Lange Zeit schon stand der Hochunters im nördlichen Dachsteingebirge nun schon auf meinem Tourenplan, auch wenn ich nicht wußte, ob überhaupt, und wenn ja, wie und wo man diesen Gipfel, südwestlich des Ödensees gelegen, am Besten und Einfachsten ersteigen könnte.
Am Donnerstag, dem 25.02.2010 war strahlender Sonnenschein prognostiziert und deshalb hatte ich mir für diesen Tag frei genommen. Aber wie so oft hielt sich heute das Wetter ärgerlicherweise nicht an die Vorhersage – zumindest nicht am Vormittag. Aber das konnte den Taten- und Wandererdrang bei Ingrid, mir und den Leihhunden Nico und Sammy nicht bremsen.
Etwas anders dürfte sich das Wetter mit leichtem Schneefall bzw. Regen am frühen Morgen kurz nach unserem Aufbruch beim Ödensee in der Gemeinde Pichl-Kainisch auf das Gemüt eines “eigenartigen” Schitourengehers ausgewirkt haben, der grußlos und mit raschem Schritt an uns vorbeizog.
Als er uns passiert hatte, wurde der Grund für sein (behandlungswürdiges?) Gehabe deutlich, als er uns anschnauzte, weil wir in “seiner” Spur gingen, an der er jetzt 14 Tage gearbeitet hatte. Also ganz ehrlich: Wenn ich in 14 Tagen nix Gscheiteres zusammenbring, würd ich es ganz lassen.
Abgesehen davon, dass in den Hohlwegen weiter oben im Wald die Spur ohnehin total zerfahren und damit unkenntlich war, sanken wir am Morgen kaum 5 Millimeter tief ein. Etwas anderes war es am Nachmittag beim Abstieg bei frühlingshaften Plusgraden, als der Schnee fast sichtbar schmolz. Die Laune dieses Sportlers möchte ich deshalb im Sommer nicht kennenlernen, wenn von “seiner hart erarbeiteten” Spur nichts mehr übrig bleibt.
Nun gut, trotz all dieser Vorkommnisse genossen wir das Wandern in der Natur. Bis zum Hocheck und noch ein Stückchen weiter folgten wir der Schimarkierung auf den Hirzberg, ein sehr schöner Winterberg, den wir als Ennstaler vor allem von der anderen (südlichen) Seite kennen.
Auf einer Höhe von etwa 1.700 Meter – kaum 300 Meter von der Wanderroute zur Königreichalm entfernt – verließen wir die Schiroute und hielten uns zunächst westwärts, zogen dann aber bald einen Rechtsbogen Richtung Norden.
Über nicht ganz einfach zu begehendes Gelände, an etlichen Klüften, Spalten, Dolinen und Felsabbrüchen vorbei – einige Male mitsamt den Hunden tief im Latschengestrüpp einsinkend – erreichten wir schließlich den Gipfel des Hochunters.
Noch immer war es stark bewölkt, allmählich gelang es der Sonne aber durch die Wolkendecke zu blinzeln. Diese Wetter- und damit verbunden “Lichtbesserung” (für die Fotos) sowie das Vorhandensein eines kleinen Gipfelbüchleins am eher selten besuchten Hochunters ließen in uns eine Hochstimmung aufkeimen.
Gemeinsam mit unseren Leihhunden genossen wir das mitgebrachte Obst (auch die Hunde lieben Äpfel) sowie die Aussicht über das weite Hügelgelände des Kemetgebirges.
Dem Anstiegsweg folgend kehrten wir in vielfachem Auf und Ab wieder zurück zum Hocheck. Von hier gings dann recht einfach – vorbei an den Hütten bei der “Schwarzen Rast” – durch den Wald zurück ins Tal. Der Schitourengeher war mittlerweile auch abgefahren, allerdings hat er nicht sonderlich Acht gegeben auf seine Spur.
Achja – ist ja “seine” Spur und mit der kann er ja machen, was er will.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
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Sonstige Tourentipps vom Ausgangspunkt Ödensee:
Schitour Ausseer Zinken
Schneeschuhtour Ausseer Zinken
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Tags: Bad Mitterndorf, Dachsteingebirge, Ödensee, Pichl-Kainisch, Steirisches Salzkammergut
Nachdem ich zur Zeit “zu nix mehr komme” und mittlerweile schon 10 Wandertouren mit meinen Fotoberichten im Rückstand bin (entspricht ca. 400 veröffentlichten Bildern, die allerdings zuvor aus etwa 4.000 Fotos ausgewählt werden wollen), möchte ich heute zumindest einige kurze Vorberichte zu den letzten Schneeschuhwanderungen Online stellen.
Am Beginn steht die letzten Sonntag, am 21.02.2010, absolvierte Schneeschuhtour von Rohrmoos-Obertal zum Giglachsee und noch ein Stück weiter ins Vetternkar.
Ingrid (die AlpenYetin) und meine Wenigkeit haben dabei wieder unsere Leihhunde Nico und Sammy mitgenommen, über die ich in den letzten Wochen schon so ausführlich berichtet habe.
Von Schladming fuhren wir in die Gemeinde Rohrmoos-Untertal hinauf. Vom Kreisverkehr geht´s Richtung Süden hinein in das Obertal bis zum Parkplatz Hopfriesen, wo bereits einige Autos abgestellt sind.
Während ich überlicherweise bei meinen Winter-Wanderungen von diesem Ausgangspunkt bereits sehr früh am Morgen bzw. nicht selten noch in dunkler Nacht startete, erlebte ich heute die Hold-Alm erstmals auch im strahlenden Sonnenschein.
Bald aber tauchten wir wieder in den Schatten des Waldes ein und folgten einer ausgeprägten Schneeschuhspur Richtung Süden entlang des Sommerweges parallel zum Giglachbach. Die Vermutung, die Schneeschuhwanderer vor uns könnten ebenfalls zum Giglachsee aufgestiegen sein, bestätigte sich aber nicht. Ihre Spur endete noch vor der Lackneralm bei einer kleinen Hütte im Wald.
Beim Almgelände, welches wir zuletzt im vergangenen August bei unserer Wanderung zum Landauer See besucht hatten, querten wir den Bach über eine schmale Brücke auf hohem Schneeband, welches vor allem Nico sichtlich einige Überwindung abverlangte.
Danach ging es weiter am Forstweg über stellenweise sehr steile Hänge, auf denen auch heute wieder deutliche Anzeichen von vorangegangenen Lawinenaktivitäten zu beobachten waren.
Moderater und sicherer wird das Gelände erst mit Passieren des Knappenkreuzes – hoch oben in einer Felsnische angebracht.
Dann noch eine kurze, etwas steilere, gut kupierte Stufe und man gelangt in das weitläufige, nahezu ebene Almgelände unterhalb der Giglachseen – für mich immer wieder der Inbegriff von idealem Schneeschuhterrain.
Nico, der weiter unten noch stellenweise die Führung und damit die Spuranlage übernommen hatte, hielt sich allmählich ebenfalls etwas zurück und somit folgten mittlerweile alle 3 Bergkameraden auf ihren 10 Beinen der von mir vorgegebenen Spur im Schnee.
Würde man eine Statistik über die heutige Spurarbeit erstellen, würde sie in etwa folgendermaßen aussehen:
- AlpenYeti: 91 %
- Nico: 7,5 %
- Sammy: 1,5 %
- AlpenYetin: –
Trotz Sonnenschein konnte keine rechte Erwärmung festgestellt werden, kalt pfiff der Wind über die freiliegenden Schneeflächen, was Sammy wieder einmal zu seinem mitleidhaschenden Winseln und seinem herzerweichenden Hundeblick veranlasste. Und wie so oft wurde dieses Verhalten nur dann vorgeführt (vorgetäuscht?), wenn er nicht die Spitze des Rudels übernehmen konnte.
Bei den Giglachalmhütten am Unteren Giglachsee suchten wir uns ein mehr oder weniger windgeschütztes Platzerl in der Sonne und genossen Bananen bzw. Hunde-Leckerlis.
Nach dieser Stärkung und Aufwärmung wanderten wir noch ein Stück hinauf ins Vetternkar, eingerahmt von einem herrlichen Gipfelkranz zwischen Rotmandlspitz, Sauberg und Vetternspitzen, die ich einmal durch die sehr steile Westrinne ebenfalls mit Schneeschuhen ersteigen habe, während ich ein anderes Mal von der Nordseite bei einer Schitour über Duisitzkarsee und Buckelkarseen aufgestiegen bin.
Im Süden ragt die formschöne und eindrucksvolle Schneepyramide der bislang von mir noch unbestiegenen Engelkarspitze in den dunkelblauen Himmel, südwestlich gefolgt von Hading und Freying, von denen vor allem der Zweitgenannte recht einfach aus dem Vetternkar erstiegen werden kann (Schitour am 05.04.2008).
Weiter im Westen thronen die Kalkspitzen, wobei vor allem die etwas niedrigere Steirische Kalkspitze (die Lungauer Kalkspitze ist mit 2.471 Meter 12 Meter höher) ob ihrer interessanten Gestalt den Blick und die Aufmerksamkeit des Wanderers auf sich zieht.
Im Norden wird der Almkessel duch den Höhenzug zwischen Kampspitze und Schiedeck abgeschlossen, der sich in der Folge – sanfter und einfacher verlaufend – noch über die Guschen und das Roßfeld und weiter bis zur Hochwurzen zieht.
Der Wind nahm nun immer mehr an “Schneidigkeit” zu und so entschlossen wir uns auf einer Höhe von ca. 2.100 Meter wieder zur Umkehr. In einer größeren Schleife trafen wir wieder auf unsere Aufstiegsspur, in welcher sich der Abstieg in der Folge ungleich einfacher gestalten sollte.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
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Tags: Giglachsee, Hopfriesen, Rohrmoos-Untertal, Schladminger Tauern, Vetternkar
Nachdem ich in der nächsten Wintersaison mit Admont – Johnsbach ein neues Schneeschuhzentrum in meinen Schneeschuhtourenführer Zentral-Österreich aufnehmen möchte, wollten wir (die AlpenYetin und ich) heute einmal anschauen, ob man den Tamischbachturm auch im Winter mit Schneeschuhen machen könnte, denn vom Sommer kannte ich diesen Gipfel ja bereits, als ich ihn im Anschluß an den Klettersteig auf die Tieflimauer besucht hatte.
Über die Ennstal Straße B320 und in der Folge die Gesäusestraße B146 reisten wir auf teilweise recht gefährlich vereister Fahrbahn bei unangenehm blendeden und spiegelten Lichtverhältnissen in den kleinen Ort Gstatterboden, der zur Gemeinde Weng im Gesäuse zählt.
Zahlreiche Schibusse – vornehmlich mit niederösterreichischen (Amstetten), aber auch oberösterreischichen Kennzeichen kamen uns entgegen.
Gleich zum Beginn der Tour gab es einen “kleinen Schock”, als genau zeitgleich mit uns eine längere Kolonne an Autos ebenfalls in den Ort abbogen und sich die zahlreichen Gruppenmitglieder anschickten, sich auf die Schitour auf den Tamischbachturm vorzubereiten.
Ein “kleiner Schock” war dies deshalb, da wir ja sehr ruhesuchende und naturverbundene Wanderer sind, und wir schon einige Male eher weniger gute Erfahrungen mit größeren Wanderergruppen gemacht hatten (Lärm, Müll, Hektik). Von alledem – das sei vorweggenommen – sollten wir heute allerdings verschont bleiben.
Über eine vereiste Straße stiegen wir zur lieblich gelegenen Kapelle hinauf und weiter im Wald – dem Sommerweg folgend bzw. teilweise auch entlang einer Straße – bis zu den eingezäunten Wiesen beim Gstatterbodenbauer.
Der Ausblick auf unser Tourenziel – den Tamischbachturm – war zur morgendlichen Stunde noch reichlich wolkengetrübt. Irgendwie hatten wir in letzter Zeit kein wirkliches Wetterglück, bzw. hielt sich das Wetter nicht an die vorteilhaften Prognosen (Siehe auch die letzte Schneeschuhwanderung zum Hochunters).
Bis zur Niederscheibenalm und Hörantalm folgten wir noch dem einfachen Almweg, dann geht es etwas steiler, aber nie schwierig in den Wald hinein. Die steilsten Waldpassagen werden durch angenehm begehbare Serpentinen entschärft, lediglich zwischen dem Butterbründl und einer Jagdhütte muß man über die steingemauerten Kehren etwas konzentrierter zu Werke gehen.
Hatte in tieferen Lagen der Regen des Vortages der Schneedecke gehörig zugesetzt so gab es ab etwa 1.300 Meter Seehöhe guten Pulverschnee, der allerdings oberhalb der Baumgrenze in patzige Beschaffenheit bzw. in Windgangeln und Windharsch überging.
Nach der Jagdhütte wird das Gelände wieder flacher und bald haben wir die Ennstaler Hütte (1.544) an der Waldgrenze erreicht, nachdem uns kurz zuvor die ersten Schitourengeher eingeholt haben.
Da diese in der Folge aber auf die anderen Gruppenmitglieder warteten, war es – wie schon im Waldgelände weiter unten – abermals an uns, die Spur im teilweise sehr schweren Schnee zu ziehen. Lediglich ein Schitourengeher, der nicht zur großen Gruppe gehörte, folgte unserer Anstiegsspur, die wir über den Westrücken auf den Tamischbachturm wählten.
Der Weg von der Ennstaler Hütte auf den so nah scheinenden Gipfel zieht sich in der Folge aber ganz schön in die Länge und auch der Tatsache, dass diese Tour knapp 1.500 Höhenmeter zählt, muß man auf den letzten Höhenmetern bis zum Gipfelkreuz durch langsamere Schritte Tribut zollen.
Schließlich stehen wir aber am höchsten Punkt des kalt umwindeten Tamischbachturm. Der Ausblick kann nur als phänomenal bezeichnet werden und die Fernsicht reichte heute bis in die Hohen Tauern zu Großglockner, Hohe Dock, Großes Wiesbachhorn und Hohem Tenn.
Die höchsten Dachsteingipfel schienen zum Greifen nahe zu sein, ganz zu schweigen von den benachbarten Gesäusbergen Lugauer, Hochzinödl und Planspitze, Hochtor (mit 2.369 Meter nicht nur der höchste Gipfel der gleichnamigen Gruppe sondern der gesamten Ennstaler Alpen) und Großer Ödstein. Weiter südwestlich folgt die Reichensteingruppe mit Admonter Reichenstein, Sparafeld, Admonter Kalbling und Riffel.
Der Ausblick im Westen wird beherrscht durch den dominanten Großen Buchtstein. Rechts neben dem Kleinen Buchstein spitzelt das Große Maiereck hervor, welches ich neben unserer Überschreitung auch bereits einmal mit Schneeschuhen besucht habe.
Lediglich die Gipfel weiter im Norden (sind nicht mehr viele vor dem oberösterreichischen und niederösterreichischen Flachland) sowie im Osten (Hochschwabgruppe) sind mir noch weniger geläufig, obwohl ich auch hier schon etliche große Gipfelnamen mit Schneeschuhen erwandert habe.
Aber im Wesentlichen endet (derzeit) mein Kerngebiet im Osten mit den Ennstaler Alpen.
Der kalte, schneidige Wind ließ uns nicht mehr länger im Gipfelbereich verweilen und so machten wir uns wieder auf den Rückweg. Die große Schitourengehergruppe kam uns beim Abstieg “feinsäuberlich aufgefädelt” entgegen. Bemerkenswerterweise konnte mir keiner der 3 von mir befragten Schifahrer erklären, wo sie denn abfahren wollten.
Alle “gehen bloß mit”.
Bei den heutigen Schneeverhältnissen waren Ingrid und ich mehr als froh, die Schneeschuhe gewählt zu haben. Die wirklich lohnenswerten Abschnitte dürften sich auf maximal 200 bis 300 Höhenmeter beschränkt haben.
Auch die meist wenig eleganten Abfahrtsspuren des Schitourengehers, der mit uns am Gipfel war, legten Zeugnis ab, dass der weiche, patzige Schnee (das “Koch” wie man bei uns zu sagen pflegt) in tieferen Lagen nicht sonderlich aufregend war. Dazwischen stellenweise Bruchharsch und ein paar Windgangeln.
Über den Anstiegsweg stiegen wir wieder zurück ins Tal.
Fazit dieser Tour: Der Tamischbachturm ist auch für Schneeschuhwanderer eine äußerst lohnenswerte Tour – allerdings nur bei günstigen Schneeverhältnissen ROT (sonst oberhalb der Ennstaler Hütte eher SCHWARZ).
Weitere Informationen zur Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstaler Alpen, Ennstaler Hütte, Gesäuse, Gesäuseberge, Gstatterboden, Weng
Bei den Anfragen um Kaufempfehlungen für Schneeschuhe, die ich immer wieder erhalte, wird mir auch regelmäßig die Frage gestellt, ob es denn wirklich das allerteuerste Modell sein müsse (bekanntlich ist ja der MSR Lightning Ascent – mein bevorzugtes Allrounder-Modell – mit knapp 300 Euro Kaufpreis auch einer oder sogar der teuerste Schneeschuh, der derzeit am Massenmarkt erhältlich ist).
Und ebenso regelmäßig antworte ich auf diese Frage mit der wenig hilfreichen Aussage “Ja und Nein bzw. Jein“ und ich stelle gleichzeitig diverse Gegenfragen über den geplanten Einsatzbereich.
Auf der anderen Seite stelle ich mir selbst bei den vielen Tests meiner Schneeschuh-Modelle auch jedes Mal die Frage – unabhängig von den Marketingaussagen und Zielgruppenvorstellungen der Hersteller – wofür könnte genau dieses Modell am besten geeignet sein. In welchem Gelände, bei welchem Schnee, für welche Wanderer-Zielgruppe könnte genau dieses bestimmte Schneeschuh-Exemplar die “ulitmative” Wahl sein.
Und – zugegeben – manches Mal frage ich mich auch, ob der Designer wirklich jemals Schnee aus eigener Erfahrung kennengelernt hat oder ihn nur von hübschen Hochglanzprospekten und Erzählungen kennt. So habe ich in meiner Sammlung auch zumindest ein Schneeschuh-Modell, welches ich guten Gewissens niemanden empfehlen könnte, weil es sowohl von der Leistung als auch vom Preis eigentlich nur bessere Alternativen gibt.
Bei einem zweiten Modell, welches ich ursprünglich auch in diese “Außenseiter-Schublade” stecken wollte, bin ich derzeit noch am Überlegen und im Zuge dieser Testbewertungen bin ich zum Schluß gekommen, dass eine Einteilung der Schneeschuhe in Alpin-Spezialisten und Allrounder-Modelle, wie ich sie beispielsweise bei meinen Schneeschuh-Toplisten vorgenommen habe, eigentlich nicht ganz ausreichend ist.
Deshalb möchte ich künftig auch die “Wald- und Wiesen-Modelle” verstärkt in meinen Schneeschuh-Testberichten berücksichtigen und in eine separate Rangliste einbeziehen.
Wodurch soll sich nun diese neue Schneeschuh-Kategorie auszeichnen und für wen soll sie gedacht sein?
Wie der Name schon sagt – und in Abgrenzung zu den beiden vorgenannten Kategoriegruppen – liegt der Haupteinsatzbereich dieser Schneeschuhmodelle im Wald- und Wiesengelände:
- Also eher in Talllagen
- Kürzere Touren mit maximal 2 bis 3 Stunden Gehzeit
- in nicht allzu steilen Wäldern
- Almgebiete mit einfacheren Zugangswegen
- wo der Naturgenuß bei weitem wichtiger ist, als der sportliche Anreiz (was aber bei Schneeschuhwanderern ohnehin meist der Fall ist)
- und in Summe meist nicht mehr als 5 bis 10 Touren pro Jahr unternommen werden
- kein bis kaum Steilgelände
- meist auch geringere Schneemengen bzw. eher Kontakt mit Steinen und/oder Wurzeln bzw. Dickicht knapp unterhalb der Schneeoberfläche
Für solche Touren eignen sich natürlich auch kostengünstigere Produkte bzw. wären die Ausstattungsmerkmale der Top-Modelle der Allrounder- und noch viel mehr der Alpin-Klasse nicht nur überdimensioniert, sondern vielfach auch gänzlich ungeeignet.
Mit den Alpin-Spezialisten Tubbs Flex Alp oder MSR Denali Evo Ascent mit ihren ausgeprägten Harschkrallen bei geringer Schneeauflage durch den Wald zu pirschen, schadet nicht nur dem Schneeschuh selbst, sondern auch dem Wanderer (man bleibt hängen und kann stürzen, das Gehör wird beim Drüberkratzen und -schleifen über Steine und Felsen empfindlich belastet) und der Natur (Verletzen von Wurzeln, Latschen und anderen Pflanzen). Auch wenn Sie – so wie ich in letzter Zeit häufiger – mit Hunden spazieren gehen, werden es diese – so sie gerne dicht neben Ihnen laufen – zu schätzen wissen, wenn ihnen keine scharfen Kanten zu nahe kommen.
Selbst mit dem Allrounder-Spitzenreiter MSR Lightning Ascent mit seinem durchgängigen Zackenrahmen macht das keinen richtigen Spaß (damit ist es mir u.a. auch schon gelungen mehrere robuste Gamaschenpaare zu zerfetzen).
Auch robuste Haltbarkeit und absolute Zuverlässigkeit für stundenlange Wanderungen weit abseits jeglicher Zivilisation oder gar tagelange Schneeschuh-Expeditionen wird von diesen Wald- und Wiesenmodellen nicht unbedingt gefordert werden müssen.
Für die eher bescheidenen Ansprüche in den zuvor aufgezählten Einsatzbereichen möchte ich vor allem folgende 3 Hauptanforderungen als relevant hervorheben:
- Einfache Bedienbarkeit
- Günstiger Preis
- Keine ausgeprägten Eisenkrallen
Unter diesen Gesichtspunkten habe ich jetzt einmal folgende Top-Modelle gekürt:
- Tubbs Venture (ein Austauschmodell für meinen Tubbs Nordic, den ich bereits nach 3 Touren zu Schrott gegangen bin)
- Atlas 1225 (weil ich ihn als Auslaufmodell zum Sonderpreis von 150 Euro erhalten habe – ansonsten wäre er für ein Wald- und Wiesenmodell mit über 200 Euro definitiv schon zu teuer) (dieses Modell liefert aber auch gute Werte als Allrounder und im Alpin-Einsatz)
Nun, welche Schneeschuhe aus meiner großen Kollektion bleiben jetzt über, für die ich adhoc keinen vernünftigen Kaufgrund wüßte?
Der Tubbs Moutaineer ist zwar kein schlechtes Modell. Aber für den Spitzenpreis von fast 300 Euro sehe ich aber doch einige empfehlenswertere oder zumindest gleichwertige und dann bei weitem kostengünstigere Modelle.
Der TSL 325 Explore Easy – für den ich eigentlich diese neue Schneeschuhkategorie als “Hilfsmaßnahme” eingeführt habe – hat mich mittlerweile aber in einigen Bereichen so geärgert und enttäuscht, dass ich mich mit ihm gar nicht mehr intensiver auseinandersetzen möchte.
Die Dämpfung beim Gehen ist eines der wenigen positiven Dinge, die ich über dieses Schneeschuhmodell schreiben kann. Die Bindung allerdings empfinde ich als krasse Fehlkonstruktion (einmal ist sie mir sogar schon im Tiefschnee aufgegangen, die Veränderung der Bindungsgröße unterwegs mit klammen Fingern kann sich rasch zum “Horrorszenario” entwickeln), das Anstollen unter der Bindungsplatte führt zu Verkrampfungen und ist ein Graus.
Zusammen mit dem GV824 zählt er zu den Enttäuschungen meiner Schneeschuhsammlung.
Zurück zu den Wald- und Wiesenmodellen und meine persönlichen Wünsche an diese: Kein Plastik und gutes Gehgefühl bei durchschnittlichen Schneeverhältnissen.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Traumwetter – Traumlandschaft – Traumtour
Viel mehr bräuchte man eigentlich gar nicht sagen, um diese Schneeschuhwanderung am Faschingsdienstag in das Tote Gebirge zu beschreiben.
Dabei war der Beginn dieser Tour zunächst alles andere als verlockend (ein Verfahrer und eisiger Frost): Zunächst hatte ich mich bei der Anfahrt von Bad Mitterndorf im steirischen Salzkammergut zu meinem geplanten Ausgangspunkt Richtung Kochalmbauer verfahren – ich war eine Straße zu weit westlich nach Norden abgebogen.
Aber kein Problem, schon bald hatte ich die richtige Straße (Kochalmstraße) gefunden, die – westlich am Lawinenstein (ein bekannter Schiberg über der Tauplitzalm) vorbei – Richtung Öderntal führt.
Etwa 1 Kilometer nach dem Kochalmbauer stelle ich das Auto an einem Umkehrplatz bei der Fahrverbotstafel (und Schranken) ab und folge der geräumten Forststraße – an der Albrechtshütte vorbei – etwa 2 Km bis zum Rechenplatz.
Die eisigen Temperaturen von -18° beim Start führten heute das erste Mal in diesem Winter dazu, dass mir beim Gehen neben dem Gesicht auch die Finger “einfroren”. Und so sah ich immer wieder sehnsüchtig auf höhergelegene Gebiete, wo die Sonne bereits ihre Kraft und Wirksamkeit entfalten konnte.
Ab dem Rechenplatz ist Spuren angesagt. Zunächst einige Meter am Forstweg Richtung Grundlsee, bald aber nordwärts ein kurzes Stück über einen Ziehweg und in der Folge über die nur mäßig steilen, weiten Hänge eines großen Schlages (Windwurfgebiet?) Richtung Nordosten bis zum Plankeraumoos, eine freie Waldlichtung mit kleiner Hütte.
Von hier über einen Waldrücken etwas mehr als 100 Höhenmeter hinauf zur Plankeraualm. Die Orientierung ist zwar nicht allzu schwierig – man paßt seine Route am besten jeweils dem einfachsten Geländeverlauf an, dennoch war ich froh, den Track schon zuvor auf dem PC aufgezeichnet und auf mein GPS-Gerät gespielt zu haben.
Nach einem kurzen Waldaufstieg dreht die Richtung nun nach Norden und in direkter Linie steige ich – die Waldgrenze überschreitend – auf das Plankeraueck auf, wo man mit faszinierenden Aus- und Tiefblicken (vor allem über den Grundlsee) belohnt wird.
Auch die weitere Gehrichtung ist jetzt ziemlich klar. Man hält über das reichlich zergliederte Hügelgelände der Hohen Sideln nach Osten zu – Im Hintergrund überragt von den eindrucksvollen Gipfeln um Weiße Wand, Plankermira und Hochweis.
Kurzzeitig etwas irritiert, ob ich angesichts der fast unzähligen Gämse in diesem Gebiet weiter wandern sollte, habe ich mich dann aber doch für den Aufstieg auf die höchste Erhebung der Hohen Sideln entschlossen, da die Gämse trotz meinem Vorbeikommen kaum Anstalten unternommen haben, sich überhaupt zu erheben, geschweige denn aufgeregt zu flüchten.
Der Ausblick vom höchsten Punkt (durch 2 Steinmandln gekennzeichnet) ist wirklich äußerst eindrucksvoll. Salzofen und Wildgößl, Elm und Rotgschirr, Hetzkogel sowie Feuertalberg im Norden, die bereits erwähnten Gipfel von Weißer Wand, Plankermira und Hochweiß in der östlichen Nachbarschaft, weiter südlich gefolgt von den bekannten und beliebten Wanderbergen Großes und Kleines Tragl.
Im Süden setzt sich der Gipfelkranz mit Sturzhahn, Traweng und Lawinenstein fort.
Im Westen liegt das Kampl, welches wir letztes Jahr im Rahmen einer Schneeschuhtour überschritten haben, weiter nördlich gefolgt vom Türkenkogel.
Im dunstigen Hintergrund besticht neben dem Ausblick auf den massiven Grimming natürlich vor allem das Panorama der Dachsteingipfel – zu jeder Jahreszeit ein äußerst lohnenswertes Wanderziel.
Von den vielen empfehlenswerten Wintertouren ist natürlich ganz besonders die sogenannte Rumplertour zu nennen.
Rumplertour (Gjaidstein-Umrundung) am 16.03.2007
Rumplertour (Gjaidstein-Umrundung) am 20.03.2006
Rumplertour (Gjaidstein-Umrundung) am 22.03.2005
Aber natürlich gibt es ein gutes Dutzend weiterer äußerst lohnenswerter Tourenziele – von einfach bis anspruchsvoll:
Hoher Trog – Mittlerer Ochsenkogel
Kleiner Gjaidstein – Niederer Ochsenkogel
Nach dem Schaugenuß mache ich mich wieder auf den Rückweg. Zunächst zurück zum Plankeraueck, wo ich in der Folge auf Schispuren von 2 Schitourengehern treffe, die es doch tatsächlich gewagt hatten, meine ästhetische Schneeschuhspur mit ihren profanen Bretteln zu zerstören
Einige kurze Wegvarianten lege ich im Umfeld der Plankeraualm und am Plankeraumoos ein, im Wesentlichen folge ich aber beim Abstieg wieder meinen Aufstiegsspuren. Die teilweise wenig elegant wirkenden Abfahrtsspuren der Schifahrer lassen darauf schließen, dass das Vergnügen kein duchgängiges gewesen sein muß.
Es hat zwar teilweise sehr schöne Pulverschneepassagen gegeben, im durchwachsenen Mischmasch von Bruchharsch und schwerem, patzigen Schnee auf den der Sonne zugewandten Hängen war ich aber dennoch froh, mich dann noch kurzfristig für die Schneeschuhe entschieden zu haben, denn lange Zeit überlegte ich heute auch den Einsatz der Tourenschi.
Bei der Rückkehr auf der Forststraße zum Ausgangspunkt lud gerade ein LKW-Fahrer in beeindruckender Präzision und Schnelligkeit mit seinem “Greifkran” schwere Baumstämme auf sein Gefährt.
Wenige Minuten später war ich dann beim Auto und eine herrliche Wandertour ging zu Ende.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
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Wer ein weiteres, nicht minder empfehlenswertes Schneeschuhwanderziel im steirischen Salzkammergut sucht, dem kann ich nur die äußerst lukrative Schneeschuhtour vom Ödensee auf den Ausseer Zinken ans Herz legen.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Bad Mitterndorf, Salzkammergut, Steirisches Salzkammergut, Totes Gebirge
Da die AlpenYetin derzeit eher den Faschingsveranstaltungen zugetan ist (es sei Ihr gegönnt), bin ich auch heute – wie schon bei den letzten Touren – alleine auf den Hund (oder genauer deren zwei) gekommen.
Von Selzthal starteten Nico, Sammy und ich in die Ennstaler Alpen. Auf Grund der noch immer vorherrschenden großen Lawinengefahr haben wir das fast bis zum Gipfel waldbedeckte Dürrenschöberl als Tourenziel auserkoren.
Die Route ist vom Ortszentrum aus gut beschildert und kann eigentlich nicht verfehlt werden. Alternativ kann man zwischen dem gehtechnisch einfachen, aber längeren Forstweg und dem etwas steileren und dafür etwas kürzeren Steig durch den Wald wählen.
Für den Aufstieg wählten wir erstere Variante, beim Abstieg entschieden wir uns großteils für die zweitgenannte Möglichkeit.
So wie am Vortag bei der Schneeschuh-Almwanderung zwischen Arzbergalm, Sulzkaralm und Aualm gab es auch heute wieder dichten Hochnebel, der sich langsam und allmählich durch die Kleidung fraß. Bei einer Höhe von etwa 1.200 bis 1.400 Meter wurde er besonders dicht und ich hatte die Hoffnung auf das vorhergesagte Schönwetter eigentlich schon aufgegeben, als unerwartet erste blaue Stellen vom Himmel schimmerten.
Im untersten Abschnitt – bis zur Beschilderung eines Liftes war die Forststraße gut geräumt. Dann folgte ein Abschnitt mit nicht allzu hoher Schneedecke. Der lockere Pulverschnee bereitete auch den Hunden keinerlei Probleme. Weiter oben nahm die Schneehöhe aber kontinuierlich zu, auf Grund der durchwegs vorhandenen Schneeschuh- und/oder Schispuren war das Vorwärtskommen aber kein Problem.
Mit Verlassen des Forstweges bei etwa 1.400 Meter Seehöhe wurde das Gelände im Wald etwas steiler, aber nie schwierig. Aus den verschiedenen Richtungen kamen uns jetzt Schitourengeher (Selzthal) und eine Schneeschuhwanderin (aus Rottenmann) nach oder entgegen (aus Richtung Frauenberg).
Der Ausblick über das weite Nebelmeer war sehr eindrucksvoll, das Licht war allerdings etwas diesig und die Fernsicht demnach nicht allzu deutlich ausgeprägt. Das konnte den Landschaftsgenuß in der angenehmen Sonne aber natürlich in keinster Weise trüben.
Da wir (oder zumindest ich) nicht schon gleich wieder in das benebelte Tal (angesichts der Faschingsveranstaltungen war dies wohl nicht nur auf das Wetter zutreffend) absteigen wollten, entschieden wir (oder ich), noch einen Ausflug hinüber zum Waldhügel des Spießkogel zu unternehmen.
Über weite, freie Wiesen und durch lichten Wald führt die Route unschwierig nach Osten – die eindrucksvollen, aus dem Nebel aufragenden Gesäuseberge vor Augen.
Nach kurzer Pause am Spießkogel treten wir wieder den Rückweg an. Zunächst am Anstiegsweg zurück zum Dürrenschöberl und durch den Wald zum Forstweg. In weiterer Folge suchen wir uns dann allerdings eine neue Route, das Spuren im tiefen Wald ist meist ziemlich anspruchsvoll. Das eine oder andere “Wumm-Geräusch” selbst im flacheren Gelände warnt eindringlich vor der Lawinengefahr.
Über den Hühnerkogel geht es weiter auf den Sonnenberg, den als “Gipfelzeichen” ein hoher Sendemast krönt.
Über die Route entlang des Waldsteiges steigen wir wieder hinab ins Tal.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
Bereits am 21.01.2006 war ich mit Ingrid schon einmal im Zuge einer Schitour auf das Dürrenschöberl aufgestiegen.
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Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstal, Ennstaler Alpen, Selzthal
Nachdem uns die letzte Schneeschuhwanderung vor wenigen Tagen von der zur Gemeinde Filzmoos zählenden Ortschaft Neuberg in die Salzburger Schieferalpen auf den aussichtsreichen Gerzkopf geführt hatte, sind wir am Samstag, dem 13.02.2010 bei annähernd gleichem Ausgangspunkt bei einer Almrundwanderung im Dachsteingebirge etwas tiefer im Tal geblieben.
Uns und wir? – Das waren neben mir, wie auch schon am vergangenen Montag, meine beiden “Leihhunde” Nico und Sammy.
Bis zur Arzbergalm handelte es sich um einen einfachen Spaziergang auf wenigen Zentimetern lockerer Pulverschneeauflage auf der geräumten Forststraße.
Aber der Arzbergalm in Richtung Sulzkaralm war aber Spurarbeit angesagt, wobei zu meiner Verwunderung anfangs Nico fast alleine die gesamte Spurarbeit übernahm, obwohl er bis über den Bauch im Schnee versank.
Vielleicht waren es neben seiner Schnüffelneugierde auch die Gämse in unserer Nähe, die ihn vorwärtstrieben. Diese ließen sich durch die 3-köpfige, 10-beinige Wanderergruppe aber nicht sonderlich beeindrucken, scheinbar wohl wissend, dass diese “langsamen Geschöpfe” keine Gefahr darstellen würden.
Von den vor allem vom “Spitzbuben” Sammy ausgehenden Neckereien zwischen den beiden Hunden habe ich in meinen früheren Wanderberichten bereits geschrieben. Nur gelegentlich, wenn es dem gutmütigen Nico wieder einmal zuviel wird, gibt es ein Geknurre.
Heute hat Sammy ein mir bereits von früheren Gemeinschaftswanderungen bekanntes Verhalten perfektioniert. Sammy weiß, dass es Nico nicht leiden kann, wenn der Kleine zu mir gelaufen kommt, um sich Lob abzuholen und dann dem Großen entgegen eilt, um ihm diese Tatsache im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht zu reiben (tatsächlich stupst er ihn dabei mit der Schnauze an, als wolle er ihn verhöhnen).
Und nun die neue Finte von Sammy: Wenn Nico auf dieses Gehabe gereizt reagiert, stellt sich Sammy – scheinbar etwas Hochinteressantes witternd – konzentriert an den Wegrand und sieht gebannt in den Wald hinein. Sobald Nico verharrt und es ihm gleichtut, entfleucht der kleine Lauser blitzschnell und läßt Nico alleine sitzen.
Ein Erlebnis hat mir heute aber gezeigt, dass das alles nur wirklich spielerische Neckereien sind, und sich die beiden Hunde im Grunde sehr lieb haben: In einer langezogenen Kehre bei der Weggabelung Aualm – Sulzkaralm hat sich Nico etwas von uns entfernt. Der kleine Sammy hat sich mittlerweile an meine Fersen geheftet, da er im tiefen Schnee nicht mehr imstande war, eigene Wege zu ziehen, und er folgte deshalb lieber meinen Schneeschuhspuren.
Als Nico bemerkte, dass wir schon sehr viel weiter waren, wollte er die Almwegserpentine abkürzen und direkt über einen steilen Hang zu uns herauf gelangen. Teilweise versank er aber im tiefen Schnee bis über den Kopf, so dass kurzzeitig gar nichts mehr von ihm zu sehen war.
Sammy begann daraufhin jämmerlich zu winseln und versuchte von oben eine Spur über den steilen Hang zu Nico hinunter zu legen. Schließlich mußte ich Nico zu Hilfe kommen und ihm den Weg über die Almwiese bahnen. Das Begrüßungsritual und Geschmuse zwischen den beiden Hunden war dann äußerst faszinierend zu beobachten. Sammy umarmte Nico richtiggehend, schleckte ihm den Schneestaub vom Kopf und hüpfte aufgeregt zwischen mir und Nico hin und her.
Nach Erreichung des höchsten Punktes des Almweges führt die Route wieder ein kleines Stück bergab zu der einsam und idyllisch gelegenen Hütte der Sulzkaralm.
Vom Kampl(brunn) kamen gerade 3 Schitourengeher wedelnder- und angesichts des tollen Pulverschnees auch jodelnderweise herunter, um bei der Sulzkaralm die Felle zum Wiederaufstieg anzulegen.
Lange hielten wir uns nicht im Almgelände auf. Im Gegensatz zu Nico mit seiner wetter- und winterfesten “Garderobe” war Sammy mit seinem dünnen, langhaarigen Fell sichtlich kalt, was er mir bei jedem kurzen Stopp auch per Winseln mitteilte. Beim Rückweg war – und ich kenne ihn mittlerweile ja bereits gut – von dem mitleidheischenden Gehabe allerdings nichts mehr zu bemerken. Jetzt gab es ja bereits vorhandene Spuren und er konnte endlich wieder der erste in der Gruppe sein.
Über einen kleinen Sattel querten wir in der Folge Richtung Osten hinüber in das Gelände der Aualm. Hatte es beim morgendlichen Start noch so ausgesehen, als sollte die Wetterprognose stimmen (Sonne über den Bergen), wurde es im Tagesverlauf aber immer trüber, deshalb wollten wir den (noch langen) Weg zurück nach Neuberg einfach möglichst schnell hinter uns bringen.
Zunächst folgten wir von der Rettenegghütte einigen etwas eingeschneiten Schispuren zum Marcheggsattel, wo wir auf eine präparierte Langlaufloipe (eine Spur und daneben ein Skatingbereich) trafen. Entlang dieser Route ging es zurück zum Ausgangspunkt in Neuberg.
Weitere Schnee-Wanderungen in diesem Gebiet:
Schneeschuhwanderung auf den Gerzkopf
Von Filzmoos auf den Leckkogel (Schitour – Lawinengefahr beachten!)
Filzmoos – Hofalmen – Sulzenalm – Eiskarlschneid (Wintertour)
Filzmoos – Hofalmen – Sulzenalm – Eiskarlschneid (Wandertour über das Rinderfeld)
Bachlalm-Sulzenhals-Eiskarlschneid-Raucheck (Schneeschuhwanderung)
Eiskarlschneid – Tor (Schnee-Wanderung)
Losegg – Kamplbrunn (Schitour)
Weitere Informationen zu dieser Tour:
Alle Tourenfotos demnächst im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Dachsteingebirge, Filzmoos, Salzburg
Am heutigen Donnerstag, dem 04. Februar 2010, an dem sich die “AlpenYetische-in-die-Welt-Setzung” zum vielten Male wiederholte und sich somit ein Jubel- und Freudentag jährte, planten die AlpenYetin und ich, nach fast 3 Wochen wieder einmal eine gemeinsame Tour zu unternehmen.
Aber planen ist eigentlich fast zuviel gesagt: Denn der Plan beschränkte sich am Vorabend noch darauf, dass wir eben eine Tour machen würden, irgendwo auf einen Berg. Aber das war es dann auch schon.
Eigentlich wollten wir eine Schneeschuhtour machen, denn die Wetter- und damit die Sichtverhältnisse waren je nach Wetter-Quelle etwas unterschiedlich vorhergesagt und bei nicht so optimalen Verhältnissen gehen wir eben lieber mit Schneeschuhen.
Beim Tourenziel wollten wir uns aber erst am nächsten Morgen festlegen, zwar schwebten mir einige Wanderrouten durch den Kopf, aber angesichts der aktuell sehr angespannten Lawinensituation mit Lawinenwarnstufen zwischen 3 und 4 kann man eben leider nicht mehr alles gehen (am Ende dieses Tages sollte sich traurigerweise die Gefährlichkeit des Schneedeckenaufbaus mit 6 Lawinentoten in Österreich bestätigen).
Als wir am nächsten Morgen erwachten, trieb uns der Blick aus dem Fenster schlagartig aus dem Bett. Strahlend blauer Himmel und prächtig-schneeweiß-leuchtende Gipfel.
In der Hoffnung auf traumhaften Pulverschnee (nach den heftigen Schneefällen des letzten Tages) entschlossen wir uns kurzfristig dazu, die Tourenschi statt der Schneeschuhe zu wählen.
Auch ein Ziel war nun rasch gefunden. Wir wollten von Rohrmoos auf die Hochwurzen aufsteigen und über das Roßfeld zur Guschen weiterwandern. Abfahren wollten wir über die Untere Neudeckalm zurück zum Ausgangspunkt.
Wir fuhren also nach Schladming und hinauf nach Rohrmoos bis zum großen Parkplatz beim Gasthof Winterer, wo wir uns bei besten Wetterverhältnissen an ausgezeichneten Ausblicken zum Dachsteingebirge – auf der anderen Seite des Ennstales – erfreuen konnten.
Bei unserer allerersten Schitour in dieser Wintersaison (im Gelände hatte bis jetzt die Schneedecke kaum gereicht und Pistengehen hat eigentlich wenig mit Naturgenuß zu tun und ist für uns etwa ähnlich entspannend wie Radtouren auf stark befahrenen Straßen) folgten wir zum Eingehen dem frisch präparierten Winterwanderweg zur Hochwurzenhütte.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, durch die west- bzw. nordseitige Ausrichtung stiegen wir aber weitgehend im Schatten auf. Die umliegenden, sonnenbestrahlten Gipfel versprachen aber angenehme Temperaturen und gute Sichtverhältnisse auf den Bergen.
Am frühen Morgen war nur 1 Wanderin, 1 Snowboarder und 1 Schifahrer unterwegs, erst kurz unterhalb der Hochwurzenhütte, wurde der Rummel deutlich ausgeprägter. Deshalb hielten wir uns hier auch nicht länger als notwendig auf, für ein paar Fotos – vor allem über das nebelverhangene Ennstal – musste aber natürlich Zeit sein.
Nach Überprüfung der Lawinenpiepse starteten wir in unberührtes Neuschneegelände und schon bald sollte sich zeigen, dass die heutige Schitour kein Honiglecken werden würde. Stellenweise versanken wir im hohen angewehten Pulverschnee oberhalb der Baumgrenze bis über die Knie, das Spuren war entsprechend anstrengend.
Zudem wurde der Himmel jetzt recht rasch von einer dünnen Wolkendecke verhüllt, was uns im diffusen Licht auch entsprechend schlechte Sicht bescherte.
Im Tiefschnee wateten wir also zum Roßfeld, auf das Eintragen im gänzlich verschandelten und zerkritzelten Gipfelbuch verzichteten wir aber aus Platzmangel. Vom Roßfeld kann man etwa 130 Höhenmeter zum Latterfußsattel abfahren, das Abnehmen der Felle lohnt sich wegen dem sehr sanften Gefälle allerdings nicht.
Trotzdem habe ich es zweimal geschafft, im teilweise bis über einen Dreiviertelmeter vor den Füßen aufgebauten grundlosen Neuschnee einen “unvorteilhaften Knicks” zu machen, der mich etwas Schneestaub schlucken ließ (schmeckt nicht sonderlich lohnenswert).
Zum Schluß noch der Aufstieg zum Gipfelkreuz auf der Guschen, wo uns einige Wumm-Geräusche ermahnten, heute nicht zu leichtsinnig zu sein.
Nach kurzer Pause im kalten Wind folgten wir zunächst wieder unseren eigenen Spuren zurück zum Latterfußsattel. Dann hielten wir uns westwärts und fuhren im Wald zur Unteren Neudeckalm ab. Die Schneeverhältnisse könnte man wohlwollend als “interessant” bezeichnen, die Worte, die ich vor Ort gewählt habe, sind etwas deftiger und nicht blogtauglich ausgefallen.
Teilweise versanken wir im grundlosen Schnee bis weit über die Knie, häufiger aber schleiften knapp unterhalb der Schneeoberfläche verborgen liegende Steine mit gehörnervreizendem Kratzen über die Schi (Gottseidank hatten wir die Stoaschi gewählt).
Bis hierher hatte die heutige Schitour eigentlich nicht viel mit einer richtigen Schitour zu tun und für diese Winterwanderung wären Schneeschuhe mit Sicherheit die geeignetere Wahl gewesen.
Angenehmer wurden die Verhältnisse erst beim Rückweg von der Unteren Neudeckalm über den verschneiten Forstweg (alte Spur war aber erkennbar) zurück zum Winterwanderweg – durch die Gegensteigungen war aber auch hier das Abfahrtsvergnügen recht bescheiden.
Die letzten 300 Höhenmeter am Winterwanderweg zurück zum Ausgangspunkt waren dann rasch zurückgelegt.
Weitere Informationen zu dieser Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Hinweis für meine E-Book-Leser:
Bei dieser Tour handelt es sich um die Tourenziele 9, 10 und 11 aus dem Schneeschuhzentrum Steiermark A (Ramsau – Rohrmoos).
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Wie bereits in der letzten Woche bei der Schneeschuhwanderung auf das Karleck scheinen sich die Mittwoche (oder heißt es Mittwöche oder Mittwochs) schön langsam als die wettermäßig schönsten Werktage heraus zu kristallisieren.
Und so wie letzten Mittwoch gab es auch heute einen eher schwachen Wetter-Start mit einem starken Finale (obgleich so stark wie vor einer Woche war es nicht). Die Wolkendecke am frühen Morgen hatte aber auch ihr Gutes. Denn so gab es bei uns “nur” -8°C, die Spitzenwerte in Österreich lagen demgegenüber bei wirklich frostigen -28°C im niederösterreichischen Gars am Kamp.
Mich zog es heute in das Tote Gebirge, eine Gebirgsgruppe, die ich seit der Wandertour auf den Stubwieswipfel jetzt schon fast genau 2 Monate nicht mehr besucht habe.
In der kleinen zur Gemeinde Altaussee zählenden Ortschaft Lupitsch im nordwestlichsten Zipfel der Steiermark etwas östlich vom Pötschenpaß startete ich meine Schneeschuhrunde um den Sandling entgegen dem Uhrzeigersinn mit der Überlegung, so bei Aufreissen der Wolkendecke immer in der Sonne wandern zu können.
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Im untersten Abschnitt folge ich dem markierten Wanderweg nach Oberlupitsch und dort weiter Richtung Ausflugsgasthof Sarsteinblick. Die erste halbe Stunde Gehzeit könnte man sich sparen, wenn man direkt zum Gasthof bzw. zu der etwas davor liegenden, freigeschaufelten Parkfläche hinauf fährt.
Ein Stück führt mich meine Route jetzt auf einem Forstweg zu einigen stillgelegten Bergwerksstollen, die ich bereits im Zuge meiner Sandling-Besteigung am 16.09.2006 kennengelernt hatte.
Nach einer kurzen Waldpassage erreiche ich die Pisten des Sandling-Schigebietes, wo ich danach trachte, dem Schi-Trubel (einige Schulklassen) möglichst rasch den Rücken kehren zu können.
Alsbald wird es wieder beschaulicher und in trauter Zweisamkeit führen Schi- und Schneeschuhspuren zur Sandlingalm, wo sich gerade 2 Schitourengeher bei einer der Hütten zur Rast niederlassen. Ich folge der Schispur Richtung Westen zur Landesgrenze Steiermark-Oberösterreich und ziemlich genau entlang dieser südwestwärts zur Hinteren Sandlingalm (Pitzingalm).
Hier schaffe ich es, mich innerhalb kurzer Zeit gleich zweimal zu verirren, zunächst weil ich einer verlockenden Schneeschuhspur Richtung Jagdhütte Grabenbachalm folge und beim 2. Mal, als ich lieber auf einem bequemen Forstweg bleiben möchte, als wieder im Wald die Spurarbeit bei Einsinktiefen bis zu 30 cm zu übernehmen.
Im frostigen Schatten erreiche ich schließlich die Vordersandlingalm, von wo ich dann noch zur Lambacher Hütte aufsteige, wo aus Bad Goisern bzw. St. Agatha entlang der Wintermarkierung ein ausgeprägter Trampfelpfad von Schitourengehern und Schneeschuhwanderern herauf kommt.
Nach kurzer Stärkung steige ich wieder zur Vordersandlingalm ab, wo just in diesem Augenblick die Sonne für wenige Minuten den Almboden mit dem darüber aufragenden Sandling in bestes Licht tauchte.
Der Abstieg entlang der ausgesprochen guten Wintermarkierung (ident mit Sommermarkierung) in einer deutlichen Schneeschuhspur bereitete großes Vergnügen. Den letzten Abschnitt gings wieder über die Straße zurück zum Ausgangspunkt beim Gasthof Wies´n in Lupitsch.
Weitere Informationen zur Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Altaussee, Lupitsch, Salzkammergut, Steirisches Salzkammergut, Totes Gebirge
Nach ausgiebigen Test meiner neuesten Schneeschuh-Errungenschaft – dem Tubbs Flex Alp – habe ich die Top-3-Listen meiner persönlichen Schneeschuh-Lieblingsmodelle wieder einmal überarbeiten müssen. Und zwar sowohl bei den Allrounder- als auch bei den Alpin-Modellen.
Vom ersten Augenblick an (Schneeschuhtest im Karl unter dem Kammspitz) war mir der Tubbs Flex Alp sympathisch und mit jedem der folgenden Einsätze ist er mir mehr ans Herz gewachsen.
Und nach meinem systematischen und strukturierten Bewertungssystem hat sich jetzt auch unabhängig jeglichen Bauchgefühls die großartige Leistungsfähigkeit dieses neuesten Tubbs-Modells bestätigt.
Bei den Allrounder-Modellen belegt der Tubbs derzeit Platz 2, bei den Alpin-Modellen errang er hauchdünn den ersten Platz.
Ob er diese Position beibehalten kann oder sie an den knapp Zweitplatzierten und Langzeitführenden in dieser Disziplin – den MSR Denali Evo Ascent – wieder abgeben muß, soll demnächst ein direkter Vergleichstest im exponierten, hochalpinen Steilgelände zeigen.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian