Die Gipfel der heutigen (01.11.2011) Wandertour liegen in einem Tourengebiet, bei dem man schon vom Start weg in den Genuß großartiger landschaftlicher Impressionen gelangt.

Ich selbst war bereits 2 Mal auf diesen relativ einfach erreichbaren über der Kaiserau liegenden Bergen, die sich einzeln oder paarweise für sich gesehen in einer schönen Halbtagestour erreichen lassen, die sich aber auch in einer Wanderrunde zu einer interessanten Ganztageswanderung ausdehnen lassen.

Um dieses herrliche Wandergebiet nun auch Ingrid näher zu bringen, habe ich extra auf einen schönen Spätherbsttag gewartet, denn an einem heißen Sommertag würde ich nur ungern in den sonnenexponierten Felsen unterwegs sein müssen.

Von Admont führt die breite Straße steil und kurvenreich in die Kaiserau, wo wir beim Kassaautomaten am großflächigen Parkplatz ein Mauttiket (6 Euro) lösen, welches uns die Auffahrt auf der Schotterstraße zur 300 Höhenmeter weiter oben gelegenen Oberst-Klinke-Hütte ermöglicht.

 

Herbsttour auf den Admonter Kalbling

Herbsttour auf den Admonter Kalbling

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Kaiserau
Wandergemeinde: Admont
Ausgangspunkt: Oberst-Klinke-Hütte
Gebirgsgruppe: Ennstaler Alpen

Tourengebiet Kaiserau - Oberst-Klinke-Hütte

Tourengebiet Kaiserau - Oberst-Klinke-Hütte

Routenverlauf Sparafeld - Kalbling - Riffel - Kreuzkogel

Routenverlauf Sparafeld - Kalbling - Riffel - Kreuzkogel

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Kaiserau / Oberst-Klinke-Hütte – Sparafeld – Kalbling – Riffel – Kreuzkogel – Jägersteig – Oberst-Klinke-Hütte

Die Tourbeschreibung

Bei einem so einfach erreichbaren Ausgangspunkt in großartiger landschaftlicher Umgebung wie der Oberst-Klinke-Hütte auf 1.486 Meter Höhe und bei dem heutigen Kaiserwetter mit exzellenter Fernsicht kann es natürlich nicht ausbleiben, dass auch Dutzende, wenn nicht Hunderte andere Wanderer den gleichen Tourenplan haben wie wir.

Der Altersbogen der Berg- und Naturliebhaber spannt sich dabei von jungen vorbildlich bergwärts „stiefelnden“ Kindern im Volksschulalter bis zu älteren Bergfexen im reifen Alter.

Bei einer derartigen Menge an Wanderkameraden läßt es sich nicht vermeiden, gezwungenermaßen das eine oder andere Gespräch mitzuhören. Wenn etwa eine schick gekleidete, adrette aber etwas zickige junge Dame schon nach weniger als 100 Höhenmetern mit einem „Ich hasse bergaufgehen“ die erste Pause fordert ;-).

Inmitten prächtiger Herbstfarben führt der Steig ziemlich direkt anfangs über Wiesenhänge später durch die Latschen zum Felsansatz auf der Südseite des Kalbling.

 

Aufstieg zur Südseite des Kalbling

Aufstieg zur Südseite des Kalbling

 

Von hier zieht der Steig in einem Bogen nur wenig an Höhe gewinnend um die Westwände des Kalbling herum.

Vorbei an einigen Gedenktafeln an verunglückte Bergsteiger und unter einigen Kletterern in den Felsen führt das meist breite Wegband über das felsige Steilgelände hinweg, ehe wir auf der Nordseite des Kalbling in den Schatten und damit auch in merkbar kühlere Regionen vordringen, zumal hier auch der kalte Wind viel kräftiger zupackt.

Selbst kleinere Schneefelder können sich hier noch halten.

Drüben am Riffel erkennen wir eine größere Wanderer-Anzahl am Gipfel und ich bin schon neugierig, ob das ziemlich genau vor 3 Jahren am 03.11.2008 vorgefundene provisorische Gipfelkreuz auch heute noch oben steht.

Zuvor aber streben wir unserem ersten Gipfelziel – dem Sparafeld – zu.

Über kurze rutschige Schneefelder und auf teilweise vereistem, felsigen Steig erreichen wir das Gipfelkreuz und finden zu unserer Freude und Überraschung hier heroben auf unserem heutigen höchsten Gipfel kurzzeitig fast Windstille vor.

 

Admonter Reichenstein

Admonter Reichenstein

 

Prächtig präsentiert sich der nahe Admonter Reichenstein, dahinter zeigen sich Großer Ödstein, Hochtor und Planspitze.

Weiter nordöstlich liegt das Felsmassiv des Großen Buchstein. Tieflimauer und die Graspyramide des Tamischbachturm wirken dazwischen fast mikrig.

Aber auch die außergewöhnlich weite Fernsicht über den zum Greifen nah scheinenden Dachstein bis zum Großglockner in den Hohen Tauern weiß zu begeistern.

Unten im Ennstal bei Admont lösen sich gerade die letzten Nebelfelder auf, als wir am Anstiegsweg wieder zurück zur Weggabelung wandern, um unschwierig den nächsten Gipfel – den Admonter Kalbling – mit seinem schon seit 2 Jahren ausgeschriebenen Gipfelbuch zu besteigen.

 

Auflösende Nebelfelder über dem Ennstal

Auflösende Nebelfelder über dem Ennstal

 

Auch hier halten wir uns nicht lange auf. Der Wind ist stärker geworden und hält uns nicht lange beim Gipfelkreuz. Während wir in unseren Fleecejacken frieren, steigen immer wieder Wanderer in kurzen Leibchen auf – aber sichtlich mindestens ebenso frierend.

An einer Gedenktafel vorbei steigen wir hinab in die Senke zwischen Kalbling und Riffel – unserem nächsten Gipfelziel.

Das bereits weiter oben erwähnte „selbstgestrickte“ Holzkreuz findet sich nicht mehr am Gipfel. Dafür gibt es jetzt ein kleines, etwa 20 cm langes Eisenkreuz, welches in ein Eisenrohr gesteckt wurde.

Noch ist es uns für eine Rast zu früh (und zu windig).

Deshalb nehmen wir gleich die 1. Schlüsselstelle der heutigen Tour in Angriff: Mit Hilfe von Drahtseilen hanteln wir uns an schotterbedeckten und weiter unten teilweise vereisten Felsplatten und Steinstufen abwärts. Die Passage erfordert zwar einige Konzentration, ist aber bald geschafft.

Dann geht es auf einem schmalen über steile, teilweise ausgesetzte, braune Grashänge querenden Steiglein weiter, welches auf halbem Wege zum Kreuzkogel auf die andere Seite wechselt.

 

Vom Riffel zum Kreuzkogel

Vom Riffel zum Kreuzkogel

 

Hier wird das Terrain einfacher. Durch Latschengassen hindurch zuletzt über einen Aufschwung erreicht man den höchsten Punkt am Kreuzkogel. Das Gipfelkreuz steht etwas tiefer – mit bestem Tiefblick auf Admont.

Während wir uns auf einem annähernd wingeschützten Vorplatz zurückziehen begeistern uns im Norden des breiten, grünen Talkessels die Haller Mauern mit Großem Pyhrgas, Scheiblingstein, Kreuzmauer, Hexenturm und Grabnerstein.

Über dem Warscheneck im Nordwesten meinen wir, den Gipfelfelsen der Spitzmauer erkennen zu können. Weiter westlich legt sich über die Ostseite der Mölbinggruppe um den Hochmölbing bereits der Schatten.

 

Tiefblick vom Kreuzkogel nach Admont

Tiefblick vom Kreuzkogel nach Admont

 

Beim folgenden Abstieg über die südseitig ausgerichteten weiten Wiesenhänge Richtung Scheiblegger Hochalm kommen uns noch immer aufsteigende Wanderer entgegen.

Wir genießen die wärmenden Spätnachmittagssonnenstrahlen, die uns jetzt noch eine Zeitlang begleiten sollten.

Vom Almplateau wählen wir den zur Oberst-Klinke-Hütte beschilderten Jägersteig, dessen Schwierigkeit mit „I+ Nur für Geübte“ angegeben wird.

Über ein paar rutschige Felsbandln – die Schlüsselstellen sind durch Drahtseile entschärft – und durch die Latschen erreichen wir die breite Zufahrtsstraße und auf dieser gelangen wir wieder hinauf zur Oberst-Klinke-Hütte, wo wir uns im letzten Sonnenschein des Tages noch kurz niedersetzen.

 

Tourenausgang bei der Oberst-Klinke-Hütte

Tourenausgang bei der Oberst-Klinke-Hütte

 

Fazit zur Tour:

Es gibt nicht viele Wandertouren, auf denen man mit relativ wenig Anstrengung in den Genuß so großartiger Bergimpressionen und Ausblicke kommt wie beim Besuch von Kalbling und Sparafeld.

Der Riffel ist eher nur ein „Durchgangsgipfel“, der Übergang zum Kreuzkogel sowie der Abstieg über den Jägersteig bildet das „Tüpfelchen auf dem i„.

 

Bisherige Wandertouren in der Kaiserau:

 

Weitere Wandertouren auf Nachbargipfel im Gesäuse:

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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