Anfang Juni 2019. Endlich ist nach einer mehrwöchigen Kaltwetterphase mit gelegentlichen Sonneneinlagerungen ein stabiles Hoch angesagt. Da passt es wunderbar, dass wir auch Urlaub haben.
Während es aber den einen angesichts der enormen Schneemassen durchaus noch zu einer Skitour in die Bergwelt der Salzburger oder Tiroler 3.000-er ziehen würde, legt sich die andere klipp und klar fest: „Im Juni geh ich keine Skitour mehr. Wenn´s bei uns schiach ist, möchte ich ans Meer„.
Als bedurfte es zu einer Kompromiss-Findung und „Urlaubs-Fahrplan-Festlegung“ eines in dieser Übergangsjahreszeit beinahe obligatorischen Tierpark-Besuchs. Nach mehreren Besuchen im Zoo Schmiding und im Tierpark Herberstein hatten wir uns heuer wieder einmal den Salzburger Zoo Hellbrunn auserkoren. Seit unserem letzten Besuch, der nun doch schon einige Jährchen zurückliegt, ist vieles gleich geblieben, einiges hat sich aber doch verändert (oder konnten wir uns einfach nicht mehr richtig erinnern?).
Vom Haupteingang geht es zunächst einmal ganz nach links zur erhofften ersten Attraktion – den Bären: Die zeigten sich in der Hitze des Spät-Vormittags aber eher schläfrig und faul. Ebenso wie die am Rücken schlafenden Fischotter. Aktiver zeigte sich nur der daneben untergebrachte Vielfraß. Bei den Gämsen hielten wir uns nicht lange auf, denn diese sehen wir bei unseren Wanderungen recht häufig in größerer Zahl.
Weniger oft in freier Wildbahn – dafür aber umso eindrucksvoller – sind die majestätischen Steinböcke.
Im Bereich „Eurasien“ geht es nun zunächst wieder ein Stück am bekannten Weg zurück, wieder an den enttäuschend inaktiven Braunbären vorbei. Auch beim Polarwolf sah es zunächst nach einem leeren Gehege mit hohem Pflanzenbewuchs aus. Aber als wir bereits wieder beim Gehen waren, zeigte sich dann doch eines der schönen Tiere.
Den Südamerika-Abschnitt legen wir dann in größerem Tempo zurück – hier sind die Menschenansammlungen an diesem herrlichen Sontag einfach zu groß. Lediglich dem „züngelnden“ Flachlandtapir widmen wir etwas größere Aufmerksamkeit.
Spannender wird es dann zunächst im Afrika-Bereich, wo wir von 2 rufenden Pfauen mit prächtigem Schwanzschmuck und intensiven Blautönen empfangen werden. Imposant auch die Breitmaulnashörner im dahinterliegenden Gehege.
Weniger sichtbar waren dagegen die Raubtiere. Bei den Geparden konnte man zwar mit etwas gutem Willen erahnen, da sich da irgendwo ganz hinten im Gebüsch ein gelbes Fellbüschel bewegt, es hätte aber auch ein an einer Schnur gezogener, beiger Teddybär sein können. Und auch die Löwen waren im hohen Gras im Schatten liegend kaum auszunehmen. Als Foto-Ersatz mussten wieder die Nashörner herhalten, von denen dürfte es hier mindestens 4 geben (außer es waren immer dieselben 2, die zur Besucherfreude ständig ihren Aufenthalt wechselten).
Auch die großen Schildkröten waren ein williges Foto-Objekt.
Eigentlich hatten wir jetzt fast den ganzen Zoo durch. Das Wetter war aber noch immer herrlich und wir hatten ja noch auszudiskutieren, was wir denn nun im Urlaub machen wollten. „Schnee meinetwegen, aber nur unter Protest“ meinte meine Liebste. Ich verstand die zwischen den Zeilen mitschwingende Drohung und war schon bereit, dem längst wieder einmal fälligen Meeres-Urlaub mit Wanderungen wie „damals“ zuzustimmen, als wir uns darauf einigten, an den Folgetagen zunächst einmal das prognostizierte Schönwetter in den heimatlichen Bergen auf Wanderschuhen auszureizen, und erst in der zweiten Wochenhälfte neue Pläne zu schmieden.
Während der Diskussionen entschieden wir uns für eine 2. Runde im Afrika-Bereich – und das hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht. Denn nun waren die Raubtiere doch – wenn schon nicht hyperaktiv – so doch zumindest sichtbarer.
Also wenn hier die Tiere am mittleren Nachmittag aktiver werden, könnte es anderswo ja auch so sein. Also entschieden wir beim Rückweg Richtung Haupteingang noch einmal die wesentlichsten Stationen durchzumachen.
Natürlich würden es alle Tiere des Zoos verdienen, hier namentlich und bildlich erwähnt zu werden. Aber ganz ehrlich: Ein Wellensittich, ein Kurzohrrüsselspringer, ein Mandschurenkranich oder die sich im Maushaus an einem Kuchen gütlich tuenden Hausmäuse sind für mich persönlich dann halt doch nicht ganz so interessant wie z.B. ein Schneeleopard, der sich jetzt im 2. Durchgang ebenfalls zeigte.
Lustiges Erlebnis bei den in einem Baumstamm mit Glasfenster liegenden Gürteltieren, wo eine Mutter ihrem Nachwuchs zu erklären versuchte, um welches Tiere es sich dabei handelte. (Nein es sind keine großen Schnecken mit Füßen wie die Kinder zuvor meinten). Sie las dabei nämlich auf dem daneben hängen Schild nicht den Namen des Tieres sondern der Namenspatin vor 🙂 (Es sind keine Vanas) .
Der Rote Panda lieferte eine Kurzvorstellung, die Weißhandgibbons erfreuten die Besucher, indem sie sich durch die Bäume hangelten und am Teich nach dem für die Fische ausgeworfenen Futter labten.
Die Fischotter waren jetzt bei der Fütterung ebenso aktiv, wie die stattlichen Braunbären.
Stellvertretend für alle nicht erwähnten Tiere – ein südamerikanischer Pfeilgiftfrosch in meiner Lieblingsfarbe (ist keinesfalls politisch gemeint).
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Ach ja: Ein Tipp an alle Eltern von Kleinkindern – wenn man nicht weiß, um welches Tier es sich handelt, kann man das durchaus auch zugeben (Siehe Beispiel „Vanas“ oben bei den Gürteltüren). Und es heißt Mähnenwolf und nicht Männchenwolf 🙂 .