Es ist jetzt erst knapp einen Monat her, dass ich vom Ödensee im steirischen Salzkammergut zu einer Winterwanderung ins nördliche Dachsteingebirge aufbrach.

Während es damals auf Schneeschuhen über die Herrenalm ins Große Kar ging, bevorzugten wir heute (26.01.2012) bei den derzeitigen traumhaften Pulverschneeverhältnissen die Tourenschi.

Bei der Fahrt von Trautenfels nach Tauplitz und weiter an Bad Mitterndorf vorbei bis Pichl-Kainisch konnten wir uns selbst davon überzeugen, dass die Aussagen von Bekannten aus dem Salzkammergut keineswegs übertrieben sind: Hier gibt es wirklich jede Menge mehr Schnee als draussen im Ennstal.

Die enormen Schneemassen und meterhohen Schneewände sorgten heute auch dafür, dass wir uns sowohl bei der Anfahrt als auch bei der Rückfahrt verfahren haben, obwohl wir diese Gegend schon Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte Male bereits besucht haben.

 

Eine Wintermärchenlandschaft

Eine Wintermärchenlandschaft

 

Das Tourengebiet

Bundesland: Steiermark
Tourenregion: Steirisches Salzkammergut
Wandergemeinde: Pichl-Kainisch
Ausgangspunkt: Ödensee (ca. 800)
Gebirgsgruppe: Dachsteingebirge

 

Tourengebiet Salzkammergut - Ödensee

Tourengebiet Salzkammergut - Ödensee

Routenverlauf Ödensee - Handleralm - Zinken

Routenverlauf Ödensee - Handleralm - Zinken

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

 

Der Routenverlauf

Pichl-Kainisch / Nahe Ödensee – Gsprangalm – Handleralm – Ausseer Zinken – Abfahrt entlang des Anstiegsweges

Die Tourbeschreibung

Beim Ausgangspunkt der Schitour ca. 650 Meter nördlich vom Ödensee war es heute gar nicht so leicht, die Schitour von der kleinen Parknische aus in den Hohlweg im Wald in Angriff zu nehmen, da zuvor ein hoher Schneeriedl erklommen werden musste.

Wir waren mehr als froh, dass uns bereits ein vor uns gestarteter Schitourengeher die sonst wohl mühsame Spurarbeit abgenommen oder zumindest gewaltig erleichtert hat.

Als wir dann auch noch im untersten Tourendrittel im Bereich freier Waldschläge von drei weiteren Schitourengehern überholt wurden, war es überhaupt nur mehr ein Kinderspiel und ein Reingenuß, in den üppigen Schneemassen der winterlichen Märchenlandschaft unterwegs sein zu dürfen.

 

Herrliche einfache Hänge, Sonne und eine gute Spur

Herrliche einfache Hänge, Sonne und eine gute Spur

 

Darüber hinaus durften wir uns schon vom Beginn weg durch die ostseitige Hangausrichtung über strahlenden und wärmenden Sonnenschein erfreuen, der die „knusprige“ Starttemperatur von -15°C rasch vergessen ließ.

Die nur mäßig steile Route auf den Ausseer Zinken (in zumindest einer Landkarte wird auch der Name Zinkenkogel genannt) läßt zwar weniger eine rauschende Schiabfahrt zu, dafür kann man diese in herrliche Landschaft gebettete Tour auch bei angespannterer Lawinensituation noch mit überschaubarem Risiko absolvieren.

Im Großen und Ganzen gibt es eigentlich nur eine einzige kurze, steile Stelle durch dichteren Wald etwa in der Mitte der Tour nördlich von Sillam und Gsprangalm.

Danach geht es zunehmend flach bzw. sogar mit einigen Gegensteigungen in leichtem Auf und Ab weiter – ein Gelände, welches die Tour auch für Schneeschuhwanderungen ideal macht (wie ich es ja bereits einmal am 30.01.2009 genießen durfte).

Kurz nach den Hütten der Handleralm kam uns auf einem Flachstück der fleißige „Spurmeister“ entgegen.

Mit dem Überschreiten der Baumgrenze änderte sich die zuvor noch schweißtreibende Wanderung drastisch. Eisiger Wind pfiff uns um die Ohren.

 

Ingrid auf den letzten Metern zum eisig umwindeten Gipfel

Ingrid auf den letzten Metern zum eisig umwindeten Gipfel

 

Knapp unterhalb des Gipfelkreuzes am Ausseer Zinken (1.854) begegneten wir dann auch noch den 3 sportlichen Gehern die uns weiter unten überholt hatten, die wir in der Folge aber dann eigentlich immer wieder einmal im Blickfeld hatten.

Auch sie dürften von den unwirtlichen Bedingungen am freien Gipfelplateau nicht begeistert gewesen sein.

So schnell es ging, machten wir uns nach einigen Rundum-Fotos für die Abfahrt bereit, die durchschwitze Fleecejacke war rasch steifgefroren.

Der Schnee war dafür im obersten Abschnitt aber ein Traum. Selten, dass man sich über so herrliche Pulverbedingungen freuen kann.

Ab der Waldgrenze stellte sich die Sache aber schon wieder anders da. Dicke Schneepatzen klebten an den Tourenschi fest, so dass wir nach der Handleralm zuächst einmal ordentlich wachseln mussten, während noch 2 Spätaufsteiger an uns vorbei Richtung Gipfel aufstiegen.

Einer davon mit extrem breiten Schi und Alpinschischuhen.

Nach dem Wachseln ging es nun deutlich besser und die mäßig geneigten Hänge ließen sich ganz toll befahren. Teilweise war aber schon fast zuviel Schnee im Gelände, was bei dem einen (der anderen ;-)) von uns gelegentlich für „Hinternkontakt auf dem Waldboden“ sorgte.

Nun, über die tatsächlichen Anzahl der … nennen wir es einmal … magisch intensiven Anziehungskraft der staubigen Schneepracht gibt es einerseits stark auseinanderklaffende Ansichten, andererseits wurde auch um Stillschweigen gebeten, so dass ich mich auf folgende Beschreibung beschränken möchte:

Kribbel Krabbel Kugelrundich behaupte ja, dass es zweistellig war – sie streitet es aber ab 🙂 – und auch gegen das „Kugelrund“ legt sie energischen Protest ein ;-).

Am Ende waren wir aber auf jeden Fall zumindest stark überrascht bis fast enttäuscht, so rasch schon wieder beim Auto gelandet zu sein, so kurzweilig und vergnüglich war die Abfahrt.

 

Handleralm

Handleralm

 

Bisherige Wintertouren mit Ausgangspunkt beim Ödensee

 

Weitere Informationen zur Tour

Tourenstatistik im Tourenbuch
Alle Tourenfotos im Tourenalbum

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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