Für Samstag, den 07.11.2009 war ein kurzes Zwischenhoch angesagt, welches wir nach längerer Zeit wieder einmal für eine größere Tagestour nutzen wollten.

Zwar war es am  vorhergehenden Abend angesichts des leichten Nieselregens nur schwer glaubhaft, dass wir uns wirklich über schönes Wetter erfreuen konnten, doch am frühen Morgen beim Aufstehen, kurz nach Sonnenaufgang, blinzelte wirklich bereits die Sonne zaghaft durch die dicke Nebeldecke, welche die (laublosen) Laubbäume mit ihren sich verjüngenden Verästelungen als gespenstische Wesen erscheinen ließ, welche nach dem vorbeikommenden Wanderer zu greifen schienen.

Nebel über den Tälern des Salzburger Pongaus

Nebel über dem Ennstal und Wolkenwuzzel aus dem Süden

Da für heute Südföhn angesagt war, wußten wir, dass wir die Niederen Tauern meiden sollten. Und tatsächlich schaute den ganzen Tag über der unfreundliche Wolkenwuzzel aus dem Süden über die Gebirgskette der Wölzer, Schladminger und Radstädter Tauern.

Aber auch die weiter im Westen liegenden Berge der Hohen Tauern konnten sich seiner Umschlingung nicht nicht gänzlich entziehen, obwohl doch einige namhafte Gipfel zu erkennen waren – beispielsweise das markante Große Wiesbachhorn.

Am frühen Morgen war der Parkplatz nahe des Ghf. Dachsteinruhe, im Bereich der Straßenkehre an der Landesgrenze zwischen der Steiermark und Salzburg auf halbem Wege zwischen den Gemeinden Ramsau am Dachstein und Filzmoos auto- und menschenleer. Menschenleer sollte auch unser Wandergebiet den ganzen Tag über bleiben.

Über die leicht vereiste, durch einen Schranken abgesperrte Asphaltstraße steigen wir Richtung Bachlalm auf, halten uns ab der Schaidlalm, wo wir die Schneeschuhe anlegen, dann aber nordwestwärts.

Weitgehend entlang des Sommerweges erreichen wir den Sulzenhals (1.827) und von hier – nur mehr mäßig ansteigend – gelangen wir zum Gipfelkreuz auf der Eiskarlschneid (1.990), wo sich uns herrlichste Landschaftsausblicke offenbaren.

Beeindruckende Ausblicke beim Gipfelkreuz der Eiskarlschneid

Leider wehte am exponierten Gipfelplateau der Eiskarlschneid ein kalter Wind, welcher uns bald wieder zum Aufbruch bewog. Bereits wenige Meter unterhalb war es auf den sonnenüberfluteten Hängen dafür wieder angenehm mild.

Die dicke, graue Nebelsuppe im Tal animierte uns nicht gerade zum Abstieg, weshalb wir lieber noch ein kurzes Stück in der Sonne dem Pernerweg ostwärts Richtung Tor folgen wollten.

Heuer mit Schneeschuhen war es dabei wesentlich weniger anstrengend, als voriges Jahr bei unserer Wandertour am 05.10.2009, obwohl damals noch bei weitem nicht so viel Schnee lag.

Da die Schneeverhältnisse recht sicher waren, stiegen wir von der Eiskarlschneid direkt über den südöstlichen Steilhang ab und querten über den unteren Ausläufer des Windlegerkars in das Rauchkar.

Immer wieder donnerten kleine, aber sehr lautstarke Schnee-, Eis- und Steinlawinen mit aufschreckendem und furchteinflößendem Getöse über die Torstein-Südwand ins Rauchkar herunter, ohne jedoch den Wandfuß mehr als einige Meter zu verlassen. Bei größeren Schneemengen ist hier aber auf jeden Fall äußerste Vorsicht geboten !

Beim im Schatten liegenden “Tor” hielten wir uns nicht allzu lange auf. Die durch den alles durchdringenden Wind verstärkte Kälte ließ uns das nächste Gipfelziel ansteuern. Das Raucheck (2.192) war für uns beide noch völliges Neuland, der Gipfel schien aber selbst mit Schneeschuhen nicht allzu schwierig zu ersteigen.

Beim Tor hatten wir den "Durchblick" ;-)

Ich würde die Schwierigkeit aber nur bei günstigen Verhältnissen (wie wir sie heute vorfanden) als ROT bewerten, ansonsten eher SCHWARZ. Der Ausblick vom Steinmandl am Raucheck lohnt aber die Mühen des stellenweise doch etwas steileren Anstieges.

Die letzten Meter auf das Raucheck

Im Gegensatz zu den anderen exponierten Stellen war es hier am Gipfel des Raucheck windstill und angenehm warm.

Dennoch stiegen wir angesichts der schon etwas vorgerückten Stunde bald wieder am Anstiegsweg zurück ins Tal. Beim Parkplatz (an der Nebelgrenze) hatten sich jetzt 2 weitere Autos eingefunden. Von Wanderern war aber den ganzen Tag über keine Spur.

Weitere Touren in diesem Gebiet:

Wandertour im Schnee auf Eiskarlschneid und Tor – Fotobericht
Wandertour Reißgangscharte, Windlegerscharte und Eiskarlschneid – Fotobericht
Wandertour Rötelstein und Eiskarlschneid – Fotobericht
Wandertour im Schnee über die Sulzenalm auf die Eiskarlschneid – Fotobericht
Wandertour am Pernerweg: Eiskarlschneid und Tor – Fotobericht
Schneeschuhtour Eiskarlschneid – Fotobericht

Weiterführende Links zu dieser Tour:

Tourenstatistik im Tourenbuch
Tourenfotos im Fotoalbum

Diese Tour inklusive Wanderkarte und Tourvarianten wird auch im Schneeschuhtourenführer-eBook “Zentral-Österreich” beschrieben (obwohl geografisch bereits in Salzburg liegend, im Band Steiermark A – Schneeschuhzentrum Ramsau-Rohrmoos) beschrieben.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

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