AlpenYetis Touren-Album - Kasereck
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27.07.2009 - Wandertour

Hintergöriach / Untere Piendlalm - Obere Piendlalm - Piendlsee - Kühkar - Furtriegel - Westschlucht - Kasereck - Über Wegvarianten wieder zurück

 

 

 



Am Grat oben angekommen, folgte ich diesem zunächst in einfacher, später in zunehmend ausgesetzter Kletterei. Da ich im Alpenvereinsführer gelesen hatte, dass nur mit Kletterschwierigkeit I zu rechnen war, war ich mir ziemlich bald sicher, dass ich nicht mehr richtig war. Etwas weiter unten - links - erkannte ich eine Grasrinne, die ziemlich einfach begehbar sein müßte. Danach stieg ich wieder zurück und kletterte über eine Rippe nach links hinunter in eine Rinne. Und hier ging es - zwar steil - aber ganz einfach weiter bergauf. Für die herrlichen Ausblicke hatte ich allerdings in dieser Phase kein Auge. Immer wieder die Unsicherheit, ob ich mich überhaupt am richtigen Weg befinde. Denn ich sollte ja auch nicht zu übersehende Steinmandln und gelegentliche Punktmarkierungen treffen. Durch die Rinne am Grat oben angekommen, müßte ich durch einen schmalen Kamin ein Stück absteigen und abklettern um zu einer weiteren Rinne (
Diesen folgte ich aber weiter oben nicht in den felsigen rechten Bereich (ich sollte ja im Zweifelsfalle links bleiben) und über einen schrofigen Grasrücken erreicht ich relativ einfach eine breite Wiesen-Erde-Schotterrinne. Über diese stieg ich in der Folge im Gehgelände ohne zwingende Klettererfordernisse bis zum Nordgrat auf. Zwar vermißte ich weiterhin die beschriebenen roten Punktmarkierungen, auf einige - meiner Meinung nach - menscherrichtete Steinmandln bin ich aber dennoch getroffen, weshalb ich mir keine gröberen Gedanken machte. Erst ganz oben am Nordgrat war leichte Kletterei über moosbedeckte und damit feuchte Felsen erforderlich. Während in der Grasrinne weiter unten der Wind zunehmend kühler und stärker wurde, war es jetzt hier heroben beim Gipfelkreuz fast gänzlich windstill bei angenehmen Temperaturen. Und so konnte ich auch den wunderbaren Ausblick sehr genießen. Im Norden - der Hochgolling, der mit 2.862 Meter Höhe mit Abstand höchste Gipfel der Schladminger Tauern, der aus dieser Richtung (aus Süden) aber gar nicht so wuchtig wirkte wie aus anderen Perspektiven - beispielsweise aus Westen  von der Trockenbrotscharte. Die Fernsicht war heute überdurchschnittlich gut. Im Westen ziehen die gletscherbedeckten Gipfel um Hochalmspitze und Ankogel die Aufmerksamkeit auf sich. Mehr als 80 Kilometer Luftlinie entfernt, sind heute auch Großglockner und Wiesbachhorn ganz klar und deutlich zu erkennen. Das geschulte Auge wird auch das dunkle Trapez der Hohen Dock erkennen.
Mehr als 700 Höhenmeter unter mir liegt lieblich eingebettet der Piendlsee, der für sich alleine schon ein lohnenswertes und sehr einfach erreichbares Wanderziel darstellt. Über den weiten Lungauer Talkessel im Umfeld von Tamsweg, Mariapfarr und Mauterndorf hinweg überblickt man die sanftmütigen Grashügel der Nockberge bis zu wieder deutlich herausragenden Berggestalten am Horizont, die ich allerdings nicht zu benennen vermag. Im Osten Roteck und Preber, der erstere Gipfel nur 2 Meter höher, der zweitgenannte exakt gleich hoch wie das Kasereck. Im linken Bildbereich erkennt man den Unteren Landschitzsee. Und weiter nördlich der zweithöchste Gipfel der Schladminger Tauern, die 7 Meter höhere Hochwildstelle, der höchste zur Gänze auf steirischem Boden stehende Gipfel. Weiter links, als kleine Spitze erkennbar, der Höchstein. Nach rechts erkennt man die durch einen einfach begehbaren Grat verbundenen Gipfel von Waldhorn und Kieseck. Noch weiter rechts die Deichselspitze - ein bekannter Frühjahrs-Schiberg.

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