Nach einer längeren Schlechtwetterphase sollte es heute (27.06.2010) endlich wieder schöner werden.

Als Tourengebiet wählten wir das einladend-freundlich „benamste“ Lachtal nördlich des Murtales.

Anfahrt aus dem steirischen Ennstal über den Sölkpaß und Oberwölz in das Schigebiet Lachtal. Wie alle größeren Schizentren weiß auch das Lachtal im Sommer vom Gesamteindruck her nur mittelprächtig zu begeistern.

Teilweise erdig-braune Hänge, unansehnliche Baustellen und landschaftsverschandelnde Lifttrassen.

Vergleichbar in etwa mit dem herben Charme von Obertauern oder der Planneralm. Das konnte uns aber nicht abhalten, dieses ganzjährige Wandergebiet in den südlichen Rottenmanner und Wölzer Tauern etwas eingehender zu „erforschen“.

Wettermäßig und durch die Fotoapparatlinse betrachtet machte die Wanderung vom Himmel-Sonne-Wolkengefüge her einen durchwegs freundlichen optischen Eindruck. Getrübt wurde der gefühlte Wettereindruck heute aber neben der diesigen Sicht ganz klar und deutlich vom kräftigen, kalten Wind, der uns mitunter schon fast die wärmenden Handschuhe ans Herz legte.

Vom großten und in der Früh noch leeren Parkplatz brachen wir zu unserer Rundtour Richtung Kosterneuburger Hütte auf. Oben am Hügel lockte uns ein großes dreiarmiges Windrad.

Kurz durch den Wald, bald aber über freies von Beerensträuchern und trockenen Grasbüscheln bewachsenes Almgebiet stiegen wir den winkenden Windrädern entgegen. Rechts vom ersten hatten wir nämlich bald ein zweites ausgemacht, das aus der Ferne aussah, als würde es aus der Wiese herauskommen.

Im Umfeld der Klosterneuburger Hütte überblickten wir dann eine ganze Reihe des Windparkes. Summend und surrend, manchmal im Gleichtakt, meist aber in unterschiedlichen Schwingungen zogen die Windräder auf den überdimensionalen Masten beständig ihre Runden.

Windräder im Umfeld der Klosterneuburger Hütte

Windräder im Umfeld der Klosterneuburger Hütte

Man hätte hier mit Sicherheit keine Windräder aufgestellt, wenn es hier heroben weitgehend und überwiegend windstill wäre. Insofern durften wir uns über den böigen Sturm nicht wundern. Im Gegensatz zu unserer heftig umwindeten Wandertour auf Warscheneck und Roßarsch war der Wind heute aber richtig unangenehm kalt.

Schnell waren alle mitgeführten Kleidungsstücke am Körper versammelt.

Eher beiläufig überschreiten wir den unaufflälligen Schönberg. Wäre er in der Karte nicht eingezeichnet, hätten wir ihn wahrscheinlich nicht als eigenständigen Gipfel wahrgenommen.

Wir suchen Schutz vor dem Wind bei der Tanzstattkapelle

Wir suchen Schutz vor dem Wind bei der Tanzstattkapelle

Bei der kleinen Tanzstattkapelle suchen wir kurz Schutz vor dem zerrenden Wind, bald aber gehen wir weiter und kommen zum nächsten Blickfang der Tour: Ein großer, grünschimmernder Speichersee, der bei entsprechender Weitwinkeleinstellung auf den Fotos schon fast als Meer durchgehen könnte.

Großer Speichersee vor Hohem und Kleinem Zinken

Großer Speichersee vor Hohem und Kleinem Zinken

Der weitere Wegverlauf erinnert uns vom Landschaftseindruck her ganz stark an unsere Wanderung in den Kärntner Nockbergen. Runde, sanfte, grüne Hügelkuppen, miteinander verbunden durch breite unschwierige Grasrücken. Nur gelegentlich ein kurzer Felsblock am Wegesrande. Gefährlicher als diese sind da schon die vielen Drahtzäune, die man zu um-, unter- und übergehen hat. Aber eigentlich auch nur dann, wenn man nicht am markierten Wanderweg bleibt.

Den ersten Gipfel – etwas abseits des Weges – haben wir ganz für uns alleine. Inmitten eines farbenkräftigen Blumenmeeres stehen wir am Kleinen Zinken. An der Bischoflacke vorbei können wir unsere nächsten Gipfelziele ganz klar und deutlich überblicken.

Einfach und unschwierig geht der Weg weiter Richtung Westen. Gelegentlich treffen wir auf andere Wanderer, die paarweise – teilweise „behundet“ – seltener in größeren Gruppen und ganz selten alleine im weitläufigen Gelände herumschweifen. Ab und an wechseln wir auf die windgeschützte Seite und sind ganz erstaunt, wie angenehm und warm es heute eigentlich wäre, wenn …

Ja, wenn der alles beherrschende Wind nicht wäre. Der läßt uns auch beim Gipfelkreuz am Hohen Zinken nicht weiter verweilen, sondern ohne Rast gleich weiter wandern. Über die Grillerlucke erreichen wir schließlich das große Steinmandl und auf der nächsten Erhebung das Gipfelkreuz am Schießeck – unserem heutigen Dach der Tour.

Nach kurzer Pause an einem windgeschützten Platzerl verlassen wir das nach uns eingetroffene Wandererpaar und gehen zunächst zurück auf den Hohen Zinken. Von hier geht es weiter auf den Niederen Zinken, wo wir zu unserer Freude auf ein weiteres Gipfelkreuz treffen (heute bereits das 3. am 5. Gipfel).

Gipfelkreuz am Niederen Zinken

Gipfelkreuz am Niederen Zinken

Entlang der im Sommer nicht gerade einladenden Schipiste geht es dann am Mitterstand vorbei südwärts ins Tal zur Kleinen Lachtalhütte, wo uns ein freundlich gesinnter Hund begrüßt.

Neugierige Kühe und Pferde säumen den weiteren Wegverlauf im Almgelände, oben auf dem Hügel surren die Windräder.

Bald haben wir wieder unseren Ausgangspunkt im Lachtal erreicht.

Das Tourengebiet:

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Murtal – Lachtal
Wandergemeinde: Schönberg-Lachtal
Ausgangspunkt: Lachtal – Cafe Hannes
Gebirgsgruppe: Rottenmanner und Wölzer Tauern

Das Tourengebiet im Lachtal - nördlich von Oberwölz

Das Tourengebiet im Lachtal - nördlich von Oberwölz

 Routenverlauf:

Lachtal – Klosterneuburger Hütte – Schönberg – Tanzstattkapelle – Kleiner Zinken – Hoher Zinken – Grillerlucke – Schießeck – Niederer Zinken – Mitterstand – Kleine Lachtalhütte – Lachtal

Der Routenverlauf entgegen dem Uhrzeigersinn

Der Routenverlauf entgegen dem Uhrzeigersinn

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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