Wie schon vor 2 Wochen bei der Schitour auf die Türchlwand zog es mich auch heute (26.02.2011) wieder in das Gasteiner Tal in Salzburg.  

Vom Skizentrum Angertal oberhalb von Bad Hofgastein wollte ich auch dieses Mal wieder in die zu den Hohen Tauern zählende Goldberggruppe aufbrechen, um meine „persönliche Gipfellücke“ zwischen Rührkübel und  Türchlwand im Norden und dem Silberpfennig im Süden zu schließen.  

Wieder mit Tourenschi und wieder bei prächtigstem Traumwetter.  

Das Tourengebiet      

Bundesland: Salzburg
Tourenregion: Gasteiner Tal
Wandergemeinde: Bad Hofgastein
Ausgangspunkt: Skizentrum Angertal
Gebirgsgruppe: Goldberggruppe
Tourengebiet Angertal - Kalkbretterkopf

Tourengebiet Angertal - Kalkbretterkopf

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304   

Der Routenverlauf  

Bad Hofgastein / Skizentrum Angertal  – Angerhütte – Karteisenwald – Gadauner Hochalm – Schwalbenkar – Kalkbretterkopf – Gadauner Hochalm – Lafenbach –  Nesslach – Schipiste – Skizentrum Angertal  

Die Tourbeschreibung  

Zeitgleich mit mir brachen einige weitere Schitourengeher vom Skizentraum Angertal auf, um Richtung Gadauner Hochalm aufzusteigen. Anders als sie wählte ich aber nicht die Standard-Winterroute direkt südlich des Lafenbaches in den Wald hinein (ich war mir nicht sicher, ob hier überhaupt genug Schnee liegen würde), sondern folgte zunächst der Langlaufloipe ins hintere Angertal.  

Ziemlich eben geht es ca. 2 Kilometer am Goldwaschplatz vorbei bis zur Angerhütte südwestwärts, in der Folge auf einem im unteren Bereich durch einen Traktor „gespurten“ Forstweg Richtung Norden.  

Kurz nach dem Richtungswechsel nach Westen treffe ich auf die normale Schiroute, wo ich wieder auf die zeitgleich mit mir gestarteten Schitourengeher treffe. 

In der Folge führt die Schispur in den Wald hinein, wo die Forststraße erheblich abgekürzt und einige Male überquert wird. 

Oberhalb der Waldgrenze bei den auf herrlicher Aussichtsplattform weit verstreut liegenden Almhütten der Gadauner Hochalm öffnet sich der Blick auf das Gipfelziel – den Kalkbretterkopf. 

Gadauner Hochalm

Gadauner Hochalm

Aber auch das mächtige Firnkar auf die nördlich gelegene Türchlwand (Schitourenziel am 10.02.2011) läßt sich von hier bestens einblicken. 

Einige hurtigere Schitourengeher eilen an mir vorbei, während ich ob der großartigen Ausblicke kaum mehr die Hände vom Fotoapparat nehmen kann. 

Seit dem Verlassen des Waldgürtels war mir klar, dass es heute mit den erhofften herrlichen Pulverschneeverhältnissen nicht allzu weit her sein würde. Und tatsächlich sollten mich bei der Abfahrt mehr als 500 Höhenmeter Bruchharsch nicht nur gehörig ins Schwitzen, sondern einmal auch zum Verschneiden und Fallen bringen. 

An einem Steinturm mit Gedenktafel vorbei führt die Route in das flache Schwalbenkar bis zu einem Kreuz

Die letzten 200 Höhenmeter steilen noch einmal ordentlich auf, der abgeblasene Rücken birgt aber dafür heute keine Lawinengefahr. Nur eine Engstelle bei einem Felsen erfordert etwas Konzentration. Zuletzt geht es über Wechten hinauf auf das Gipfelplateau, das Gipfelkreuz in ca. 200 Meter Entfernung läßt sich nun auf einer einfachen Flachpassage erreichen. 

Herrliche Panoramablicke

Herrliche Panoramablicke

2 Wanderer sind bereits am Gipfel am Kalkbretterkopf, verlassen diesen aber bereits bald kurz hintereinander. So warm es bislang beim Aufstieg in der Sonne war, so eisig pfeift der Wind nun über die Gipfelregion. Auf den westseitigen Hängen ragen etliche Grasbüschel aus der dünnen Schneedecke. 

Der sich vom höchsten Punkt bietende Panorama-Ausblick ist äußerst eindrucksvoll. 

Nahezu bei jeder Wandertour gibt es einige (wenige) Landschaftsmotive, die mich besonders in ihren Bann ziehen. War dies zum Beispiel bei meiner letzten Tour – Schneeschuhtour auf den Gscheideggkogel – die Ansicht des Lugauer, so war es heute der äußerst markante Ritterkopf (3.006) im Westen, auf der anderen Seite des hinteren Rauriser Tales. 

Der markante Ritterkopf - rechts dahinter der Großglockner

Der markante Ritterkopf - rechts dahinter der Großglockner

Umrahmt auf der linken Seite vom Hocharn, dem mit 3.254 Meter Höhe höchsten Gipfel der Goldberggruppe und auf der rechten Seite vom Großglockner – dem „Dach Österreichs“. 

Im Süden liegt der Große Silberpfennig, wo ich 2 Schitourengeher als winzige Pünktchen im Aufstieg aus Richtung Schwalbenkar erkennen konnte. 

Auch unter mir im Schwalbenkar war ein reges Kommen und Fahren zu erkennen, 2 Schitourengeher erzählten mir dann bei der Abfahrt, dass einer der beiden Wintersportler, die ich am Gipfel getroffen hatte, bei der der Einfahrt in eine eingewehte Passage ein Schneebrett ausgelöst hatte, sich aber nach etlichen Metern unfreiwilligem Mitrutschen dann selbst befreien konnte. 

Beim Aufstieg bereits war mir dieser überwechtete Bereich als gefährlich aufgefallen. 

Schneebrett bei der Abfahrt

Schneebrett bei der Abfahrt

Nach einer Dreiviertelstunde Pause im eisigen Gipfelwind wurde es mir dann aber doch zu kalt und schon nach 200 Höhenmetern war es wieder so warm, dass ich einige Kleidungsschichten ablegen konnte. 

Wie bereits erwähnt waren die Schneeverhältnisse bis zu den unteren Hütten der Gadauner Hochalm (etwa 1.800) ziemlich bescheiden. Die Flächen mit tragfähigem Harschdeckel waren klar in der Minderzahl, einige zwar schöne, aber sehr kurze Firnstellen am Südostrücken erlaubten nur wenige Schwünge. 

Bruchharsch – und zwar solcher von der unangenehmsten Seite – überwiegte deutlich. Die wenigen Pulverschneeabschnitte waren trügerisch, nur allzu abrupt und unvorbereitet wechselten diese mit … Bruchharsch. 

Unterhalb des Almgeländes wurde es deutlich besser. Bei knapp 1.700 Meter wechselte ich auf die Nordseite des Lafenbaches, um auf nun bereits von der Türchlwand-Schitour bekanntem Terrain über Nesslach abzufahren. 

Hier waren die Schneeverhältnisse recht gut. 

Die letzten 200 Höhenmeter gings auf der Schipiste zurück in den Trubel im Skizentrum Angertal. 

Fazit zur Tour:

  • Landschaftlich: 1a
  • Wetter: Grundsätzlich 1, wegen dem Wind im Gipfelbereich 1-2
  • Schneeverhältnisse: 3-4

Die Gegend wird mich auf jeden Fall wieder sehen – der Aufstieg über die Nordseite auf den Großen Silberpfennig lockt. 

Abfahrt Richtung Lafenbach

Abfahrt Richtung Lafenbach

Weitere Skitouren auf Nachbargipfel in der Goldberggruppe 

Als Sommertour hätte ich noch die Überschreitung Neunerkogel – Herzog-Ernst-Spitze – Schareck – Baumbachspitze (06.09.2006) anzubieten.  

Weitere Informationen zur Tour   

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum   

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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