Ursprünglich hätte der Titel lauten sollen: „Eine hab ich noch“ – gemeint war eine Gelände-Skitour im Februar. Aber dann habe ich gemerkt, dass es neben den „Salzburger Köpfen“ und den „Steirischen Zinken“ und den noch gar nicht beschriebenen Pistentouren gleich 2 weitere Traditions-Skitouren in diesem Monat gab. Beide Gebiete und Gipfel habe ich in der Vergangenheit ausgiebig beschrieben, weshalb ich mich heute kurz halten kann.

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV – Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304

Wolfnalmspitze
Die Wolfnalmspitze ist in der Regel ein Garant für Pulverschnee. Und auch am 14. Februar 2022 wurden wir nicht enttäuscht. Ausgangspunkt war wie üblich der Schaupphof im hinteren Donnersbachwaldtal. In den 2 Jahren seit unserem letzten Besuch hat es hier große bauliche Veränderungen gegeben. Ein großes Hüttendorf wurde aus dem Boden gestampft.

Aufgestiegen sind wir entlang der auf einer ebenfalls neu aufgestellten Landkarte empfohlenen Forststraße. Auf die Waldabkürzung der kurz vor uns gestarteten 2 Tourengeher haben wir verzichtet. Kurz nach uns machten sich 2 weitere Tourengeher auf den Weg und so strebten wir in drei Zweier-Grüppchen im herrlichen Pulverschnee dem Gipfel zu.

Und auch im Gipfelbereich hielten wir den Respekt-Abstand ein: Wie immer wählten Ingrid und ich den einfachen Vorgipfel mit dem kleinen Nadelbäumchen als unser Tourenziel. Die vor uns Gestarteten hatten bei der Annäherung an den Gipfel im letzten Steilhang auf der Ostseite so ihre liebe Not und stoppten ihren Aufstieg ebenfalls unterhalb des Gipfels. Die dritte Gruppe wählte den Steilhang auf der Westseite und stieg nach Erklimmung der Wechte ganz hinauf auf den höchsten Punkt der Wolfnalmspitze.



Die Abfahrt entlang der Aufstiegsroute war dann ein Hochgenuss – einerlei, ob man zuvor direkt am Gipfel stand oder sich mit den niedrigeren Vorerhebungen zufrieden gegeben hat.

Kochofen
Noch häufiger als auf der Wolfnalmspitze bin ich bisher auf dem Kochofen gestanden – der derzeitigen Nummer 5 meiner Gipfel-Hitparade mit aktuell 27 Besuchen – allerdings verteilt auf alle Jahreszeiten, bei Skitouren ebenso wie bei Schneeschuhtouren und Bergwanderungen. Und so gut wie auf allen Himmelsrichtungen bzw. möglichen Ausgangs- bzw. Zielorten.

Das Schöne am Kochofen im Hochwinter: Man startet direkt im Tal beim Bahnhof Gröbming in der nach der Gemeindestrukturreform zur Gemeinde Pruggern-Michaelerberg zählenden Ortschaft Moosheim. Viele Namen für den kleinen Ort mit der auffällig großen Brücken-Zufahrt.

Vom Parkplatz weg geht es mit den Tourenski entlang der ehemaligen Schipiste zum 500 Höhenmeter höher gelegenen Michaelerberghaus. Die Zeiten des Schibetriebes liegen zwar schon etliche Jahrzehnte zurück (und fallen noch in AlpenYeti´s Jugend-, Sturm- und Drang-Zeit – wobei sich damals mein Drang nicht unbedingt Richtung Schifahren orientierte 😉 ). Aber dennoch findet man auch heute noch – dem Michaelerberg-Wirt sei Dank – eine häufig bestens präparierte Piste vor, an der sich so manches teure Schigebiet ein Vorbild nehmen könnte.


Ab dem Michaelberghaus hat man dann zunächst 2 Möglichkeiten: Entweder auf der für Rodler präparierten Forststraße nach links (Südosten) oder direkter und steiler am Sommerweg Richtung Süden. Ich entscheide mich für Option 2.

Auch bei der nächsten Wahlmöglichkeit – rechts: Loskögerl / links: Nach Osten Richtung Kniepaß – entscheide ich mich für die 2. Alternative. Der Sommerweg wird hier im Winter aber über eine „Steilleitn“ abgekürzt bzw. vermeidet man so einen Gegenanstieg.

Zum Schluss wird es auf der Ostseite hinauf auf den Kochofen noch einmal ein kurzes Stück „knackiger“. Die Spuranlage im zunehmend steilen Gelände will vor allem bei höheren Lawinenwarnstufen gut gewählt sein.




Und während ich sonst so häufig von unangenehmem Wind am Gipfelplateau empfangen wurde, herrschen heute tolle Wetterverhältnisse. Ich genieße die milden Temperaturen und die Stille am Gipfel, ehe ich mich bei besten Pulververhältnissen auf fester tragender Harschoberfläche an die Abfahrt mache.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian