Meine im letzten Beitrag begonnene Artikelserie über die Vorbereitung von Wintertouren möchte ich heute mit dem ersten konkreten Planungs-Thema beginnen: Das Wanderwetter

 

Sonnig, im eisigen Wind aber bitterkalt

Sonnig, im eisigen Wind aber bitterkalt

 

1.) Das WETTER

Zunächst gilt es für eine große Unternehmung natürlich einen wettermäßig günstigen Tag zu finden.

Welche Faktoren sind dabei relevant:

  • Ist Niederschlag zu erwarten – wenn ja in welcher Form (Regen, Schnee) und in welcher Intensität oder wird es trocken bleiben
  • Wird es Wind geben, aus welcher Richtung und in welcher Stärke
  • Mit welchen Temperaturen ist zu rechnen, zu welchen Tageszeiten und in welcher Höhe (ist mir aber nicht so wichtig wie die beiden erstgenannten Punkte)
  • Aus fotografischer Sicht: Zu welchen Zeiten kann ich mit welchen Lichtverhältnissen rechnen (Bewölkungsgrad)
  • Bei Schneefall: Mit welchen Neuschneemengen ist zu rechnen (spielt aber nicht mehr so eine große Rolle, seit ich mich zusehends zu einem „Schönwettergeher“ entwickle ;-))

 

Meine Vorgangsweise beim Studium der Wetterprognosen läuft derzeit etwa folgendermaßen ab.

1.1. Teletext

Die erste Vorinformation hole ich mir im Teletext des ORF, weil ich mich dabei einfach gemütlich auf der Couch auf die Tour einstimmen kann.

Hierbei interessieren mich in erster Linie folgende Seiten:

  • 611: Wetterprognose für die nächsten 6 Tage in Österreich
  • 612: Bergwetter der nächsten 2 Tage

Dann je nach Tourengebiet die Seite für das jeweilige Bundesland:

  • 605: Zweitagevorschau für Oberösterreich
  • 606: Zweitagevorschau für Salzburg
  • 610: Zweitagevorschau für die Steiermark

Insbesondere als Bewohner der Dachstein-Tauern-Region muss man ohnehin immer alle drei Bundesländer in Betracht ziehen.

Auf den Teletextseiten wird auch immer gut auf die jeweils zu erwartenden Windverhältnisse hingewiesen. Gerade bei Bergtouren und insbesondere im Winter ein nicht zu unterschätzender Faktor a) hinsichtlich der zu erwartenden fühlbaren Temperaturen (Stichwort „Windchill„) und b) da der Wind als „Baumeister der Lawinen“ gilt (doch dazu mehr im nächsten Artikel).

 

Bei diesem Sonnenaufgang über dem Grimming habe ich furchtbar gefroren

Bei diesem Sonnenaufgang über dem Grimming habe ich furchtbar gefroren

 

 

1.2. Internet

Natürlich spielt wie bei vielen Dingen unseres heutigen Informations-Lebens auch bei der Wettereinschätzung das Internet eine bedeutende Rolle.

Meine erste Anlaufstelle stellt derzeit die Seite von Bergfex dar (früher war ich von Wetter.at am überzeugtesten):

Bei Bergfex wird in der Karte das ungefähre Tourengebiet ausgewählt und dann auf der folgenden Registerkarte „Wetter und Schnee“ die benötigte Information eingeholt.

Was gefällt mir besonders an den Wetterseiten von Bergfex:

  • 6-Tage-Prognose für alle Schigebiete in Österreich (ist aber auch im Sommer im Betrieb und deshalb für Bergtouren ideal)
  • Detaillierte Aufteilung der Prognose in Vormittag, Nachmittag, Abend und Nacht
  • Separate Temperaturangaben für Berg und Tal
  • Interessant ist im Winter auch die Angabe der Schneefallmenge in Zentimetern
  • Wind in welcher Stärke und aus welcher Richtung
  • Abgerundet wird das Wetterangebot durch viele aktuelle Webcam-Ansichten

Alle weiteren – zumindest gelegentlich – von mir aufgesuchten Wetterseiten findet Ihr auch bei meinen Wetter-Links, die ich in der Regel aber nur zu Rate ziehe, wenn besonders große Unternehmungen anstehen und die Vorhersagen nicht ganz eindeutig sind.

 

Bitterkalt - durch die Windstille aber nicht unangenehm

Bitterkalt - durch die Windstille aber nicht unangenehm

 

Auch wenn ich mich gelegentlich kritisch über die Genauigkeit der Wetterprognosen äußere so möchte ich schon betonen, dass die Meteorologen im Großen und Ganzen erstaunlich gute Vorhersagen abliefern – das konnte ich z.B. auch im Laufe der vergangenen Woche gut beobachten, wo das Wetter wirklich Tag für Tag wechselte.

Einmal wolkenlos aber eiskalt mit fast -20°C, tags darauf wärmer mit Schneefall, wieder einen Tag später ein schöner Tag, spätabends noch mit sternenklarem Nachthimmel und fast zweistelligen Minustemperaturen und wieder einige Stunden später mild und Regen.

Und das alles wurde schon längerfristig völlig korrekt vorhergesagt. Bravo – großer Respekt.

Im nächsten Beitrag werden wir uns mit den Schneeverhältnissen und vor allem mit der vorherrschenden Lawinensituation beschäftigen müssen.

 

Liebe Grüße und viele genußvolle Winterwanderungen wünscht

Dein / Ihr / Euer Christian

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2 Kommentare on Tourenplanung im Winter – Wetter

  1. […] 1.) Das WETTER  […]

  2. […] ich mich im letzten Beitrag meiner Artikelserie über die Vorbereitung von Wintertouren mit dem Wanderwetter beschäftigt habe, möchte ich heute auf einen der wohl wichtigsten Punkte bei Winterwanderungen zu […]

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