Der mächtige Grimming-Gipfel zwischen dem Ennstal und dem Salzkammergut ist selbst bei Nicht-Bergsteigern weit über die steirischen Landesgrenzen hinaus bekannt.
Zumindest den Einheimischen ist auch das auf der Südseite des Berges gelegene und von der Öblarner Heimatdichterin Paula Grogger beschriebene Grimmingtor vertraut (Siehe auch hier).

Der winzige AlpenYeti vor dem riesigen Grimmingtor
Aber nur wenige wissen um die wahren Dimensionen dieser Felsnische Bescheid. Denn während sich an schönen Wochenenden Dutzende Bergsteiger um das Gipfelkreuz scharen, sind Besucher beim Grimmingtor vergleichsweise selten. Und der Eindruck vom Ausgangspunkt nahe dem Bahnübergang in Espang täuscht. Sowohl was die Entfernung zum Grimmingtor als auch dessen Ausmaße betrifft.
Nun, bei der heutigen Wanderung kamen wir aber gar nicht in Versuchung, uns von dem nahegelegen wirkenden Anblick täuschen zu lassen.
Denn zu dicht war der Nebel, als dass wir irgendetwas hätten erkennen können. Stellenweise reichte die Aussicht gerade einmal 10 Meter.
Entsprechend forsch war auch unser Schritt auf der Forststraße, wir wollten möglichst schnell aus dem kalten Tal in die milde Spätherbst-Sonne gelangen.

Die AlpenYetin am Feiglstein
Auf etwa 1.000 Meter Seehöhe war es dann soweit. Allerdings führte uns da die Wegmarkierung bei einer Jagdhütte in den Wald hinein, so dass wir uns für die Sonne noch ein bisschen gedulden mussten. Es war aber ein Vergnügen, über den Waldboden zu stapfen und das reichlich am Boden verteilte Laub zum Rascheln zu bringen.
Beim Feiglstein – einem haushohen Felsblock auf ca. 1.230 Meter Seehöhe war es dann aber wirklich so weit. Fortan konnten wir den strahlenden Sonnenschein in vollen Zügen genießen.
Durch eine Latschengasse erreichten wir steile Schotterfelder auf denen sich das Steiglein empor schlängelt.
Zuerst schon konnten wir sie riechen, bald darauf auch sehen. Bis zu einem Dutzend Gämse verstreut über die steilen südseitig ausgerichteten Felssteilhänge. Gelegentlich hetzten sie sich gegenseitig in Höllentempo über die ausgesetzten Felswände, was uns die Gamsbrunft vermuten ließ.
Im obersten Abschnitt der Jausengrube kamen wir dann in den Schnee. Auf trockenen Steinen und Felsblöcken liessen wir uns zu einem Schläfchen in der herrlichen Sonne nieder, nachdem wir ausgiebig den Ausblick über das nebelbedeckte Ennstal genossen hatten.
Dann wollte ich dem zum Greifen nahe wirkenden Grimmingtor aber noch näher rücken.
Während Ingrid mich von unten fotografiert, mühte ich mich auf Schotterfeldern und zuletzt auf sehr steilen Schneefeldern hinauf zum Grimmingtor auf ca. 1.650 Meter. Kaum zu glauben, dass das von unserem Rastplatz aus noch einmal 100 Höhenmeter gewesen sind.
Zurück zum Rastplatz ging es rutschenderweise über die Schneehänge um ein Vielfaches schneller. Und noch rasanter bewältigten wir dann den Rückweg über die Schotterfelder zum Feiglstein und hinab durch den Laubwald zur Forststraße.

Herrliche Lichtstimmung beim Eintauchen in den Nebel
Erst da verlangsamten wir unseren Schritt, um einerseits das Eintauchen in den feucht-kalten Nebel noch etwas hinaus zu zögern und andererseits faszinierte uns das sich mystisch durch den Wald brechende Sonnenlicht. Wenn ich Hans Moser aus der Komödie „Anton der Letzte“ aus dem Jahre 1939 zitieren darf: Wir waren enthusiasmiert 🙂 .
Danach ging es im dichten Nebel zurück zum Ausgangspunkt. Am Ende hatten sich mehr als 1.000 Höhenmeter auf fast 17 Kilometer aufsummiert.
Liebe Grüße – Dein / Ihr / Euer Christian
Die Wanderung auf der Landkarte

Das Tourengebiet auf der Südseite des Grimming

Der Routenverlauf von Espang über den Feiglstein zum Grimmingtor

Frühere Wanderungen zum Feiglstein bzw. Grimmingtor
- Feiglstein und Grimmingtor (18.06.2013)
- Von Espang auf den Feiglstein (23.09.2012)
- Grimminghütte – Wolkengrube – Feiglstein (18.09.2012)
- Schneeschuhtour zum Grimmingtor (30.04..2012)
- Schneeschuhtour zum Grimmingtor (20.03.2011)
- Sommer-Wanderung zum Grimmingtor (01.07.2009)
- Schneeschuhwanderung zum Grimmingtor (23.04.2006)