Wie bei meiner letzten Wandertour über die Liezener Hütte auf den Kleinmölbing war ich auch heute wieder mit Schneeschuhen unterwegs und meine Leihhunde Nico und Sammy waren ebenfalls wieder dabei.

Und wie bei meiner vorletzten Wanderung über Tischbühel, Rettenwand und Hochbirg startete ich auch heute wieder in Flachauwinkl in der Nähe des Nordportals der Tauernautobahn. Heute (26.10.2010) etwa 2 Kilometer vor meinem damaligen Ausgangspunkt bei der Gasthofalm.

Das Tourengebiet

Bundesland: Salzburg
Tourenregion: Flachauwinkl / Tauerntunnel-Nordportal
Wandergemeinde: Flachau
Ausgangspunkt: Gasthofalm / Abzweigung Kaltenstein
Gebirgsgruppe: Radstädter Tauern

Tourengebiet Hafeichtalm - Hafeichtscharte

Tourengebiet Hafeichtalm - Hafeichtscharte

Der Routenverlauf

Flachauwinkl / Gasthofalm / Abzweigung Kaltenstein – Zehenhofhütte – Hafeichtalm / Hafeichtkapelle – Hafeichtscharte – Am gleichen Weg zurück

Routenverlauf Hafeichtalm - Hafeichtscharte

Routenverlauf Hafeichtalm - Hafeichtscharte

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

Die Tourenbeschreibung

Der Wegweiser leitet Richtung Osten durch eine „Röhre“ unterhalb der Tauernautobahn hindurch. Nico und Sammy waren angesichts der bereits hier im Tal schon recht beachtlichen Schneemassen ganz aus dem Häuschen. Da mein GPS beim Aufbruch noch einige „Startschwierigkeiten“ hatte, sämtliche weitere Markierungszeichen unter dem Schnee verborgen lagen und nach rechts eine abweisende Fahrverbotstafel mit Schranken wartete, habe ich versehentlich bei der Straßengabelung nach der Unterführung die falsche Richtung nach links auf geräumter Schneefahrbahn eingeschlagen, was mir wenig später im Wald die geharnischte Kritik eines erzürnten Bauern und/oder Jägers einbrachte („Do im Woid host Du gor nix zum Suachn“).

Beachtliche Schneemassen bereits im Tal

Beachtliche Schneemassen bereits im Tal

Nun gut – also zurück zur Weggabelung, dort verzweifelt und erfolglos die Wegmarkierung Richtung Südwiener Hütte gesucht, denn laut Bauer und/oder Jäger („Schau beim nächsten Moi hoit gescheida“) würde sie nicht zu übersehen sein.

Wir stapften jetzt also im Tiefschnee an einigen winterlich bedeckten Hütten vorbei Richtung Süden. Langsam und gemächlich steigt die Almstraße über langgezogene Geraden und weitausholenden Kehren an. Mit jedem Schritt Richtung Berg nahm auch die Schneehöhe ein klitzekleines Stück zu.

Waren es im Tal noch ca. 10 bis 20 Zentimeter Einsinktiefe im Pulverschnee so wurden es in höheren Regionen gut und gerne 30 bis 40 Zentimeter, stellenweise sogar noch mehr. Und diese Schneehöhe und die Schneekonsistenz sollte heute für Sammy das bestimmende Element werden.

Denn die durch seine langen Haare auf den Beinen sowie am Schwanz ohnehin üblichen Schneeknollen, die ihm selbst  bei besten Schneebedingungen immer wieder unliebsame Probleme verursachten, wuchsen heute zu überdimensionalen Schneekugeln an, die ihm letztlich sogar das Gehen unmöglich machten.

Nahmen wir (ich mehr – er weniger) anfangs die Schneegebilde, die einem Schneemannkopf zur Ehre gereicht hätten, noch mit Humor, mußte sich Sammy zusehends plagen, um in der Spur von Nico die Hinterläufe halbwegs vernünftig zu bewegen.

Bevor ich mit seinem Trübsal fortfahre, noch ein paar Sätze zu Nico: Er übernahm heute kraftvoll die Spurarbeit, lediglich bei Einsinktiefen jenseits der 40 bis 50 Zentimeter zog er es vor, hinter mir her zu traben. Wurde der Schnee für normales Gehen zu tief, entwickelte er eine „Doppelbein-Sprung-Technik“, mit der er sich über die Schneemassen hinwegzusetzen versuchte. Dieser Stil kostete ihn aber merkbar Kraft und alle paar Meter legte er sich zum Verschnaufen in den Schnee.

Die Freude, die ihm die weiße Pracht trotz aller Anstrengungen bereitete, war ihm aber deutlich vom Gesicht abzulesen.

Eine Freude, die der kleine Sammy aber heute nicht zu teilen vermochte. Immer wieder ließ er sich zurückfallen. Zunächst dachte ich noch an eine seiner mitleidheischenden Finten, weshalb ich ihn durch anfeuernde Zurufe und mit Leckerlies zum Weitergehen zu animieren versuchte.

Als alles gute Zureden nichts mehr half, sah ich mir sein Dilemma näher an. Und es war wirklich ein solches: Die Schneeknollen an seinem Hinterteil waren mittlerweile „riesengroß“ und steinhart gefroren.

Sammys Dilemma mit den Schneeknollen

Sammys Dilemma mit den Schneeknollen

Mit gemeinsamer Anstrengung – Sammy leckte und biss an den Schneeknollen, ich versuchte sie mit einem Karabiner zu zerkleinern – gelang es uns schließlich, seine Gewichte zu entfernen. Und mit ihnen auch eine nicht unbeträchtliche Menge seines Haarkleides, was ihm ein ziemlich zerrupftes Aussehen verlieh.

Ein "Stück Sammy" blieb auf der Alm zurück

Ein "Stück Sammy" blieb auf der Alm zurück

Das Gehen funktionierte jetzt aber wieder klaglos, und schon war er wieder der alte, gewohnte Lauser, der hinter Nico hertrabte und ihn zu necken versuchte. Allerdings nicht lange und schon bildeten sich die nächsten Knollen. Wieder blieb Sammy hinten, wieder setzte er seinen treuherzigen Blick auf und wieder begann er zu winseln. Jetzt ließen wir die Schneeknollen aber nicht mehr so groß werden.

Was gibts sonst noch von der Wanderung zu berichten: Die Hafeichtkapelle liegt idyllisch etwas abseits der Hafeichtalm auf einem Hügel.

Bei der Hafeichtalm kommt kurz die Sonne heraus

Bei der Hafeichtalm kommt kurz die Sonne heraus

Kurzzeitig konnte sich beim Weiterweg zur Hafeichtscharte auch die Sonne etwas besser Geltung verschaffen, bald aber wurde es wieder bewölkter und der kalte Wind tat sein übriges, dass heute keine sonderlich gemütliche Stimmung aufkam.

Bergab konnten wir jetzt unsere eigenen Spuren nutzen, was das Wandern natürlich wesentlich einfacher gestaltete. In tieferen Lagen wurde der Schnee schon recht patzig und schwer. Oberhalb der Zehenthütte blieb Sammy abermals hinten. Ein Riesen-Schneeklumpen hatte ihn am Boden festgeklebt. Mittlerweile waren wir aber ein eingespieltes Team. Er schleckte und biss in den Schnee, ich kratzte und zerkleinerte die Knollen.

Kurz vor dem Ausgangspunkt trafen wir auf ein Wandererpaar mit attraktiver Golden-Retriever-Dame, von der Nico äußerst angetan war. Sie aber schien das große dunkle Kraftpaket zu fürchten und versteckte sich hinter Frauchen.

Bei besseren Wetterverhältnissen hätte diese Route auf jeden Fall das Potential für eine großartige Schneeschuhwanderung. Mit der Südwiener Hütte, Spirzinger und Spazeck läßt sich die Tour auch noch problemlos ausweiten.

Bisherige Wandertouren in Flachauwinkl bzw. bei der  Gasthofalm

Weitere Schneetouren im Umfeld der Südwiener Hütte

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Weitere Schneeschuh-Tourenmöglichkeiten im Gebiet der Südwiener Hütte werden übrigens auch im Schneeschuhtourenführer-eBook “Zentral-Österreich” beschrieben.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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3 Kommentare on Schneeschuhtour Hafeichtalm – Hafeichtscharte

  1. […] meinen Schneeschuhtouren auf den Kleinmölbing im Toten Gebirge sowie zur Hafeichtscharte in den Radstädter Tauern wo ich meine beiden Leihhunde Nico und Sammy mithatte, wollte ich heute […]

  2. Manuel Capellari sagt:

    i seh schon, i muss ma hunde zulegen 😉

  3. […] hatte ich mir meine “Leihhunde” Nico und Sammy auserwählt, die ich zuletzt bei der Schneeschuhtour über die Hafeichtalm zur Hafeichtscharte dabei […]

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