Die Suche nach neuen, bislang von mir noch nicht bestiegenen Gipfeln in meiner näheren Heimat wird immer schwieriger.
Entweder liegt die Anfahrtszeit über dem von mir selbst gesteckten Ziel von 1 bis maximal 1,5 Stunden, oder aber der Berg erfordert bereits Klettererfahrung und ist für den einfachen Wanderer nicht mehr ohne Weiteres zugänglich.
Und wie schon bei meiner letzten Wanderung auf die Kleine Kesselspitze dürften auch die beiden heutigen Gipfelziele selbst vom erfahrenen Bergwanderer – wenn überhaupt – nicht sofort eindeutig zugeordnet werden können.
Deshalb vorab die Eckdaten der Tour:
Die Gipfelziele
Schimpelspitz (2.413) und Schönkarlspitz (2.349)
Das Tourengebiet
Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Großsölktal
Wandergemeinde: St. Nikolai im Sölktal
Ausgangspunkt: Großer Parkplatz in St. Nikolai
Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern
Der Routenverlauf
St. Nikolai im Sölktal – Hohensee – Breitenbachsee – Schimpelscharte – Schimpelspitz – Schimpelsee – Schönkarlspitz – Hohensee – Bräualm – St. Nikolai im Sölktal
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Nach dieser geografischen Zuordnung wird vermutlich klar, warum die heutigen (09.07.2010) Gipfelziele eher einsam sind – zumindest hätte ich mir das erwartet.
Weil sie nämlich zwischen den wesentlich bekannteren, auf markierten Wanderwegen erreichbaren und auch mit Gipfelkreuz geschmückten Gipfelerhebungen von Süßleiteck, Bauleiteck und Gjoadeck liegen, von denen aber nur der erstgenannte Gipfel auch über denselben Anstiegsweg erreichbar ist.
Die Wegbeschreibung
Fast zeitgleich mit mir startete ein Wanderer-Paar am großen und ansonsten leeren Parkplatz in St. Nikolai im Sölktal. Auf bereits mehrmals beschrittenem Wege geht es bei recht frischen Temperaturen zunächst fast eben über die Almstraße in den Talschluß nahe dem Dürrmooswasserfall.
Danach folgt der Aufstieg über den seit einem Unwetter in den letzten Jahren nahezu gänzlich kahlen Waldaufschwung zu dem anfänglich etwas morastigen Almplateau, welches neben einigen Almhütten auch den Hohensee beherbergt.
Nach einer Schleife um Nord- und Westufer des Hohensees folgt ein weiterer, teilweise feucht-rutschiger Steilabschnitt, der an einer Stelle mit Hilfe von 3 Eisenleitern überwunden wird.
Am Schimpelrücken kann ich mein späteres Abstiegsgebiet vom Schönkarlspitz gut überblicken.
Nach dem Verlust einiger, weniger Höhenmeter geht es nunmehr wieder weitgehend recht eben bis zum Breitenbachsee weiter.
Ab dem Breitenbachsee steigt das Gelände nun kontinuierlich an. Das Steiglein windet sich oberhalb des Schimpelsees Richtung Süden bis zur Schimpelscharte, wo ich auf 2 Wanderinnen aus Salzburg treffe, die eigentlich das nahe Süßleiteck anstrebten. Doch der auf dem Wegweiser mit 2 Stunden beschriebene Weg hat sie angesichts der Hitze doch vom geplanten Gipfelziel abgehalten.
Nachdem ich erwähnte, ich wolle auf den Schimpelspitz, haben sie sich mir spontan angeschlossen, um so heute doch noch eine Gipfelbesteigung verzeichnen zu können.
Der anfänglich breite Grasrücken wandelt sich bald in eine schmale felsdurchsetzte Grasschneide, wobei man bei den schwierigsten Stellen jeweils auf die Südseite auf ein ansatzweise erkennbares Steiglein ausweicht. Einige Male nimmt man die Hände zur Unterstützung. Bei trockenen Verhältnissen und bei Trittsicherheit und Schwindelfreiheit läßt sich der Wiesensteilhang aber gut begehen.
Bald stehe ich beim Steinmandl am Schimpelspitz, umgeben von vielen bereits früher besuchten Gipfeln (Siehe bei den „Weiteren Wandertouren“ und „Weitere Nachbargipfel“ weiter unten).
Nach entspannender Rast und Austausch von Bergerlebnissen mit meinen Kurzzeit-Temporär-Begleiterinnen machen wir uns wieder gemeinsam auf den Aufbruch. Während die Damen wegen eines abendlichen Termines direkt wieder zurück ins Tal nach St. Nikolai im Sölktal gehen, strebe ich noch ein weiteres Gipfelziel an.
Über den Schimpelsee steige ich über die Südflanke auf den Schönkarlspitz.
Im Westen bilden die Hasenohren einen markanten, felsigen Abschluß.
Weiter südlich (links) das Bauleiteck, bei dessem Gipfelkreuz ich heute im Tagesverlauf einige Male Wanderer erkennen konnte.
Der Aufstieg auf den Schönkarlspitz gelingt dann eigentlich einfacher, als aus der Ferne vermutet. Lediglich am letzten Abschnitt auf den Westgrat wird die Wiese etwas steiler. Vom Gipfel überblickt man eine Reihe von Seen: Schimpelsee, Hohensee, Grünsee, Schwarzsee und einige namenlose Lacken.
Vom Gipfel führen Richtung Osten 2 Grate Richtung Hohensee. Ich entscheide mich für den linken (nördlichen). Über ein Kar gelange ich wieder zurück zum Schimpelrücken, wo ich auf den markierten Wanderweg treffe. Am Anstiegsweg geht´s bei zunehmend heißen Temperaturen wieder zurück ins Tal.
Weitere Wandertouren mit Ausgangspunkt St. Nikolai im Sölktal
- Bergtour mit Steinbock-Begegnung am Süßleiteck
- Einfache Wanderung zum Dürrmooswasserfall und Hohensee
- Gratwanderung Mittereck – Seekarlspitz – Großer Knallstein
- Standardroute Klafterseen – Großer Knallstein
- Schneeschuhtour Großer Knallstein
Weitere Nachbargipfel mit anderen Ausgangspunkten
- Wanderung vom Etrachsee über die Wildenkarseen auf das Bauleiteck
- Über die Tuchmoaralm auf das Gjoadeck
- Bergtour Sauofen – Dachleiteck – Rupprechtseck
Weitere Informationen zur Tour
Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Großsölktal, Hohensee, Schladminger Tauern, St. Nikolai im Sölktal, Steiermark, Tourenbericht