Traumwetter – Traumlandschaft – Traumtour

Viel mehr bräuchte man eigentlich gar nicht sagen, um diese Schneeschuhwanderung am Faschingsdienstag in das Tote Gebirge zu beschreiben.

Dabei war der Beginn dieser Tour zunächst alles andere als verlockend (ein Verfahrer und eisiger Frost): Zunächst hatte ich mich bei der Anfahrt von Bad Mitterndorf im steirischen Salzkammergut zu meinem geplanten Ausgangspunkt Richtung Kochalmbauer verfahren – ich war eine Straße zu weit westlich nach Norden abgebogen.

Aber kein Problem, schon bald hatte ich die richtige Straße (Kochalmstraße) gefunden, die – westlich am Lawinenstein (ein bekannter Schiberg über der Tauplitzalm) vorbei – Richtung Öderntal führt.

Etwa 1 Kilometer nach dem Kochalmbauer stelle ich das Auto an einem Umkehrplatz bei der Fahrverbotstafel (und Schranken) ab und folge der geräumten Forststraße – an der Albrechtshütte vorbei – etwa 2 Km bis zum Rechenplatz.

Die eisigen Temperaturen von -18° beim Start führten heute das erste Mal in diesem Winter dazu, dass mir beim Gehen neben dem Gesicht auch die Finger “einfroren”. Und so sah ich immer wieder sehnsüchtig auf höhergelegene Gebiete, wo die Sonne bereits ihre Kraft und Wirksamkeit entfalten konnte.

Endlich gelange ich in die wärmende Sonne

Ab dem Rechenplatz ist Spuren angesagt. Zunächst einige Meter am Forstweg Richtung Grundlsee, bald aber nordwärts ein kurzes Stück über einen Ziehweg und in der Folge über die nur mäßig steilen, weiten Hänge eines großen Schlages (Windwurfgebiet?) Richtung Nordosten bis zum Plankeraumoos, eine freie Waldlichtung mit kleiner Hütte.

Von hier über einen Waldrücken etwas mehr als 100 Höhenmeter hinauf zur Plankeraualm. Die Orientierung ist zwar nicht allzu schwierig – man paßt seine Route am besten jeweils dem einfachsten Geländeverlauf an, dennoch war ich froh, den Track schon zuvor auf dem PC aufgezeichnet und auf mein GPS-Gerät gespielt zu haben.

Plankeraualm

Nach einem kurzen Waldaufstieg dreht die Richtung nun nach Norden und in direkter Linie steige ich – die Waldgrenze überschreitend – auf das Plankeraueck auf, wo man mit faszinierenden Aus- und Tiefblicken (vor allem über den Grundlsee) belohnt wird.

Tiefblick vom Plankeraueck zum Grundlsee

Auch die weitere Gehrichtung ist jetzt ziemlich klar. Man hält über das reichlich zergliederte Hügelgelände der Hohen Sideln nach Osten zu – Im Hintergrund überragt von den eindrucksvollen Gipfeln um Weiße Wand, Plankermira und Hochweis.

Kurzzeitig etwas irritiert, ob ich angesichts der fast unzähligen Gämse in diesem Gebiet weiter wandern sollte, habe ich mich dann aber doch für den Aufstieg auf die höchste Erhebung der Hohen Sideln entschlossen, da die Gämse trotz meinem Vorbeikommen kaum Anstalten unternommen haben, sich überhaupt zu erheben, geschweige denn aufgeregt zu flüchten.

Der Ausblick vom höchsten Punkt (durch 2 Steinmandln gekennzeichnet) ist wirklich äußerst eindrucksvoll. Salzofen und Wildgößl, Elm und Rotgschirr, Hetzkogel sowie Feuertalberg im Norden, die bereits erwähnten Gipfel von Weißer Wand, Plankermira und Hochweiß in der östlichen Nachbarschaft, weiter südlich gefolgt von den bekannten und beliebten Wanderbergen Großes und Kleines Tragl.

Weiße Wand, Plankermira und Hochweiß

Im Süden setzt sich der Gipfelkranz mit Sturzhahn, Traweng und Lawinenstein fort.

Im Westen liegt das Kampl, welches wir letztes Jahr im Rahmen einer Schneeschuhtour überschritten haben, weiter nördlich gefolgt vom Türkenkogel.

Im dunstigen Hintergrund besticht neben dem Ausblick auf den massiven Grimming natürlich vor allem das Panorama der Dachsteingipfel – zu jeder Jahreszeit ein äußerst lohnenswertes Wanderziel.

Von den vielen empfehlenswerten Wintertouren ist natürlich ganz besonders die sogenannte Rumplertour zu nennen.

Rumplertour (Gjaidstein-Umrundung) am 16.03.2007
Rumplertour (Gjaidstein-Umrundung) am 20.03.2006
Rumplertour (Gjaidstein-Umrundung) am 22.03.2005

Aber natürlich gibt es ein gutes Dutzend weiterer äußerst lohnenswerter Tourenziele – von einfach bis anspruchsvoll:

Hoher Trog – Mittlerer Ochsenkogel
Kleiner Gjaidstein – Niederer Ochsenkogel

Nach dem Schaugenuß mache ich mich wieder auf den Rückweg. Zunächst zurück zum Plankeraueck, wo ich in der Folge auf Schispuren von 2 Schitourengehern treffe, die es doch tatsächlich gewagt hatten, meine ästhetische Schneeschuhspur mit ihren profanen Bretteln zu zerstören ;-)

Einige kurze Wegvarianten lege ich im Umfeld der Plankeraualm und am Plankeraumoos ein, im Wesentlichen folge ich aber beim Abstieg wieder meinen Aufstiegsspuren. Die teilweise wenig elegant wirkenden Abfahrtsspuren der Schifahrer lassen darauf schließen, dass das Vergnügen kein duchgängiges gewesen sein muß.

Es hat zwar teilweise sehr schöne Pulverschneepassagen gegeben, im durchwachsenen Mischmasch von Bruchharsch und schwerem, patzigen Schnee auf den der Sonne zugewandten Hängen war ich aber dennoch froh, mich dann noch kurzfristig für die Schneeschuhe entschieden zu haben, denn lange Zeit überlegte ich heute auch den Einsatz der Tourenschi.

Bei der Rückkehr auf der Forststraße zum Ausgangspunkt lud gerade ein LKW-Fahrer in beeindruckender Präzision und Schnelligkeit mit seinem “Greifkran” schwere Baumstämme auf sein Gefährt.

Wenige Minuten später war ich dann beim Auto und eine herrliche Wandertour ging zu Ende.

Einsame Schneeschuhspur auf den Hohen Sideln

Weitere Informationen zu dieser Tour:

Tourenstatistik im Tourenbuch

Alle Tourenfotos demnächst im Tourenalbum

Wer ein weiteres, nicht minder empfehlenswertes Schneeschuhwanderziel im steirischen Salzkammergut sucht, dem kann ich nur die äußerst lukrative Schneeschuhtour vom Ödensee auf den Ausseer Zinken ans Herz legen.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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