Nach der witterungsmäßig durchwachsenen bzw. eher unterdurchschnittlichen Sonntagswanderung Richtung Stornalm folgten am Montag und Dienstag 2 ausgezeichnete Schönwettertage – leider aber an Arbeitstagen.
Und pünktlich am Feiertag (Heilige 3 Könige) änderte sich das Wetter wieder auf “bescheiden”.
Also nahmen wir uns nichts Großes vor, was sicher auch meinen noch immer nicht vollständig abgeheilten Rückenbeschwerden, die mich seit mittlerweile 6 Wochen plagen (Bericht 1, Bericht 2) entgegen kommen würde.
Und bei einer “kleineren” Wanderung bis zu 6 Stunden würden wir auch wieder unsere “Leihhunde” Nico und Sammy mitnehmen können.
Ursprünglich hatten wir zwar die Schneeschuhwanderung auf die Hohe Trett im Auge, aber da wir uns beim Frühstück – wie schon öfters in den letzten Wochen – etwas verzettelt hatten, suchten wir uns kurzfristig etwas Kürzeres: Von Pruggern fuhren wir mit den Hunden auf den Pruggererberg hinauf und von dort Richtung Sattental am Gasthof Winkler vorbei.
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Zu unserer Überraschung erwarteten uns vor dem Schranken ins Sattental etliche Autos und sogar ein Kleinbus, was auf eine größere Veranstaltung schließen ließ. Und einige Neuankömmlinge konnten uns rasch über den Grund des ungewohnt starken Andranges ins Sattental aufklären: Ein Rodelrennen für Kinder und Erwachsene war des Rätsels Lösung.
Kurz überlegten wir, uns ein anderes – einsameres – Tourenziel auszusuchen, gaben dann aber doch dem Winseln der Hunde nach etwas Auslauf und “Erleichterung” nach.
Nachdem sich unsere Hunde im Zielraum des Rodelrennens euphorisch mit ihresgleichen bekannt gemacht haben, gingen wir außerhalb der Sicherheitsnetze der als Rodelbahn dienenden Forststraße taleinwärts, während Kinder und Jugendliche auf ihren zweikuvigen Rennboliden talwärts brausten.
Bald schon hatten wir das Rodelgelände hinter uns gelassen und erreichten in der Folge die Weggabelung beim Leonhardkreuz (ca. 1200), wo wir uns beim Aufstieg links halten. Herabkommen werden wir beim Ausklang unserer Schneeschuhtour über die andere – gerade aus führende – Route.
Zunächst kurz bergab und den Sattentalbach querend folgen wir dann der breiten Forststraße im skeletthaft wirkenden Windwurfgebiet hinauf zur Schladminger Alm.
Die Schneehöhe nimmt mit der Seehöhe zu, in den Auto- bzw. Traktorspuren läßt es sich aber auch für die Hunde angenehm laufen.
Äußerlich einem Fuchs gleichend erfreut sich Sammy an der winterlichen Pracht im Umfeld der Schladminger Alm.
Vom Almgelände folgen wir nun einem Forstweg an einer neuen Jagdhütte vorbei auf eine große, freie, ebene Fläche.
Die Schneehöhe nimmt jetzt abseits der von den Autos gespurten Wege im Wald noch einmal sprunghaft zu und selbst Nico hat Mühe sich hier fortzubewegen. Sammy, der sonst immer die Nase vorne haben muß, hat es mittlerweile ohnehin aufgegeben, der Erste sein zu wollen.
Anfangs noch der Spur von Nico folgend hat er später gemerkt, dass die Schneeschuhspur vom “Leihherrchen” noch besser geeignet ist. Am liebsten würde er sich hinten auf meine Schneeschuhe setzen. Immer wieder springt er hinten auf mich drauf, als wollte er sagen: “Trag mich doch in Deinem Rucksack“. Oder ich bin ihm einfach nur zu langsam gegangen.
Nach der Querung eines mäßig steilen Waldstückes am auslaufenden Nordrücken des Schusterstuhl erreichen wir wieder offenes Gelände im Umfeld der Schneetalalm mit der schmucken Jagdhütte. Kurzzeitig erschwert Bruchharsch das Vorwärtskommen, wobei sich hier – im Gegensatz zum tiefen Pulverschnee vorher – Nico wieder sehr schwer tut.
Das Leichtgewicht Sammy kann fast durchwegs auf der Schneedecke laufen, ein Umstand, den er seinem großen Bruder natürlich wieder liebend gerne unter die Nase reibt und so einige kleinere Streitereien mit Knurren und “Zwicken” verursacht.
Am Forstweg gehen wir nun talwärts Richtung Sattentalalmen, mein Rücken strahlt zunehmend über die Leisten in die Knie aus. Jeder Schritt wird allmählich zur kleinen Tortur. Das Spuren muß ich jetzt ausschließlich Ingrid überlassen, die mir nun auch ihre Tourenstöcke überlassen hat (mit den Hunden nehme ich selbst keine Stöcke).
Sehr schmerzhaft ist jetzt jeder Schritt, Sammy bleibt immer wieder neben mir stehen und scheint Mitleid mit mir zu haben.
Und so bin ich mehr als froh, als wir bei Einbruch der Dunkelheit endlich wieder unser Auto nahe dem Gasthof Winkler erreicht haben.
Bei der Rückkehr in Pruggern können mich aber auch meine Schmerzen nicht daran hindern, die herrlichen Eisskulpturen, die nächstens mit verschiedenfärbigen Scheinwerfern beleuchtet werden, zu bewundern.
Schon während der Wanderung, spätestens aber nach der Heimkehr war klar, dass mir mein Rücken – oder besser, meine gesamte “Karosserie” – diese Wanderung wieder sehr übel genommen hat.
Und als ich am nächsten Morgen mit dem linken Fuß keinen Schritt mehr machen konnte, ohne dass mir bohrende, stechende Schmerzen durch das linke Knie fuhren und damit abwechselnd Frösteln und Schweißausbrüche bei mir auslösten, mußte ich meiner Liebsten (der AlpenYetin Ingrid) zerknirscht recht geben, dass sich meine Beschwerden wohl nicht mehr von alleine legen werden und dass es höchste Zeit ist, die Ursache genauer abklären zu lassen.
Meine Erlebnisse beim Arzt und der anschließenden ambulanten Behandlung im Krankenhaus habe ich in einem separaten Artikel beschrieben.
Weitere Wintertouren in diesem Gebiet:
Schneeschuhtour Dromeisspitz – Spateck – Schusterstuhl
Schneeschuhtour und Schitour Schneetalalm – Schusterstuhl
Weiterführende Links zu dieser Tour:
Tourenstatistik im Tourenbuch
Tourenfotos im Tourenalbum
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Tags: Ennstal, Pruggern, Schladminger Tauern