Wie bereits bei der Übersicht meiner Oster-Skitouren erwähnt, führte mich nach der Dachstein-Trilogie am Gründonnerstag eine weitere Skitour auf den Dachsteingletscher. Wiederum fuhr ich über die Ramsau zur Hunerkogel-Talstation, von wo ich die Unterstützung der Seilbahn in Anspruch nahm, die mich in nur 5 Minuten 1.000 Höhenmeter bergwärts beförderte.

Die Skitour beginnt bei strahlend sonnigem Wetter mit einer Abfahrt von der Bergstation am Hunerkogel.
Natürlich war ich bei diesem Prachtwetter nicht alleine, allerdings hatte ich in der Seilbahngondel auch schon schlimmere Drängereien erlebt. Lediglich der Atem meines Hintermannes, der wohl am Vortag (oder schon heute früh?) reichlich Knoblauch genossen hatte, war etwas gewöhnungsbedürftig bzw. brannte fast in den Augen.
Nach der Abfahrt folgt eine recht flache Querung Richtung Osten, um die Nordseite des Koppenkarsteins herum. Danach dreht die Route wieder Richtung Süden und schlängelt sich durch die Hügel im landschaftlich herrlichem Koppenkar, wo stellenweise bereits am frühen Vormittag der Firn glänzt.
Im hinteren Teil des Koppenkars wartete dann sogar noch lockerer Pulverschnee – ebenso wie beim Anstieg auf die Scheichenspitze, der sich heute durch den vielen Schnee sehr einfach gestaltete.
Während ich dem Verlauf des Ramsauer Klettersteigs auf die Scheichenspitze folge, kommt hinter mir das Paar nach, welches zuvor weiter unten eine kurze Rast eingelegt hatte. Abgesehen von den beiden und einem weiteren „sehr rasanten“ Geher, der durch das Edelgrieß aufgestiegen war und im Anschluß noch „schnell auf den Hohen Dachstein“ wollte, war es heute in dieser Ecke des Dachsteingebirges aber sehr einsam.

Ausblick vom Ramsauer Klettersteig auf 2 nachkommende Skitourengeher und das Aufstiegsgelände rechts vom Großen Koppenkarstein.
Beim hohen Gipfelkreuz auf der Scheichenspitze war ich ganz alleine. Bei Tourenverhältnissen, wie sie besser nicht sein können (Zitat des nachkommenden Sportlers). Der Ausblick ist grandios, das Wetter einmalig (mild und windstill). Lediglich im Süden in den Tauern hielt sich Hochnebel über den Gipfeln.

Blick nach Osten über den Eselstein (rechts davon die Gruberscharte) zu Grimming, Kammspitz und Stoderzinken.
Nach kurzer Pause machte ich mich wieder an die Abfahrt. Ich wollte den perfekten Firn-Zeitpunkt im Edelgrieß nicht verpassen.
Bei der Einfahrt ins Edelgrieß zeigt sich sofort, dass es an diesem Tag auch nach 12:00 Uhr noch nicht zu spät war. Bei perfekten Firnverhältnissen konnte ich unschwierig talwärts gleiten. Etwas anders dürfte es den beiden Skitourengehern ergangen sein, die heute gleich nach der ersten Gondel durch den Rosmarinstollen gestiegen und bei harten Bedingungen abgefahren/“abgerattert“ sind.

Zwar kommen auch nach Mittag noch gelegentlich Abfahrer vom Stollen herab, im Großen und Ganzen war es aber an diesem Gründonnerstag sehr ruhig im Edelgrieß.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian

Die letzten Meter auf die Scheichenspitze: Blick über den Ramsauer Klettersteig und auf die nachkommenden Skitourengeher.

Schiroute vom Hunerkogel durch das Koppenkar auf die Scheichenspitze mit anschließender Abfahrt durch das Edelgrieß.