Neben dem Großen Priel im Toten Gebirge und dem Weißeck in den Radstädter Tauern gab es im Herbst einen dritten Gipfel, der mir schon bekannt war, für die AlpenYetin aber Neuland darstellte. Um auch für mich etwas Abwechslung in die Wanderung zu bringen, wählte ich wie bei den beiden anderen Bergen eine neue, mir noch unbekannte Route.

Wie bei meinem 1. Besuch fasziniert der Tiefblick auf den Twenger Almsee. Darüber die Gollitschspitze mit neuem Gipfelkreuz.
Dieses Mal lag das Wanderziel in den Schladminger Tauern: Das 2.526 Meter hohe Große Gurpitscheck. Bei meinem ersten Besuch wählte ich den westseitigen Anstieg von Obertauern über den Twenger Almsee – ein Erlebnis, welches mir auf Grund der eindrucksvollen Lichtverhältnisse und Seespiegelungen ganz besonders in Erinnerung geblieben ist.

Wanderrouten auf das Große Gurpitscheck. Rot=aktuelle Wanderung, blau=1. Besuch von Obertauern aus (Klick zur Vergrößerung)
Landkartenausschnitte © BEV 2009, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV © Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2009/52304
Heute erwanderten wir das Große Gurpitscheck aus Osten – wir folgten dem längsten Anstieg auf den Gipfel, wie ein Wanderer meinte, der uns kurz vor dem Gipfel überholte.
Aufbruch beim letzten Parkplatz (Nummer 5) der kurz nach der Dicktlerhütte startenden Mautstraße (4 Euro, in der Jagdsaison von 17:30 bis 07:00 Uhr gesperrt). Ein röhrender Hirsch begleitete uns „musikalisch“ beim Weg auf der flachen Schotterstraße an der Grangleralm vorbei zur Ulnhütte.
Ab hier – in der Nähe eines fotogenen Wasserfalles – wird das Gelände nun steiler. Entweder am Forstweg oder über ein Waldsteiglein gelangt man hinauf zur Toni Mörtel-Hütte und dem nahe gelegenen Wirpitschsee. Wir halten uns aber nicht lange auf, sondern gehen gleich zügig weiter über eine Geländestufe zum flacheren Wegabschnitt im Bereich der Schönalm.
Idyllische Geländeformationen, herrliche Herbstfarben und schrille laute Murmeltier-Warnrufe begleiten uns am Weg zum Schönalmsee und hinauf in einen Sattel mit tollem Blick über den ein wenig unter uns liegenden Twenger Almsee. 2 Wanderer überholen uns während wir dem Fotografiervergnügen frönen.

Am Weg zum Großen Gurpitscheck. Vor dem letzten Grataufschwung weicht der Steig nach links in den schattigen Bereich aus.
Ingrid ist etwas irritiert, als die beiden plötzlich verschwunden sind und wir vor einem steil aufragenden, felsigen, abweisenden Grat anstehen. Der Anblick muss aber nicht erschrecken. Der markierte Wandersteig schlängelt sich entlang der Nordseite des Berges herum – teilweise entschärft durch einige Sicherungsseile.

Ausblick vom Gurpitscheck Richtung Osten über das Karnereck (vorne) hinweg Richtung Hochgolling und Kasereck.
Zuletzt über Felsplatten hinweg gelangt man hinauf zum aussichtsreichen Gipfelplateau mit dem Gipfelkreuz am Großen Gurpitscheck. Die beiden uns überholenden Wanderer sind bereits oben, wenig später kommen 2 weitere Wanderer von Obertauern herauf. Ansonsten: Stille und Einsamkeit.
Nach längerer Pause ging es wieder abwärts. Dabei machten wir eine kurzen Abstecher zum noch relativ neuen Gipfelkreuz auf der Gollitschspitze, wo wir auf einen weiteren Wanderer trafen.
Beim Rückweg umrundeten wir noch den Schönalmsee, dann aber mussten wir uns bereits sputen, denn die Mautstraße würde ja ab 17:30 Uhr geschlossen werden und wir wollten nicht riskieren, vor einem geschlossenen Schranken zu stehen.
Fazit der Tour: Der Anstieg aus dem Lungau von Hinterweißpriach aus ist zwar weiter als die Route von Obertauern, in Summe empfinde ich das Gelände hier aber abwechslungsreicher und interessanter.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian