Richtig schöne Wandertage hat es jetzt schon geraume Zeit keine mehr gegeben. Wenn ich mein heuriges Tourenalbum durchstöbere, muß ich schon mehr als 3 Wochen zurückgehen, um ungetrübt blauen Himmel zu sehen (Wandertour auf den Saukarkopf in den Radstädter Tauern). 

Auch heute am Feiertag (08.12.2010) zeigte der morgendliche Blick aus dem Fenster nur „Grau in Grau“. Allerdings gab es da zeitweise dieses helle Durchschimmern von pastellartigem Blau, welches die Hoffnung hegte, dass heute irgendwo da oberhalb einer Nebeldecke tatsächlich wieder einmal schöneres Wetter warten könnte. 

Also schnell ein Wanderziel gesucht und raus in den mit 0°C nicht allzu kalten Morgen. Wie schon bei unserer letzten Wanderung (Schneeschuhtour Labeckalm – Schwarzkogel) wollten wir auch heute wieder auf Schneeschuhe setzen. Für mich die 2. Gelegenheit, das neue Hofer-Modell zu testen. 

Das Tourengebiet    

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Ennstal / Kemetgebirge
Wandergemeinde: St. Martin am Grimming
Ausgangspunkt: Oberlengdorf
Gebirgsgruppe: Dachsteingebirge
Tourengebiet Hochknall - Bergereck

Tourengebiet Hochknall - Bergereck

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304  

Der Routenverlauf   

Oberlengdorf – Langreutboden – Berillenalm – Hochknall – Bergereck – Lengdorfer Berg – Oberlengdorf 

Ich bitte um Verständnis, dass ich den genauen Routenverlauf und die zu erwartenden Schwierigkeiten und Schlüsselstellen hier nicht zum Besten geben werde, weil diese Tour unter Umständen Eingang in die nächste Ausgabe meines Schneeschuhtourenführer-eBooks Zentral-Österreich finden könnte. 

Bestehenden eBook-Kunden werde ich in den nächsten Tagen einen passwortgeschützten Link mit Landkartendetails und Erklärung etwaiger Gefahrenstellen zukommen lassen (Ich bitte noch um etwas Geduld). 

Tourbeschreibung  

Die erste Hürde – allerdings noch nicht wandertechnischer Natur – hatten wir bei der Anfahrt von Unterlengdorf nach Oberlengdorf zu meistern (60 Höhenmeter ;-)). Ich hatte bei einer Straßengabelung zwecks Studiums der Wegweiser kurz angehalten und kam in der Folge auf der schneeglatten, rutschigen Straße nun nicht mehr „in die Gänge“. Also zunächst wieder ein Stück im Rückwärtsgang abwärts und mit neuem Schwung hinauf nach Oberlengdorf (ca. 770), dem Ausgangspunkt unserer heutigen Schneeschuhtour. 

Von hier folgten wir zunächst der schneebedeckten, von Auto- und Traktorspuren geglätteten Forststraße bis zu einer Brücke über den Lengdorfbach (ca. 990), wo sich der Weg gabelte. 

Nach links in einen Hohlweg – parallel zum Lengdorfbach – führte bereits eine Fußspur, der wir nun folgten. Weiter oben hatte sich der Wanderer Schneeschuhe angeschnallt. Heute aber konnten wir auf den südseitigen Hängen bereits darauf verzichten, zu gering war die Schneedecke. 

Das sollte sich aber spätestens oben am Langreutboden und in der Folge am Weg zur Berillenalm deutlich ändern. Darüber, ob man die Berillenalm/Perillenalm nun mit weichem oder hartem „B/P“ schreibt, herrscht auch bei den Beschriftern der Wegweiser Uneinigkeit. 

Zwar sind die Vertreter und Anhänger der „weichen Variante“ in der Überzahl, aber einmal haben wir beide Schreibweisen im Abstand von nicht einmal 50 Meter gefunden. 

Nebel im Tal. Darüber - zumindest am Vormittag - Sonne.

Nebel im Tal. Darüber - zumindest am Vormittag - Sonne.

Beim Aufstieg lichtete sich der anfangs noch dichte Nebel immer mehr und in höheren Gefielden durften wir uns endlich wieder einmal über Sonne freuen. Allerdings ließ der Wind keine Wärme aufkommen und  bald  bedeckten auch wieder dünne Wolken den Himmel. 

Während wir die Route von der Berillenalm Richtung Westen auf das dem Kammspitz vorgelagerte Zirmel schon einige Male beschritten hatten, wollten wir heute endlich auch das Gebiet östlich der Alm kennenlernen. 

Der Wald wird immer wieder von kleinen Lichtungen unterbrochen, ein Gewirr von Gräben und Hügeln erschwert die Orientierung. Hätten wir kein GPS-Gerät mitgehabt (heute wieder das Garmin GPSMAP 60CSx), hätten wir die Gipfel wohl kaum gefunden. 

Am Plateau lag ca. 30 cm Schnee – je nach Sonneneinstrahlung Bruchharsch mit knuspriger Kruste oder schwerer, feuchter, patziger Schnee. Die Einsinktiefen bewegten sich durchschnittlich zwischen 5 und 20 cm. 

Nach dem lockeren Pulverschnee bei der Schneeschuhtour Labeckalm – Schwarzkogel also eine weitere Bewährungsprobe für meine Hofer-Schneeschuhe. Während die AlpenYetin bei ihren „Lieblingen“ (einem Tubbs-Modell) heute recht häufig mit Anstollen zu kämpfen hatte, gab es bei mir diesbezüglich keine Probleme. 

Allerdings war das Gehgefühl beim NoName-Produkt vom Hofer heute nicht mehr uneingeschränkt positiv. Doch mehr dazu in einem späteren Bericht. 

Unterwegs am Plateau: Wald, Lichtungen, Gräben und Hügel

Unterwegs am Plateau: Wald, Lichtungen, Gräben und Hügel

Beim Abstieg vom Plateau nach Lengdorf wählten wir dann eine weiter östlich gelegene Route. Diese verläuft etwas direkter und steiler und ist bei größeren Schneemengen eher nicht mehr zu empfehlen. In vielen Serpentinen windet sich das Steiglein talwärts – just hier brach mir wieder einmal ein Tourenstock (auch dazu wird es zu einem späteren Termin einen eigenen Artikel geben). 

Die rutschige Mischung aus wenig Schnee, feuchtem Laub und schlammiger Erde war im Steilwald mit einem Stock gar nicht so einfach zu begehen. 

Fazit der Tour: 

Im Gegensatz zur Route auf das Zirmel darf man sich im Gebiet östlich der Berillenalm nicht allzu viele Ausblicke erwarten. Die vielen kurzen An- und Abstiege durch die zahllosen Gräben, Täler und Hügel des Kemetgebirges sind mitunter ganz schön kraftraubend. Im Grunde handelt es sich hier aber um sehr schönes Schneeschuhgelände mit „Kanada-Feeling“. 

ALLERDINGS: Ich würde dieses Gebiet künftig aber nur mehr im Frühjahr begehen, um dem Wild hier im Winter seine Ruhe zu gönnen. 

Weitere Schneeschuhwanderungen in der näheren Nachbarschaft

Weitere Informationen zur Tour 

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum  

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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