Für mein kleines Gipfeljubiläum – 1.200 Gipfelbesuche seit 01.01.2004 (davon 889 unterschiedliche) – wollte ich heute (10.02.2011) wieder einmal eine besondere Tour machen.

Etwas „Größeres“ sollte es werden und mit Tourenschi wollte ich gehen. Bei der heurigen Schneearmut und den nach der langen Schönwetterperiode nun auch schon etwas „erschöpften“ Schneeverhältnissen zog es mich wieder einmal in die Hohen Tauern in Salzburg.

Das Tourenziel war mit der Türchlwand in der Goldberggruppe zwischen dem Gasteiner Tal und dem Rauriser Tal gefunden.

Ein solch großartige Tour kann die volle Würze aber erst durch die Begleitung eines Bergkameraden entfalten und so war es für mich eine große Freude, dass sich Karl trotz kurzfristigster Anfrage und seines dicht gedrängten Terminkalenders spontan bereit erklärte, mich bei meinem Vorhaben zu begleiten.

Das Tourengebiet    

Bundesland: Salzburg
Tourenregion: Gasteiner Tal
Wandergemeinde: Bad Hofgastein
Ausgangspunkt: Skizentrum Angertal
Gebirgsgruppe: Goldberggruppe
Tourengebiet Angertal - Türchlwand
Tourengebiet Angertal – Türchlwand

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304  

 Die Tourbeschreibung

Ziemlich genau 1,5 Stunden beträgt die Anfahrtszeit ins Gasteiner Tal zu unserem Ausgangspunkt beim Skizentrum Angertal (ca. 1.175).

Während wir gemächlichen Schrittes am Rand der noch frisch präparierten Schipiste hochsteigen, sind bereits viele Arbeiter im Skizentrum emsig am Werken, um das Gelände für den erwarteten Ansturm an diesem Schönwettertag vorzubereiten.

Im Skitourenführer heißt es: „Vom Parkplatz nordwestlich über die Skipiste bis zu einer Straße (ca. 80 Hm)

Es war uns ein Rätsel, wie der Autor auf diese Höhenangabe kommt. Mehr als das Doppelte ist korrekt. Diese Fehlinformation dürfte auch der Grund sein, warum schon vor uns – den Spuren nach zu urteilen – viele Schitourengeher die erstbeste Forststraße westwärts genommen haben.

Zwar steigt man auch zu dieser Abzweigung schon fast 150 Höhenmeter auf, aber irgendwann wird man bei dieser Führer-Angabe halt ungeduldigt.

Nach mehr als 300 Metern endet der vermeintliche Forstweg in einer Sackgasse im Wald. Also wieder zurück zur Piste und noch eine Kehre höher. Hier treffen wir nun endlich auf die richtige Abzweigung. Zunächst noch ein Stück auf der Skipiste, bald aber auf einem sehr gemächlich steigenden Almweg mit etlichen gefrorenen Schispuren.

Zahlreiche Schispuren in das Almgebiet

Zahlreiche Schispuren in das Almgebiet

Etwas später überholte uns ein Schiwanderer, der mit seinem Hund auf dem Weg zu einer der Hütten im hinteren Talkessel war – dort wo die Aufstiegsspur dann nach rechts hinauf ansteigt.

An der Rockfeldalm vorbei folgen wir den unzähligen Schispuren, die das weitflächige Kar zerpflügen. Aber dennoch gibt es noch immer zahlreiche unberührte Schneeflecken. Von oben kommen uns schon die ersten Abfahrer entgegen (insgesamt 3), ein weiterer Schitourengeher kommt uns von hinten nach, zweigt dann aber bald Richtung Westen zum Rührkübel hinüber ab.

Zunehmend steil geht es in das Kar hinein

Zunehmend steil geht es in das Kar hinein

Ab einer Höhe von etwa 2.100 Meter wird das Gelände jetzt zunehmend steiler. Aus drei verschiedenen Seiten kommen hier Naßschneelawinenkegel zusammen. Dass die Sonne jetzt mit aller Kraft in den Steilhang heizt, macht den Aufstieg auch nicht unbedingt einfacher, und so sind wir über jedes kühlende Lüfterl dankbar.

Oberhalb von 2.300 Meter Höhe wird das Gelände endlich wieder ein bißchen einfacher, knapp über 2.400 Meter Höhe folgt überhaupt ein Flachstück. Südlich unterhalb des Grates dreht unsere Gehrichtung nun nach Westen, während sich bei einem weiter östlich gelegenen Felsköpfl eine 8 bis 9-köpfige Schitourengehergruppe lautstark zu erkennen gibt.

Zuletzt wartet noch einmal ein ordentlicher Steilhang, dann stehe ich endlich bei der Markierungstafel auf der Türchlwand.

Der Ausblick ist großartig. Etliche bekannte Schiberge, auf denen ich bereits gestanden bin, grüßen ebenso in der Ferne wie einige der eindrucksvollsten und attraktivsten Gipfel der Hohen Tauern, vom Großglockner über die Hohe Dock und das Große Wiesbachhorn bis zum Hohen Tenn.

Herrlicher Panoramablick zum Großglockner (ganz links), Wiesbachhorn und Hohen Tenn (rechts)

Herrlicher Panoramablick zum Großglockner (ganz links), Wiesbachhorn und Hohen Tenn (rechts)

Selbst hier am Gipfel der Türchlwand in 2.577 Meter Höhe ist nur gelegentlich ein kleiner Windhauch spürbar. Herrliche, frühlingshafte Wetterbedingungen also, welche das Panorama-Schauerlebnis ungemein bereichern.

Nun zu den Abfahrtsbedingungen:

Diese kann man im Großen und Ganzen eigentlich als ganz passabel bis gut bezeichnen. Im obersten Bereich gab es überhaupt noch Pulverschnee. Unterhalb des Grat-Flachstücks folgte dann Firn.

Im Steilbereich bis zu einer Höhe von etwa 2.000 Meter war dieser schon sehr tief, aber noch brauchbar. Lediglich die vielen Spuren erschwerten die Abfahrt etwas. Dann kam eine „ideale“ Passage über noch unberührte Schneepassagen, bei denen es wirklich ein großes Vergnügen war, mehr oder weniger elegante Wedelspuren in den Schnee zu legen.

Aber auch die Rückfahrt von den Almen am Forstweg zurück zur Schipiste verlief wesentlich angenehmer, als beim Anstieg auf der harten Spur noch befürchtet. Nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam.

Zuletzt ging es über das gutbesuchte Schigebiet an vollbesetzten Schihüttenterassen vorbei hinab zum Ausgangspunkt im Skizentrum Angertal.

Alles in allem eine landschaftlich ausgezeichnete Schitour bei bestem Wetter und mit mehrheitlich guten Schneeverhältnissen.

Ausblick zum Kalkbretterkopf

Ausblick zum Kalkbretterkopf

Weitere Skitouren auf Nachbargipfel in der Goldberggruppe

Als Sommertour hätte ich noch die Überschreitung Neunerkogel – Herzog-Ernst-Spitze – Schareck – Baumbachspitze (06.09.2006) anzubieten.

Weitere Informationen zur Tour 

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum 

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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Ein Kommentar on Schitour Rockfeldalm – Türchlwand

  1. […] auch das mächtige Firnkar auf die nördlich gelegene Türchlwand (Schitourenziel am 10.02.2011) läßt sich von hier bestens […]

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