Den heutigen (09.07.2011) Samstag, eingebettet zwischen den Gewittern des Vortages und den für den Nachmittag schon wieder prognostizierten, wollte ich für eine einfache, aber etwas längere Wandertour in den südöstlichen Rottenmanner Tauern nutzen.
Ausgehend von der Ortschaft Hohentauern, die ich von meinem Heimatort aus in ca. 50 Minuten erreichen kann, bieten sich noch einige mir unbekannte Berge für mein Projekt 1001 Gipfel.
Und die heutige Wanderung sollte mir dazu einen großen Beitrag leisten.
Das Tourengebiet
Tourenregion: Triebener Tauern-Paß / Pölsen
Wandergemeinde: Hohentauern
Der Routenverlauf
Hohentauern / Parkplatz Abzweigung Pölsen – Pölsenhube – Lippbaueralm – Perwurzpolster – Perwurzgupf – Zinkenkogel – Wagnerplankogel – Zinkenkogel – Steinwandkogel – Gamshöhe – Pölskar – Forststraße – Lippbaueralm – Am Zustiegsweg zurück
Die Tourbeschreibung
Meine Landkarten gaukelten mir vor, es sei möglich bis zur Pölsenhube zuzufahren. Tatsächlich aber ist für „Nicht-Anrainer“ wenige Meter nach der Straßenabzweigung in die Pölsen – etwas mehr als 3 Kilometer südlich von Hohentauern – bereits Endstation.
Vom großen Parkplatz folgte ich der breiten Forststraße Richtung Westen. Zunächst geht es etwa 30 Höhenmeter bergab, am großen Forsthaus Pölsen samt Nebengebäuden vorbei.
Bei der Weggabelung, wo wir am 03.03.2007 bei unserer Schitour auf den Schüttnerkogel geradeaus weiter gegangen sind, halte ich mich heute rechts. Etwas später passiere ich ein Jagdhaus und über einen weiten ebenen Boden erreiche ich die Pölsenhube, wo mich 4 Pferde angesichts der noch frühen Stunde überrascht beäugen.
Allmählich beginnt die Forststraße nun endlich ein wenig zu steigen, schließlich möchte ich heute irgendwann auch einmal in die Berge gelangen, noch aber zeigen sich Zinkenkogel und Perwurzgupf in weiter Ferne.
Bei der Lippbaueralm verlasse ich den breiten Forstweg und folge dem spärlich markierten Wanderweg teilweise über morastige Abschnitte.
Bei einer Höhe von etwa 1.600 Meter zweigt der Wandersteig zum Perwurzpolster nach rechts ab und führt über steile, verwachsene Wiesenhänge bergan. Irgendwann verliere ich das nur unzureichend erkennbare Weglein und schlage mich im wahrsten Sinne durch die Büsche und das „Gstauda“. Da kann der eine oder andere Juckreiz natürlich nicht ausbleiben.
Zwar sind die zahlreichen Wildsteige beim Queren von Latschengürteln sehr hilfreich, hin und wieder wird es aber doch ein wenig mühsam. Knapp unterhalb des Perwurzpolster treffe ich wieder auf den richtigen Wandersteig, der sich markant durch Beerenstauden schneidet.
Ab dem Sattel am Perwurzpolster ist die Orientierung nun wieder sehr einfach. Südwestwärts bergan in vielen kleinen, in den Karten nicht ersichtlichen Serpentinen, im obersten Abschnitt verlasse ich kurz den markierten Wanderweg um dem etwas abseits liegenden Gipfel des Perwurzgupf einen Besuch abzustatten.
Von hier scheint es nicht mehr weit zu sein zum Zinkenkogel, der Weg zieht sich dann aber doch noch ein bißchen, schließlich hat man zu diesem Zeitpunkt bereits 8 Wanderkilometer in den Beinen.
Trotz wolkenlosem Himmel kann sich in den Gipfelregionen durch den Wind die Wärme nicht richtig entfalten. Schließlich stehe ich am höchsten Punkt der heutigen Tour, beim Gipfelkreuz am 2.233 Meter hohen Zinkenkogel.
Im Westen, am Weg zum Hochschwung, sticht mir sofort ein Grasberg ins Auge, der in den Landkarten keinen Namen trägt, sondern nur mit der Höhe 2.104 gekennzeichnet ist. Da der Gipfel aber im Buch „Bergtourenparadies Steiermark – Alle 2000er vom Dachstein bis zur Koralpe“ von Günter und Luise Auferbauer mit dem Namen Wagnerplankogel versehen wurde, beschließe ich zur Bereicherung meiner Gipfelsammlung den Abstieg und Übergang.
Nach diesem Abstecher steige ich wieder die knapp 180 Höhenmeter zurück auf den Zinkenkogel, um nun von diesem ausgehend dem nach Süden ziehen Bergkamm zu folgen. Meist am Grat entlang, an einigen felsigen oder latschenbewachsenen Passagen in die Westflanke ausweichend – aber nie schwierig – erreiche ich in der Folge meinen nächsten Gipfel, den Steinwandkogel.
Obwohl eigentlich nicht sonderlich hungrig, lasse ich mich hier an windgeschützter Stelle zwischen Felsblöcken zur Jause nieder. Pünktlich ab der Mittagsstunde ziehen jetzt erste weiße Wolken über den Himmel und verleihen den Landschaftsfotos gleich ein interessanteres Aussehen.
Das Wetter sollte heute aushalten und es bestand nie auch nur ansatzweise die Gefahr eines Gewitters. Trotzdem war der Gedanke an eine Weiterwanderung Richtung Südosten über den Schüttnerkogel zum Bruderkogel nur ein flüchtiger. Dieses Tourenziel wollte ich mir für eine weitere Wanderung aufbewahren.
Stattdessen folgte ich nun dem breiten Grasrücken nach Nordosten auf die Gamshöhe. Statt auf einem deutlich ausgeprägtem Zickzack-Weg durch die Latschen Richtung Pölskar hinab zu steigen, blieb ich auf dem Bergkamm, was mir eine flüchtige Begegnung mit einer kleinen Kreuzotter bescherte.
Am nördlichen Ende des Kamms wählte ich einen der zahlreichen Wildsteige durch die Latschen hindurch und erreichte so das unteres Ende des von zahlreichem Almvieh bevölkerten Pölskars.
Über einen Almweg gings zurück zum markierten Wandersteig, den ich aber bald wieder verließ, um in der Folge einer breiten Forststraße hinunter zur Lippbaueralm zu folgen.
Am bereits bekannten Zustiegsweg ging es schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt, wobei ich bei dem Jagdhaus nach der Pölsenhube noch ein unliebsames „Hundeerlebnis“ hatte. Während ich beim Gebäude vorbeiging, muss sich einer der beiden dort beheimateten Hunde von hinten an mich herangeschlichen haben.
Mit beängstigend gefletschten Zähnen und unter lautstarkem Bellen und Knurren versuchte er an mich heranzukommen, was ich ihm aber mit Hilfe meiner Tourenstöcke verweigerte ;-).
Da ich eigentlich keine Angst vor Hunden habe und selbst ja auch gelegentlich mit „Leihhunden“ unterwegs bin, versuchte ich beruhigend auf ihn einzureden, allerdings ziemlich wirkungslos.
Das Spielchen zog sich etwa 20 bis 30 Meter, während ich versuchte, mich Schritt für Schritt vom Jagdhaus zu entfernen. Schließlich war es der Hundehalter, der mich aus der Misere befreite. Unter lautstarkem Schimpfen befahl er dem Hund (es war eine keifende Sie), ins Haus „zu verschwinden“, was sie – den Schwanz eingezogen – dann auch recht brav befolgte.
Alles in allem ist die Tour auf den Zinkenkogel eine schöne, aber selbst bei optimalen Verhältnissen hat sie auf Grund der Monotonie nicht das Zeug zu einer Traumtour. Aber immerhin – Note 2.
Bisherige Wandertouren im Umfeld von Hohentauern
- Schitour Lackneralm – Schüttnerkogel (03.03.2007)
- Wandertour Großer Bösenstein – Großer Hengst (30.10.2005)
Wandertouren auf nicht allzu weit entfernte Nachbargipfel
- Von Oppenberg: Wandertour Wirtsspitz – Schüttkogel – Horninger Zinken (06.11.2010)
- Von Oppenberg: Schneeschuhtour Sommereck – Reiterkoppe – Dürrenkarspitz (30.10.2010)
- Von Oppenberg: Schneeschuhtour Schattnerzinken (13.01.2007)
- Von Oppenberg: Schneeschuhtour Horningalm – Schüttkogel (18.02.2006)
- Von Oppenberg: Schitour Kreuzkogel – Breiteckkoppe – Schrattnerkogel – Seitnerzinken (04.02.2006)
- Von Rottenmann: Schitour Singsdorfer Alm – Hochhaide (12.04.2009)
- Von Rottenmann:Schneeschuhtour Stein am Mandl – Diewaldgupf – Moserspitz (17.01.2009)
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Den, Hohentauern, Rottenmanner und Wölzer Tauern, Steiermark, Tourenbericht, Wandertour
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[…] späteren Vormittag machten wir uns nach der Kammwanderung über den Zinkenkogel und der Kurztour auf den Triebenstein heuer bereits zum 3. Mal auf den Weg in die Umgebung von […]