Im Mai stand ich nach meiner Knieverletzung erstmals in diesem Jahr wieder bei einem Gipfelkreuz. Zugegeben, es waren noch keine großen Berge – aber dennoch fühlte ich mich großartig.

Am Tag der Arbeit, der dieses Jahr undankbarerweise auf einen Sonntag fiel, nutzten Ingrid und ich das herrliche – um nicht zu sagen: perfekte – Wanderwetter für eine Gipfelwanderung von Pruggern über Kunagrün auf den Freienstein.

Abgestiegen sind wir in Begleitung von Marietta, die wir beim Gipfelkreuz antrafen, über den Assachberg und nachdem noch so tolle Wanderbedingungen herrschten, ging es gemeinsam am Einödweg Richtung Gröbming.

Unsere Wege trennten sich erst bei der Ackerl-Zufahrt, als Ingrid und ich über einen neuerlichen Anstieg auf den Kulm direkt nach Hause gingen.

Wenige Tage später das nächste Gipfelziel: Von Niederstuttern ging es in einer kleinen Runde auf den Tressenstein. Aufwärts auf einem unmarkierten Waldsteig – der Abstieg dann über die Grimminghütte.

Herrlich öffnet sich beim Gipfelkreuz der Blick Richtung Osten. Unter uns Schloß Trautenfels und daneben die neu errichtete großen Straßenbrücke, die ich persönlich eigentlich als recht gelungen erachte.

Weiter im Norden die große, strahlend weiß leuchtende Kirche in Pürgg und noch weiter nördlich das Gindlhorn, dem wir schon 3 Tage später einen Besuch abstatteten.

Abermals bei bestem Frühjahrswetter starteten wir in Unterburg, wanderten nach Pürgg und stiegen über die Himmelsleiter hinauf zum Gipfelkreuz am Gindlhorn.

Von hier hat man einen herrlichen Ausblick über das steirische Salzkammergut bis zum gletscherbedeckten Dachsteingebirge. Und auch der benachbarte Grimming, um diese Jahreszeit noch schneebedeckt, zeigt ein imposantes Profil.

Aber selbst ohne Schnee wäre er derzeit noch 2 Nummern zu groß für mich. Mein Ziel aber habe ich im Jänner schon formuliert: Im September möchte ich wieder am Grimming stehen.

Die nächsten Touren waren wieder weniger spektakulär. Es ging mir vor allem darum, einige „Lücken“ meiner bisherigen 2021-Touren zu schließen und dabei auch völlig neue Forststraßen und Wegabschnitte kennen zu lernen.

Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV – Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Einen Hauch von Bergerlebnis hatte dann der Versuch, von Trautenfels über eine neue Route und einen kleinen Umweg zur Grimminghütte zu gelangen.

Aus dem kleinen Umweg wurde ein großer – irgendwann standen wir vor ziemlich senkrechten Felswänden an und hätten wieder ein großes Stück in die falsche Richtung zurück gehen müssen.

Erinnerungen wurden wach: So war das also „damals“ mit meinen berüchtigten und bei Ingrid gefürchteten „Abkürzungen“. Dummerweise setzte just im steilsten Waldabschnitt auch noch Nieselregen ein.
Zurück wollte ich aber nicht mehr. Also haben wir auf gut Glück die „Flucht nach oben“ angetreten. Irgendwo über uns – ich hoffte, es würde noch unterhalb der steilen Felswände sein – musste doch der Wanderweg verlaufen, der von der Grimminghütte über die Wolkengrube nach Espang führt.

Vor 9 Jahren bin ich diesen Steig einmal gegangen, aber richtig in Erinnerung hatte ich den Wegverlauf nicht mehr, zumal 2012 das Jahr war, als ich meine regelmäßigen Tourenberichte einstellte.

Wir kamen den Felswänden immer näher, die sich im leichten Regen immer dunkler zeigten. Und eine von uns wurde immer missmutiger ob meiner Steilwald-Abkürzungen 🙂 . Aber schließlich sind wir doch auf die Markierung getroffen. Und dann war wieder alles eitel Wonne Sonnenschein. Zwar nicht beim Wetter aber bei unserer Laune.
Irritierend war nur eine Zeitangabe auf einer Wandermarkierung, auf die wir wenig später stießen. Ich habe es zwar nicht mehr genau in Erinnerung, meine aber, irgendetwas von 2 Stunden bis zur Grimminghütte gelesen zu haben. Nie und nimmer (so war es dann auch).

Der Regen ließ allmählich nach, wir konnten die Regenjacken wieder ausziehen, unter denen es gehörig dampfte. Und schließlich schlenderten wir wieder gemütlich zurück zum Ausgangspunkt.

Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
