Am letzten Tag vor unserem Kroatien-Urlaub auf der Insel Krk wollte ich noch einmal schnell Bergluft schnuppern. Nach den vielen heißen Touren der letzte Wochen sollte es heute zumindest in höheren Regionen kühler werden und ab den frühen Nachmittagsstunden müsste man mit Gewittern rechnen. Eine richtig große Tour würde sich also wohl nicht ausgehen. Und irgendwie war ich wieder einmal recht ratlos und unentschlossen bei der Wahl des Tourenziels, schließlich entschied ich mich aber grob für den westlichen Gosaukamm.

Zum Gosaukamm sollte es gehen. Rot die Route über den Kamplbrunn, violett die Kamplbrunn-Skitour, blau sind frühere Touren im Gosaukamm.
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Den Startpunkt würde ich mir spontan vor Ort aussuchen, entweder beim Pommer, wo schon einige Wanderungen ihren Ausgang genommen haben oder eventuell in Mauerreith, wo Karl und ich vor mehr als 10 Jahren zu einer Kamplbrunn-Skitour aufgebrochen sind. Geworden ist es dann aber letztendlich Neuhaus, wohin man von Lungötz in das Neubachtal hineinfährt. Grob schaute ich mir in der Karte beim Start eine mögliche Rundwandermöglichkeit an und folgte dann der beschilderten Mountainbikestrecke Richtung Norden und später auf der Asphaltstraße Richtung Westen nach Mauerreith.
Beim Parkplatz Mauerreith ist an diesem August-Feiertag nicht gerade wenig los, die Wanderer verteilen sich aber bald auf die auch von Radfahrern frequentierte Almstraße und den etwas schlammigen Wanderweg durch den Wald. Ab der Loseggalm bin ich dann aber recht einsam unterwegs.

Selbst nach der Loseggam hatte ich noch immer kein fixes Tourenziel. Ich genoss einfach die frische Almluft. Vielleicht sollte ich ja dem Mandlkogel in Bildmitte wieder einmal einen Besuch abstatten.

Ich versuchte markierungslos in direkter Linie auf Jägersteigen und Wildpfaden zur Stuhlalm zu gelangen, um mir Auf- und Abstieg über die Durchgangscharte zu ersparen. Aber 3 Mal blieb ich im dichten Latschengürtel oder vor ausgewaschenen Steilrinnen stecken.

Das war mir zuviel. Also zunächst im Almgelände wieder zurück und dann zwar ebenfalls markierungslos, aber in einfachem Gelände aufwärts …

… zum bereits von einer Skitour bekannten Kamplbrunn-Gipfelkreuz auf dem unscheinbaren Felsen auf der rechten Bildseite.

Tatsächlich findet man zum Kamplbrunn im Internet viel eher Skitouren-Berichte als Wandertouren-Beschreibungen.

Ausblick zum Torstein. Zwischen der Kamplbrunnspitze und dem ca. 140 Meter niedrigeren Kamplbrunn-Felsen …

Über mittelsteile Wiesen gelange ich hier, einer flüchtenden Kreuzotter ausweichend, hinunter auf den markierten Austriaweg …

… und weiter zur Arzbergalm. Hier dreht die Route jetzt Richtung Westen. Über lange Almwege und kurz auf Waldsteigen gelange ich nach 21 Kilometern und 1.450 Höhenmetern wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian