute, zu der ich auch ohne Weiteres meine neuen Bergkameraden Nico und Sammy mitnehmen konnte.
Also schnell ein kurzer Anruf – nein nicht bei den Hunden, sondern beim Herrl und Frauerl – und alles war geregelt. Kurze Anreise zur Abholung, wo mich die beiden bereits im Garten freudig erwarteten: Sammy mit einem Heulen, welches jedem Husky zur Ehre gereicht hätte und Nico mit einem Sprung aus dem Stand über den “Maschendrahtzaun” hinweg und auf mich hinauf.
Danach das übliche Prozedere mit der “Hundeverladung” in mein Auto und Anreise über Aich-Assach in die Gemeinde Gössenberg. Das ist übrigens auch jene Gemeinde, über die ich bereits einmal wegen deren “bemerkenswerten Wahlverhalten” berichtete (genau, das war jener Beitrag, wo ich über die Tatsache schrieb, dass den Grünen DER Wähler weggebrochen ist).
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Vom großen, nur von einer Handvoll Autos besetzten Parkplatz beim steirischen Bodensee brachen wir Drei auf. Zunächst ein kurzes Stück nordwärts auf der Anfahrtsstraße zurück, bald aber auf einem mit locker-flockigen Pulverschnee bedeckten, leicht steigenden Forstweg wieder Richtung Süden. Eine ältere, durch die Schneefälle der letzten Tage kaum mehr erkennbare Schispur wies den Weg.
Entgegen der Routenbeschreibung im Schneeschuhtourenführer folgten wir heute also nicht der zunächst parallel zum Tiefenbach verlaufenden Sommermarkierung ostwärts in den Wald hinauf. Von hier würden wir aber – über die Wiesenhänge auf der nördlichen Bachseite – wieder herunter kommen.
Wie üblich tobten sich Nico und Sammy zunächst einmal ordentlich aus, rannten um die Wette, nach vor und zurück, zankten im Spaß, manchmal auch mit einem Funken tierischen Ernstes.
Nach etwa 2 Kilometer östlich über dem Bodensee, auf dem die Freudenrufe (Freudenfreude oder Schadenfreude, das sei dahingestellt) der Eisstockschützen aus dem engen Talkessel bergwärts tönten, drehte sich die Wanderrichtung nun nach Südosten. Einige Kehren abkürzend stiegen wir über die auffällig kahlen Windwurfhänge höher zur verfallenen Hütte der Vockentalalm und zum Schluß noch einmal entlang der Forststraße bis zu deren Ende bei einer Jagdhütte.
Zunächst wollte ich eigentlich gleich wieder umdrehen und Richtung Pleschnitzalm weiter wandern, dann aber entschieden wir uns nach kurzer Abstimmung für den Aufstieg in das Kar, westlich von Scheibleck und Trifachkogel. Dort kamen wir auch bei jenem Unterstand vorbei, an dem ich bei meiner Rundwanderung über Pleschnitzzinken und Gamskarspitz (Schober) beim anspruchsvollen Abstieg vom Vockentalspitz im strömenden Regen Schutz suchte.
Wind und Frost bewogen uns aber bald wieder zur Umkehr, erst als wir schon wieder bei der Vockentalalm unten waren, wurde das Kar vollends von strahlendem Sonnenschein durchflutet.
Über die ausschweifenden und verästelten Forststraßen auf den kahlen, steilen Windwurfhängen wanderten wir nun nordwärts. Obwohl jetzt grundsätzlich die Sonne die Oberhand behielt, waren wir durch ihren niedrigen Stand jetzt die längste Zeit erst wieder im Schatten.
Wie zum Spott zog sich die Sonne synchron zu unseren Schritten nordwärts zurück, so dass wir eigentlich ausschließlich im Schatten gehen mußten und der Frost zog jetzt am späteren Nachmittag merkbar an.
Gab es bei unserem Aufbuch in der Mittagszeit beim Bodensee-Parkplatz noch “angenehme” -5°C , sollte es bei unserer Rückkehr um 17:00 Uhr schon auf -10°C abgekühlt haben. Deshalb sparten wir uns letztendlich die letzten Höhenmeter hinauf zur Pleschnitzalm und begnügten uns mit dem großartigen Ausblick auf Pleschnitzzinken und Scheibleck.
Stattdessen wechselten wir jetzt auf die andere Grabenseite, wo wir endlich in die Sonne gelangten, zu wärmen vermochte sie uns jetzt allerdings nicht mehr.
Nico versetzte mir einen kurzen Schreck, als er zu würgen und “speiben” begann. Erst zu Hause las ich in meinem Labrador-Retriever-Buch nach, dass alleine das Erbrechen kein Grund zur Besorgnis darstellt – und die Hunde einfach so ihre Leckerlis nicht ungern noch ein zweites Mal “genießen”. Als er schließlich alles wieder ratzeputz aufgefuttert hatte (ich gebe es zu – ich konnte nicht wirklich zuschauen) ging es fluxen Fußes weiter. Vielleicht war es auch der Schnee, den er immer wieder in schnappenden, gebissklappernden Happen zu sich nahm.
Ohne weitere hervorhebenswerte Vorkommnisse erreichten wir schließlich wieder den Ausgangspunkt, von wo wir 3 durstigen Wanderer uns auf den Nachhauseweg machten.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Frühere Schneeschuhtour Pleschnitzalm – Scheibleck
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Bodensee, Ennstal, Gössenberg, Hunde, Nico, Sammy, Schladminger Tauern
SNTM: Schneeschuhe Next Topmodel – Heute gibt´s die Entscheidung bei den Alpin-Spezialisten der Wintersaison 2009/2010.
alea iacta est: All jene, die in der Schule mit Latein gequält erfreut werden (wurden), sollten die Bedeutung dieser Wörter kennen, den Asterix-Lesern dürfte der Sinn aber wohl eher geläufig sein. Nein, das mit dem Cervisia ist wieder eine andere Geschichte. Notfalls könnt Ihr aber gerne bei Wikipedia nachlesen.
Die letzte Schneeschuhwanderung auf den Sonntagskogel im Tennengebirge war zwar bei weitem nicht die längste, aber doch eine der anspruchsvolleren der schön langsam im Ausklingen begriffenen Schneeschuhsaison 2009/2010.
Und die vielfältigen Variationen an Schneearten (Pulverschnee, patziger und feuchter Schnee, Bruchharsch, windgepresster Schnee, Einwehungen mit Triebschnee und natürlich auch Hartschneekrusten auf steileren Hängen) sowie auch große Temperaturunterschiede (von frühlingshaft warm um die Mittagszeit in Talnähe bis eisig im schneidigen Wind am nebelverhangenen Gipfel) brachten jetzt doch eine Entscheidung um den ersten Platz der Alpin-Spezialisten bei den diesjährigen Schneeschuh-Modellen: Und eigentlich eine deutlichere, als bei den letzten Vergleichstouren wie beispielsweise am Tamischbachturm in den Ennstaler Alpen anzunehmen war, wo ich mich ja noch nicht festlegen wollte.
Die Testkandidaten habe ich ja in den letzten Tagen bereits ausführlicher beschrieben:
- Tubbs Flex Alp (der diesjährige Herausforderer)
- MSR Denali Evo Ascent (die Nummer 1 des Vorjahres)
Details zu den Testergebnissen wird es demnächst auf meiner Schneeschuh-Testseite geben, in diesem Artikel beschränke ich mich darauf, den Sieger zu küren.
And the winner is (wie es auch morgen in Los Angeles heißen wird):
Der Tubbs Flex Alp – letztlich doch noch mit einem größeren Abstand, als bei allen früheren Vergleichen anzunehmen war.
Angenehmeres Gehgefühl im lockeren Pulverschnee, dank der längeren und aggressiveren Zacken leicht bessere Griffigkeit auf Steilhängen, zumindest heute weniger Anstollen (umgkehrt war es bei der Tamischbachturm-Schneeschuhtour) sowie der mit ca. 40 Euro günstigere Preis geben für mich den Ausschlag für das Modell von Tubbs.
Die genial schnelle Öffnungsmöglichkeit der Bindung auch bei eisigen Temperaturen sowie die schönere Optik sind das Tüpfelchen oben drauf und runden das Bild eines würdigen neuen Spitzenmodells ab.
MSR muss aber nicht traurig sein. Der Rückstand ist wirklich minimal und verbessern kann man bei beiden Modellen noch etwas .
Überdies stellt MSR mit dem Lightning Ascent ja noch immer den überragenden Allrounder-Spitzenreiter.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Am vergangenen Wochenende bei unserer Schneeschuhwanderung auf den Tamischbachturm habe ich vom Gipfel aus das östliche Ende meines Wandertouren-Kerngebietes überblickt.
Heute war ich am anderen Ende des Kerngebietes in der entgegengesetzten Himmelsrichtung unterwegs. Von der Salzburger Gemeinde Annaberg-Lungötz wanderte ich über den Südanstieg auf den Sonntagskogel im Tennengebirge.
Eigentlich hatte ich diesen Gipfel bereits vorigen Winter auf meinem Schneeschuh-Tourenplan, als ich am 03.01.2009 vom Gehöft Quehenberger über die Nordseite aufsteigen wollte, mich dann aber etwas verstiegen habe und letztendlich auf der Gsenghöhe mit dem Berliner Kreuz gelandet bin.
Bereits sehr früh (um 05:30 Uhr) startete ich mit Stirnlampe bei einem großen Parkplatz in der Nähe eines Liftes im Lammertal. Der Ausgangspunkt war mir schon von einer früheren Wanderung vertraut, als ich am 22.07.2006 zu einer meiner bislang längsten Wandertouren in das Tennengebirge aufbrach, um über den Scharfen Steig auf 7 Gipfel aufzusteigen, darunter u.a. auch Fritzerkogel, Bleikogel und Hochkarfelderkopf.
Beim Aufbruch fielen noch einige Schneeflocken vom Himmel, in der letzten Nacht hatte es ca. 5 Zentimeter lockeren Pulverschnee geschneit. Der Mond bahnte sich aber immer wieder seinen Weg durch die Wolkendecke und ich war heute zuversichtlich, dass das vorhergesagte Schönwetter bald eintreten würde.
Kurz vor Sonnenaufgang hatten sich die Wolken dann tatsächlich großteils verzogen und auf halbem Wege auf einem Waldrücken zwischen der Forststraße und einer kleinen Jagdhütte begrüßte mich die Morgensonne.
Die Orientierung wurde mir durch einige ältere, ansatzweise sichtbare Schispuren erleichtert, das Spuren im Neuschnee blieb mir dadurch aber nicht erspart.
Die Tatsache, dass der Altschnee unter dem neuen Pulverschnee bereits in der Früh immer wieder einbrach, und so nicht gerade die einfachsten Schneeverhältnisse vorlagen, kam mir heute gerade recht, da ich wieder meine 2 Top-Schneeschuhmodelle für den alpinen Einsatz testen wollte.
Und die vielfältigen, variantenreichen Schneeverhältnisse von Pulver über Bruchharsch und von windgepresst über feste Kruste führten heute entgültig zu einer Entscheidung, welches Schneeschuhmodell (den Tubbs Flex Alp oder den MSR Denali Evo Ascent) ich heuer zu meinem Alpin-Sieger küre – doch dazu mehr in einem separaten Artikel.
Als ich die kleine Jagdhütte am unteren Ende des weiten Kares zum Hochkarfelderkopf erreichte, waren die umliegenden Gipfel im Tennengebirge alle gänzlich wolkenfrei und von einem dunkelblauen Himmel umgeben. Einzig eine kalte Brise wehte über die schneebedeckten Hügel im Kar.
Allmählich bildeten sich aber wieder Nebelansammlungen, zunächst nur kleine “Wattebäuschchen”, zunehmend aber dichtere und dunklere Wolken, die gerade in der Zeit am dichtesten wurden, als ich am Gipfel des Sonntagskogels stand, den man über den kurzen, leicht ausgesetzten Westgrat erreicht. Begrenzt auf der einen Seite durch eine ausgeprägte Wechte und auf der anderen Seite durch einen abgeblasenen, grasbüschelbewachsenen Steilhang.
Nach kurzer Pause – der kalte Wind und Schneegrieseln aus dem feuchten Nebel waren nicht allzu verlockend – stieg ich am Anstiegsweg wieder ab.
Unterwegs kamen mir einzeln oder in kleinen Grüppchen etwa 10 Schitourengeher entgegen.
Im Wald unterhalb der Jagdhütte (ca. 1.600) sinkt man schon tief in den weichen Schnee ein, so dass ich froh war, auf einer Höhe von etwa 1.160 Meter wieder die Forststraße – und damit festen Boden unter den Füßen – zu erreichen.
Fazit dieser Tour: Großartige Landschaftsimpressionen !!
Weitere Informationen zu dieser Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Annaberg-Lungötz, Lammertal, Tennengebirge
Ich muß zugeben, dass es für mich noch bei keinem meiner Schneeschuh-Vergleichstests derart schwierig war, einen Sieger zu küren, wie beim heutigen “Duell der Alpin-Spezialisten” zwischen meinen neuen Tubbs Flex Alp und dem bisherigen Favoriten, dem MSR Denali Evo Ascent.
Deshalb möchte ich auch noch keine endgültige Entscheidung verfassen, sondern den heutigen Erfahrungsbericht als vorläufiges Urteil verstanden wissen.
Rein vom Leistungsumfang her hatte ich schon bisher in der Aufstellung meiner Schneeschuh-Top-Favoriten im Alpinbereich zwischen diesen beiden Modellen eine denkbar knappe Differenz von lediglich 0,05 Punkten zugunsten des Tubbs Flex Alp.
Da Ihr am Ende dieses Berichtes nicht viel schlauer sein werdet als an dieser Stelle, möchte ich mein Testergebnis im direkten Duell gleich vorwegnehmen: Wenn Ihr Schneeschuhe für den Einsatz im hochalpinen Gelände sucht, werdet Ihr mit keinem dieser beiden Modelle etwas falsch machen.
Es gibt für mich derzeit so gut wie keine entscheidend warhnehmbaren Vorteile für einen der beiden Kontrahenten, aber ich habe dennoch einen persönlichen Favoriten, der für mich eben den einen kleinen Tick vorne liegt:
Würde ich nur eines der beiden Modelle kaufen und müßte ich mich heute entscheiden, ich würde den Tubbs Flex Alp wählen.
Nun zu meinen Erkenntnissen und Erfahrungen im Detail, wobei ich mich allerdings auf jene wenigen Punkte konzentrieren möchte, wo ich bislang kleine Unterschiede feststellen konnte.
Die Schneeverhältnisse bei meinem direkten Vergleichstest waren bei der Schneeschuhtour auf den Tamischbachturm fast schon ideal, da wir auf nahezu alle denkbaren Schneeformen trafen:
- Pulverschnee
- Schwerer, feuchter und patziger Schnee
- Harter Schnee
- Bruchharsch
- Windgangeln
- Eiskruste
Bindungssystem:
Die Bindungssysteme – so unterschiedlich sie sein mögen – gehören für mich zu den besten, zuverlässigsten und einfachst bedienbaren, die es derzeit am Schneeschuhmarkt gibt. Einen winzigen Pluspunkt sehe ich hier für den Tubbs Flex Alp, weil ich noch eine Spur schneller aus dem Schneeschuh komme.
Anstollen:
Beim Anstollverhalten hat der MSR leicht die Nase vorne. Der Tubbs Flex Alp ist im Vergleich zu anderen Tubbs Modellen schon genial. Aber der MSR Denali Evo Ascent ist hier noch einen Tick besser.
Pulverschnee:
Im Pulverschnee gefällt mir wiederum der Tubbs Flex Alp etwas besser. Sowohl das angenehme Gefühl auf der Geraden als auch die Spurtreue im Abwärtslaufen über steilere Hänge.
Steigbügel:
Hier ist die Bedienbarkeit beim MSR-Modell dank der Gummilasche wieder angenehmer.
Beim Aufstiegsverhalten über Steilhänge konnte ich bislang noch keine erwähnenswerten Unterschiede feststellen.
Von der Form und Farbe her finde ich den Tubbs “schöner”, aber das sollte kein Kriterium sein. Eher schon der Preis, wo – wenn man sich am Standardpreis orientiert – der Tubbs Flex Alp mit 199,90 gegenüber dem MSR Denali Evo Ascent mit 239,90 die Nase vorne hat.
Also noch einmal das Endergebnis. Egal für welches der beiden Modelle Ihr Euch entscheidet – Ihr werdet für den Einsatz im (hoch)alpinen Gelände nichts falsch machen.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: MSR, MSR Denali Evo Ascent, Schneeschuhe, Testbericht, Tubbs, Tubbs Flex Alp