Vor 5 Tagen war ich bei meiner Kammwanderung vom Kleinhansl über den Großhansl und den Hühnerkogel bis zum Steineck östlich des Schöttlgrabens unterwegs. Damals hatte ich aber auf Grund des dichten Nebels nicht viel von der Gegend gesehen.

Das wollten wir heute (29.09.2011) auf der Westseite des Schöttlgrabens nachholen und wir hofften, auch heute wieder das eindrucksvolle Röhren brunftiger Hirsche vernehmen zu können.

Soviel vorweg: Wir sollten nicht enttäuscht werden :-).

Über den Sölkpaß fuhren wir südwärts und bereits nach einer Stunde Fahrzeit haben wir das von fotogenen Stadtmauern umgebene Oberwölz erreicht. Von hier führt eine zunehmend schmaler werdende Straße Richtung Norden in den Schöttlgraben, dem wir bis zum Fahrverbot folgten.

 

Nebel über dem Murtal

Nebel über dem Murtal

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Schöttlgraben
Wandergemeinde: Oberwölz
Ausgangspunkt: Fahrverbot und Schranken in den Schöttlgraben
Gebirgsgruppe: Rottenmanner und Wölzer Tauern

 

Tourengebiet Oberwölz - Schöttlgraben

Tourengebiet Oberwölz - Schöttlgraben

Routenverlauf im unteren Abschnitt: Schöttlkapelle - Roßalmspitze

Routenverlauf im unteren Abschnitt: Schöttlkapelle - Roßalmspitze

Routenverlauf im oberen Abschnitt: Gastrumerhöhe - Gstoder - Kegeleck

Routenverlauf im oberen Abschnitt: Gastrumerhöhe - Gstoder - Kegeleck

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304


Der Routenverlauf

Oberwölz / Schranken Schöttlgraben – Schöttlkapelle – Lugtratte – Vord. Roßalmhütte – Südlicher Roßalmspitz – Roßalmspitz – Gastrumerhöhe – Fussihöhe – Gstoder – Kegeleck – Hochfeld – Hinterer Gigler – Malaisseen – Rindereck – Malaishütte – Schöttljagdhaus – Ausgangspunkt

Die Tourbeschreibung

Wir hatten das Auto aus zwei Gründen hinten im Schöttlgraben beim Beginn des Fahrverbots abgestellt, auch wenn wir dadurch zunächst auf der Zufahrtsstraße wieder ca. 1,5 Kilometer talauswärts wandern mußten.

Zum einen war es in der Morgendämmerung angenehmer, auf der Straße zu wandern, als etwa auf unbekannten Waldwegen, zum anderen aber wollten wir den beim nachmittäglichen Rückweg ohnehin sehr langen Forstraßenhatscher vom Schöttljagdhaus heraus möglichst kurz halten.

Nach wenigen Minuten kamen wir bei der Schöttlkapelle vorbei und bald war auch das in den Karten als Wh. Fatschger bezeichnete kleine Gasthaus erreicht (am Gebäude stand allerdings GH Maria Pregant), wo wir nun von der Straße abzweigten um an einem Bauernhaus mit wachsamen anschlagendem Hunde vorbei auf einer breiten Forststraße westwärts aufzusteigen.

 

Schöttlkapelle

Schöttlkapelle

 

Konzentriert auf etwaiges brunftiges Hirschröhren lauschend mussten wir uns vorerst mit den Geräuschen bereits am frühen Morgen emsig arbeitender schwerer Holzmaschinen und Motorsägen begnügen.

Die Wandermarkierung führte uns hinauf bis zu unserem südlichsten Punkt zur 1.470 Meter hoch gelegenen Lugtratte. Hier dreht die Gehrichtung nun nach Norden.

Im Bereich der Vorderen Roßalmhütte gelangten wir in die Sonne, die fortan über den Großteil des Tages unser stetiger Begleiter sein sollte, auch wenn es vorerst in Kammlagen im Wind noch einigermaßen frisch sein sollte.

 

Aufstieg zur Vorderen Roßalmhütte

Aufstieg zur Vorderen Roßalmhütte

 

Da wir im unteren Abschnitt die angenehm begehbaren Almmatten dem markierten Wanderweg beim Zaun vorzogen, versäumten wir den gerne fotografierten Steinbogen.

Auf den in prächtigen Herbstfarben eingefärbten Hochalmwiesen gelangten wir unschwierig zu einer kleinen Hütte am Südlichen Roßalmspitz.

Von hier ist es nicht mehr weit zum Gipfelkreuz am Roßalmspitz.

Auch der weitere Routenverlauf ist unschwierig. Der anfangs breite Wiesenrücken wird zwar am Weg über die nahe Gastrumerhöhe zur Fussihöhe (in den Karten als Punkt 2.315 vermerkt) etwas schmäler, stellt aber keine besonderen Anforderungen.

 

Von der Fussihöhe zum Gstoder (hinten die Hochweberspitze)

Von der Fussihöhe zum Gstoder (hinten die Hochweberspitze)

 

Von der Fussihöhe zum Gstoder geht es über großes Blockgestein, bei trockenen Verhältnissen gibt es aber auch hier keine Probleme. Knapp unterhalb des Gstoder-Gipfels lassen wir uns an windgeschützter Stelle zu einer stärkenden Jause nieder.

Vom Gstoder aus können wir sehr gut den Zick-Zack-Steig auf unser nächstes Gipfelziel – das Kegeleck – überblicken. Östlich des Gipfels liegen in einer herrlichen Karmulde mit herbstlich braun gefärbtem Grase die Malaisseen eingebettet – einer grün, der andere blau leuchtend.

Während wir zunächst das Kegeleck nach Norden überschreiten und parallel zum Weberbach in den Schöttlgraben absteigen wollten, entschieden wir bei diesem herrlichen Anblick spontan, unseren Abstiegsweg über die Malaisseen und das Rindereck zu ändern.

Der Abstieg vom Gstoder über die steile nordwärts führende Westflanke war dann eine kleine Schlüsselstelle, zumal wir den Weg auch nicht auf Anhieb fanden, sondern zunächst dem felsigen Nordgrat folgten. Bei den heutigen trockenen Verhältnissen zwar kein Problem, könnte der erdige Steig auf den Steilwiesen bei nassen Verhältnissen aber durchaus eine kleine Herausforderung darstellen.

 

Blick vom Gstoder über das herrliche Kar mit den Malaisseen

Blick vom Gstoder über das herrliche Kar mit den Malaisseen

 

Bald schon hatten wir auf überraschend einfachem und breitem Weg den steinmanngekrönten Gipfelbereich des Kegeleck erreicht, als uns drüben am Hochfeld ein kleines Kreuz ins Auge sprang. Das konnten wir natürlich nicht auslassen.

Ob es sich dabei um eine Gipfelkreuz oder ein Gedenkkreuz handelte, konnten wir nicht identifizieren.

Was wir aber bestens identifizieren konnten, war der im Gratverlauf weiter nordöstlich liegende Hintere Gigler, der sich über den Blockgrat wohl gar nicht so schlecht erreichen lassen müsste.

Die teilweise übermanngroßen Felsblöcke mit dazwischen liegenden tiefen Spalten zwangen uns dann aber doch etwas tiefer als beabsichtigt vom Grat abzusteigen. Die Nordseite war zudem auch schon etwas feucht und rutschig, so dass Ingrid auf den Gipfel verzichtete. Gut 20 bis 25 Minuten benötigt man für den Übergang zum Hinteren Gigler.

Lange blieb ich nicht am Gipfel, auch wenn dort das Hirschröhren aus dem Schöttlgraben und auch aus dem Gebiet der Malaisalm unter mir bestens vernehmbar war und über mir ein Adler (?) seine Kreise zog.

Für den Abstieg wählten wir – wie bereits zuvor schon angemerkt – die Route über die Malaisseen. Auf das Rindereck wartete ein kurzer Gegenanstieg, dann ging es aber durch Latschengassen unschwierig hinab zu einer Forststraße im Umfeld der Mailaishütte, nach der sich der Weg noch einmal über eine lange Gerade nach Norden dreht.

 

Vorbei an den Malaisseen

Vorbei an den Malaisseen

 

Begleitet vom nahen und ferneren „Brüllen“ brunftiger Hirsche, die das Gebiet auch deutlich mit Duftmarken überzogen haben, erreichen wir das Schöttljagdhaus. Von hier war es dann nur mehr ein „Katzensprung“ von kaum 6 Kilometern am Forstweg hinaus zum Ausgangspunkt.

Fazit zur Tour: Die Überschreitung des Höhenzuges vom Roßalmspitz über die Gastrumerhöhe zum Gstoder und Kegeleck war – zumindest heute – eine ausgesprochen einsame Angelegenheit.

Zum einen dürften viele Wanderer vom langen Forststraßenhatscher durch den Schöttlgraben abgehalten werden, zum anderen warten z.B. mit Großhansl, Hochweberspitze und vor allem dem Hochwart doch einige bekanntere Gipfelnamen in der näheren Nachbarschaft.

Aber auch die dominante Schoberspitze im Westen oder auch das Schießeck über dem Lachtal im Osten sind hier nicht allzu weit entfernt.

Empfehlenswert ist die Kammwanderung vor allem im Herbst unter dem Eindruck der Hirschbrunft und dem würzigen Speikgeruch aber allemal.

 

Über herbstlich gefärbte Wiesen zum Roßalmspitz

Über herbstlich gefärbte Wiesen zum Roßalmspitz

 

 

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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2 Kommentare on Wandertour Roßalmspitz – Gastrumerhöhe – Gstoder – Kegeleck

  1. […] ging es auch heute wieder über den Sölkpaß Richtung Süden. Während ich dann aber bei meiner Kammwanderung vom Roßalmspitz über die Gastrumerhöhe zum Gstoder und Kegeleck in den südlichen Rottenmanner und Wölzer Tauern in Schöder Richtung Osten nach Oberwölz […]

  2. […] dritten Mal in Folge fuhren wir heute im Großsölktal südwärts, im Gegensatz zu der Wanderung über die Gastrumerhöhe und der Bergtour zum Rupprechtseck war heute aber beim Sölkpaß bzw. kurz davor Endstation der […]

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